14.09.15

Für alle Tage, die noch kommen / Teresa Driscoll



Melissa ist 25 Jahre alt, ihr Leben läuft in mehr oder minder geordneten Bahnen. Eine renommierte Boulevardzeitschrift hat ihr ein Jobangebot gemacht, ihr Freund Sam einen Heiratsantrag. Für beides hat sie zunächst einmal Bedenkzeit erbeten. Als sie ein Kind war, ist ihre Mutter verstorben. Ein Ereignis, das dafür gesorgt hat, dass Melissa Leben und Glück, Zukunft und Perspektiven skeptisch gegenüber steht.

Ihre Mutter hat ihr zum Abschied ein Buch geschrieben und das sie jetzt in ihrem 25. Lebensjahr ausgehändigt bekommt. Ein Buch, in dem sie alte Familienrezepte auflistet, in das sie Fotos eingeklebt hat und mit dem sie sich, ihr Leben und den Abschied von ihrer Familie erklärt. Eine Liebeserklärung der besonderen Art.

Schon während ich für euch die inhaltliche Zusammenfassung von "Für alle Tage, die noch kommen" schreibe, bekomme ich wieder Gänsehaut und einen kleinen Kloß im Hals, so schön, so berührend und so voller echter Gefühle ist der Debütroman der sympathischen Autorin Teresa Driscoll.

Im Vordergrund der Geschichte steht die Beziehung zwischen Mutter und Tochter, die zumeist einen ganz besonderen Stellenwert hat und selbst dann nicht ersetzt werden kann, wenn der Vater so großartig ist wie Max. Melissa hat seit Jahren damit zu kämpfen, dass sie ihre Mutter so früh verloren hat. Man merkt es ihr nicht an, denn sie hat einen guten Schutzwall um sich gezogen, doch innerlich brodelt es in ihr. Das von ihrer Mutter extra für sie geschriebene Buch holt viel Vergessenes wieder ans Tageslicht und bringt sie dazu den schrecklichen Verlust endlich aufzuarbeiten.

Dass Teresa Driscoll als Verbindungsstück der beiden Frauen Rezepte gewählt hat, finde ich eine hervorragende Idee. Viele von uns kennen sicher diese Momente in denen uns ein Geruch, ein besonderer Geschmack an etwas erinnert. Und ganz bestimmt kennt jeder diese Gerichte, die nur dann richtig schmecken, wenn Mutter oder Großmutter sie zubereiten. Etwas Vertrautes wird in uns geweckt. Oftmals ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit, ein Gefühl von Sicherheit und Schutz. Ein Gefühl, das Melissa empfindet, als sie die Rezepte liest und später nachkocht, und das so wundervoll auf den Leser transportiert wird, dass auch er im Roman, in den Briefen von Eleanor ganz viel Wärme spürt.

"Für alle Tage, die noch kommen" ist ein Roman der authentisch und gefühlvoll von Geborgenheit,  Nähe und Verlust erzählt. Von einer Mutter, die für ihr Kind gekämpft, aber diesen Kampf verloren hat. Einer Tochter, die ihre Mutter zu früh verloren hat und nun auf eine besondere Art und Weise deren elterliche Liebe geschenkt bekommt. Ob die Optik des Buches ein wenig kitschig ist, darüber kann man streiten. Der Inhalt ist es definitiv nicht. Teresa Driscolls Debüt hat innen drin ganz viel zu bieten. Ganz viel Liebe und Herz.

Buchinfo:


Knaur (September 2015)
368 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
16,99 €
Originaltitel: Recipes for Melissa
Übersetzung: Carola Fischer
Autorenhomepage Teresa Driscoll
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2 Kommentare:

  1. Hallo,

    das klingt aber nach einem sehr guten Blog. Meine Mitbloggerin ist auch begeistert gewesen und bei mir landet es nun auf der Wunschliste. ;)

    Liebe Grüße
    Corinna

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    1. Hallo Corinna,

      es ist eine wirklich tolle Geschichte und passt perfekt in die aktuelle Jahreszeit, in der man sich über Wärme und Geborgenheit freut.

      Liebe Grüße
      Nanni

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