26.11.15

Zwanzig Zeilen Liebe / Rowan Coleman


Stella ist Hospizschwester und hat für jeden ihrer Patienten ein offenes Ohr. Am liebsten arbeitet sie in der Nacht, denn Zuhause ist diese für sie unerträglich geworden, seit ihr Mann Vincent in Afghanistan verwundet wurde und unter Schlafstörungen leidet. Ein großer Graben ist zwischen ihnen entstanden, denn Stella so gern überwinden würde, der Vincent aber mehr Angst macht, als sein Einsatz im Krieg.

Hope leidet unter Mukoviszidose. Ein Todesurteil für das junge Mädchen, das noch viel zu wenig in seinem Leben, das schon seit einiger Zeit von der Krankheit beherrscht wird, unternommen hat und möglicherweise die Dinge verpasst, die zum jung sein dazu gehören. Verlieben, das kribbeln im Bauch spüren, Sex mit dem Jungen, den sie wirklich liebt, einfach mal etwas verrücktes tun – all das scheint ihr nicht vergönnt.

Es ist genauso wie Hugh gesagt hat: Was ist die Liebe, wenn man nicht um sie kämpfen muss? Was ist das Leben, wenn man nicht jede Sekunde darum kämpft, es zu leben?“

Hugh lebt allein mit seinem Kater Jake, der eigentlich das Überbleibsel einer misslungenen Beziehung ist. Seit Kurzem hat er einen neuen Freund. Mikey, der mit seiner Mutter ins Nachbarhaus gezogen ist und mit seinen unverblümten Fragen Hughs Gedankenwelt ganz schön durcheinander wirbelt.

Drei Leben, drei besondere Schicksale, in die Rowan Coleman auf sehr gefühlvolle Weise entführt. Alle irgendwie miteinander verbunden und doch hat jeder für sich mit seinen eigenen Schatten zu kämpfen. Doch wo Schatten sind, da ist auch Licht. Und obwohl der Roman so traurige Passagen enthält, dass mir schon zu Anfang die Tränen geflossen sind, ist es eins der schönsten und hoffnungsvollsten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe.

'Bitte vergesst mich nicht. Vergesst nicht, wie ich euch im Arm gehalten, wie ich euch geküsst und euch mit Liebe überschüttet habe, über und über, in der Hoffnung, dass etwas davon für immer hängen bleibt. Bitte vergesst das nicht. Spürt diese Liebe. Jeden einzelnen Tag, den ihr ohne mich lebt.'“

Verschlungen innerhalb von nicht mal 42 Stunden. Die Welt völlig ausgeblendet, weil es einfach so faszinierend ist, all diese Menschen näher kennenzulernen, ihre Beweggründe für ihr handeln zu verstehen. Denn neben den Geschichten von Stella, Hope und Hugh bekommen wir immer mal wieder einen der Abschiedsbriefe zu lesen, die Stella von den Patienten des Hospizes diktiert werden. Briefe, die nicht nur Abschiedsschmerz beschreiben, sondern Momente der Erinnerung an schöne vergangene Zeiten. Briefe voller Liebe und Dankbarkeit, Briefe, die um Verzeihung bitten.

„Zwanzig Zeilen Liebe“ ist ein herzlicher Roman voller Menschlichkeit. Große Emotionen, wahre Liebe und Hoffnung lassen den Leser in den Seiten versinken, vermitteln ihm ein wohliges Gefühl und erinnern daran, wie wichtig es ist, den Menschen, die uns am Herzen liegen, dies auch zu sagen und zu zeigen. Ein Buch, das uns in der Kälte, die derzeit durch die Welt zieht, ein kleines bisschen wärmt.

'Liebe sollte man nie bereuen', sagte sie. 'Das ist so was wie mein Motto. Ich habe nie bereut jemanden zu sehr geliebt zu haben. Nur, jemanden nicht genug geliebt zu haben.' “

Buchinfo:


PIPER (August 2015)
416 Seiten
Klappenbroschur
14,99 €
Originaltitel: We Are All Made Of Stars
Übersetzung: Marieke Heimburger
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2 Kommentare:

  1. Ich habe das Buch heute in Thalia gesehen und jetzt deine Rezension gelesen. Eine wirklich sehr schöne Rezi und das Buch steht auf meiner Wunschliste =))

    LG
    Avicenna

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    1. Liebe Avicenna,

      freut mich, dass dir meine Rezi gefällt :)
      Das Buch lohnt sich wirklich sehr :)

      LG Nanni

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