15.11.15

[Reiseproviant] #39

Ihr Lieben,


ein schockierendes Ereignis überschattet derzeit nicht nur die betroffene europäische Gemeinde, sondern die ganze Welt: Der Amoklauf in Paris, der nur ein Terroranschlag in einer ganzen Reihe ist. Viele Menschen sind ums Leben gekommen, verletzt, traumatisiert. Eine unberechenbare Gefahr greift um sich, versucht freies Denken, freie Meinungsäußerung zu unterdrücken.
Es ist schwer einfach so zum Alltag zurückzukehren. Neben all den politischen Posts, Beiträgen und Fotos in sozialen Netzwerken darüber zu schreiben, dass ich am Samstag Abend lese, dass ich mein Wohnzimmer dekoriere oder Kekse gebacken habe, heißt für mich nicht, dass ich das geschehene der letzten Tage ignoriere. Es bedeutet für mich zu zeigen, dass wir uns nicht unterkriegen lassen. 

Lesereise:


Im letzten Reiseproviant habe ich darüber geschrieben, dass ich gemeinsam mit Tine den vierten Teil des "Dämonen Zyklus" von Peter V. Brett beginne. Die Lesermeinungen zum vorletzten Band der Serie gehen ziemlich auseinander, doch ich kann nun abschließend sagen, dass sich "Der Thron der Finsternis" nahtlos in eine Serie einfügt, die für mich eine der Besten im Genre High Fantasy ist. Über rund 1000 Seiten hat Peter V. Brett mich fast durchgängig sehr gut unterhalten. Zum Ende hin hat er noch mal alle Register gezogen und mich mit überraschenden Wendungen schockiert.
Am heutigen Sonntag ist bei uns so richtiges Herbstwetter. Sturm und Regen peitschen ums Haus und sorgen für ein gemütliches Gefühl in der wohligen Wärme des Wohn- bzw. Bücherzimmers. Zum Lesen habe ich mir ein eher ungemütliches Buch herausgesucht, das ich schon gestern Abend begonnen habe. "Winterpferde" von Philipp Kerr, spielt im kalten Russland des zweiten Weltkriegs und ist die Geschichte eines Mädchens, das gemeinsam mit einem alten Mann und zwei Wildpferden durch die Ukraine flieht. Ein Thema das sehr zum aktuellen Geschehen passt und dem Leser vor Augen hält, dass es einen ähnlichen Terror wie heute - in anderer Form zutage getreten - schon einmal gegeben hat und das Aufklärung ein ebenso wichtiger Bestandteil ist, wie Stellung zu beziehen. 
"Winterpferde" ist sehr bedrückend, aber auch vielversprechend. Die ersten 50 Seiten habe ich bereits verschlungen.

Blogrundreise:


Ein Blogpost, der in dieser Woche für viel Aufmerksamkeit, lobende Worte und hilfreiche Tipps gesorgt hat, ist Herzpotenzials Beitrag übers bloggen.

Über das literarische Quartett wurde in soziale Netzwerken ja bereits einiges gesagt. Auch ich habe im Freitagsspecial meinen Senf dazu gegeben. Ganz einer Meinung bin ich übrigens mit der Buchbloggerin, die einen interessanten Beitrag dazu verfasst hat.

Lesemomente stellt eine Self Publisherin und ihre ganz tolle "Fateful Future" Reihe in einem "All Eyes on" Post vor.

Auf Book Walk kommen Fantasy Fans auf ihre Kosten: das Frühlingsprogramm des Piper Verlags wird vorgestellt und enthält so viele Schätze!

Fast zeitgleich zur Anschaffung meines eReaders, ist das neue, besondere Programm des Eden eBook Verlags gestartet. Edel & electric, so der Name des jungen wilden eBook Verlags, dessen Logo ich sehr gerne mag. Wie dieses entstanden ist und wie eine Illustratorin und Grafikerin arbeitet, könnt ihr im Interview mit Frau Unverblümt lesen.

Lebensreise:


gebacken: Tatsächlich habe ich diese drei Dinge alle im Backofen hergestellt.
White Chocolate Caramel Cookies mit gesalzenen Cashewnüssen - mein vorweihnachtliches Plätzchen Highlight,
Zimtmandeln (mit Hilfe vom Thermomix) und Apfelchips.

gekocht: bzw. eigentlich auch im Backofen gemacht - gefüllten Butternut Kürbis.

genossen: den Montagmorgen in aller Ruhe für ein gesundes Frühstück und Schreibereien zu nutzen.


Ich wünsche euch allen einen wunderschönen Sonntag. Lasst es euch gut gehen und genießt die Zeit mit den Menschen, die euch am Herzen liegen. 




4 Kommentare:

  1. Ja, es ist wirklich schwierig, damit umzugehen. Das macht einen so fertig, so etwas im Fernsehen oder sonstwo zu sehen. Ich saß am Freitag abend vorm TV und musste weinen, als ich diese ganzen Bilder gesehen habe. Da wieder "zurück zur Normalität" zu gehen, ist irgendwie kaum möglich, man hat das ja doch die ganze Zeit im Kopf. Ich wollte eigentlich am Samstag einen Beitrag schreiben und meine neuen Bücher auf dem Blog zeigen - aber dann hab ich mir gedacht, dass das irgendwie so unwichtig und unbedeutend ist und angesichts des Freitags ohnehin niemanden interessiert, dass ich es gleich ganz gelassen habe. Aber irgendwie ... muss es ja weitergehen.

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  2. Es würde auch letztendlich niemandem helfen, wenn wir nun das Leben stillstehen lassen. Besonders tragisch finde ich ja, dass so etwas immer erst in Europa oder dem "Westen" geschehen muss, damit es überhaupt mediale Aufmerksamkeit bekommt. Der Terroranschlag in Beirut am Donnerstag und auch viele andere, die in der letzten Zeit passiert sind, fallen ja meist eher unter den Tisch. :-(

    Von "Winterpferde" hat mir meine Nichte letztens ganz begeistert erzählt. Vielleicht leihe ich mir das mal von ihr aus.

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    1. Danke für diesen Kommentar!
      Genau das stört mich an den Medien usw gerade auch sehr. Wir hatten in der Schule heute eine Schweigeninute und ich habe meine Schüler vorher datum gebeten, aller Opfer zu gedenken - nicht nur den europäischen.

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    2. Es hilft niemandem, aber ich finde es sehr, sehr schwer gedanklich zur Normalität zurückzukehren.
      Ich stimme euch beiden zu (deshalb habe ich auch bewusst "nur einer in einer Reihe von Anschlägen" geschrieben). Leider ensteht bei uns immer erst Mitleid, wenn wir selbst betroffen sind. Wenn die Angst ebenfalls Opfer werden zu können, um sich greift.
      Im Netz habe ich (- ich glaube bei Spiegel oder Welt online) ein ganz gutes Bild dazu gesehen. Dort haben muslimische Familien ebenfalls den Opfern des Terroranschlags bzw. Frankreich ihr Mitgefühl gezeigt und als Bildunterschrift stand: "Wenn wir Europäer nur so viel Mitgefühl mit ihnen hätten wie sie mit uns" (oder so ähnlich). Denn das ist ja leider die Realität. Ebenso scheint vergessen zu werden, dass es ja genau diese Anschläge, der Terror, der viele Facetten hat, Grund dafür ist, dass so viele Menschen flüchten.

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