28.06.14

[SuB am Samstag] der erste SuB im Juli



In den letzten Tagen habe ich jeden Tag ein Buch gelesen. Das liegt daran, dass ich krank geschrieben bin, weil mir zwei Weisheitszähne gezogen wurden. Ich darf eine Woche nicht reiten und nicht viel reden, also ist lesen wohl die perfekte Alternative ;) Da ich wohl auch nächste Woche noch ein paar Tage Zuhause bleiben muss, habe ich mal zwei dicke Schinken auf den SuB gepackt.

"Vollendet" / N. Shusterman:
Von diesem Buch sagt man, dass es ein sehr düstere und bedrückende Dystopie ist, die dem Leser sehr nahe geht. Es ist eine Trilogie deren erste beiden Bände bereits in meinem Regal stehen und deren letzter Teil in diesem Jahr erscheinen wird. Ich weiß gar nicht, warum dieses Buch schon so lange bei mir subt. Vielleicht liegt es daran, dass man bereit sein muss, ein sehr bedrückendes Buch auch auszuhalten. Nun will ich mich der Dystopie endlich annehmen und bin seeehr gespannt, was mich erwartet.

"Baba Jaga" / T. Barlow:
"Baba Jaga" spielt in den 50er Jahren. Eine Zeit, die ich aufgrund ihrer Vielfältigkeit sehr mag. Altes und Neues stehen sich in so krassen Gegensätzen gegenüber wie in kaum einem anderen Zeitalter. Fortschritt und Rebellion auf der einen, konservative Denkweisen auf der anderen Seite. Die Optik verspricht, was der Inhalt wohl halten will: Vielfältigkeit und Facettenreichtum.

"Ins Nordlicht blicken" / C. Franz:
Ebenfalls optisch ein sehr schönes Cover. Obwohl ich Blautöne eigentlich nicht so gerne mag, liebe ich die Farbgebung des Covers. Als Setting dient die Insel Grönland. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das dort spielt und freue mich auf eine Reise ins ewige Eis. Mal schauen, ob der Roman das halten kann, was auf dem Umschlag versprochen wird. Eine berührende, aber spannende Geschichte.


27.06.14

Ich und die Menschen / Matt Haig



"Für die, die es nicht wissen sollten: Menschen sind eine reale, zweibeinige Lebensform von mittelmäßiger Intelligenz, die von Illusionen geprägt auf einem kleinen, wasserreichen Planeten in einer sehr einsamen Ecke des Universums."

Er kommt von einem anderen Planeten. Irgendwoher aus dem Universum ganz weit weg von der Erde. Doch nun ist er hier, unter uns, denn er hat dort eine Mission zu erfüllen. Dafür schlüpft er in den Körper von Prof. Andrew Martin, einem hochangesehenen und weit bekannten Matheprofessor, der die letzten Jahre seines Lebens damit verbracht hat ein geheimnisvolles mathematisches Rätsel zu lösen und dabei ganz vergessen hat sich um seine Familie zu kümmern.

"Er war fünfzehn. Das hieß, er gehörte zu einer Untergruppe der Menschen, die Teenager genannt wurden. Zu ihren Haupteigenschaften gehörten eine geschwächte Widerstandsfähigkeit gegen die Schwerkraft, eine Sprache, die vornehmlich aus Grunzen bestand, ein Mangel an räumlichem Bewusstsein, eine Vorliebe für Masturbation und ein unstillbarer Appetit auf Frühstücksflocken."

Prof. Andrew Martins Familie besteht aus seiner Frau Isobel, von der er sich immer mehr entfernt hat, so dass ihre Liebe sich mehr und mehr zurückzog, hinter eine Mauer aus Wissen, Konkurrenz und öffentlichem Ansehen, und seinem Sohn Gulliver, der auf der anderen Seite eines schier unüberwindlichen tiefen Grabens steht. Einen Graben, den Andrew Martin selbst gegraben hat, der mit jedem Tag tiefer wird und Gulliver nicht nur unter Druck setzt, sondern auch auf einer Insel der Einsamkeit einschließt. Außerdem gibt es noch Hund Newton. Und Hundesprache zu lernen ist gar nicht so schwer ...

"Das war der Preis der menschlichen Zivilisation - um sie zu erschaffen, mussten sie die Tür zu ihrem wahren Selbst verschließen. Und dabei haben sie sich verloren, so verstehe ich es."

Während seiner Mission lernt er die ihm bis dato unbekannte Spezies Mensch näher kennen. Macht Erfahrungen mit ihren Gepflogenheiten, mit wunderlichen Dingen wie Gefühlen, lernt, was es heißt Mensch zu sein. Dies führt häufig zu Missverständnissen, die Andrew und seiner Familie mitunter unangenehm, den Leser aber zum Lachen bringen. Herzlich und Laut, denn die leicht naive und doch so kluge Betrachtung unseres menschlichen Lebens, das im Vergleich zum Universum kurz und daher so kostbar ist, macht "Ich und die Menschen" zum witzigsten Buch des Jahres. Humor ist es was den Erzählton des Autors prägt und doch ist es eine sehr ernst zu nehmende und nachdenkliche Geschichte. Was macht den Menschen, unser menschliches Leben wirklich aus?

"Liebe ist das, was die Menschen ausmacht, und doch haben sie keine Ahnung, wie sie funktioniert."

Autor Matt Haig erklärt, dass er den Roman "Ich und die Menschen" begonnen hat, als er unter so starken Panikattacken und Angstzuständen litt, dass er nicht einmal mehr in der Lage gewesen ist auf die Straße zu gehen. Eine Zeit, in der er sich mit dem Sinn des Lebens beschäftigt hat. Dem Roman nach zu urteilen hat er diesen gefunden, hat erkannt, wie wundervoll die Vergänglichkeit sein kann, denn sie macht Menschen, Momente, Glück einfach so kostbar.

"Zwei Spiegel, im perfekten Winkel einander gegenüber aufgehängt, die sich selbst im anderen sahen, die Sicht so tief wie die Unendlichkeit."

"Ich und die Menschen" ist klug und unterhaltsam zugleich. Eines der lesenswertesten Bücher des Jahres, das ich sicher noch häufig und sehr gern weiterempfehlen werde. Mein großer Wunsch wäre es, wenn diese geniale Geschichte verfilmt würde. Wer weiß, vielleicht klingeln irgendwem im Universum nun die Ohren und wir können Prof. Andrew Martins Suche nach der Sinnhaftigkeit irgendwann im Kino betrachten.

Buchinfo:

dtv (April 2014)
352 Seiten
14,99 €
Originaltitel: The Humans


23.06.14

Zwölf Leben / Ayana Mathis



Hattie und August sind noch sehr jung, als sie sich ineinander verlieben. Die Verlockung des Verbotenen, die Beziehung vor Hatties Mutter geheim zu halten, führt sie immer wieder zusammen. Als die Liebelei zwischen den Beiden publik wird, vergeht Augusts Interesse und Hattie ist gekränkt, da sie nun mehr und mehr voneinander entschwinden. Doch dann bemerkt Hattie, dass sie von August schwanger ist und beide tun das, was die Vernunft ihnen rät. Sie heiraten.

"Andererseits musste sie immer, wenn ihre Familie versammelt war, an wilde, allein lebende Tiere denken, die man zusammengepfercht und eingesperrt hatte, wie Leoparden in einen Käfig."

Eine Schwangerschaft folgt der Nächsten. Ein Kind nach dem Anderen erblickt das Licht der Welt im Hause des Ehepaars, das doch eigentlich viel mehr Hatties Reich ist. Ein Reich, in dem sie Oberwasser hat, Entscheidungen trifft, aber auch ums Überleben kämpfen muss. Rassentrennung, Rassismus und Unterdrückung erschweren der Familie das Leben, das sie eigentlich führen könnten, fleißig und strebsam wie sie sind.

"Was ist, dachte er, wenn Hattie keine weiteren Kinder lieben konnte? Vielleicht haben wir nur eine begrenzte Menge von Liebe zu vergeben. Wir kommen mit einer festen Portion Liebe auf die Welt, und wenn wir lieben und nicht wiedergeliebt werden, erschöpft sich die Liebe."

Hattie und August leben aneinander vorbei. Sie immer in Anspannung, in Angst und Sorge um ihre Kinder, dass diese ausreichend Essen haben und nicht untergehen, in der Gesellschaft, in den Unruhen der Zeit. Für Liebe fehlt da die Kraft. Alle Energie wird in die Kinder gesteckt. Weder für August noch für die Nachkommen ist Zärtlichkeit übrig und so sucht sich jeder Spross seine eigene Art der Zuneigung. Ob Musiker, Prediger oder Ehefrau, die ganze Familie leidet unter der Belastung einer Ehe, in der zwei Menschen einfach nicht zueinander gefunden haben. August, der immer versucht das Beste daraus zu machen und die Kinder nicht spüren zu lassen, wie hart ihr Leben wirklich ist und Hattie, die kämpft und kämpft und kämpft.

"Ein besseres Leben, das sollte auch bedeuten, dass ein Kind etwas tun konnte, was keinen besonderen Zweck hatte, sondern ihm einfach nur Freude machte."

Der Verbund der Familie besteht aus so vielen eigenen Köpfen, eigenen Denkweisen und Blickwinkeln, dass ein und dieselbe Sache aus verschiedenen Perspektiven gesehen wird. Dies zeichnet Autorin Ayana Mathis in ihrem Debüt "Zwölf Leben" sehr deutlich ab. Immer wieder kommt sie auf den Punkt zurück, in dem der Ursprung aller Kinder und deren Lebenswege ist: Hattie. Jeder einzelne ist unterschiedlich geprägt, von dem was Hattie, was sie und August als Paar und auch die Familie als solche, durchgemacht haben. Von 1925 - 1980 begleiten wir diese und erleben wie sehr nicht nur die Gene, sondern erlebtes Verhalten für das verantwortlich ist, was aus uns wird.

" 'Stolz ist der Grund für den Niedergang vieler Menschen. Irgendwann musst du dich umdrehen und gucken, was es ist, wovor du wegläufst.' "

Ayana Mathis hat ein sehr kraftvolles Debüt geschaffen, in das ich mich jedoch erst nach etlichen Seiten so richtig eingelesen habe. Hört man, das ein Roman über Farbige geschrieben wurde, dann denkt man zuallererst an "Gute Geister", doch die Romane haben so gar nichts miteinander gemein. "Zwölf Leben" wirkt für mich sehr viel echter, viel weniger wie eine Geschichte. Sehr deutlich spürt man die Frustration, mit der Farbige zu dieser Zeit zu kämpfen hatten. Frustration hervorgerufen dadurch, dass sie nicht als vollwertige Menschen anerkannt wurden, dass man ihnen die Chance nahm ein Leben zu führen, das lebenswert war und nicht nur eins, in dem ständig ums überleben gekämpft werden musste. Keine Arbeit, keine Teilhabe an der Gesellschaft, kein Geld, kein Essen ... und alles nur wegen der Hautfarbe. Für mich unvorstellbar und so schwer zu begreifen, wie lange in den USA tatsächlich noch "Rassentrennung" ausgeübt wurde.

"Zwölf Leben" ist für mich an manchen Stellen etwas langatmig. Es fordert den Leser, er muss sich auf eine Geschichte wie diese einlassen, die wenig Wärme ausstrahlt und irgendwie auch farblos wirkt. Doch damit trifft Ayana Mathis genau den richtigen Ton für eine Geschichte dieser Art. Ich denke sie will kein falsches Mitleid, keine Beschönigungen, sondern einfach nur davon erzählen wie schwer es für ihre Ahnen einmal war. Wichtig, dies nie zu vergessen, denn diese Zeiten sollten nie wieder kehren.

Buchinfo:

dtv (April 2014)
368 Seiten
19,99 € (Hardcover)
Übersetzerin: Susanne Höbel

21.06.14

[SuB am Samstag] So ein schöner Stapel



Der heutige SuB für meine kommende Woche besteht aus drei ganz tollen Büchern, auf die ich mich schon sehr freue.
"Der Schatten meines Bruders" / T. Avery:
Entdeckt habe ich das kleine Büchlein auf Asaviels Bücher Allerlei. Mit Begeisterung beschreibt sie diesen Roman, der bei ihr noch lange nachhallte. In dem Kaia davon erzählt wie schwierig die Zeit nach dem Tod ihres Bruders ist.
Ich verspreche mir ein berührendes Buch über Sehnsucht, Tod und Leben.
"Zwölf Leben" / A. Mathis:
Über dieses Buch habe ich bisher nur Gutes gelesen. Alle meine (Buch-) Bekannten, die es bisher gelesen haben, waren begeistert. Die Geschichte einer Farbigen, ihrem Leben mit zwölf Kindern, spricht mich total an. Ich bin sehr neugierig welche zwölf Lebensgeschichten mich wohl erwarten.
"Selction 01: Die Elite" / K. Cass:
Rein von der Optik denke ich bei diesem Buch immer: das kann dir gar nicht gefallen!! Kleider, Ball, Mädchenkrams ... iiiieh!! Viele Bloggerinnen, die einen ähnlichen Geschmack wie ich haben mochten es. Es war damals ein Überraschungspaket und bei so vielen positiven Reaktionen zum Roman musste ich ihn zumindest in meinen Schrank stellen. Nun bin ich wirklich, wirklich gespannt, was mich erwartet und ob Kiera Cass es schaffen wird auch mich mit  "Mädchenkrams" zu begeistern.

Welches der Bücher habt ihr schon gelesen? Welches möchtet ihr noch lesen? "Selection" ... Flop oder Top??


And the Winner is ...

Nachdem der neue Router (3 Wochen alt) kaputt war, funktioniert nun endlich wieder unser Internet und ich konnte die Gewinner des Gewinnspiels auslosen.
Die Preise gehen an:

"If you stay": Favola
"Hier könnte das Ende der Welt sein": Elja Popelja (Lese Linchen)
"Der Meister der Stimmen": Eva D.

Herzlichen Glückwunsch meine Lieben :)

Sendet eine eMail mit eurer Adresse (wird nach versenden des Buches wieder gelöscht) an: nannimax@gmx.net

18.06.14

Morgen kommt ein neuer Himmel / Lori Nelson Spielman

Morgen kommt ein neuer Himmel
 
"Jedes Mal holte Mama mich zu sich herein, hielt mich ganz fest, strich mir übers Haar und flüsterte:"Morgen kommt ein neuer Himmel, mein Schatz, wart's nur ab" Und wie durch ein Wunder erwachte ich am nächsten Morgen und sah bernsteingelbe Strahlen durch die Spitzengardine fallen. "

Ich wollte dem Buch gegenüber ganz skeptisch sein. Ehrlich!! Den wenn man es sich recht überlegt, bei dem Klappentext muss man ja mit einer schmalzigen Geschichte rechnen. Ich wollte also den ganzen Roman sehr kritisch betrachten und im gegebenenfall auch meine Bewertung genau so abgeben. Dann kam alles anders...

Brett ist verzweifelt und am Ende. Nach einem schweren Kampf ist ihre geliebte Mutter verstorben. Nun sitzt sie Zuhause, im Kreise ihrer Brüder und deren perfekten Frauen, und wird in naher Zukunft ein großes Kosmetikimperium leiten. Sie hat sich wirklich alle Mühe gegeben sich darauf vorzubereiten, aber so richtig gut ist es ihr nicht gelungen. Dennoch sie wird sich ihrer Aufgabe stellen. Doch dann ist Testamentsverkündung und Brett steht erlebt den größten Schock ihres Lebens.

Als Jugendliche hat Brett eine Liste mit Dingen geschrieben, die sie als Erwachsene gerne erldigen möchte. Dinge, von denen sie damals träumte und die ihr wichtig waren. Doch auch Brett hat die Erfahrung gemacht, dass die Zeit nicht spurlos an einem vorbei geht. Dass man sich verändert, neue Wege einschlägt und sich auch mal anpassen muss. Oder nicht?

Über macnhe Dinge auf der Liste freut sie sich, für manche muss sie über ihren eigenen Schatten springen, Ängste besiegen, sich gegebenenfalls einer Blamage unterziehen. Mit jedem erfüllten Wunsch erhält sie einen kleinen Brief ihrer Mutter. Ein Andenken daran, wie eng eine Mutter-Tochter-Beziehung sein kann und eine Erinnerung daran, dass die Menschen, die man liebt, immer im Herzen bleiben.

Brett wächst mir mehr und mehr ans Herz. Sie ist eine witzige und kluge Frau, steht sich jedoch häufig selbst im Weg. Sie erlebt nicht nur Gutes, sondern auch Leid und Enttäuschungen, ist nicht immer perfekt, macht auch mal Fehler und wirkt dadurch so lebendig als wäre sie eine reale Person. Eine person mit ordentlich Persönlichkeit.

Warum ich nun nach über 350 Seiten keinerlei Kritik üben kann? Ich mochte die Geschichte. ich mochte sie so sehr, dass ich das Bcuh kaum aus der Hand legen konnte und morgens um 6 Uhr extra aufgewacht bin um die 300 Seiten, die vom Vorabend noch übrig waren komplett durchzulesen. Hin und her gerissen von Tränen der Rührung, berührenden Worten und Momenten voller Wärme.

Ein Lesehighlight, das ich schon vielen Bekannten empfohlen habe, und nun auch nahe legen möchte. Eine wunderschöne Geschichte fürs Herz. Ohne jeglichen Schmalz und Kitsch, da Lori Nelson Spielman einfach so lebensecht schreibt. Wundervoll!!

 
Buchinfo:
 
 
368 Seiten
14,99 €
Übersetzerin: Andrea Fischer
 

17.06.14

[Hörbuch] Die Geschwister Gadsby / Natasha Ferrant, gelesen von Sascha Icks

Hörbuchcover Farrant  - Die Geschwister Gadsby

Die Geschwister Gadsby. Das sind: Flora, Bluebell, Jasmin und Twig plus Auto fahrende Ratten, Au-Pair Zoran und Eltern, die sich während eines Tarantino Films überlegt haben zu heiraten und ihren Kindern Blumennamen gegeben haben. Klingt wuselig und ein bisschen verrückt und genau das ist es auch.

Bluebells große Leidenschaft ist das filmen. Ständig nimmt sie alles mit ihrer Kamera auf. Das passt zu ihr, denn sie ist die Sensible der Geschwister. Diejenige, die den Kummer der Anderen sieht und selbst häufig sehr traurig ist. Eigentlich ist sie ein Zwilling. Doch ihre Schwester Iris ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seither hat sie das Gefühl, dass ihr ständig ein Teil ihres eigenen Ichs fehlt.

Flora ist gerade mitten in der Pubertät. Aufmüpfig und durchgeknallt, eine Schauspielerin, die sich immer wieder neue Spinnereien einfallen lässt, um im Mittelpunkt zu stehen. Sie und Blue verstehen sich eigentlich gut, bis der neue Nachbarsjunge Joss auftaucht. Er wirbelt die beiden ganz schön durcheinander.

Sowieso läuft irgendwie alles quer in letzter Zeit. Seit Mom und Dad so viel arbeiten und ständig unterwegs sind. Das belastet nicht nur die großen, sondern avor allem Twig und Jasmin. Und wer muss es alles ausbaden? Zoran, dabei hat der sein eigenes Päckchen zu tragen.

"Die Geschwister Gadsby" ist ein sehr liebenswerter Roman, in dem Autorin Natasha Ferrant ein perfekter Spagat zwischen Humor und Ersthaftigkeit, zwischen fröhlichen und traurigen Elementen gelingt. Es ist eine Wohlfühlgeschichte voller Herzenswärme, ausgehend von den wundervoll verrückten Geschwistern, die sich derzeit jedoch in einer Situation befinden, die nicht nur ihnen, sondern auch dem Leser Kummer bereitet. Zum guten Schluß habe ich jedoch mehr Tränen der Rührung, der Freude vergossen, als Tränen der Trauer.

Sprecherin Sascha Icks ist mir als Sprecherin bereits bekannt und dennoch habe ich über ihr Facettenreichtum gestaunt. Sie ist perfekt als Sprecherin der sensiblen Erzählerin Bluebell Gadsby  und kann sich genauso gut in die Rolle aller anderer Familienmitglieder einfühlen, obwohl diese über sehr unterschiedliche Charaktereigenschaften verfügen. Sascha Icks liest lebendig und einfühlsam, hat mich zum Schmunzeln und Weinen gebracht und mich mit ihrer Interpretation der "Die Geschwister Gadsby" auf wundervolle Weise unterhalten und berührt.


Hörbuchinfo:
 
Silberfisch (Februar 2014)
292 Minuten
4 CDs
19,99 €
Übersetzerin: Annette von der Weppen

13.06.14

Kein Ort ohne dich / Nicholas Sparks

Nicholas  Sparks - Kein Ort ohne dich
 
"Es war kein aufregendes Abenteuer oder die Art von märchenhafter Liebesgeschichte, wie man sie aus Filmen kennt, aber es kam mir vor wie eine göttliche Fügung."

Es ist Winter, der 91-jährige Ira ist allein mit dem Auto unterwegs, gerät von der Straße ab und erleidet schwere Verletzungen. Doch niemand findet ihn, allein sitzt er in seinem Wagen, wartet auf den Tod, dem er eigentlich noch keine Chance geben möchte. Plötzlich taucht auf dem Beifahrersitz seine verstorbene Frau Ruth auf. Eine Liebe von unvorstellbarer Kraft hat die beiden einst zusammen gehalten und auch die Worte "Bis dass der Tod euch scheidet" haben es nicht geschafft die Herzen der Beiden auseinander zu bringen. Sie verfallen in ein Gespräch über ihre Vergangenheit, das Leben und ihre Liebe.
 
" ' Es war ein Kuss, das schon, aber nicht nur ein Gutenachtkuss. Damals schon spürte ich die Verheißung darin, dass du mich auf immer genau so küssen würdest.' "

Parallel dazu erzählt Nicholas Sparks von Luke und Sophie, die sich beim Rodeo kennen lernen. Luke ist charmant und hilfsbereit, rettet Sophie aus einer unangenehmen Situation. Die beiden junegn Leute kommen ebenfalls ins Gespräch und entdecken schnell eine gewisse Sympathie füreinander. Ein prickelndes Kennenlernen folgt. Doch könnte eine Beziehung zwischen der Kunststudentin und dem Cowboy überhaupt im Alltag bestehen?

"Irgendwie machte Luke ihre Welt lebendiger, realer, und wenn sie nicht zusammen waren, dann wanderten ihre Gedanken unausweichlich zu ihm."

Vorurteile abzulegen bietet die Chance wundervolle neue Bekanntschaften zu machen und den Horizont zu erweitern. Jahrelang glaubte ich, ich wolle kein Buch des Bestsellerautors lesen, da ich glaubte, dass sie viel zu schmalzig und kitschig seien. Vor einer Weile sah ich dann die Verfilmung zu "Mit dir an meiner Seite", eine Geschichte, die mich unglaublich berührte. Als im Herbst dann "Kein Ort ohne dich" erschien und ich las, dass ein Cowboy eine Rolle darin spielt, griff ich die Gelegenheit beim Schopf endlich einmal Bekanntschaft mit dem literarischen Können des Autors zu machen. Ich denke, dass ich nun ein Fan von ihm bin.

"Kein Ort ohne dich" begeistert mich mit zwei Stufen der Liebe. Ruth und Ira, die lange Zeit zusammen waren, Höhen und Tiefen überstanden haben, gemeinsam gelitten, gelacht und gelebt haben und deren Herzen irgendwann im Einklang schlugen, bis das von Ruth für immer damit aufhörte. In Iras ist sie noch fest verankert, ein Teil davon, den er nie loslassen wird. Ihren Dialogen, ihrer Geschichte zu folgen war einfach traumhaft schön, hoffnungsverheißend und berührend. Eine Liebe, deren Wurzeln in einer Zeit entsprungen sind, in der nichts einfach war. Noch nicht einmal die Liebe. Viele Hindernisse standen ihnen im Weg. Der Kreig und die Wellen, mit denen er um sich schlug. Es war aber auch eine Zeit, in der Liebe und Zusammenhalt noch eine ganz andere Bedeutung hatte.
 
"Aber es war schlimmer, und während ich versuchte, Leben in sie zurückzuatmen, spürte ich meine Seele verdorren."

Luke und Sophie stehen ganz am Anfang. Sie sind frisch verliebt, verspüren ein gewisses Interesse aneinander, aber erst die Zeit wird zeigen, ob daraus Liebe entstehen kann. Luke traut sich nicht so recht mit Sophie über seine Geheimnisse zu sprechen. Geheimnisse, von denen er glaubt, sie würden ihre Liebe belasten, ohne daran zu denken, dass man beim erklimmen eines Berges zusammen wachsen kann.

"Das Auf und Ab, die Träume und Kämpfe waren Etappen der Reise gewesen, begriff sie - einer Reise, die zu einer Ranch in der Nähe einer Stadt namens King geführt hatte, wo sie sich in den Cowboy Luke verliebt hatte."

Buchinfo:
 
Heyne (November 2013)
544 Seiten
19,99 €
Originaltitel: The Longest Ride
Übersetzerin: Astrid Finke
 


12.06.14

[Hörbuch] Die Wahrheit, wie Delly sie sieht / Katherine Hannigan, gelesen von Jodie Ahlborn


Hörbuchcover Hannigan  - Die Wahrheit, wie Delly sie sieht

"Verdammdusselig!!" Das ist eine der Worterfindungen von Delly Pattison, dem Mädchen, das in der Schule immer Ärger bekommt. Delly findet, dass keinen Ärger zu bekommen, ganz schön schwierig ist. Sie sagt immer was sie denkt und dass man manchmal auch fragen muss, bevor man etwas tut, ist ihr gar nicht so bewusst. Und außerdem erwarten auch alle von ihr, dass sie Ärger macht.

Damit sie nicht auf eine andere Schule muss, gibt sie sich allergrößte Mühe nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Aber wie soll das gehen, wenn Danny Novelos seine sehr innige Zuneigung zu delly nur in Streitigkeiten äußern kann. Delly verzweifelt, als sie bemerkt, dass ihr Mutter Clarice sehr traurig darüber ist, dass Delly immer wieder in Schwierigkeiten gerät. Traurigkeit mag sie nicht und so beginnt sie die Ratschläge ihres kleinen Bruders umzusetzen.

Siehe da, das meiste davon funktioniert und dann geschieht etwas, mit dem Delly nicht gerechnet hätte: sie findet eine Freundin. Man darf halt nicht davon ausgehen, dass in Freundschaften geredet wird, denn das neue Mädchen an der Schule, Ferris Boyd, redet nie. Wenn sie etwas mitteilen möchte, dann schreibt sie es auf Papier oder aber die Katze erzählt es für sie. Solche Mädchen wie Ferris müssen dringend beschützt werden. Perfekt für die Delly, die sowieso Gutes tun will. Doch dann taucht plötzlich ein Mann auf, der so gar nicht danach aussieht, als würde er Ferris etwas Gutes tun ...

"Die Wahrheit, wie Delly sie sieht" ist so eine DELLYtastische Geschichte voller Wärme und Herzensgüte. Gespickt von Tränen des Glücks, des Wohlfühlens, aber auch überschattet von der Tatsache, dass Ferris Boyd etwas Schlimmes widerfahren sein muss, dass sie so wenig mit Menschen zu tun haben möchte.

Gänsehaut hat mich immer wieder gepackt, wenn die Freundschaft der Kinder, der wunderbaren Delly, die so oft missverstanden wird, mal wieder einen Glücksmoment erlebte. ADELLteuer, nach Delly Art sind nämlich etwas ganz Besonderes und jedes Kind kann sich glücklcih schätzen eine Freundin wie Delly und einen Bruder wie RB zu haben.

Gelesen wird diese wundervolle Geschichte von Jodie Ahlborn. Ich muss zugeben, dass ich anfangs etwas Schwierigkeiten damit hatte, wie ihre Stimme als Delly klingt. Rau und sehr eigensinnig und damit perfekt abgestimmt auf das kleine Mädchen mit dem großen Herz. Jodie Ahlborn verleiht ihr so viel Leben, dass ich beim Gedanken an die Geschichte immer noch Dellys "Kruziwuzi" im Ohr habe, womit sich bei mir das Gefühl bestätigt, dass ich Delly ganz fest in mein Herz geschlossen habe.

Hörbuchinfo:
 
Silberfisch (Januar 2014)
317 Minuten
4 CDs
19,99 €
Sprecherin: Jodie Ahlborn
Übersetzerin: Susanne Hornfeck

11.06.14

Gewinnspiel

Hallo meine Lieben, 
 
ich habe gerade mal versucht alle Kommentare vom langen Kommentiermarathon zu beantworten und Gegenbesuche abzustatten ... es ist mir misslungen, denn ihr habt sooooo fleißig kommentiert, dass ich ganz Atemlos bin. Glückseligkeit und Jubelgeschrei bahnen sich den Weg nach draußen, lassen mich singen und tirillieren, aufgrund der vielen neuen Blogbekanntschaften, die ich in der letzten Zeit machen durfte.
 
Diese Freude möchte ich mit euch teilen.
Deshalb könnt ihr eins der folgenden Bücher gewinnen:
 
 
 
"Das könnte das Ende der Welt sein" - J. C. Whaley 
"Meister der Stimmen" - R. Aaron
"If you stay" - C. Cole
(Die Bücher sind von mir gelesen worden, aber noch super in Ordnung)
 

Was ihr dafür tun müsst:

 
Gar nicht so viel. Es soll ja ein Dankeschön an meine Lese-Bekanntschaften sein :)
Nennt mir im Kommentarfeld dieses Beitrags, für welches Buch ihr euch bewerben möchtet und den Namen, unter dem ihr mir bei Google Friends und / oder Facebook folgt . Wer mir noch nicht folgt, der darf sich aussuchen, wo er das gerne tun möchte ;)
Ich würde euch aber bitten mir nicht nur wegen des Gewinnspiels zu folgen, sondern auch nur dann, wenn euch mein Blog wirklich gefällt und ihr gerne hier vorbei schaut. Die Auslosung erfolgt technisch über random.org
 
Einsendeschluss ist der 19.06.2014 um 24:59 Uhr.
Teilnehmen dürft ihr aus den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz.
 
Liebe Grüße Nanni

[Gemeinsam lesen] #64



1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

"Der Distelfink" / D. Tartt / S. 120
2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

"Manchmal blätterte ich, um beschäftigt auszusehen, in alten Fullmetal Alchemist - Heften oder im illustrierten H.G.Wells, das er in seinem Zimmer hatte, aber selbst die Bilder waren mehr, als ich aufnehmen konnte."
3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)

"Der Distelfink", ein Roman, der mir von einer Pressemitarbeiterin des Verlags mit den Worten "Ich habe die ganze Nacht durchlesen müssen" empfohlen wurde und der auch in meinem Blogger-Bekanntenkreis zu Jubelgesang führte. Ich kann es wirklich nachvollziehen, denn dieses Buch macht süchtig. Einmal angefangen, möchte man es nicht mehr aus der Hand legen. Ich hoffe sehr, dass ich in den nächsten Tagen Zeit finden werde, um große Teile am Stück darin lesen und so die großartige Schreibe aufsaugen zu können.
4. Welchem Charakter würdest du aus deinem aktuellen Buch gerne eine Ohrfeige geben und aus welchem Grund?
 
Wenn man 120 Seiten in einem über 1000 Seiten dicken Buch gelesen hat, dann ist das fast nichts. Dementsprechend unbekannt sind mir auch noch die Charaktere des Romans. Sehr unsympathisch ist mir allerdings der Vater des Protagonisten, der seine Familie einfach Hals- über Kopf verlassen und im Stich gelassen hat. Ihm gehört mal ordentlich in den Hintern getreten. Aber wer weiß, vielleicht lernen wir die Hintergründe für sein Verhalten ja noch kennen...

10.06.14

Der dunkle Kuss der Sterne / Nina Blazon

Nina  Blazon - Der dunkle Kuss der Sterne

Wenn man liebt, bildet man sich sogar ein, den geliebten neben sich atmen zu hören, selbst, wenn er Hunderte von Meilen entfernt ist.“

Ein Traum aus 1000 und 1 Nacht. So habe ich Nina Blazons Roman „Der dunkle Kuss der Sterne“ in Erinnerung. Ein Setting, das in der Wüste spielt, geheimnisvoll und romantisch, von einer Begegnung durchzogen, die ich so schnell nicht vergessen kann.

Canda ist entsetzt, als sie am Tag ihrer Hochzeit aufwacht, gequält vom Gefühl, ihrem Liebsten sei etwas zugestoßen. Der Tod selbst hat ihn sich möglicherweise geholt und lässt sie nun mit gebrochenem Herzen allein zurück in einer Stadt, in der gesellschaftliches Ansehen, lebensnotwendig ist. Doch der Schein trügt. Tian ist nicht tot und doch hat er ein gewaltiges Loch in Candas Herz gerissen, denn er ist weg. Entführt? Geflohen? Vor wem? Was auch immer ihm passiert ist, Canda kann nicht eher ruhen, bis sie weiß, was ihm passiert ist. An ihrer Seite Amar, treuer Diener, des Stadtoberhauptes. Begleiter, aber auch Kontrollinstanz, mit dem Auftrag Tian lebend zurückzubringen, um ihn dann töten zu können ...

Die Beschreibung „Traum“ wähle ich nicht nur aufgrund der oben beschriebenen Gründe, sondern auch, weil es das Wort ist, das in all seinen Facetten hervorragend zum Roman passt. Traumhaft schön ist Nina Blazons Geschichte, die Reise durch die Wüste, die so viele Gefahren birgt. Realität und Traum verschwimmen immer wieder. Nina Blazon täuscht mich in vielerlei Hinsicht, führt mich mal auf diese, mal auf jene Fährte, enttäuscht mich aber nie, denn selbst wenn ich denke, ich kann die nächste Handlung voraussehen, werde ich wieder von ihr überrascht. Wie Canda werde auch ich in das Spiel aus Traum und Wirklichkeit verwoben.

Träumerisch werde ich beim Gedanken an die Protagonisten. Die heldenhafte Canda, die an die Liebe glaubt und mutig genug sich jeder Widrigkeit entgegen zu stellen, ist eine der Charaktere, die man sich in solch einem Buch wünscht. Begleitet wird sie von Amar, der sicherlich viele weibliche Leser zum dahin schmelzen bringt. Er ist geheimnisvoll und anziehend. Ein Schatten, ein Freund, ein Feind, Feuer und Wasser und doch nicht das, was man in ihm zu sehen glaubt.


Die Schreibe ist wie ein Traum, in dem alles möglich ist, in dem die Fantasie aus den Vollen schöpft, auf Pfaden wandelt, die in der Wirklichkeit undenkbar sind. Und dass ihr Spektrum an Ideen schier unendlich ist, beweist Nina Blazon nicht zum ersten Mal. Ich weiß nicht, ob es Talent oder Können ist, dass die Autorin ihre Sprache so sehr dem Inhalt, der Aussage, dem Setting ihrer Geschichte anpassen kann. Egal welchen Roman von ihr man in die Hand nimmt, man trifft nicht nur eine neue Geschichte, sondern auch eine neue Schreibe, die dem Leser ein entsprechend passendes Umfeld schafft. "Der dunkle Kuss der Sterne" ist besonders poetisch, ein Spiel mit Licht und Schatten, voller Gefühl und Emotionen, aber auch geprägt von Überraschungen, die den Spannungsbogen immer wieder anziehen. Sehr gern entfloh ich in die Träume dieser bezaubernden Geschichte.

Buchinfo:

cbt (Februar 2014)
528 Seiten
16,99 €

09.06.14

[Interview] Anna Schneider

Anna Schneider Pressefotos
Copyright: Marcella Merk
www.marcellamerk.de

  

Im letzten Jahr habe ich im Rahmen einer Lovelybooks Leserunde den Jugendthriller "Blut ist im Schuh" von Anna Schneider lesen dürfen. In dem Roman hat sie aktuelle Themen aufgegriffen und gekonnt miteinander verbunden. Es geht nicht nur um die Schwierigkeiten, die das Leben in einer Patchworkfamilie mit sich bringt, sondern auch um Ängste. Authentisch verpackt ist es ihr gelungen einen Roman zu kreieren, den ich sehr gern gelesen habe.
Als in diesem Jahr auf Lovelybooks dann wieder eine Leserunde mit der sehr sympathischen Autorin angeboten wurde, habe ich mich sofort beworben und hatte das Glück ihren neusten Roman "Bald wird es Nacht, Prinzessin" gewinnen zu dürfen. Da mich dieses Buch noch mehr fesseln, begeistern, berühren konnte, als sein Vorgänger, ich aber aufgrund meines Umzugs keine Zeit hatte, aktiv an der Leserunde teilzunehmen, fragte ich Anna, ob sie Lust hätte die erste Autorin zu sein, die ein Interview auf meinem Blog gibt. Sie sagte sofort ja und ich freue mich sehr hier nun ihre spannenden Antworten präsentieren zu dürfen. (Ich hoffe ihr habt ein bisschen Nachsicht mit meiner Interviewunerfahrenheit ...)


1. Du beschreibst in deiner Danksagung, dass du dich sehr intensiv mit den Themen deines Romans auseinandergesetzt hast. Wie umfangreich hast du recherchiert und wie hast du diese Recherche empfunden?
Recherche gehört für mich untrennbar zum Schreiben dazu. Ich merke immer, dass ich nur dann über etwas wirklich gut schreiben kann, wenn ich mich damit auch auseinandergesetzt habe. Natürlich kann ich nicht in jedem Bereich tiefes Wissen aufbauen. Aber ich lese mich gerne in die Themen meiner Bücher ein und suche das Gespräch mit Experten.
Für dieses Buch habe ich viele Berichte angesehen, Lebensgeschichten von kranken Jugendlichen gelesen und mich mit Menschen unterhalten, die eine schwere Krankheit haben. Um die Blogeinträge von Nova schreiben zu können, musste ich mich wirklich in sie hineinversetzen. Ich habe mich dafür ganz alleine ans Meer zurückgezogen, mich mit Musik und Berichten in diese Stimmung versetzt. Die Rückmeldung, dass diese Blogeinträge, die ich oft weinend geschrieben habe, für viele Leser das Herzstück des Buches sind, freut mich sehr. Und auch Nova würde sich darüber freuen, glaube ich.
2. Wie bist du zu deinen Themen gekommen?
Ich finde meine Themen immer eher zufällig: Durch eine Fernsehsendung, einen Zeitungsartikel, wenn sich Menschen in der Bahn oder im Café unterhalten. Manchmal reicht ein Wort, um mein Interesse zu wecken. Im Falle meines zweiten Buches war es ein Foto der amerikanischen Fotografin Dina Goldstein. In ihrem Zyklus "Fallen Princesses" hat mich das Bild "Rapunzel" sehr berührt und nicht mehr losgelassen. So kam ich auf die Idee, eine Geschichte zu schreiben, in der es eine kranke Heldin gibt. Für mich sind Menschen, die solche Schicksalsschläge meistern, wahre Helden.
3. Auch in "Blut ist im Schuh" kreierst du einen Roman rund um ein sehr realiätsnahes Thema. Wie wichtig ist dir der Bezug zu aktuellen Themen?
Ich denke, dass sich viele Menschen mit aktuellen Themen beschäftigen möchten, ich bin da sicher keine Ausnahme. Je mehr Facetten wir von einem Thema kennen und verstehen, desto besser können wir damit umgehen. Und dann gibt es "Evergreens", die wohl immer interessant bleiben wie Liebe, Freundschaft oder - für mich vielleicht am wichtigsten - Gut und Böse.
4. Welche der Figuren ist deine emotionalste Figur? Diejenige, in die du die meisten Gefühle investiert hast, die dich am intensivsten beschäftigt hat?
Eigentlich ist es so, dass die Figuren mir etwas mitgeben. Wenn ich die groben Züge des Charakters kenne, sie den richtigen Namen tragen, dann verselbständigen sie sich in meinem Kopf. Es klingt vielleicht verrückt, aber mir scheint es dann, als würde ich sie kennen, genauso wie reale Personen. Ich weiß dann auch, wie sie in bestimmten Situationen reagieren würden.
Der Name ist für mich unglaublich wichtig. Daniel, die männliche Hauptfigur in "Bald wird es Nacht, Prinzessin" sollte eigentlich Chris heißen. Aber mit dem Namen verbinde ich andere Charakterzüge. Ich konnte lange nicht am Text weiterschreiben, weil ich spürte, dass etwas nicht stimmt. Als ich seinen Namen änderte, stand er auf einmal ganz deutlich vor mir und die Geschichte konnte ihren Lauf nehmen.
5. Fällt es dir schwer, einen Roman zu beenden und "aus der Geschichte auszusteigen"?
Ja und nein. Einerseits nehme ich nach jeder Geschichte Abschied von lieb gewonnenen Freunden. Andererseits stehen immer schon neue vor der Tür, die um meine Aufmerksamkeit betteln. Die möchte ich natürlich nicht enttäuschen ;)
6. Last but not least, das was viele Leser beschäftigt: was lesen Autoren? Hast du einen Buchtipp für uns?

Oh, diese Frage finde ich unglaublich schwierig! Ich lese wahnsinnig viele Autoren gerne, aber ob die grundsätzlich auch anderen Menschen gefallen, weiß ich nicht. Mir fallen Buchtipps leichter, wenn ich denjenigen kenne, der lesen will. Aber um hier dennoch eine Antwort zu geben: Der allererste Spannungsroman, der mich begeisterte, hieß "Im Eishaus" von Minette Walters. Ich weiß gar nicht, ob der noch gedruckt wird, aber im Antiquariat gibt es den sicher.

"Bald wird es Nacht, Prinzessin"
(Rezi)

"Blut ist im Schuh"
(Rezi)

Blut ist im Schuh

Weitere Infos zur Autorin und ihren Publikationen findet ihr auf ihrer Homepage (>hier<).

Vielen Dank an Anna Schneider für die Beantwortung meiner Fragen.


08.06.14

Nuramon / James A. Sullivan

James A.  Sullivan - Nuramon

"Die Elfen" - Saga des renomierten Fantasy Autors Bernhard Hennen ist die Fantasy - Reihe, die mich überhaupt erst so richtig auf den Geschmack dieses Genres gebracht hat. Für mich sind sie die besten Bücher im Bereich High-Fantasy, die ich je gelesen habe. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich gelesen habe, dass der Co-Autor des ersten Elfen Bandes die Geschichte um Nuramon fortsetzt.

Für alle, die noch nie etwas von Nuramon und Farodin gehört haben: Dies sind zwei Elfen, die im Roman "Die Elfen", dem Auftakt Band der Saga, um das Herz der Elfe Noroelle kämpfen. Diese wird von einem Dämon, einem Devanthar überlistet und trägt dessen Kind im Bauch, will es jedoch nicht verlieren, da es, obwohl von dämonischem Blut, ihre Mutterliebe erweckte. Als dieses Kind gegen den Willen der Königin geboren wird, wird Noroelle verdammt. Nuramon und Farodin wollen sie retten und ohne hier nun zu viel zu sagen: Für Noroelle endet die Sache nicht so positiv.

Eine Frage, die Herrn Hennen bei einer Lesung, der ich beiwohnen durfte, gestellt wurde, war: Wird die Geschichte um Nuramon fortgesetzt? Denn er hat sich mit seiner besonderen Art, seinem Außenseiterstatus, in die Herzen der Leser gekämpft. Der Autort beneinte die Frage, denn für ihn war Nuramons Weg an dieser Stelle zu Ende. Die Geschichte abgeschlossen. Doch dann hat Co-Autor James A. Sullivan den Elf aus seiner Gefangenschaft befreit und ihm ein neues Leben geschneidert.

Kann gut funktionieren, muss aber nicht.

Die Schreibe Sullivans erinnerte mich sofort wieder an damals, als ich "Die Elfen" gelesen habe. Aber irgendwas fehlt, - Emotionen ? - oder aber ist zu viel. "Er sagt:", "sie sagt:". Ich bekomme langsam das gefühl an der Geschichte vorbei zu lesen und gar nicht richtig in die Tiefe gelangen zu können. Ein Protagonist, der mich einst zu Tränen rührte, ist mir nun völlig gleich.

Nach etwa der Hälfte des Buches bin ich nur verwirrt. Es gibt so viele Figuren, ihre Handlungen sind diffus, ich weiß nicht was geschehen ist und worauf der Autor hinaus will. ich breche das Buch ab. Schade Nuramon, ich hatte mich sehr auf unser Widersehen gefreut. Aber nun nehme ich endgültig Abschied von dir und behalte lieber den Elf in Erinnerung, der einst beim Versuch seine große Liebe zu retten ... mmmh das erzähle ich jetzt nicht, denn wer "Die Elfen" noch nicht gelesen hat, der sollte dies dringend tun. Am besten kauft ihr euch direkt die ganze Saga von Bernhard Hennen, denn einmal damit angefangen, werdet ihr die Bücher nicht mehr aus der hand legen können.

 
Buchinfo:
 
Heyne (November 2013)
14,99 €
832 Seiten
 

07.06.14

[SuB am Samstag] Spannung für die Pfingstwoche



Eigentlich ist die Bezeichnung [SuB am Samstag] bei mir ja falsch, denn für mich ist es ja immer der SuB der Woche. Da ich aber durch die liebe Nina von Hauptsache Bunt und ihrer Aktion [SuB am Samstag]überhaupt erst auf die Idee gekommen bin mir einen Stapel Bücher für eine ganze Woche rauszulegen und diesen immer samstags zu präsentieren, bleibe ich einfach mal bei der Bezeichnung :)

Für die kommende Woche habe ich mir folgende Bücher rausgesucht:
"Ketchuprote Wolken" von Anabel Pitcher. Dies ist der zweite Roman der Autorin und da mir ihr Debüt "Meine  Schwester lebt auf dem Kaminsims" so gut gefallen hat (wer es noch nicht gelesen hat, der findet >hier< meine Rezi dazu und sollte sich das Buch schnellstmöglich besorgen), dass ich natürlich auch hier wieder zugreifen musste. Ich bin gespannt, ob sie an ihren Erfolg anknüpfen kann.

"Der Distelfink" von Donna Tartt. Seit Wochen in aller Munde und in meinem Regal. Die Pressemitarbeiterin des Verlags empfahl ihn mir mit den Worten "Ich habe die ganze Nacht durchgelesen, weil ich das Buch nicht aus den Händen legen konnte." Ja, wie soll ich da widerstehen???!

"Elvancor" von Eileen P. Roberts. Sehr sympathische deutsche Fantasyautorin, von der ich schon viel gehört, aber noch nichts gelesen hatte. Letztes Jahr hat sie dann eine neue Reihe (Trilogie?) veröffentlicht. Meine Chance ihre Schreibe und Erzählkunst nun endlich einmal kennen zu lernen.



Welches der Bücher habt ihr schon gelesen? Welches könnt ihr empfehlen? Welches mochtet ihr möglicherweise gar nicht und welches möchtet ihr unbedingt noch lesen?

Ich wünsche euch allen ein tolles, super sonniges Pfingstwochenende.
Schaut unbedingt auch morgen wieder rein, denn dann könnt ihr eine sehr, sehr sympathische Autorin kennen lernen ...

06.06.14

Days of Blood and Starlight (Zwischen den Welten 02) / Laini Taylor

Days of Blood and Starlight
 
"Es war einmal, da trug der Himmel die Last von Engel-Armeen, die in den Kampf zogen, und der Wind trug das höllische Feuer ihrer Schwingen in die ganze Welt."

Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich Karou zurück lassen musste. Das Mädchen mit den blauen Haaren und der mysteriösen Vergangenheit, dass mir doch so sehr ans Herz gewachsen war. Sie ist nie vollends aus meinem Gedächtnis verschwunden und doch hatte ich - wie viele andere auch - Bedenken wieder gut in ihre Geschichte einsteigen zu können. Diese wurden jedoch schnell ausgewischt. Lainy Taylor nimmt den Leser an die Hand, erzählt kurz, was passiert ist, löst dann nach und nach ihre helfende Position und ehe man sich versieht ist man wieder mitten im Geschehen, gefangen von Spannung, Abenteuer und Herzeleid.

Karou geht es nicht so gut. Die vergangenen Ereignisse machen ihr sehr zu schaffen, denn sie hat die beiden Wesen verloren, die sie am meisten geliebt haben. Brimstone, der sie wie ein Vater groß gezogen hat und von dem sie alles gelernt hat, was sie über das Leben wissen muss, und Akiva, dessen Herz früher im Einklang mit ihrem schlug und von dem sie sich verraten und verlassen fühlt.

Nun verbringt sie ihre Zeit auf einer Burg mitten in einer Sandwüste. Allein unter Chimären, zu denen sie einmal gehörte, die ihr nun aber misstrauen. Unter der Befehlsgewalt des weißen Wolfs. Der Chimäre, die einst aus Eifersucht und Rache ihren Tod befahl. Einsam und verbittert steht sie ihm gegenüber, kann ihm immer noch nicht trauen und hat keinerlei Rückhalt, für das, was da auf sie alle zukommt: ein Kampf, um Leben und Tod.

"Days of Blood and Starlight" ist so vollgepackt mit Spannung und Überraschungen, dass ich aus Vorsicht etwas vorwegzunehmen, gar nicht so viel zum Inhalt sagen möchte. Jeder Leser sollte die Chance haben seine eigenen Erfahrungen mit den Handlungen, die Autorin Laini Taylor zu einem grandiosen zweiten Band der "Zwischen den Welten"-Saga verflochten hat, machen zu können.

Ich war schon vom ersten Teil "Daughter of Smoke and Bones" hin und weg, doch mit "Days of Blood and Starlight" raubt mir Laini Taylor schier den Atem. Emotionen kochen hoch, machen mich traurig, bringen mich zum Lachen und ziehen mich so tief in die Geschichte hinein, dass ich nicht mehr weiß, ob ich ein Teil davon bin oder nicht. Ich fühle mich lebendig und zugleich völlig leer, nehme Karous Gefühle in mich auf, werde eins mit ihr, kann es kaum fassen, dass das Buch nach nur 624 Seiten und zwei Tagen lesen, schon wieder zu Ende ist. Ich hoffe sehr, dass ich bald den dritten und abschließenden Teil in Händen halten kann, denn Karous Geschichte ist eine der schönsten in und zwischen allen Welten.

Buchinfo:
 
624 Seiten
16,99 €
Originaltitel: Days of Blood and Starlight
Übersetzerin: Christine Strüh / Anna Julia Strüh
 

05.06.14

Verdammt gute Nächte / Kathrin Schrocke

Verdammt gute Nächte
 
„Durch einen einzigen Kuss war ich trunken worden.“

Jojo ist fast 16. Ein schwieriges Alter. Finden nicht nur seine Mutter und sein Stiefvater, sondern auch er. Es ist das Alter der Grenzüberschreitungen. Die größte Grenze, die überschritten werden muss ist die vom Kinder- ins Jugendalter. Der Weg zum erwachsen werden. Der große Schritt vom Jungen zum Mann.

Doch was macht diesen Schritt eigentlich aus? Jojo merkt, dass er und sein Umfeld sich irgendwie verändern. Sie werden nachdenklicher, beschäftigen sich mit anderen Themen, interessieren sich für neue Dinge. Außer Michael, dessen Universum sich nur um Sex und perverse Pornos zu drehen scheint. Dabei hat er schon einen ersten Schritt getan. Er hat eine feste Freundin. Lilli. Sie gehört zu Jojos Clique und ist ebenso wie Sushi ein echt guter Kumpel.

Eine Frage, die immer sich auf dem Weg zum erwachsen werden immer wieder aufdrängt ist die der eigenen Identität. Wer bin ich? Wer werde ich einmal sein? Vor allem Sushi, der adoptiert ist und so aussieht als hätte er japanische Wurzeln, beschäftigt sich sehr damit. Wäre schön, wenn er dabei auch ernst genommen werden würde. Ernst genommen zu werden ist eins der Dinge, die man sich sehr wünscht, wenn man sich erwachsen fühlt. Jojo hat das Gefühl, dass seine Eltern ihn eher nicht ernst nehmen. Seine Wünsche, seine Bedürfnisse. Doch dann steht plötzlich Puma vor der Tür, die mit 30 eigentlich auch schon alt ist, aber trotzdem ein ganz anderes Verständnis für Jojo aufbringt, als die anderen Erwachsenen.

Puma löst in ihm etwas aus. Nicht das, was man in Michaels Pornos immer sieht, sondern ein ganz eigenartiges, neues Gefühl. Ein Gefühl davon beachtet zu werden, so gesehen zu werden, wie man wirklich ist, auch wenn man das gerade selbst nicht weiß. Sie bringt ihn ganz durcheinander und füllt ein Loch in seinem Inneren, dessen er sich gar nicht bewusst war. Gedankenkreise ziehen sich immer enger um sie. Darum wie es sein würde sie zu berühren, sie zu schmecken. Jojo hat zum  ersten Mal im Leben das Gefühl verliebt zu sein. Grenzüberschreitung ...

Autorin Kathrin Schrocke , deren Roman „Freak City“ vielfach ausgezeichnet wurde, hat mit „Verdammt gute Nächte“ einen Roman geformt, der in bezaubernder Sanftheit von den Problemen des Erwachsen Werdens, von der Suche nach der eigenen Identität, vom zarten und verletzlichen Band einer Beziehung, egal welcher Form, erzählt. Der ein bisschen schockiert und gleichzeitig so viel Verständnis hervorruft. Ein berührender Liebesroman der besonderen Art. Kathrin Schrocke ist es gelungen einen ehrlichen Roman zu schreiben, der mit der Liebesgeschichte eines authentischen Protagonisten, berührt und sich auf besondere Art in mein Herz geschlichen hat. Ein Buch, das lange nachhallen wird.
 
Buchinfo:
Sauerländer (2014)
208 Seiten
12,99 €

04.06.14

[Hörbuch] Obsidian 01: Schattendunkel / Jennifer L. Armentrout, gelesen von Merete Brettschneider

Hörbuchcover Armentrout -  Obsidian, Band 1: Obsidian. Schattendunkel

Katy und ihre Mutter sind umgezogen. Ein Neuanfang, nach dem Tod ihres Vaters. Katy wünscht sich sehr, dass ihre Mutter wieder ein bisschen fröhlicher wird, aber so ein Umzug ist für sie nun einmal nicht ganz leicht. Neue Schule und neue Freunde finden, gehört unwillkürlich dazu. Im Nachbarhaus leben Geschwister, die in etwa Katys Alter haben. Schnell stellt sich heraus, dass Dee eine sehr nette junge Frau ist, aber ihr Bruder, Daemon Black, ist einfach nur ein Kotzbrocken!!

Und trotzdem scheint irgendetwas zwischen den Beiden zu sein. Immer, wenn Katy in Gefahr gerät, ist Daemon unweigerlich in der Nähe. Außerdem scheint er sich in rasender Geschwindigkeit bewegen und länger tauchen zu können, als alle anderen Menschen, die Katy kennt. Unheimlich und doch irgendwie faszinierend. Katy möchte dem Geheimnis auf die Spur kommen. Dabei macht sie nicht nur eine unglaubliche Entdeckung, sondern gerät in unvorstellbar große Gefahr ...

Bevor ich das Hörbuch zu "Obsidian" begonnen hatte, habe ich schon einige Kritiken dazu überflogen. Die meisten waren durchweg positiv, viele haben von "etwas ganz Neuem" gesprochen. Auch ich hatte mit dem Hörbuch meine Freude. Merete Brettschneider, die als Schauspielerin bekannt ist und über viel Erfahrung im einlesen von Hörbüchern hat, liest die Geschichte mit einer schier samtenen Stimme, die unheimlich gut zur Atmosphäre passt. Auch Story, Setting und Protagonisten haben mir gut gefallen. Das, was Dee und Daemon sind, habe ich zuvor noch nicht in einem Roman gelesen, aber die Geschichte an sich ist nicht neu und hat mich doch immer wieder an die "Biss"-Romane erinnert. Allerdings sind Katy und Daemon um einiges lässiger und vor allem dieses Geschmalze und Schöngerede, dass Bella mitunter an den Tag legt, fehlt hier glücklicherweise.

Während Daemon der Typ ist, der die Herzen der Leserinnen höher schlagen lässt, begeistert Katy durch Mut und Eigensinnigkeit. Erfirschende Dialoge peppen die Geschichte fast noch mehr auf, als die Gefahr, die auf Katy wartet. Aber dieser begegnet ihr am besten selbst ...

 
Hörbuchinfo:
 
Silberfisch (April 2014)
390 Minuten
5 CDs
19,99 €
Übersetzerin: Anja Malich


03.06.14

So finster, so kalt / Diana Menschig

9783426514931

"Kinder, ja, Kinder glaubten noch an die Welt jenseits der Realität."

Als Merles Großmutter stirbt, reist sie zurück an den Ort, an dem sie aufgewachsen ist. Zurück zu dem geheimnisvollen Häuschen, in dem ihre Oma lebte und das schon immer von einem Hauch des Geheimnisvollen umgeben wurde. Als Kind war sie immer gern dort, hatte jedoch schon immer einen gewissen Respekt gegenüber der alten Frau, ihren Geschichten und dem verbotenen Garten.

Irgendwie ist es für sie eine Reise in die Vergangenheit, obwohl sie schon schnell bemerkt, dass die Zeit auch dort nicht stehen geblieben ist, sondern sich ohne sie weiter gedreht hat. Freunde aus ihrer Kindheit sind nun erwachsen und haben eigene Kinder, die eines Tages spurlos verschwinden ...

"So finster, so kalt" konnte mich von der ersten Seite an fesseln. Ich hatte keinerlei Ahnung, wo die Reise der Autorin, die mit ihrem Debüt "Hüter der Worte" eine große Fangemeinde gewinnen konnte, mich hinführt. Wer in diesem Roman, der Grimms Märchen im Hinterkopf trägt, wohl "der böse Wolf" oder "die alte Hexe" ist. Erst nach und nach bekommt der Leser eine Ahnung und doch bleibt es spannend bis fast zur letzten Seite.

Die Schreibe der Autorin bei, die zwar anders war, als von mir erwartet, aber dennoch zu begeistern weiß. Gekonnt verknüpft Diana Menschig Mystik und Realität, so dass sich nicht nur Protagonistin Merle in einem Geflecht verliert, in dem sie kaum noch einschätzen kann, was nun Wirklichkeit ist und was nicht, sondern auch der Leser. Ich mag es sehr, wenn man sich so in einer Geschichte verlieren kann.

Autorin Diana Menschig kreiert in ihrem zweiten Roman "so finster, so kalt" eine düstere Atmosphäre, durch die sich die Spannung mehr und mehr zuspitzt und den Leser dazu bringt immer weiter zu lesen und das Buch nicht aus der Hand zu legen. Wer jedoch so wie ich, in einem Häuschen am Waldrand lebt, der sollte diesen Roman keinesfalls dann lesen, wenn die Dunkelheit heranzieht und er sich ganz allein Zuhause befindet. Denn wer weiß schon, welche Wesen sich aus der Welt jenseits der Realität erheben und den Schritt über die Grenze zur Wirklichkeit vollziehen können ...

Buchinfo:

Knaur (April 2014)
384 Seiten
8,99 €


[Gemeinsam lesen] #63



1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?


Kein Ort ohne dich“ / Nicholas Sparks / S. 361

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Es ist seltsam, denke ich, wie sich ein Menschenleben entwickelt.“

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)

Vorurteile abzulegen bietet einem die Chance wundervolle neue Bekanntschaften zu machen und den Horizont zu erweitern.

4. Benutze 5 Adjektive (Wie-Wörter) und 5 Substantive (Hauptwörter) um dein aktuelles Buch zu beschreiben.

Lebendig, liebevoll, romantisch, stark, lesenswert
Kraft, Verbundenheit, Schmerz, Mutterliebe, Wurzeln



02.06.14

[Statistik] Mai

Und schon wieder ist ein Monat vergangen. Unglaublich, wie schnell das immer geht!! Und wie immer hatte der Monat viel zu wenige Tage, um all das zu lesen, was ich lesen wollte. Dennoch war ich ziemlich fleißig und habe 12 Bücher geschafft.
30) Geschichte für einen Augenblick - R. Ozeki 7 / 10  
Mein Herzensbuch des Monats

31) Zwischen den Welten 02: Days of Blood and Starlight - L. Taylor 10 / 10
32) Die unerhörte Geschichte des Alex Woods - G. Extence 8 / 10 (
Rezi)
33)
Roter Mond - B. Percy 8 / 10 (Rezi)
34) Der Herr der Tränen - S. Bowring 6 / 10 (
Rezi)
35) Der dunkle Kuss der Sterne - N. Blazon 9 / 10
36) Wir träumten jeden Sommer - D. Dominczyk 8 / 10 (
Rezi)
37) Ach wie gut, dass niemand weiß - A. Hennig von Lange 5 / 10
38) Lockwood & Co. Die seufzende Wendeltreppe - J. Stroud 9 / 10
39) Bäume reisen nachts - A. Le Corff 7 / 10 (
Rezi)
40) So finster, so kalt - D. Menschig 8 / 10
41) Die Geschichte von Zoe und Will - K. Halbrook 10 / 10 (
Rezi)
42) If you stay - C. Cole 6 / 10 (Rezi)
 
Meine Bewertungen sind in diesem Monat recht durchwachsen. Von 5 - 10 Sternen war alles dabei, aber kein Buch, das mir überhaupt nicht gefallen hat und deswegen abgebrochen werden mussten. Dafür gab es in diesem Monat zwei Highlights. Der zweite Teil der Zwischen den Welten Saga "Days of Blood and Starlight" von Laini Taylor, der mich mit viel Spannung und Emotionen so gefesselt hat, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durch hatte. Und "Die Geschichte von Zoe und Will" von Kristin Halbrook, das mich mit einer wunderschönen, aber sehr traurig Liebesgeschichte zutiefst berührt hat.
Was meine Teilnahme an Challenges angeht, habe ich mich dafür entschieden, nur noch Bücher für die Debütautorenchallenge zu lesen. Alles Andere stresst mich einfach zu viel. Ich arbeite dafür lieber mit Hilfe meines [SuB am Samstag] meinen Wochenstapel ab und sammel mit entsprechenden Büchern Lose für die Debütautorenchallenge. Aufgaben des Monats Mai waren:
1. Lese einen Debütroman, dessen Cover hauptsächlich gelb ODER blau ist
2. Lese einen Debütroman aus dem Hause "Heyne", "Heyne Hardcore" oder "Hardcore fliegt"
3. Lese einen Debütroman aus dem Genre "New Adult"
Ich habe im Mai insgesamt 7 Debüts geschafft. Welche der oben genannten Romane das waren, könnt ihr unter der Rubrik Challenges nachlesen.

Wie versprochen, stelle ich euch hier nun die Neuerscheinungen vor, auf die ich mich im Juni freue. (Vorhin hat es noch funktioniert, aber jetzt kann ich seltsamerweise plötzlich keine Links mehr einfügen. Hatte ich neulich schon mal. Ist von alleine wieder weggegangen. Die Links bekommt ihr dann also später, sobald die Technik wieder das macht, was ich von ihr will *grummel* SORRY)

Wolfgang  Thon - Das Lied der Dämonen Sean  Olin - Brother Sister - Hört uns einfach zu

 9783426513279

John  Lucas - No Way Back
Tiger Rag von Nicholas Christopher  Die Ewigen 

Auf welche Bücher freut ihr euch schon besonders?
Wer wissen möchte, welche Bücher meines SuBs ich im Juni lese, der darf gerne samstags hier rein schauen, denn dann stelle ich immer die drei Bücher vor, die ich in der kommenden Woche lesen werde.

Euch allen einen wundervollen, ereignisreichen und sonnigen Juni :)