25.02.15

Love Letters to the Dead - Ava Dellaira



Lesen ist so wunderbar, weil es Geschichten über große Emotionen gibt. Geschichten, die Gänsehaut auslösen. Die den Leser traurig machen, ihn aber auch glücklich zurücklassen, weil sie sagen: Es gibt Hoffnung.

"Ich weiß nicht genau, warum Hannah das macht, aber ich glaube, manchmal wünschen wir uns einfach, man könnte uns deutlicher ansehen, wie sehr wir leiden und welchen Schmerz wir in uns verstecken."

Laurels Schwester May ist tot. Selbstmord oder auch nicht. Es ist nicht ganz sicher, ob es Mays innerer Dämon war, der sie dazu getrieben hat, sich vom Leben zu verabschieden, ob es das war, was in ihrer Familie geschehen ist, und ihr so zugesetzt, sie innerlich zerrissen hat oder ob ihr das Schicksal zuvor gekommen ist.

"Man kann mutig und idealistisch und schön sein, und das bewahrt einen trotzdem nicht davor, abzustürzen."

Laurel setzt der Tod ihrer geliebten Schwester ziemlich zu. Ein Schulwechsel soll dafür sorgen, dass sie wieder Fuß fasst im Leben. Ihr eigenes Leben leben kann. An der neuen Schule bekommt sie die Aufgabe einen Brief an eine berühmte verstorbene Persönlichkeit zu schreiben. Zu Anfang wählt sie Kurt Cobain aus, der Mays Lieblingssänger war. Schnell verselbstständigt sich das Projekt, denn Laurel merkt, wie gut es tut sich einfach mal ihre Probleme von der Seele zu reden.

" 'Man legt sich am Hang auf die Wiese und hofft, dass einen jemand aufweckt, wenn der Wolf aus den Bergen herunterkommt. Oder dass er ihn verjagt. Oder am besten gleich erschießt. Aber wenn du begreifst, dass der Wolf in dir drin lebt, dann weißt du, dass du ihm nicht entkommen kannst. Und jemand, der dich liebt - ganz egal, wie gern er dich beschützen würde -, wird niemals in der Lage sein, den Wolf zu töten, weil er ein Teil von dir ist. Er trägt dein Gesicht.' "

Laurels Briefe sind an berühmte Persönlichkeiten adressiert, deren Todesursache nach wie vor zwischen Selbstmord und natürlichem Tod schwankt. Sie versucht zu verstehen, was die Personen dazu getrieben hat, was möglicherweise dazu führte, ihrem Leben ein Ende zu setzen, und somit auch ihrer Schwester May ein Stück näher zu kommen, ihre Gründe zu verstehen. Sehr authentisch beschreibt Autorin Ava Dellaira, die über ein Truman Capote Stipendium verfügte, Laurels Gefühlswelt. Laurel, die auf dem Weg so wie ihre Schwester zu sein, Freundinnen findet, die ebenfalls auf der Suche nach sich selbst und nach Glück sind. Ehrliche Gefühle beherrschen den Ton dieses Romans. Gefühle wie Trauer, aber auch Wut, denn Laurel fühlt sich allein gelassen, was ich sehr legitim und mutig finde.

"Zurückholen kann ich dich jetzt nicht mehr. Aber ich kann mir selbst verzeihen, was passiert ist. Und ich kann es dir verzeihen, May. Ich liebe dich mit allem, was ich bin. Lange Zeit wollte ich nichts anderes, als so sein wie du. Aber es war wichtig für mich herauszufinden, dass ich auch jemand bin, und jetzt kann ich dich in mir tragen, kann dein Herz in mir tragen, wo immer ich auch hingehe."

Einen Menschen zu verlieren ist schwer. Es kann so sein, dass man das Gefühl hat, dass einem ein Stück entrissen wird. Aber es gibt ein Leben nach dem Tod eines geliebten Menschen. Auch wenn nichts mehr so ist, wie es mal war, gibt es die Möglichkeit Menschen in das eigene Leben zu lassen, die einem gut tun, die einen glücklich machen. Auch wenn es oftmals ein langer Weg dorthin ist und man den Menschen, den man verloren hat, nie vergisst, gibt es einen Weg zurück ins Leben. Eindringlich, bewegend und ganz wundervoll von Debütautorin Ava Dellaira in die authentische Geschichte einer jungen Frau verpackt. Eine gefühlvolle Geschichte, die ich sehr lesenswert finde.

Buchinfo:


cbt (Februar 2015)
416 Seiten
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag
17,99 €
Übersetzung: Katharina Ganslandt

23.02.15

back to blue - Rusalka Reh



"Aber jetzt versuchen sie mich zu killen.
Sie versuchen wirklich, mich kaputt zu machen.
Und keiner merkt was.
Denn es sieht gut aus bei uns."

Kid ist von ihrer Mutter nicht gewollt. Das bekommt sie jeden Tag zu spüren. Der Vater ist einer Meinung mit der Mutter. Außerdem will er nur seine Ruhe, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt. Die Mutter freut sich, wenn der Vater ihr zustimmt, dass Kid unnütz', dumm und frech ist, denn dann weiß sie, dass sie weiterhin die erste Geige spielt und nicht das Kind. Kid versucht sich unauffällig zu verhalten, macht sich unsichtbar so gut es geht und weiß gar nicht, warum die Eltern sie so hassen. Ein Gefühl der Wertlosigkeit macht sich in ihr breit.

"Ich bin glücklich, aber nur ganz vorsichtig, denn ich weiß, wenn das Glück daherweht, kommt danach sofort die Wolke. Deshalb bin ich ganz leise und atme nur flach, damit es nicht erschrickt, das Glück."

Dann lernt sie Maxim kennen. Den Russen, wie die Eltern ihn abschätzig nennen. Sie verlieben sich, denn ihre Herzen schlagen im gleichen Takt. Sie beide mögen Gedichte und Maxim behandelt Kid, wie sie noch nie zuvor behandelt wurde. Endlich wird sie gesehen. So, wie sie wirklich ist. Als Mensch. 

"Ich bin ich, und was das ist, weiß ich eigentlich noch nicht."

"back to blue" ist ein sehr sanftes Buch, dessen Worte jedoch hart einschlagen. "Immer auf die Deckung achten" ist einer von Kids Leitsprüchen und als Leser möchte man es am liebsten auch, denn die Ungerechtigkeit, mit der Kid behandelt wird, ist manchmal unerträglich. Früher wurde sie auch von den Eltern geschlagen, dass trauen sie sich jetzt nicht mehr. Verbale Gewalt ist aber mindestens genauso schlimm. Der oder die Betroffene merkt es meistens gar nicht, denn Eltern sollten wissen wie sie mit ihren Kindern umgehen. Sollten das Wohl ihres Kindes vor alles andere stellen und nicht Missmut, Ärger und Hass an ihm auslassen. Langsam, aber sicher geht eine Seele daran zu Grunde. 

"Alles in mir zog sich zusammen.
Alles wurde rasend schnell hart.
Steinherz, Steinseele, Steinhaut."

Es ist eine sehr reale Geschichte, die von Autorin Rusalke Reh so eindringlich mit wunderschönen Worten geschrieben und vom Magellan Verlag in einem so hübschen Buch verpackt wurde. Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen, egal ob verbal oder non-verbal, ist keine Seltenheit. Häufig wird diese von den eigenen Eltern ausgeübt. So auch in Kids Fall, deren Familie nach außen ganz nett und friedlich scheint. Es gibt eine Studie, die sagt, dass ein Kind sieben (!!) Erwachsene ansprechen muss, bevor jemand reagiert und einschreitet. Kid hat Glück, denn sie trifft Menschen, denen sie sich öffnen kann und die mutig genug sind, sich für sie einzusetzen. 

Das Buch passt optisch perfekt zur Jeans ;)

"back to blue" ist eine zarte, bewegende Geschichte, die mich manchmal echt wütend gemacht hat, die aber auch wunderschön ist und Hoffnung macht. Dieses kleine Schmuckstück aus dem Magellan Verlag möchte ich euch ans Herz legen. Lest es, haltet die Augen offen und seid hilfsbereit.


Buchinfo:


208 Seiten
Gebunden mit Schutzumschlag
14,95 €
Magellan auf Facebook


21.02.15

Denn wir waren Schwestern - Carrie La Seur



Alma ist erfolgreich als Anwältin, lebt mit einem reichen Mann zusammen und hat ihr Leben im Griff. Bis sie einen Anruf von einem Polizisten aus Billings bekommt, dem Ort, in dem sie aufgewachsen ist. Ihre Schwester Vicky ist tot aufgefunden worden und ihre Nichte Brittany hat beim Anblick ihrer toten Mutter aufgehört zu sprechen. Wieder einmal hat Alma das Gefühl, dass sie diejenige ist, die als Retterin der Familie auf den Plan treten muss. Zu dem Zeitpunkt ahnt sie nicht, welche Leichen in ihrer Familie tatsächlich begraben liegen.

"Als die Räder der Rollbahn aufsetzen, gibt das eigenartige Gefühl der Rückkehr auf heimischen Boden Alma Halt.
Sie atmet tief aus und fragt sich, wann sie angefangen hat, die Luft anzuhalten. Es ist alles lange her. Hier sind ihre Toten begraben, eine weitere kommt bald hinzu, hier leben ihre Verwandten, ihre Geister halten Wache, und man kennt sie, sie ist zu Hause."

"Denn wir waren Schwestern" beginnt ziemlich rasant. Der Leser bekommt einen ersten Eindruck darüber, wie kaputt Vickys Leben ist. Zwischen Drogen und Alkohol fristet sie ihr Dasein, den Blick auf ihre Sucht und nicht mehr auf ihr Kind gerichtet, dass zwischen Junkies und Abenteuersüchtigen aufwächst und lernt für sich selbst zu sorgen. Bei den anderen Familienmitgliedern bekommen Vicky und Brittany nur wenig Rückhalt. Schwarzes Schaf bleibt schwarzes Schaf und der Eindruck, dass Vicky ihre Situation selbst verschuldet hat, löst nach einiger Zeit auch kein Mitleid mehr bei ihren Mitmenschen aus. Alma ist genau das Gegenteil. Doch auch von ihr haben sich die Verwandten abgewendet. Neid führt dazu, dass man sich von ihr abgrenzt. Ihre Welt ist so viel anders, als die der zurückgebliebenen Familienmitgliedern, die in ihrem kleinen Örtchen eine ganz andere Lebensweise haben als Alma.

"Sie spricht die Worte aus: Nur durch die Gnade Gottes stehe ich hier. Sie hat sie sich schon viele Male vorgesprochen, als Talisman gegen Überheblichkeit und jedes Mal hat sie dabei an Vicky gedacht, ihr anderes Selbst, das eine bittere, süchtige Hemmungslosigkeit ausgelebt hat, die Kehrseite von Almas zwanghafter Arbeitsmoral und ihrer verbissener Selbstkontrolle."

Alma und Vicky waren sich einmal sehr nah. So eng, dass sie das Gefühl hatten eins zu sein. Doch dann ist Alma weggegangen und Vicky sind Dinge geschehen, die ich hier nicht ansprechen werde, denn die muss der Leser im gut entworfenen Spannungsbogen des Romans selbst finden. Almas Reise zur Beerdigung ihrer Schwester ist nicht nur heimkehren, sondern auch sich selbst finden. Mit ihren Wurzeln konfrontiert werden und ihren eigenen Frieden mit Dingen und Personen schließen, die sie selbst in eine dunkle Ecke ihres Lebens abgestellt und dort ignoriert hat, von denen sie nun aber eingeholt wird.

" 'Die Heimat lässt einen doch nie los, nicht wahr? Egal, wie weit man weggeht. Wenn eine Familie so weit zurückreicht wie Ihre und meine, dann ist dieses Land wie die eigene Mutter. Mein Freund Ed weiter oben an der Straße sagt, er weiß nicht, ob das ein Fluch ist oder ein Segen.' "

Die Schreibe von Autorin Carrie La Seur ist klar und flüssig. "Denn wir waren Schwestern" ist ihr Debüt und recht gut gelungen. Der Einstige in diesen gut inszenierten Roman ist spannend und rasant, danach verliert sich die Autorin so ein kleines bisschen, was sich auf die Handlung auswirkt. Ich hab den Roman ganz gern gelesen, doch ein Kritikpunkt sind für mich die Emotionen der Protagonisten. Die sind ein bisschen flach, vielleicht abgestumpft durch die Fehde innerhalb der Familie und Erlebnisse, die zum Bruch geführt haben. Dennoch hätten Handlung und Charaktere besser auf mich wirken können, wenn Carrie La Seur etwas mehr in die Tiefe gegangen wäre.

Buchinfo:


Insel (Januar 2015)
344 Seiten
Taschenbuch
9,99 €
Originaltitel: The Home Place
Übersetzung: Christel Dormagen, Brigitte Heinrich


19.02.15

Zum Glück bemerkt mich niemand ... dachte ich - Liv Marit Weberg

"Zum Glück bemerkt mich niemand ... dachte ich" ist ein Roman, der Gesprächsstoff liefert. Der den Wunsch des Austauschs mit anderen Lesern weckt. So erging es auch Bianca und mir. Gemeinsam haben wir uns ans interaktive, fiktive Lagerfeuer gesetzt und über Anne Lise und ihre Marotten geplaudert. Nachlesen könnt ihr dieses Gespräch auf Biancas Blog Literatwo.



"Wir leben dann ja doch in einer Welt, in der viel Soziales stattfindet. Menschen halten zusammen, durch dick und dünn, in guten wie in schlechten Zeiten. Sie bewegen sich durch eine Welt voller Menschen. Viele finden das angenehm."

Anne Lise hat ein Problem. Sie kann nicht so gut mit Menschen. Sie hat gelernt damit zu leben, Kompetenzen zu entwickeln, menschlichen Kontakt zu meiden. Für andere ist das Problem größer. Für ihre Eltern zum Beispiel, die von ihr erwarten, dass sie sich "normal" entwickelt, wie jedes andere junge Mädchen benimmt. Zuhause auszieht, studiert oder eine Ausbildung macht, Freunde findet, Jungs trifft und ihre eigenen Schritte in die Welt wagt. Für Anne Lise bedeutet Zukunftsorientiert sich vor der Zukunft zu schützen. Den Eltern scheint jedoch besonders die Sache mit dem Freund ein Anliegen zu sein, weshalb Anne Lise es probehalber versucht. So recht will es ihr jedoch nicht gelingen und so lebt sie weiter erst mal vor sich hin. Bis das zur Verfügung gestellte Geld alle ist und ihr nichts anderes übrig bleibt, als der Welt entgegen zu treten.

"Jeder ist seines Glückes Schmied. Und ich bin ein außerordentlich schlechter Schmied."

Der Einstieg in den Roman war leicht. Liv Marit Weberg hat eine klare Schreibe, mit der sie nur sagt, was sie auch sagen möchte. Kein Drumherum reden, kein ausuferndes Geschnörkel, aber immer eine ordentliche Portion Sarkasmus auf der Feder. Der Leser kann sich nicht ausruhen, muss immer brav mitdenken, versuchen Anne Lises Handlungen, die mitunter etwas skurril wirken nachzuvollziehen. Sie steckt mehr Energie darein Begegnungen und Ereignisse, die ihr Angst machen zu umgehen, als in den eigentlichen Akt. Woher kommt das, wie ist sie dahin gelangt? Wir lernen auch ihre Eltern kennen, deren Verhalten mir direkt aufstößt. Sie leben getrennt, gehen eher kühl miteinander um, der Vater schätzt Frauen nicht so sehr, was nicht gerade dazu führt, dass Anne Lises Gefühl von eigener Wertigkeit steigt. Erst die Bekanntschaft mit einem Jungen und seinen Ratten hilft ihr so langsam aus ihrem Schneckenhaus herauszukriechen.

"Wir sind nicht für alle gleichermaßen geeignet."

"Zum Glück bemerkt mich niemand ... dachte ich" fällt für mich unter die Kategorie besonderes Buch. Das liegt nicht nur an der weiter oben angesprochenen Art der Autorin mit einer Oberflächlichkeit zu schreiben, die sehr gut in Anne Lises Leben passt, sondern vor allem an dieser eigenartigen und doch liebenswerten Protagonisten, die schüchtern und leise und auf ihre Art mutig, einen Schritt nach dem anderen in ein neues Leben wagt Eine spannende junge Frau, die nicht mehr mit der Oberflächlichkeit betrachtet werden sollte, die ihr bisher im Leben begegnet ist.

Buchinfo:


Fischer Sauerländer (Februar 2015)
224 Seiten
Hardcover
12,99 €
Übersetzung: Hinrisch Schmidt-Henkel

18.02.15

Jäger - James Salter



"Man stand im Mittelpunkt, von allem - dem Lob, der Aufregung, den Neidern. Hatte man keine - auch wenn nichts daran beschämend war und es Gründe gab, gute Gründe, warum ein Mann, so mutig und tapfer er auch war, noch keinen Luftsieg errungen hatte -, war man letztlich doch nur einer der losen Truppe, in deren vorderster Reihe das Triumvirat erstrahlte."

Wie fasse ich meine grenzenlose Begeisterung über die Worte eines großartigen Schriftstellers wie James Salter, in meinen eigenen dagegen geradezu banalen Worten zusammen ohne den Zauber, die Atmosphäre, die Gefühle, die er erzeugt, zu verlieren? Damit haben Protagonist Cleve Connell und ich eins gemeinsam: die Angst zu versagen. Die Angst unsere Aufgabe nicht zu erfüllen. In meinem Falle hängen "nur" Leser davon ab, in Cleves sind es die Leben seiner Kameraden, als Anführer, als "Leader" seines Schwarms, in seine Hände gelegt.

"Er fühlte sich elend. So konnte es nicht weitergehen. Er war noch nie geschlagen worden, und es durfte es auch jetzt einfach nicht passieren; und doch stand ihm etwas bevor, das alles zu gefährden schien, für das er in sich gekämpft hatte. Das mystische Gewebe, das die Seele des Menschen zusammenhält, er spürte, wie es zerfiel."

"Jäger" ist ein autobiografisches Werk des 1925 in Washington D.C. geborenen Amerikaners. Er selbst hat der Air Force gedient und dort über 100 Einsätze im Korea Krieg geflogen, bis er 1957 Abscheid nahm und Schriftsteller wurde. Protagonist Cleve Connell ist dicht an Salters eigener Person angelehnt, was ihn in meinen Augen noch beachtlicher erscheinen lässt, denn auch wenn er zunächst mit dem Wunsch nach Ruhm in den Krieg zog, geht er als Ehrenmann daraus hervor.

"Er war gekommen, um sich mit Siegen zu krönen, aber in gewisser Weise wollte er das gar nicht mehr, er wollte darüberstehen, davon unabhängig sein, es erreichen zu müssen. Und er wusste mit fast absoluter Sicherheit, dass er das nicht schaffen würde. Er war ein Gefangener des Kriegs."

Im Roman treffen wir auf Figuren mit verschiedenen Charakterzügen, deren Namen im Verlauf der Jahre noch mal geändert wurden. Salter hat sicher seine Gründe dafür. Einen gewissen Mut muss man jedem Mann zusprechen, der sich freiwillig in die Todesgefahr eines Krieges begibt. Manch einer macht allerdings auch den Eindruck als steckten Leichtsinn, Übermut und eine gewisse Spur von Gier dahinter. Entworfen wurden alle Protagonisten mit feinen, detaillierten Linien, ohne dass Salter dafür eine große Menge Worte benötigt. Grund genug sich auf einige Charaktere einzulassen und jene zu hassen, deren eigener Ruhm noch vor dem Wohl der Kameraden steht.

"In einer Staffel zu sein war wie der Abriss eines ganzen Lebens. Man war ein Kind, wenn man eintrat. Es gab endlose Möglichkeiten, und alles war neu. Nach und nach, fast unbemerkt, zogen die Tage der schmerzlichen Lehre und Freuden an einem vorbei; man erreichte das Mannesalter; und dann plötzlich war man alt, zwischen neuen Gesichtern und Beziehungen, die man nicht verstand, die stetig um einen wuchsen, bis man sich schließlich in ihrer Mitte nicht mehr willkommen fühlte; die Männer aber, die man gekannt, mit denen man gelebt hatte, waren verschwunden, und der Krieg kaum mehr als die Erinnerung an Zeiten, die man mit niemandem mehr teilen konnte."

Ich weiß nicht, wann ich zuletzt einen Roman so sehr aufgesogen habe. Wann mich  eine so hervorragend beschriebene Atmosphäre (Anmerkung: über Salters großes Können Atmosphäre zu erzeugen wird an anderer Stelle so ausführlich gesprochen, dass ich mich damit zurückhalte) so sehr eingenommen hat, dass ich das Gefühl hatte in die Handlung hinein zu schlüpfen, die Geschehnisse so sehr am eigenen Leib mitzuerleben, dass ich gelitten, den Dunst des Nebels bei morgendlichen Flügen gespürt und vor lauter Anspannung oftmals gezittert habe. Ich bin so sehr mit dem Roman verwachsen, dass es sichtbar war. Dass mein nicht lesender Freund von sich aus auf die Idee gekommen ist diese Geschichte, die nicht nur bewegt, weil sie von einem dramatischen geschichtlichen Ereignis erzählt, sondern auch ein Roman über Menschlichkeit ist, ebenfalls zu lesen. Ich bin dankbar dafür, dass mir der große Salter und sein zeitloser Klassiker empfohlen wurden!


Buchinfo:


Berlinverlag (Oktober 2014)
304 Seiten
Gebunden mit Schutzumschlag
19,99 €
Originaltitel: The Hunters
Übersetzung: Beatrice Howeg
Verfilmt unter dem Titel: Die Kampfflieger (mit R. Mitchum)

17.02.15

Atlantia - Ally Condie



"Und tatsächlich gleicht Atlantia einem riesigen Meereswesen, das sich auf dem Grund des Ozeans ausgestreckt hat. Die Straßen und Wege erstrecken sich wie Tentakel ausgehend von den größeren Kupeln der Wohnviertel und Marktplätze. Natürlich ist alles eingekapselt. Wir leben unter Wasser, sind aber dennoch menschlich; wir brauchen daher sowohl Wärme als auch Luft, um uns zu schützen."

Bay und Rio, die Zwillinge der Hohepriesterin, stehen vor der Entscheidung, ihr Leben an der Oberfläche oder weiterhin in Atlantia, der Unterwasserwelt zu verbringen. Es darf jedoch immer nur ein Kind nach oben reisen. Eins der beiden Mädchen hat schon immer davon geträumt nach oben zu gehen. Die Luft, die Erde zu spüren, den Himmel zu sehen, die unendliche Weite, die das Gefühl in einem beengten Raum eingesperrt zu sein, beenden sollen.

Doch seit dem Tod der Mutter ist das Leben der beiden Mädchen anders. Wer hat die Hohepriesterin getötet? War es ihre eigene Schwester? Eine Sirene? Einst verehrt, nun geächtet? Oder ist es eine andere Gefahr, die den Schwestern auflauert? Geheimnisse und Mysterien umgeben sie. Eine besondere Gabe, die für Argwohn und Missgunst sorgt, einst jedoch dazu gemacht wurde, um die Bevölkerung zu bereichern.

" 'Wir sind Menschen, nicht besser oder schlechter als ihr.' [...] 'Ihr formt uns, wir formen euch', sagte ich. 'Ich glaube, das wollten die Götter so. Sie wollen, dass wir uns verändern und voneinander lernen, und nicht, dass , dass wir uns gegenseitig zerstören.' "

Ich bin ein großer Fan von Ally Condies "Cassia & Ky" Trilogie, deren Ende bei manchen Lesern auf Missmut gestoßen ist, mir aber dank der ruhigen fast poetischen Schreibe der Autorin sehr zusagte. Bis zum Schluss hielt ich ihr und ihren Protagonisten die Treue durch jedes Hoch und Tief, jede noch so schwere Szene. Umso mehr freute ich mich auf ihren neusten Roman.

Eine Unterwasserwelt, zwei Schwestern, die eng miteinander verbunden sind und viele Geheimnisse. Klingt nach sehr guten Ideen, wurde - für meinen Geschmack - aber viel zu lasch umgesetzt. Ich bin ein bisschen enttäuscht. Auch die von mir zuvor gelobte Schreibe, die von der Autorin auch im neusten Roman beibehalten wurde, ist für mich in der Kombination mit den langsam voranschreitenden und etwas seltsamen Handlungen, eher langweilig als inspirierend. Schade, dass "Atlantia" und ich keine Freunde wurden. In Gesprächen mit anderen Lesern hat sich rauskristallisiert, dass diejenigen, denen "Cassia & Ky" nicht zusagten, sich in "Atlantia" gut aufgehoben fühlen. Lesen ist zum Glück Geschmackssache und für jeden Lesetyp gibt es das passende Buch.

Buchinfo:


Fischer FJB (Februar 2015)
416 Seiten
Gebunden mit Schutzumschlag
16,99 €
Übersetzung: Stefanie Schäfer


16.02.15

Ein Mann namens Ove - Frederik Backmann



"Sechs Monate ist es her, dass sie gestorben ist. Und Ove geht noch immer zweimal am Tag durchs Haus und fasst an die Heizkörper, um festzustellen, ob sie heimlich die Temperaturregler hochgedreht hat."

Ove ist 59 Jahre alt und der korrekteste Bewohner der ganzen Straße. Er achtet darauf wer wo parkt, wer seine Hecke zu hoch wachsen lässt, wessen Hund auf unerlaubte Fläche pinkelt und sowieso und überhaupt muss alles seine Ordnung haben. Regeln sind dafür da, um befolgt zu werden. Ansonsten könnte Chaos ausbrechen. Für Ove ein undenkbarer Zustand!

"Er muss an die zwei Meter groß sein. Ove steht jedem Menschen, der größer als 1,85 m ist, instinktiv skeptisch gegenüber. Das Blut schafft es dann nicht bis ins Gehirn, das weiß er aus Erfahrung."

Grummelig und engstirnig, so kennen ihn die Leute aus der Nachbarschaft. Der ein oder andere erinnert sich aber vielleicht auch noch daran, wie Ove früher einmal gewesen ist. Vor dem Tod seiner Frau, der ihn dazu gebracht hat, sich hinter einer hohen Mauer aus schlechter Laune und Missmut zu verstecken. Erst ein trotteliger Mann, seine Frau, die nach dem Motto "Lächle und die Welt lächelt zurück" lebt und deren beiden Kinder, - eins skeptisch, eins mit der Neugier der Kindheit gesegnet-, schaffen es das hervorzulocken, was ganz tief in Ove feststeckt. Ein gutes und freundliches Herz.

"Denn die Leute sagen, dass Ove die Welt immer nur schwarz oder weiß sehe.
Und sie war Farbe. All seine Farbe."

"Ein Mann namens Ove" versteckt - wie sein Protagonist - zwei Seiten: Vergangenheit und Gegenwart. In der Gegenwart ist Ove der verbitterte Alte, der unter dem Tod seiner Frau leidet. Köstlich sind seine Begegnungen mit den neuen Nachbarn, die über seine Art hinwegsehen und ihn damit manchmal zur Weißglut treiben, in erster Linie aber dafür sorgen, dass er sein Herz wieder entdeckt. In den Szenen aus der Vergangenheit erfährt der Leser wie Ove zu dem geworden ist, was er ist. Wie er seine Frau und durch sie die Schönheit der Welt kennen gelernt hat. Diese Absätze sind wunderschön und oftmals sehr berührend, eingerahmt von klugen Worten, die Autor Frederik Backman unerwartet gekonnt, schon fast poetisch einsetzt.

"Aber hätte ihn jemals jemand gefragt, wäre seine Antwort gewesen, er habe nicht gelebt, bevor sie in sein Leben trat. Und als sie es verließ, war es wieder dasselbe."

Manchmal reicht ein Kinderlächeln, der Eigensinn einer Katze und der unbändige Wille einer Mutter, um ein eingefrorenes Herz zu erwärmen. Wichtig ist, sich die Mühe zu machen, hinter eine Fassade zu schauen. Menschen eine Chance zu geben und sie erst einmal kennen zu lernen, bevor unbestätigte Vorurteile einen dicken Keil ins Beziehungsgefüge treiben. Frederik Backman schreibt in seinem erfolgreichen Debüt auf herzliche und erwärmende Art und Weise über Liebe und Zuneigung und wie wichtig es ist, dass man sein Herz für andere Menschen öffnet.

Buchinfo:


Krüger (August 2014)
368 Seiten 
Gebunden mit Schutzumschlag
18,99 €
Übersetzung: Stefanie Werner



15.02.15

[Reiseproviant] #11

Bücherproviant:




Was für ein langer Titel. Fast ebenso lang wie die Zeit, die Patrick Rothfuss seine Leser warten lässt, bis sie erfahren wie es mit Protagonist Kvothe weitergeht. In diesem Monat erscheint ein neuer Roman, der uns zwar immer noch nicht darüber aufklärt, was mit Kvothe geschieht, sondern von seiner Freundin Auri handelt und "Die Musik der Stille" heißt. Zur Auffrischung höre ich nun schon seit einer Weile "Der Name des Windes" als Hörbuch und lese nun auch Tag 2 der Königsmörder Chroniken.

An diesem Buch reizt mich ja schon dieses zauberhaft mysteriöse Cover, das scheinbar ganz gut den Inhalt wiederspiegelt. Ein dunkles Geheimnis, das seinen Ursprung in einer Erziehungsanstalt hat, steht hier im Mittelpunkt. Mal schauen, was mich hinter der verschnörkelten Pforte erwartet.

In diesem Roman geht es um eine junge Frau, die sich auf die Suche nach ihren Wurzeln macht. Getrieben durch den plötzlichen Tod ihrer Schwester konfrontiert sie sich selbst mit Vergangenheit und Heimat. Ganz besonders reizt mich daran, dass es um indianische Mythen geht. 

"Back to blue" / R. Reh
Um Familie und Identität geht es auch in "Back to blue". Und darum, dass man um Träume kämpfen muss. 
Der Magellanverlag ist für mich seit seiner Gründung ein Garant für hübsch anzusehende Kinder- und Jugendbücher mit tollem Inhalt. Dies ist mein erster Roman aus dem neuen Programm.

Wer von euch wartet auf Neuigkeiten von Kvothe? Findet ihr es auch seltsam, dass jetzt erst mal eine Geschichte mit einer Nebenhandlung erscheint? Glaubt ihr, dass Rothfuss die Chroniken jemals beenden wird?

Welches der vorgestellten Bücher habt ihr bereits gelesen?
Welches steht auf eurer WuLi / To-Read-Liste?


Gehört: "Haferhorde" erster Teil.
Einfach nur toll!! Die Rezi dazu gibt's nächste Woche, der zweite Teil liegt schon bereit.
Gekauft: eine gaaaaanz tolle Jacke.
Gemisch aus Canvas und echtem Leder.
Suuuuper Schnäppchen im WSV!


Gesehen: meinen ersten 3D Film!!
Mit meinem 9-jährigen Patenkind war ich im Disney Film "Baymax"
Ich hab geweint, gelacht, noch mehr geweint und ganz, ganz viel gelacht.
Ob mit Kind oder ohne, den Film solltet ihr euch nicht entgehen lassen!!

Gebastelt: Mein Karnevals Kostüm.
In diesem Jahr Lara Croft, in der alten (jetzt) zerschnippelten Bundeswehrhose
meines Bruders. BÄÄÄM ;)
(Übrigens war ich unbewaffnet. Quasi Lara Croft im Feierabend ;))

Gekocht: Exotischer Garnelen Mango SalatExtremly yummy!!

Gefreut: über einen toll sonnigen Wintertag, den ich für
einen langen Spaziergang mit meinem Herzensmann genutzt habe :) ♥

Euch allen einen wunderschönen Sonntag und eine spannende neue Woche :)

13.02.15

Tanz auf Glas - Ka Hancock



"Auf Scherben tanzen. Das war ein Symbol für unsere Ehe, für mich aber noch viel mehr ein Gleichnis für unsere Liebe. Lucy hat oft zu mir gesagt, sie liebe mich so sehr, dass sie mit mir auch für immer auf Glasscherben tanzen würde."

Ist es möglich ein über 500 Seiten starkes Buch innerhalb eines Tages förmlich zu inhalieren? Ist es möglich von einer Geschichte so gefangen genommen zu werden, dass man Seite für Seite davon verschlingt, obwohl man manchmal vor Tränen kaum aus den Augen schauen kann? Ja es ist möglich. Dann, wenn aus jeder einzelnen Pore des Romans echte und ehrliche Liebe, Wärme und Herzlichkeit strahlt und man die Menschen darin so sehr ins Herz schließt, als seien Personen, die man schon lange Zeit kennt und lieb gewonnen hat.

"Lucy gab es nur im Gesamtpaket, das war mir wahrscheinlich schon an dem Abend klar, an dem wir uns kennenlernten. Sie gehörte zu einem Trio von Schwestern, die aufeinander aufpassten - manchmal wie scharfe Wachhunde -, und ich wusste, dass ich die mehrheitliche Zustimmung brauchen würde, wenn ich einen Platz in ihrem Leben haben wollte."

Lucy und ihre Schwestern Lilli und Pris haben schon früh Bekanntschaft mit der Todesfee gemacht. Lucy war gerade 17, als der Vater bei einem Polizeieinsatz ums Leben kam. Später starb die Mutter an Krebs, den sie schon lange in ihren Genen trug und an ihre Töchter weitervererbt hat. Lucy hat schon einmal einen Krebsbefall überstanden, obwohl dies keiner für möglich gehalten hätte. Doch dieses Leiden ist heimtückisch und hinterlistig und man weiß nie genau ob die Krankheit gesiegt hat oder der Mensch als Sieger aus diesem schweren Kampf hervorgeht. 

"Ich liebte seine vielen Facetten, von denen er behauptete, sie seien ein Teil seiner psychischen Störung. Aber ich sah da keine Störung. Ich sah einen prachtvollen Bildteppich, der sich vor meinen Augen ausrollte."

Mit 21 lernt sie den Komiker Michael Chandler kennen. Er ist witzig, liebenswert und interessant, Lucy ist sich ziemlich schnell sicher, dass er der Mann fürs Leben ist. Doch auch hier lauert eine böse Krankheit, denn Mickey ist manisch depressiv. Seine Manien enden oft in Psychosen, so dass er weder seine Frau erkennt, noch sonst irgendwie eine Ahnung davon hat, was um ihn herum geschieht. In Lucy findet er seinen Fels in der Brandung. Sie gibt ihm Kraft diese psychische Erkrankung zu überstehen und immer wieder ins Leben zurückzukehren. Beide Erkrankungen sind also eine gefährliche Mischung, ein explosiver Genpool, vor dem Lucy und Mickey ihre Mitmenschen, aber vor allem nachfolgende Generationen schützen möchten. Doch das Schicksal ist so unberechenbar wie ihrer beider Erkrankungen. Es führt sie in Hochs, in denen sie zu jubeln vermögen, hält aber auch immer wieder Tiefs bereit. Wie stark macht sie ihre Liebe wirklich?


" '[...] Mickey, weißt du, was ich glaube? Jeder Mensch sollte wenigstens einer Person auf diesem Planeten so wichtig sein, dass sie für ihn zu kämpfen bereit ist. [...]' "

Psychische Erkrankungen sind etwas, womit ich mich schon lange befasse. Berufsbedingte Neugier treibt mich immer wieder dazu auch Romane zu diesem Thema zu lesen. Ich bin mir sicher noch ein Buch gelesen zu haben, in der manische Depression so liebevoll betrachtet, so selbstverständlich ins Leben zweier Menschen eingebettet wurde, wie in "Tanz auf Glas". Es zeigt, dass es eine Krankheit ist, mit der man Leben muss, aber auch Leben kann. Dass es Menschen gibt, die von anderen so stark gehalten werden, dass sie sowohl mit psychischen Erkrankungen, als auch einer schweren Krankheit wie Krebs zurecht kommen. Ganz ohne Kitsch, sondern realitätsnah und ganz, ganz ehrlich erzählt Ka Hancock von einer unerschütterlichen Liebe, die gelernt hat auf Glas zu laufen, auf Scherben zu tanzen.

Buchinfo:


Droemer Knaur (September 2013)
528 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
19,99 €
Taschenbuch
9,99 €
Originaltitel: Dancing on broken glass
Übersetzung: Katharina Volk



12.02.15

Die Bienen - Laline Paull




"Die Bienen" ist ein Buch über Mut, über Hoffnung und Bestimmung, über Liebe und Verbundenheit. Themen, die jedem Leser bekannt sind, weil er sie - das eine mehr, das andere weniger - schon am eigenen Leib erfahren hat. Weil es Bedürfnisse sind, die dem menschlichen Wesen zugeschrieben werden.

Das schlimmste was uns - und das ist tatsächlich eine menschliche Eigenschaft - passieren kann, ist uns festzufahren. Festzufahren in Handlungsabläufen, im Denken und im Betrachten der Dinge. Auch dies ist ein Thema, das von Autorin Laline Paull in ihrem Debüt eingeflochten wird. Das dieses sogar soweit überragt, dass es auf die Art der Umsetzung übergreift. Denn in Laline Paulls Roman sind nicht Menschen, sondern Bienen die Hauptdarsteller. Schon nach wenigen Seiten merken wir, dass der Unterschied zwischen uns und den Insekten gar nicht so groß ist, auch wenn es sich hier um eine fiktive Erzählung handelt.

Flora 717 ist die Protagonistin in diesem originellen Debüt, das in poetisch feiner, aber auch sehr spannender Form verfasst wurde. Sie ist eigentlich ein bisschen zu groß, etwas zu struppig und auch sonst sticht sie eher aus ihrer Familie heraus. Sie eignet sich Fähigkeiten kann, die sie zu etwas besonderem oder auch einem Sonderling machen.

Im Bienenstock herrscht eine sehr enge Struktur. Dieser hat sich jede einzelne Biene anzupassen. Seit Jahren, Jahrtausenden hat jede Familie ihre Aufgabe. Sperrt sich einer gegen diese von der Natur gegebenen Aufgaben, bringt er das ganze System durcheinander, dass darauf ausgerichtet ist der Königin zu dienen und sie und ihren Nachwuchs am Leben zu halten. Nur die Starken, die Perfekten dürfen überleben, alle anderen werden sofort eliminiert. Sind sie doch eine Bedrohung für das Überleben des Bienenstocks, der sowieso schon vielen Gefahren ausgesetzt ist. Zumal das System des Bienenstocks nur ein Punkt in einem viel weitläufigeren Kreislauf der Natur ist.

Vielfältigkeit, Individualität und Persönlichkeit zählen nicht, werden unterdrückt. Wer schlau ist weiß, dass ein System erst dann wirklich gut funktioniert, wenn jeder Einzelne seine spezifischen Fähigkeiten mit einbringt, dass dadurch einzelne Wesen zu einem perfekten Ganzen zusammengefügt werden.

"Die Bienen" ist ein wirklich interessanter und einfallsreicher Roman, der mich mit einer sehr besonderen Protagonisten, die nicht aufgibt und ihre Träume im Auge behält, zu begeistern weiß. An der ein oder anderen Stelle ist mir die Geschichte etwas langatmig, im Großen und Ganzen ist "Die Bienen" eine Lektüre, der man sich - dank der faszinierenden Gedankengänge der britischen Autorin Laline Paull - nur schwer entziehen kann.

Buchinfo:


346 Seiten
Gebunden mit Schutzumschlag
19,95 €
Originaltitel: The Bees
Übersetzung: Hannes Riffel


11.02.15

Lockwood & Co. Die seufzende Wendeltreppe - Jonathan Stroud



Eine Agentur, die Geister vertreibt. Die besteht ganz bestimmt aus mutigen und starken Männern. Wer ist sonst so verrückt sich toten Seelen zu stellen?
Anthony Lockwodd ist es. Ebenso wie seine Mitarbeiter George und Lucy. Gut, nicht immer gelingt die Geistervertreibung ohne Verluste. So wie neulich zum Beispiel, als es zu einem großen Brand kam, der Lockwood nun unglaublich viel Geld kostet.

Da kommt der neue Auftrag, der sie in ein verrufenes Herrenhaus führt, gerade wie gerufen. Dort sind die Geister der Toten so spürbar, dass es noch keine andere Geisteragentur geschafft hat überhaupt über Nacht zu bleiben. Lockwood, George und Lucy spüren gleich, dass da etwas nicht stimmen kann.

Es gibt so Bücher, in die liest man rein, macht sich kurz mit den Protagonisten bekannt und weiß, dass einen unbändiges Lesevergnügen erwartet. So ging es mir auch mit dem ersten Band von "Lockwood & Co." Die jungen Hauptdarsteller des Romans habe ich sofort ins Herz geschlossen. Der etwas altmodisch wirkende Lockwood, der mürrische George und die sensible Lucy, die Geister hören, spüren und sogar riechen kann, wirken wie aus einer anderen Zeit und dabei unglaublich lässig. Mutig und mit viel Geschick begeben sie sich auf Geisterjagd und schrecken vor nichts zurück. Denn trotz anfänglicher Schwierigkeiten, halten sie so fest zusammen, dass es keinem Geist und keinem Schurken gelingen kann, sich zwischen sie zu stellen.

Spannende Handlungsverläufe, ein bisschen Grusel und sehr sympathische Protagonisten, machen "Lockwood & Co." zu einem Lesevergnügen für Jung und Alt. Gerade für männliche Leser bietet sich hier eine tolle Geschichte jenseits des Mainstreams im Jugendbuchbereich.

Ich habe nicht nur das Buch gelesen, sondern auch das Hörbuch gehört, das von Judith Hoersch sehr fesselnd vorgelesen wird. Mit ihrer charmanten Stimme haucht sie Lockwood, Lucy und vor allem George so viel Leben ein, das der Hörer das Gefühl bekommt, es mit alten Freunden zu tun zu haben.

Buchinfo:


cbj (September 2013)
432 Seiten
Gebunden mit Schutzumschlag
18,99 €
Hörbuch
cbj Audio
633 Minuten
13,95 €
Originaltitel: Lockwood & Co. #1
Übersetzung: Katharina Orgaß, Gerald Jung

04.02.15

[Statistik] Vom Ersten zum Zweiten

Ihr Lieben,


der erste Monat im neuen Jahr ist schon wieder vorüber. Die Zeit fliegt und fliegt. So wie die vielen kleinen und großen Schneeflocken, die derzeit reichlich vom Himmel fallen. Perfekte Lesezeit, wie ich finde.
Ich habe nun schon einen ganzen Monat im neuen Job gearbeitet und bin sehr glücklich darüber die Entscheidung getroffen zu haben, an meiner alten Stelle zu kündigen und mich hier zu bewerben. Teilweise sind die Dienste noch etwas anstrengend und es ist für mich auch gewöhnungsbedürftig woanders zu schlafen, aber das Tolle ist, dass ich auch während der Arbeitszeit (ganz legal und erlaubt) Zeit zum Lesen finde.
Das schlägt sich auch in meiner Statistik nieder, denn ich habe es geschafft 15 Bücher zu lesen. So kann das Jahr doch weitergehen ;)

1) Am Anfang ein Garten - M. Nummi 8 / 10 (Rezi)
2) Dark Wonderland: Herzkönigin - A.G.Howard 7 / 10 (Rezi)
3) Echt - C. Scheuring 8 / 10 (Rezi)
4) Die Magie der tausend Welten 01: Die Begabte - T. Canavan 6 / 10 (Rezi)
5) Der Himmel über Alabama - M. S. Bodden 10 / 10 (Rezi) ♥
6) Silber: Das zweite Buch der Träume - K. Gier 7 / 10 (Rezi)
7) Das Huhn, das vom Fliegen träumte - S.-M. Hwang 9 / 10 (Rezi)
8) Die Saga von Licht und Schatten 01: Die Hüter von Gonelore - P. Grimbert 7 / 10 (Rezi)
9) Was ich weiß von dir - M. Rosoff 8 / 10 (Rezi)
10) Die Ermordung Margaret Thatchers - H. Mantel 6 / 10
11) Ich nannte ihn Krawatte -  M.M. Flasar 9 / 10 (Rezi)
12) Greatcoats 01: Blutrecht - S. DeCastell 8 / 10 (Rezi)
13) Die Schatten von London - M. Johnson 9 / 10 (Rezi)
14) Unterholz - J. Maurer 7 / 10 (Rezi)
15) Als wir unsterblich waren - C. Roth 9 / 10 (Rezi)

Wie ihr seht habe ich richtig tolle Bücher im Januar gelesen. Allerdings musste ich eins abbrechen: "Der unglaubliche Sommer des Tom Ditto". Warum Tom und ich einfach nicht warm miteinander wurden, könnt ihr in einer kurzen Begründung hier lesen.

Hörbuch:
"Zerbrochener Mond" / Sally Gardner

Mein Lesehighlight im Januar!
Eine sehr bewegende und bedrückende
Geschichte, die zu reichlich
Tränen geführt hat.

Jeden Sonntag könnt ihr die Kategorie [Reiseproviant] lesen. Darin stelle ich euch die Bücher vor, die ich in der kommenden Woche lesen möchte. In #6 habe ich ein kleines persönliches Büchlein vorgestellt, das euch hier in Zukunft noch öfter begegnen wird.

Rund um das Thema Rezensionen dreht sich das Januar [Buchgeflüster]², das ich immer gemeinsam mit meiner lieben Tine von Lesemomente schreibe.

Zwei Mal habe ich am [Literaturplausch] von Frau Hauptsachebunt teilgenommen.

Welches Buch ist euer persönliches Januarhighlight?

Februar Neuerscheinungen, auf die ich mich freue:


978-3-426-51416-0 978-3-426-19988-6 978-3-426-19984-8

"Das unendliche Blau" / A. Hohberg
"Der Garten der Abendnebel" / Tan Twan Eng

Ava  Dellaira - Love Letters to the Dead

"Love Letters To The Dead" / A. Dellaira

Brandon  Sanderson - Die Stürme des Zorns Joe  Abercrombie - Königsschwur

"Die Stürme des Zorns" / B. Sanderson
"Königssschwur" / J. Abercrombie

Atlantia Rain – Das tödliche Element Der Tiger in meinem Herzen

"Atlantia" / A. Condie
"Rain" / V. Bergin
"Der Tiger in meinem Herzen" / P. Mc Cormick

Wir Glücklichen Manchmal rot 

"Wir Glücklichen" / A. Bloom
"Manchmal rot" / E. Baronsky
"Kopfüber zurück" / R. Wait


Welches Buch weckt bei euch schon Vorfreude auf den literarischen Februar?

03.02.15

Als wir unsterblich waren - Charlotte Roth



"Es war der 9. November 1989, einer jener Tage, von denen es später hieß, sie seien in die Geschichte eingegangen. Für die ganze Welt wurde es der Tag, an dem die Berliner Mauer fiel, und danach war nichts mehr wie vorher. Für Alex blieb es der Tag, an dem sie Oliver traf, doch auch für sie war danach nichts mehr wie vorher, kein Stein auf dem anderen und keine Wand mehr intakt."

Alexandra kann kaum glauben, was ihre Freundin Maike ihr erzählt. Die Berliner Mauer wird eingerissen. Es passiert gerade jetzt. Sie beide werden Zeuge eines großen geschichtlichen Ereignisses. So wie auch schon ihre Großmutter Zeuge großer geschichtlicher Ereignisse war. Doch während Alex in einer Zeit lebt, in der von Freiheit und Toleranz gesprochen wird, gehört Paula zu der Generation, die nicht nur den ersten, sondern auch den zweiten Weltkrieg erlebt hat. Auch damals hat man von Freiheit und eigener Meinung geträumt. Bekommen hat man aber nur Intoleranz, Hass und Armut.

Für Alex ist dieser Mauerfall trotzdem auf eine Art bedrückend. Warum das so ist kann sie sich nicht erklären. Sie hat immer von Reisen in ferne Länder geträumt, doch diese nun zu unternehmen, den sicheren Schutz der heimischen Wohnung, in der sie und ihre Großmutter eine ganz eigene Gemeinschaft gebildet haben, zu verlassen, macht ihr Angst. Ebenso wie die Menschenmassen, die sich das Ereignis am 9. November nicht ergehen lassen wollen. Dort trifft Alex auf Oliver, der Mann, der sie scheinbar aus ihrer Lethargie, aus ihrem Nest heraus holt und ihr dabei hilft ihre Flügel auszubreiten und endlich zu fliegen. Doch keiner rechnet damit, dass sein Anblick bei Alex' Großmutter einen Herzinfarkt auslöst. Was ist in Paulas Vergangenheit geschehen, das sie so tief vergraben hat, dass nur ein Schock es wieder nach oben holen kann? Und was hat Oliver damit zu tun?

"Wer behauptet, an die Liebe auf den ersten Blick nicht zu glauben, hat nie gewartet und war nie bereit."

Auch bei "Als wir unsterblich waren" und mir war es Liebe auf den ersten Blick. Als ich das Cover gesehen habe, das eine nachdenkliche junge Frau vor der Kulisse Berlins Anfang des 20. Jahrhunderts zeigt, war es um mich geschehen. Ich wollte unbedingt wissen, was dahinter steckt. Wollte diese Frau kennen lernen, ihr folgen in eine Zeit, in der Menschen so fürchterlichen Belastungen ausgesetzt waren.

Ich wurde nicht enttäuscht. Es war eine harte, aber auch wundervolle Zeitreise. Meine Begleitung eine junge Frau, die stark und tapfer für ihr Land, ihre Mitmenschen, für Freiheit und Gerechtigkeit und für ihre große Liebe kämpft. Gebeutelt von Rückschlägen und Verlusten, gibt sie nicht auf, hat immer ein offenes Ohr und ein großes Herz für Andere. Sie erlebt ein Schicksal wie es wohl viele - Frauen wie Männer und Kinder - in Kriegszeiten erlebten. Schicksale, die nicht in Vergessenheit geraten sollten.

Charlotte Roth hat mich mitgenommen in ein bildgewaltiges Deutschland im beginnenden 20. Jahrhundert. Hat eine Atmosphäre geschaffen, die mich sehr bewegt hat. Zusätzlich habe ich einen Einblick in einen anderen Bestandteil unserer Geschichte bekommen, der ziemlich anders und doch auch ähnlich ist, was Wünsche und Hoffnungen, aber auch Ängst der Menschen angeht. Die Berliner Literaturwisschenschaftlerin zeigt, dass wir - egal welcher Generation - die Geschichte unseres Landes, unseres Volkes mittragen. Dass wir doch damit zu tun haben, auch wenn wir nicht mehr direkt damit zu tun haben. Dass es für uns aber wichtig ist diese Geschichte, als unsere anzuerkennen, um nicht dieselben Fehler zu machen, die schon unsere Ahnen gemacht haben.

Buchinfo:


Knaur (Mai 2014)
576 Seiten
Taschenbuch
9,99 €


02.02.15

Unterholz - Jörg Maurer



Unterholz ist der fünfte Alpenkrimi aus der Feder des Kabarettisten Jörg Maurer. Längst ist sein Ermittler Jennerwein zu einer festen Größe der regionalen Mord- und Totschlag Literatur geworden. Doch in noch keinem seiner vorangegangenen Fälle hatte Jennerwein es mit so einem gefährlichen Gesocks zu tun. Denn die Leiche, wegen der er diesmal ermittelt, ist eine bekannte Auftragskillerin. Wer sich traut, sich mit so einer anzulegen, der schreckt auch vor ganz anderen Taten nicht zurück. Und ehe Jennerwein sich versieht, steckt er - mit Drähten gefesselt - im Unterholz der Wolzmüller Alm.

Ich mag Jörg Maurers Krimis unheimlich gern. Sie sind nicht nur einfach regional und witzig, sondern intelligent und sarkastisch geschrieben. Es ist ein gewisses Niveau, das Autor Jörg Maurer sein eigen nennen kann, das ihn von vielen anderen dieser Sparte unterscheidet und das er auch kontinuierlich beibehält. Nicht nur das Ermittlerteam, sondern auch der Leser wird gefordert. Acht zu geben, jeden einzelnen Charakter im Blick zu halten, denn es könnte jeder oder keiner der Verdächtige sein.

Wiederkehrende Figuren sind das Herzstück von Maurers Alpenkrimis. Da gibt es z.B. den berüchtigten Swoboda, Gangster und Gauner alter Güte, dem Jennerwein schon länger versucht das Handwerk zu legen. Oder aber die Graseggers, Bestattereherpaar aus dem Ort, immer dann auf Zack, wenn eine Leiche gefunden wird. Wie im echten Leben auch, hat jeder sein kleines Geheimnis, hier und da eine "Leiche" im Keller, und das Lesen jedes einzelnen Alpenkrimis führt dazu, dass man diese Charaktere besonders gut kennenlernt. In "Unterholz" ist es mir sogar so ergangen, dass ich dachte:"Mensch, die schon wieder. War ja klar, dass die sich wieder einmischen / dies oder das tun." und damit irgendwie das Gefühl hatte, an den Alpenkurort zurückzukehren, in dem ich jedes Jahr Urlaub mache.

Wer die Alpenkrimis von Jörg Maurer schon kennt, der weiß, dass man sich auf den Autor verlassen kann. Oftmals erfährt der Leser am Anfang schon ein Teil des Endes und wünscht sich nichts sehnlicher als zu wissen, wie der Verlauf der Handlung bis dahin wohl ist. Wie der Jennerwein nun schon wieder in das Schlamassel geraten ist. Es gibt Mordfälle, die mag man mehr, manche weniger, aber der Garmisch Partenkirchener schafft es immer einen guten Roman zu schreiben, der vor allem richtig unterhaltsam ist.


Buchinfo:


Scherz (Fischerverlage 2013)
432 Seiten
Taschenbuch
9,99 €


Reiheninfo:


5. Unterholz
6. Felsenfest

Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.
Es macht aber mehr Freude in chronologischer Reihenfolge hintereinander zu lesen.


01.02.15

[Reiseproviant] #10

Bücherproviant:




"Tanz auf Glas" / Ka Hancock:
Ein Liebesroman über Ehe und Schicksal, der wunderschön geschrieben sein soll. Schon viel zu lange liegt dieser Roman auf meinem SuB. Nun habe ich ihn endlich hervorgeholt und freue mich auf bittersüße Lesestunden.

"Die Bienen" / L. Paull:
"Originell und spannend wie ein Krimi", das sind die Worte, die mir nach etlichen begeisterten Posts auf Facebook, Instagram und verschiedenen Blogs, die ich gerne lese, am eindringlichsten im Ohr geblieben sind. Ich kann überhaupt noch nicht einschätzen, was mich erwartet, bin aber schon sehr gespannt.

"Jäger" / J. Salter:
Schon länger wächst in mir der Wunsch den großen James Salter und seine Romane kennenzulernen. Warum nicht mit seinem Erstlingswerk beginnen, in dem er über den Krieg, das Fliegen und Helden schreibt und der ihn dazu gebracht hat, lieber Schriftsteller zu werden, als Fliegerpilot zu sein.

"Kobrin: Die schwarzen Türme" / C.G. Brinkmann:
Auf Caroline G. Brinkmann bin ich durch ihren Roman "Pans Geheimnis" aufmerksam geworden, dessen Protagonisten ihren derzeitigen Lebensaufenthalt in einer Kinder- und Jugendpsychatrie haben, womit die Autorin fast genau mein Arbeitsfeld trifft. Begeistert von ihrer Art zu schreiben, entschied ich mich auch ihr Fantasywerk "Kobrin" lesen zu wollen.

Habt ihr schon eins der Bücher gelesen?
Kennt ihr James Salters Werke? Könnt ihr eins davon empfehlen?
Welches Buch weckt euer Interesse?

Lebensreise:


In der letzten Woche hat mich die Arbeit ein wenig verschlungen. Ich bin, trotz freiem Donnerstag, kaum dazu gekommen Luft zu holen, arbeite nun schon das fünfte Wochenende hintereinander plus verschiedene Wochentage und kann kaum das kommende Wochenende erwarten, an dem ich endlich mal 3 Tage frei habe. Meine neue Arbeit macht mir sehr viel Spaß, aber sie fordert mich eben auch viel.
Ich komme derzeit wenig dazu meine Ziele umzusetzen, erhole mich am liebsten mit einem guten Buch oder verbringe einfach Zeit mit den Pferden. Und ganz nebenbei muss auch noch der Haushalt gemacht werden. 
Da ich mich nicht stressen will, kann ich auch mal darauf verzichten alles fotografisch festzuhalten oder stur meine Ziele zu verfolgen.
In der kommenden Woche steht einfach auch mal ganz dick und fett: NICHTS TUN! im Kalender ;)

Euch allen ein sonniges Winterwochenende 
und eine entspannte erste Februarwoche.