29.02.16

Mein Herz wird dich finden - Jessi Kirby



Mia und Jacob waren lange ein Paar. Haben sich geliebt, ergänzt, ihre Herzschläge aneinander angepasst. Doch dann geschieht das Unfassbare – Jacob stirbt bei einem Autounfall.

Sogar nach drei Jahren schlug mein Herz immer noch schneller, wenn er nur in der Nähe war. Dennoch schlugen unsere Herzen auf eine Art synchron, weil seins langsam und stetig pochte und meins die Lücken füllte.“

400 Tage ist das nun her. Mia zählt jeden einzelnen ohne ihre große Liebe. Es verstreicht keine Minute, in der sie nicht an ihn denkt. Ohne ihn weiter zu leben kostet sie so viel Kraft, als würde sie einen unbezwingbaren Berg erklimmen. Um ihm näher zu sein, hat sie Kontakt zu den Menschen aufgenommen, die seine Organe bekommen haben. Es hat ihr gut getan mit ihnen reden zu können. Einer von ihnen hat nicht auf ihren Brief geantwortet. Noah. Derjenige, der Jacobs Herz in sich trägt.

Mia weiß, dass sie das nicht hätte tun dürfen, aber sie kann nicht anders und fährt zu dem Laden, in dem Noah arbeitet. Ein kurzer Blick auf ihn sollte genügen. Nur ein einziger. Sich wieder abzuwenden ist schwer, denn Noah ist einer der Menschen, die Licht ins Dunkel bringen. Und dann spricht er Mia an, bevor sie weglaufen kann.

In diesem Augenblick, als ich ihn so sehe, im Einklang mit dem Meer und der Sonne, spüre ich es wieder. Den deutlichen Sog dessen, was möglich ist.“

„Mein Herz wird dich finden“ ist eine dieser berührenden Geschichten, die man so schnell nicht wieder vergisst. Mit Tränen in den Augen habe ich nicht nur die letzten Sätze des Romans gelesen, sondern auch schon viele davor. Worte, die Mias Traurigkeit und Melancholie wiedergeben und mich tief im Innern treffen.

Und dann tritt Noah auf, dessen Leben ebenfalls von einem dunklen Schatten begleitet wird. Der gegen diesen Schatten ankämpft. Der mit Mut und voller Lebensfreude nach vorne schaut. Dem Tod von der Schippe gesprungen, genießt er sein Leben in vollen Zügen. Macht das, was ihm gut tut, was ihn glücklich macht, was sein Herz dazu bringt voller Tatendrang zu schlagen.

Denke ich an Noah und Mia habe ich ein Bild vor Augen, auf dem Noah weit oben im Licht schwebt und Mia tief unten in der Dunkelheit schwimmt. Ich sehe Noah wie er ihr die Hand reicht und Mia, die zu ängstlich ist diese zu greifen, dann aber doch zupackt. Ist er in der Lage Mia wieder zum strahlen zu bringen? Auch, wenn er erfährt welche Verbindung zwischen ihnen besteht und dass Mia gegen seinen ausdrücklichen Wunsch gehandelt hat?

Komm zurück.
Eine flehende Bitte an Jacob.
Komm zurück.
Worte, von denen ich wusste, dass sie das Unmögliche wollten.
Komm zurück.
Heute flüstere ich diese Worte – an die Sonne, die über dem Meer untergeht, an das Meer, das bewahrt, was ich heute erlebt habe. Und an Noah Thomas.“

Jessi Kirbys Schreibe ist wundervoll. Einfühlsam, sanft und zaghaft. Vorsichtig, so wie Mia. Und zugleich energiegeladen wie Noah. Ohne dass sich ihre Schreibe verändert, entwickelt sich der Ton ihrer Erzählstimme passend zum Verlauf der Geschichte. Tief dringt sie unter meine Haut, lässt mich jeden Atemzug, jeden Herzschlag miterleben als sei es mein eigener. Lässt „Mein Herz wird dich finden“ Wort für Wort zu einem Herzensbuch werden.

Buchinfo:


FISCHERSauerländer (Februar 2016)
368 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
16,99 €
Übersetzung: Anne Brauner

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26.02.16

[7 auf einen Streich - ein literarisches Interview] Laura Sonnefeld



Laura Sonnefeld, Feel-Good-Managerin und Kommunikationsbeauftragte bei Edel eBooks und edel & electric. Studierte Philosophie und Literatur in Hildesheim und Berlin, arbeitete als Buchhändlerin (Buchbox Berlin und ocelot) und in verschiedenen Verlagen (z.B. Verlagsgruppe Oetinger) bevor sie im Juli 2015 zu Edel eBooks kam. Seitdem unterstützt sie Karla Paul als Assistenz und geht mit ihrer Liebe zu digitaler Literatur auch beruflich hausieren.



  1. Welche*r Autor*in deiner Kindheit hat dich am meisten beeinflusst?
Ganz klar, Astrid Lindgren! Ich hatte das Glück, mit ihren Büchern aufzuwachsen und somit stets von selbstbewussten und klugen Kinderfiguren umgeben zu sein. Pippi, Lotta und Ronja finde ich heute wie damals klasse. Michel habe ich mir immer als Bruder gewünscht – allerdings hätten wir natürlich in Bullerbü gewohnt. Klar!
  1. Welches Buch empfiehlst / verschenkst du am häufigsten?
Egal was? Tatsächlich verschenke ich häufig Bilderbücher. „Wo die wilden Kerle wohnen“ am allerliebsten. Wenn es Leute aus der Kulturbranche sind, kaufe ich mit Vorliebe „Vincent“ von Joey Goebel – eine großartige Abrechnung auf die Popkultur! Außerdem möchte ich allen Menschen dort draußen Mascha Kalekos „Das lyrische Stenogrammheft“ ans Herz legen. So könnte es jetzt ewig weitergehen… Aber dies sind definitiv drei meiner Herzensbücher!
  1. Was macht für dich den Reiz am Lesen aus?
Für mich ist es tatsächlich die Flucht aus dem Alltag. Ich lese gerne absurde Geschichten oder Romane mit phantastischen Elementen. Niemals wahre Begebenheiten, Kriegsgeschichten, selten Familiendramen. Das sind Themen, mit denen ich mich in der Realität schon viel zu oft konfrontiert sehe – bei einem Buch will ich abtauchen. Kein verblödeter Zustand, bei dem ich mich von Schwachsinn berieseln lasse. Aber Gewalt & Krieg bleiben bestenfalls draußen in der Realität. Zwei meiner Lieblingsautoren sind Stanislaw Lem und Vladimir Sorokin. Bei ihnen wird es wohl mal düster und gefährlich, sogar dystopisch, aber immer klar phantastisch überzeichnet.
  1. Was erwartest du von einem „guten“ Buch?
Es muss mich so packen, dass ich weiterlesen will. Das ist ganz unabhängig von Inhalt oder der Form (Print oder Ebook). Ansonsten bin ich der Meinung, dass jeder einen anderen Lesegeschmack hat und auch haben sollte. Ansonsten wäre die Literatur ein Einheitsbrei und unfassbar langweilig.
  1. Gedöns, Dingsbums, Trallafitti – welche Worte nerven dich in Rezensionen am meisten?
Ach mich nerven ja meistens eher die Texte in Vorschauen. Das darf ich natürlich nicht laut sagen – immer mache ich auch PR… Aber ganz ehrlich, privat achte ich auf solche Texte eher wenig. Da muss mich erst die Story packen und dann die Sprache auf den ersten Seiten fesseln. Wenn das zusammen kommt, wird das Buch definitiv gekauft. Ganz egal, welcher Journalist den Titel in den höchsten Tönen lobt. Bloggern vertraue ich übrigens sowieso mehr. Die lesen „dichter an der Zielgruppe“. Zumindest lesen sie dichter an meinen eigenen Lesegewohnheiten.
  1. Welche deiner Lesegewohnheiten würdest du gerne ändern, schaffst es aber nicht?
Das ist eine schwierige Frage! Ich würde gerne mehr lesen – aber das ist kein Problem, das sich schnell lösen lässt. Mehr fällt mir aber tatsächlich nicht dazu ein…
  1. Literaturszene, Lesegewohnheiten und Buchtrends sind dynamische Komponenten. Welche Entwicklung empfindest du in diesen Bereichen (einem dieser Bereiche) als besonders positiv?

Ich empfinde die Vernetzung von Lesern in den sozialen Netzwerken als besonders positiv. Es ist so klasse, dass man ganz unkompliziert Gleichgesinnte finden und sich austauschen kann. Ganz egal, was man gerne liest: Jedes Genre hat seine Community! Literaturtrends empfinde ich eher als einschränkend. Ähnliche Stories, ähnliche Cover, riesige Marketingkampagnen – als Leserin bin ich schnell übersättigt. 

Vielen Dank, liebe Laura, für deine interessanten Antworten.

24.02.16

[Hörbuch] Paris ist immer eine gute Idee - Nicolas Barreau (Sprecher: Steffen Groth)



Rosalie weiß, dass ihre Vorstellungen von Liebe und Beziehung sehr romantisch und vielleicht etwas altmodisch sind, aber sie kann einfach nicht aus ihrer Haut. Auch nicht für ihren langjährigen Freund, der sich eine sportliche und gesundheitsbewusste Rosalie wünscht und keine, die für Schokolade und Kuchen schwärmt.

Seit einigen Jahren ist sie die Besitzerin einer kleine Papeterie in St. Germain. Damit hat sie sich einen Lebenstraum erfüllt, denn die Postkarten, die sie dort verkauft, hat sie selbst gemalt. Kunst ist schon seit Kindertagen ihre große Passion. Umso mehr freut sie sich, als man sie fragt, ob sie das neue Kinderbuch des etwas eigensinnigen, aber sehr erfolgreichen Autors Max Marchais illustrieren möchte. Ihr Leben verläuft soweit gut, wenn da nicht vor kurzem dieser unverschämte Amerikaner in ihr Leben gestolpert wäre, der behauptet, dass Max' Geschichte vom blauen Tiger geklaut ist und deswegen für mächtig Trubel sorgt. Und dann ist da ja auch noch Rosalies Sehnsucht nach der großen Liebe.

Wenn Menschen, die einem etwas bedeuteten, fehlten, verloren merkwürdigerweise auch die Bücher an Bedeutung.“

Steht der Name Nicolas Barreau auf einem Roman, ist dies die Garantie für eine romantische und herzliche Liebesgeschichte in schönstem Frankreich Ambiente. Romane, mit denen sich der Leser wohlfühlt und denen er, trotz kleiner vorhersehbarer Handlungsstränge, nicht überdrüssig wird. In „Paris ist immer eine gute Idee“ wird dieses wohlige Gefühl, das die Geschichte auslöst, perfekt abgerundet durch die angenehme, warm klingende Stimme von Sprecher Steffen Groth, der als erfahrener Schauspieler mühelos in die unterschiedlichen Figuren schlüpft.

Figuren, die vom ersten Wort an die Sympathien des Hörers gewinnen. Rosalie, die ein wenig verträumt wirkt, ein gutes Herz hat und mit ihrer Sehnsucht nach Romantik und Liebe die perfekte Protagonistin für einen Liebesroman ist. Robert, der wie ein Wirbelwind in Rosalies Leben tritt und Max Marchais, ganz der geheimnisvolle und eigenwillige Schriftsteller. Jeder mit viel Persönlichkeit ausgestattet und von Barreau mit Herz kreiert.

Nicht nur Paris ist immer eine gute Idee, sondern auch ein Hörbuch eines Romans von Nicolas Barreau, wenn man einen Liebesroman sucht, der von feiner, ruhiger Stimmlage geschrieben und einer eben solchen eingelesen wurde.

Hörbuchinfo:


Hörbuch Hamburg (Dezember 2015)
462 Minuten
6 CDs
12,99 €
Gekürzte Lesung
Romanvorlage: Thiele (HC) / PIPER (TB)
Übersetzung: Sophie Scherrer

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23.02.16

Der Wörterschmuggler - Natalio Grueso



Ich weiß gar nicht so genau, wie ich meine Rezension zu „Der Wörterschmuggler“ beginnen soll. Und leider weiß ich genauso wenig, wie ich sie fortsetzen soll. Denn obwohl mich die schöne Sprache des Autors, der Rhythmus seiner Worte wie ein Singsang umgeben, ja fast schon ein bisschen eingelullt hat, bin ich mit dem Inhalt seines Romans so gar nicht warm geworden.

Lebensgeschichten interessieren mich. Besonders dann, wenn sie außergewöhnlich sind. Natalio Grueso hat solche (fiktiven) Lebensgeschichten für seinen Roman zusammengetragen. Geschichten von großer Melancholie, von Einsamkeit und Sehnsucht. Geschichten wie ich sie eigentlich mag. Und trotzdem sind sie einfach so an mir vorbei gezogen, ohne mich zu berühren oder etwas besonderes bei mir auszulösen.

Gerade gelesenes ist beinahe direkt wieder in Vergessenheit geraten. Ich wusste, es gibt eine Verbindung zwischen den einzelnen Geschichten, musste mir diese aber häufig wieder ins Gedächtnis rufen. Die wenigen Seiten waren recht schnell durchgelesn. Dabei ist mir die poetische Schreibe des Autors ist mir immer wieder positiv ins Auge gestochen, aber der Inhalt ist leider einfach nicht zu mir durchgedrungen. Auch wenn es sich bei „Der Wörterschmuggler“ nicht um einen zusammenhängenden Roman handelt, ist das Buch eben auch keine Ansammlung von Erzählungen im herkömmlichen Sinne. Es gibt immer einen Schnittpunkt zwischen den einzelnen Geschichten. Eine Person, die sowohl im vorangegangenen, wie auch im aktuellen Abschnitt eine Rolle spielt.

Warum „Der Wörterschuggler“ und ich nicht so richtig zusammen gefunden haben, weiß ich gar nicht so genau. Vielleicht bin ich gerade nicht empfänglich für die eher ruhige, gefühlt eher traurige Stimmung. Vielleicht ist gerade nicht der richtige Moment für das Buch und mich. Vielleicht finden wir zu einer anderen Zeit noch einmal zueinander. Wer weiß. Bis dahin stelle ich es respektvoll zurück ins Regal, sortiere es trotz unseres eher schwierigen Intermezzos noch nicht aus. Wer weiß, vielleicht brauche ich irgendwann einmal genau solche Geschichten, die vom Leben und seinen manchmal unbegreiflichen Verkettungen erzählen.

Buchinfo:


Atlantik (August 2015)
256 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
18,00 €
Übersetzung: Marianne Gareis


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22.02.16

Windfire - Lynn Raven



Jesse DeLaney ist ein ganz normales Mädchen, das mehrere Jobs hat, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können und sich um ihren kranken Stiefbruder kümmert. Zumindest dachte sie das. Doch dann steht dieser gut aussehende Kerl vor ihrer Tür und will ihr das Schmuckstück abkaufen, das sich schon seit vielen Jahren im Besitz ihrer Familie befindet.

Seit Shane Hayden in Jesses Leben getreten ist, gerät sie nur noch in Turbulenzen. Ihre Kette soll angeblich „Herz des Simurgh“ heißen und von so großer Bedeutung sein, dass gefährliche Männer versuchen es zu bekommen. Shane behauptet sie sei eine Winhexe und zu allem Überfluss gibt es eine unglaubliche Anziehung zwischen ihr und Shane, die Jesse ganz schön durcheinander bringt.

Shane und Jesse sind zwei richtig tolle Protagonisten für ein Jugendbuch wie „Windfire“, das ich im Bereich Urban Fantasy ansiedeln würde. Shane unnahbar, arrogant wirkend, mutig, sexy. Jesse das hübsche Mädchen von nebenan, das sich, seiner Schönheit nicht wirklich bewusst, tapfer durchs Leben kämpft. Ein Protagonistengespann, das perfekt in das Setting passt, das eine interessante Kombination aus 1001 Nacht und Las Vegas ist. Die Spannung zwischen beiden ist so knisternd, so explosiv, dass sie dem Leser gefühlt aus jeder Seite entgegen springt.


Von Autorin Lynn Raven hatte ich schon viel Gutes gehört, bisher aber noch nichts gelesen. Nun reihe ich mich ein in eine Kette von Fans, die ihre Romane verschlingen. Unbedingt will ich mehr von ihr lesen, denn trotz kleiner Schwächen, konnte sie mich absolut von ihrer Fähigkeit Geschichten zu erzählen überzeugen. Meine Kritikpunkte am Buch sind kleinere Logikfehler, die sich anfühlten, als habe man Teile aus dem Text gestrichen, und eine gewisse Vorhersagbarkeit der Handlung, die zum Teil aber auch durch richtig spannende Ereignisse ausgeglichen werden kann.

Sprachlich befinden wir uns auf einer leicht verständlichen Ebene. Manche Dialoge wirken ein wenig banal. Darüber hinwegzusehen war für mich kein Problem, denn die Charaktere des Romans haben mich so sehr eingenommen, dass ich einfach gerne meine Zeit mit ihnen verbracht habe.

Lynn Raven konnte mich mit ihrem Roman „Windfire“ als neue Leserin gewinnen. Rasante Action, die ich mir auch gut als Verfilmung vorstellen könnte, und zwei Protagonisten die, wie ihre Elemente Wind und Feuer, für viel Wirbel sorgen und sich immer nah am Rand der Gefahr bewegen, machen dieses Jugendbuch des Genres Urban Fantasy zu einem unterhaltsamen Roman, den ich gern gelesen habe.

Buchinfo:


cbt (Dezember 2015)
464 Seiten
Klappenbroschur
14,99 €

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21.02.16

[Reiseproviant] #8|16


Lesereise:


In der vergangenen Woche habe ich eine Neuerscheinung aus dem DuMont Verlag gelesen. „Eine Therapie für Aristoteles“ ist der Name des Romans, der sehr eigensinnig ist, mir ganz gut gefallen hat, aber möglicherweise auf recht unterschiedliche Meinungen stoßen wird.

Ein weiteres – wie soll ich es nennen? - spezielles Buch hatte ich bereits in der Woche davor begonnen und in dieser Woche nun beendet. Es handelt sich um „Der Wörterschmuggler“ von N. Grueso, das kein zusammenhängender Roman ist, aber auch nicht wirklich eine Ansammlung von Erzählungen. Wie ich meine Meinung dazu in Worte fassen soll, weiß ich noch nicht so genau.

Da ich derzeit viel nebenbei lese, also immer dann, wenn mein kleines Mädchen trinkt oder auf mir oder in meinem Arm schläft, ist es gut ein Buch auszuwählen, dass sich leicht lesen lässt und einfach nur unterhält. So ein Roman ist „Windfire“ von Lynn Raven. Ein Jugendbuch, das sich im Genre Urban Fantasy einordnen lässt und etwas vom Typ Actionfilm hat.

Mit diesem Buch habe ich etwas ganz abscheuliches getan. Ich habe seinen Rücken gebrochen! Eigentlich achte ich penibel darauf, dass dies nicht passiert, aber ich werde mich wohl daran gewöhnen müssen, denn Kind und Buch zu halten erfordert nun mal gewisse Einbußen. Ja ich weiß, der eBook Reader lässt sich leichter halten und es wäre ein Klacks nachts darin zu lesen. Aber er fühlt sich eben auch nicht so schön an wie ein Buch.

Momentan bin ich ein bisschen rezensier faul. Nun liegen hier drei gelesene Bücher zu denen ich meine Meinung sagen möchte, aber es fällt mir gerade echt schwer mich dazu aufzuraffen. Ich hätte gern ein Diktiergerät inkl. Sekretärin…

Ganz ohne schreiben geht es aber doch nicht. Deswegen habe ich mich mal einem Thema angenommen, das mich schon eine ganze Weile beschäftigt und munter drauf los geplappert. Den entsprechenden Beitrag findet ihr unter dem Titel „SuB – Stapel ungelesener Bücher … oder auch sammeln und behalten“, der schon für einige Diskussionen, aber vor allem auch für viele zustimmende Worte gesorgt hat, was mich sehr freut.

Blogrundreise:


Leider schaffe ich es derzeit nicht so ausgiebig zu stöbern. Ich folge einigen Blogs via Bloglovin, aber selbst die Mitteilungen lese ich momentan nicht regelmäßig. Falls ihr einen tollen Beitrag / Rezension / Blogtour – wie auch immer – geschrieben habt und der Meinung seid, dass ich den sonntags hier vorstellen könnte, schreibt mir eine Facebook oder Twitter Nachricht oder kommentiert einen meiner Beiträge, am besten direkt mit Link, und ich verlinke euch im Reiseproviant. Ich finde es wichtig, dass wir Blogger uns unterstützen und teile deshalb gerne eure Beiträge.

Ich freue mich sehr, dass der Blog Büchernische nach einigen Monaten Pause nun doch wieder online ist und wünsche einen guten (Re-) Start.

Auf Ankas Geblubber gibt es einen Bericht zur Premierenlesung von „Der Ruf des Henkers“ / B. Springorum, die von Anka moderiert wurde.

Auf Buzzaldrins Bücher könnt ihr eine tolle Rezension zu dem sehr eindringlichen Roman „H wie Habicht“ lesen, der zu meinen Highlights aus 2015 zählt.

Die Alex vom Read Pack Blog mochte „Die Fotografin“ von W. Boyd ebenso gern wie ich.

Auf Die Liebe zu den Büchern steht Steffi von Nur Lesen ist schöner Rede und Antwort.

Lebensreise:


gebacken: Birne-Himbeer-Crumble

geliebt: Lesezeit mit Baby

gefreut: Blumengrüße



Ich wünsche euch eine großartige neue Woche. Lasst es euch gut gehen.

20.02.16

Schuld war Elvis - Rebecca M. Salentin



Hebron wächst als uneheliches Kind ihrer Mutter, in deren Haushalt auf. Und das zu einer Zeit, in der eine alleinerziehende Mutter so gar nicht zum guten Ton gehört, was zum ersten handfesten Skandal ihres noch so jungen Lebens führt. Auf der Beliebtheitsskala recht weit unten, tragen ihr nicht stillstehendes Mundwerk, sowie ihr etwas gewöhnungsbedürftiges Äußeres und die Eigenschaft der Mutter weitere Kinder ohne Ehemann in die Welt zu setzen, nicht gerade dazu bei, dies zu ändern. Eine Last, die von den zwei Frauen mal mehr, mal weniger schwer getragen wird.

Während ihre Mutter das Gefühl hat von der Fürsorge der Familie und deren Neigung sich überall einzumischen, erdrückt zu werden, wünscht sich Hebron, die sich dort ein wenig fehl am Platz fühlt, nichts sehnlicher als ihren Vater kennenzulernen und ihre Wurzeln zu finden.

Rebecca M. Salentin erzählt die Geschichte zweier Familien, die über mehrere Generationen in vorgegebene Rollen gepresst werden, ohne es zu bemerken. In beiden Familien sorgt das Vertuschen von Begebenheiten und Wahrheiten dazu, dass immer wieder Kinder das Gefühl haben, sich auf der Suche zu befinden, ohne zu wissen, wonach überhaupt.

Die Schreibe der Autorin ist locker, flüssig, mit einem Hauch Sarkasmus und einem Hang zur Dramatik, der alle Figuren des Romans schonungslos ausgesetzt werden. Das Leben ist kein Zuckerschlecken!

Salentin neigt jedoch ein wenig zur Langatmigkeit. Der Leser kann jede ihrer Figuren – und ist es noch so ein kleiner Nebencharakter – in einem zum Teil unnötigen Bereich seines Lebens begleiten. Etwas für ganz Interessierte oder eben Neugierige, lenkt mich aber zu viel von der eigentlichen Handlung ab.

Von der Grundidee ist der Roman eine gute Geschichte. Über Identität und der Schwierigkeit sich selbst zu finden. Eine Herausforderung, die noch mehr ausufert, wenn die Familiengeschichte so wenig rund läuft, wie die Hebrons. Prinzipiell hat mir „Schuld war Elvis“ gefallen. Noch mehr, wenn das Buch etwas kürzer gewesen wäre.

Buchinfo:

C.Bertelsmann (März 2015)
512 Seiten
Gebunden mit Schutzumschlag
19,99 €

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19.02.16

[Kolumne] SuB - Stapel ungelesener Bücher ...

...oder auch sammeln und behalten?

Schon seit Wochen beschäftigt mich mein SuB. Schuld daran sind die sozialen Netzwerke und die dort tätigen Bogs, die so oft über ihre ungelesenen Bücher reden, Challenges dazu ins Leben rufen, ihre Stapel ab- und wieder aufbauen, Listen schreiben, neu kaufen, aussortieren und was man sonst noch alles mit Büchern tun kann.

Von all diesen Posts motiviert, begann ich, meine ungelesenen Bücher aufzulisten. Eine spannende Sache, denn man entdeckt alte Bücher wieder neu, bekommt unerwartete Lesegelüste und denkt sich Vorsätze aus wie „im nächsten Monat lese ich alle Bücher, die ein grünes Cover haben“.

Meine Regale habe ich im Winter frisch sortiert (bis zum nächsten umräumen habe ich also noch gut 2-3 Monate Zeit). Gelesene und ungelesene Bücher stehen durcheinander, verteilt auf drei Regalwände. Eine Wand ist mit Fantasybüchern bestückt, eine mit Belletristik und eine mit Jugendbüchern.

Ich startete also mit der Fantasywand, da dies einfach mein Lieblingsregal ist. Schon allein wegen der Optik. Egal, ob ihr Fantasy mögt oder nicht, es lohnt sich einige der Reihen im Regal stehen zu haben, denn die Verlage geben sich in diesem Genre extrem viel Mühe mit der Gestaltung von Covern, Umschlägen und Buchrücken (Achtung: führt zu Aufstockung des SuB).




Ich schrieb und schrieb und schrieb und war doch etwas überrascht, wie schnell man bei gedankenverlorenem zählen, in den dreistelligen Bereich gerät. Nun gut, nicht weiter schlimm. Es machte nach wie vor Spaß die ungelesenen Bücher vor Augen zu haben, im Kopf Leselisten zu erstellen und darüber nachzudenken, in welcher Form eine SuB Liste verbloggt werden könne.

Am nächsten Tag widmete ich mich dann der Belletristik Wand. Auch hier große Freude wegen all der vergessenen Schätze. Schon bald schnellte hier die Anzahl der nicht gelesenen Bücher ebenfalls in die Höhe, meine Lust am notieren verging immer mehr, der Wunsch nach Lesezeit stieg. Irgendwann legte ich dann auch tatsächlich Zettel und Stift zur Seite (ja, ich bin da noch ganz altmodisch gestrickt), griff zum Buch und las.

Danach habe ich nicht mehr angefangen meine ungelesenen Bücher zu zählen. Kommen neue Bücher rein, schreibe ich diese in eine Liste und streiche sie durch, wenn ich sie gelesen habe. Das mache ich aber erst seit zwei oder drei Jahren. Alles, was davor in meinen Besitz gelangt ist (danke an Tine für etliche Stunden Mayersche weiße Woche, Me-Käufe etc.), steht eben einfach nur so rum. Ohne in irgendwelchen Listen aufzutauchen (die digitale Überwachung wird aus meinem Bücherzimmer ausgeschlossen).



Ich kann gut aussortieren und wegschmeißen. Zumindest, wenn es um Klamotten und Kinkerlitzchen geht. Gelesene Bücher landen im Regal, wenn sie mir gut gefallen haben, in Kisten auf dem Dachboden, wenn sie nicht so super waren, später ggf. in der Leihbücherei. Ungelesene Bücher bleiben. Und wenn sie 10 Jahre ungelesen rum stehen und ich ihnen lediglich durch anlesen eine Chance gebe. Aber die sollen sie auch bekommen. Ich möchte sie nicht nur als Mittel zum Zweck der Suchtbefriedigung benutzen.

Mein SuB ist groß. Wie gesagt, die genaue Zahl kenne ich nicht. Sie ist aber auf jeden Fall mindestens 10 mal so viel wie ich alt bin und noch höher. Das stresst mich kein bisschen. Ganz im Gegenteil. Ich brauche viele Bücher um mich herum. Ich liebe den Gedanken, dass ich auf jeden Fall ein Buch finden werde, dass zu meiner Stimmung passt, auch wenn ich dafür 50 Bücher anlesen muss, und ich mag es einfach so eine breit gefächerte, vielfältige Auswahl zu haben. Ich lese viel. Ich lese, worauf ich Lust habe, mal ein älteres Buch, mal ein neueres. Ich folge keinen Trends, habe aber immer mal wieder thematische Vorlieben und für die muss ich gerüstet sein.

Eine SuB-Liste werdet ihr also auch in Zukunft nicht hier finden, vielleicht aber die ein oder andere Liste zu ähnlichen Themen. Mal schauen. Meine Bücherregale und ich gehen die Sache entspannt an. Neue Bücher sind immer herzlich willkommen.



P.S.: Ich hoffe, ihr könnt eure wachsenden Bücherstapel ebenfalls mit Lässigkeit und großer Freude am Buch betrachten und lest meinen Beitrag mit ähnlichem Augenzwinkern wie ich ihn geschrieben habe.

17.02.16

[Hörbuch] Stallpiraten ahoi! - Suza Kolb (Sprecher: Bürger Lars Dietrich)



„Stallpiraten ahoi!“ ist der fünfte Teil der Haferhorde. Einzelne Erzählstränge der Geschichte bauen aufeinander auf, so dass es sinnvoll ist, die Serie der Reihenfolge nach zu hören. Es ist aber auch möglich, diese als Einzelbände anzuhören.

In Band 5 „Stallpiraten ahoi!“ unternehmen die Ponys Schoko und Keks, ihr Kumpel Toni und ihre zweibeinigen Freunde eine Reise an die Nordsee. Es geht nach Dammbüll, der alten Heimat der Ponys und der neuen von Schokos Ponyliebe Elfa (höre dazu auch Band 4: Schmetterlinge im Ponybauch). In freudiger Erwartung auf ein Wiedersehen mit der Island-Dame blickt er dem Aufenthalt dort aufgeregt entgegen. Umso größer die Enttäuschung, als nicht Elfa im Stall steht, sondern zwei fremde Ponys namens Hans und Franz. Und zu allem Überfluss sind sie auch noch frech wie Bohnenstroh.

Als Fan der Haferhorde-Ponys kann ich es gar nicht oft genug sagen: ich liebe diese Reihe. Die Ponys sind sooo witzig. Gleichzeitig sind sie aber auch unglaublich liebenswert. Sie mögen keine Angeber, sind gegen Ungerechtigkeit und würden für ihre zwei- wie vierbeinigen Freunde durchs Feuer gehen.

Suza Kolb hat mit Schoko, Keks und all ihren Freunden Kinderbuchfiguren kreiert, die mit allen Wassern gewaschen sind und nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen. Auch ihr neustes Abenteuer ist wieder eine perfekte Mischung aus Spannung und Komponenten, die Kindern im echten Leben begegnen, sowie interessantem Wissen über Pferde.

Ich mag besonders gern, dass in den Ponygeschichten Freundschaft im Mittelpunkt steht. Jeder hilft jedem, auch wenn das die Ponys, die etwas faul und ziemlich verfressen sind, manchmal Überwindung kostet. Nichtsdestotrotz sind sie immer füreinander da. In „Stallpiraten ahoi“ müssen sie ziemlich gut auf Toni und ihre zweibeinigen Freunde aufpassen, denn die Ponys Hans und Franz sind nicht so rücksichtsvoll und denken nur an sich selbst.

Keiner könnte die Ponygeschichten besser lesen, als Bürger Lars Dietrich. Sein Talent verschiedene Akzente nachzuahmen und jeder Figur einen ganz eigenen, lebhaften Charakter zu verleihen, lassen diese Geschichten zu einem einzigartigen Hörvergnügen werden.

Hörbuchinfo:


DerAudio Verlag (Januar 2016)
2 CDs
ungekürzte Lesung
2 Std. 25 Min.
12,99 €
ab 8 Jahren
Romanvorlage: Magellan

Hier kaufen:



Reiheninfo:

5) Stallpiraten  ahoi!

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16.02.16

Jane Austen bleibt zum Frühstück - Manuela Inusa



Penny Lane Rogers, Buchhändlerin, Romantikerin und Jane Austen Fan. Etwas tolpatschig in Beziehungsdingen, impulsiv und in der Lage am Glück vorbei zu schauen. Eben diese junge Dame legt sich abends ins Bett mit dem Wunsch, dass Jane Austen zu ihr kommen und ihr in der Liebe unter die Arme greifen möge. Gewünscht, geschehen. Am nächsten Morgen erwacht Penny Lane neben einer zunächst fremd scheinenden Frau, die sich nach eingehender Betrachtung als ihr großes Idol Jane Austen herausstellt. Und nun?

Ich habe zu „Jane Austen bleibt zum Frühstück“ gegriffen, weil ich eine pfiffig fluffige Geschichte mit Humor gesucht habe. All das habe ich bekommen und noch ein klein bisschen mehr.

Manuela Inusa lässt (die arme) Jane Austen mal eben fast 200 Jahre in die Zukunft springen. Kein Wunder, dass sie dort zunächst Orientierungsschwierigkeiten hat. Eine Kutsche ohne Pferde? Diese seltsame Sprache. Und Frauen in Hosen!! Mit viel Charme und Humor lernt Jane das 21. Jahrhundert kennen, findet sich erstaunlich schnell dort zurecht und bleibt trotzdem sie selbst. Die Figur der Jane Austen ist von der Autorin liebenswert und charismatisch kreiert und wirkt dabei so echt, dass ich ein bisschen das Gefühl hatte, die historische Figur Jane Austen zu begleiten. Auch Penny Lane ist eine ganz sympathische Protagonistin. Ebenso ihre durchgeknallten, Beatles verrückten Eltern.

Im Zentrum der Geschichte stehen die besondere Freundschaft der beiden Frauen, die auf einer Wellenlänge harmonieren, obwohl eigentlich eine so große Zeitspanne zwischen ihnen steht. Beide wünschen sich sehnlichst ihre Ziele erfüllen zu können. Jane, als Autorin erfolgreich zu sein, Penny Lane, die große Liebe zu finden. Gemeinsam kommen sie ihren Wünschen näher.

Die Schreibe der Autorin ist locker und flüssig. Problemlos springt sie sprachlich zwischen der Ausdrucksweise des 18. und der des 21. Jahrhunderts hin und her, entwickelt damit eine starke Glaubwürdigkeit ihrer Charaktere und gibt ihrem Erzählton eine gute Würze.

Mit viel Liebe herausgearbeitete Figuren und eine heimelige Atmosphäre, sowie die passende Prise Humor, sorgen für ein wohliges Lesegefühl. „Jane Austen bleibt zum Frühstück“ ist der geeignete Roman, um sich das Wochenende mit Tee, Sofa und Buch um die Ohren zu schlagen.

Buchinfo:


Blanvalet (November 2015)
384 Seiten
Taschenbuch
9,99 €

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15.02.16

Dante Walker. Seelensammler - Victoria Scott



Dante Walker ist Seelensammler. Sein Boss ist der Teufel. Sein Auftrag: die Seele von Charlie Cooper. Binnen 10 Tagen. Für Dante eigentlich kein Problem, denn er ist einer der besten in seinem Job. Er ist so gut, dass ihm mit Ablieferung von Charlies Seele eine Beförderung bevorsteht. Lässig geht er an die Sache heran. Wer hoch steigt, kann tief fallen. Irgendetwas stimmt mit der abgedrehten Charlie nicht.

Was es ist, kann sich Dante nicht erklären. Auch nicht, warum er dieses nerdige Mädchen mit der Brille, den schrägen Freunden und dem mangelnden Selbstbewusstsein mag. Und als ob ihm das nicht genug zu denken geben würde, hat er auch noch das Gefühl, dass er und Charlie verfolgt werden. Doch Dante wäre nicht Dante, wenn er nicht auch diese Probleme aus der Welt schaffen könnte. Oder …?

Ich muss gestehen, ich habe es Dante nicht leicht gemacht. Mein Wunsch war es einen richtig lässigen Roman mit einem coolen Macho vorgesetzt zu bekommen, der mich locker unterhält und mit rasanter Spannung durch die Geschichte zieht. Uff … gar nicht mal so wenige Anforderungen, die ich gestellt habe und die von Victoria Scott tatsächlich auch nur zum Teil erfüllt werden konnten.

Kommen wir zunächst zu den Figuren. Dante ist ein cooler Typ. Ein Bad Boy. Keine Frage. Aber er kann auch richtig nett sein. Nicht nur, um sein Ziel zu verfolgen, sondern auch, weil es in ihm steckt. Hallo??! Er arbeitet für den Teufel. Wo ist sein mieser Charakter? Sein Faible für düsteres und Dunkelheit? Dass irgendwo in ihm ein guter Kern steckt, war klar, sonst wäre er kein Jugendbuchheld geworden, aber diesen zu offenbaren hat Victoria Scott meiner Meinung nach etwas zu voreilig gehandelt. Mit der guten Charlie bin ich leider so gar nicht richtig warm geworden. Bei beiden Protagonisten hätte ich mir etwas mehr Umfang bei der Ausarbeitung der Charaktere gewünscht.

Die Handlung ist ganz nett, man liest sich schnell durch, aber die große überraschende Spannung fehlt leider so ein bisschen. Ich habe permanent auf das gewisse Quäntchen Salz in der Geschichte gewartet, das leider ausblieb. Erst zum Ende des Romans hin, erreicht die Story das Tempo, das ich mir von Anfang an gewünscht hätte.

Victoria Scott hat mich mit „Dante Walker. Seelensammler“ ganz nett unterhalten. Der gewünschte Suchtfaktor ist jedoch leider ausgeblieben. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es Leser gibt, die einen besseren Draht zu Dante und Charlie und damit auch viel Freude am Roman finden werden.

Buchinfo:


cbt (November 2015)
480 Seiten
Taschenbuch
9,99 €
Originaltitel: The Collector
Übersetzung: Michaela Link


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Reiheninfo:


1. Dante Walker. Seelensammler
2. The Liberator

3. The Warrior


14.02.16

[Reiseproviant] 7|16



Lebensreise:


Heute zäume ich das Pferd einmal von hinten auf, denn das, was ich euch heute in der Lebensreise berichte, ist ausschlaggebend für alles andere, was nun hier auf dem Blog geschieht.

Letzten Sonntag ist der kleine Mensch geboren. Ich verrate euch gern, dass es ein Mädchen ist, den Namen möchte ich hier nicht so gerne nennen.
Wie es sich anfühlt Eltern zu sein kann man nicht in Worte fassen. Es ist ein viel zu großes Gefühl, das sich aus verschiedenen Emotionen zusammensetzt. In erster Linie natürlich ganz, ganz großes Glück.

Wie zu erwarten ist nun mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Zur Zeit bekomme ich es ganz gut hin zu lesen und auch einige Blogposts konnten schon wieder vorbereitet werden. Es werden jedoch auch mal andere Tage kommen und ich bitte euch schon im Vorfeld um Verständnis, wenn es hier demnächst mal ein paar Tage ruhig ist.
Der Blog liegt mir aber sehr am Herzen (ist ja mittlerweile auch schon 6 Jahre alt) und ich hoffe sehr, dass ich auch weiterhin alles unter einen Hut kriege.

gefreut: unser Mädchen macht uns so glücklich!


Lesereise:


Gelesen habe ich gar nicht so wenig.

Allerdings habe ich drei Bücher angefangen, die mir alle gut gefallen, aber beendet habe ich bisher noch keins davon.
In der Anlese sind „Die rote Wand“ / David Pfeifer, sehr interessanter Roman, der auf dem Fakt beruht, dass eine junge Frau unerkannt im ersten Weltkrieg im Kampf zwischen Ungarn-Österreich / Italien dabei war, „Der Wörterschmuggler“ von N. Grueso, der mich mit seiner Sprache begeistert, inhaltlich jedoch noch vor ein kleines Rätsel stellt, und „Jane Austen bleibt zum Frühstück“ von M. Inusa, nette Unterhaltung, die sich locker leicht neben solch Aktivitäten wie Stillen und Kind schaukeln lesen lässt. Ein gutes Sonntagsbuch.

Beendet habe ich „Dante Walker. Seelensammler“ von V. Scott, von dem ich mir sehr viel versprochen habe, das mich aber nicht so recht packen konnte. Rezi dazu bekommt ihr morgen.

Blogrundreise:


Die Liebe zu den Büchern hat einen Beitrag mit dem Titel „Verlage und Blogger – eine Bloggersicht“ geschrieben, in dem sie sehr schön die Pros und Kontras der Zusammenarbeit zwischen Verlagen und Bloggern darstellt.

Armarium Nostrum hat eine sehr lesenswerte Rezension zu „Die Mächte des Feuers“ von Markus Heitz geschrieben.

Die Buchbloggerin hat eine interessante Auswahl an Neuerscheinungen gesammelt.

Am Wochenende fanden die Herzenstage, eine Kooperation mehrerer Verlage, statt. Auf der entsprechenden Homepage könnt ihr alle Beiträge, tollen Aktionen und Specials nachlesen.

Autorenhelfen ist die ganz großartige Initiative verschiedener deutschsprachiger Autoren aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, sich für soziale und humanitäre Angelegenheiten stark zu machen.  


Habt eine wundervolle neue Woche.
Lasst euch nicht unterkriegen und schaut entspannt nach vorn.

12.02.16

[Aktion] Das Jahr des Taschenbuchs 2016 - mein Februarkauf

Ende letzten Jahres habe ich mich entschlossen an der Aktion „Das Jahr des Taschenbuchs“ von Kielfeder und Die Liebe zu den Büchern teilzunehmen.



Da ich als Studentin wenig Geld für Bücher zur Verfügung hatte, habe ich das Taschenbuch und seinen günstigen Preis zu schätzen gelernt. Dass nun mehr Hardcover gekauft werden, die zwar oft schöner im Regal aussehen, ist mir ein Rätsel. Durch diesen Wandel ist das Taschenbuch sozusagen vom aussterben bedroht. Nein, ganz so schlimm ist es noch nicht um die praktische Buchform bestellt, aber auch die Produktion ist entsprechend der Nachfrage zurück gegangen.

Die Welt der Literatur wird – wie so vieles – immer schnellebiger. Bücher sind gerade erst erschienen, schon sind sie wieder verschwunden. Durch das Taschenbuchformat bleiben sie zumindest ein klein wenig länger auf dem Markt.

Wie ihr seht gibt es einige gute Gründe sich für den Kauf eines Taschenbuchs zu entscheiden.
Maßvolles Benehmen ist keine meiner Stärken. Zumindest nicht, wenn es sich um Bücher handelt, und so sind im Februar direkt mal vier neue Taschenbücher in meinem Regal gelandet.
Bestellt habe ich wie immer im Buchladen am Freiheitsplatz, für den ich hier gerne nochmal Werbung mache, denn der Service dort ist einfach toll. Neben kostenfreiem Versand und schneller Lieferung hat man auch die Möglichkeit sich telefonisch beraten zu lassen. Wer sich scheut mit den netten Jungs und Mädels dort zu sprechen, kann aber auch problemlos über ein Online Formular oder via eMail bestellen.

Lange Rede, kurzer Sinn – diese vier Bücher sind im Februar bei mir eingezogen:




Wir sind doch Schwestern – Anne Gesthuysen (PIPER Verlag)
Inhalt (Quelle: PIPER Verlag):
Drei Schwestern, drei Leben – und das Porträt eines ganzen Jahrhunderts
Gertrud wird 100. Das Geheimnis ihres langen Lebens: "Starker Kaffee ohne alles und jeden Tag um elf Uhr einen Schnaps." Mit ihren Schwestern Katty und Paula lädt sie zum großen Fest. So unterschiedlich die drei sind, haben sie doch vieles gemeinsam: Eigensinn, Humor und Temperament, das in diesen Tagen auch mal mit den alten Damen durchgeht; schließlich lauert hier auf dem Tellemannshof in jedem Winkel die Erinnerung ...

Kaufgrund:
Familiengeschichten lese ich schon immer gern. Gesthuysens Roman interessiert mich, seit er erschienen ist. Als ich sie vor kurzem wegen der Präsentation ihres neuen Romans in einer Talkshow sah, mochte ich ihre Art sofort und erinnerte mich wieder an das Buch, das ich ja schon so lange lesen wollte …

Die niedrigen Himmel“ – Anthony Marra (Suhrkamp)
Inhalt (Quelle: Suhrkamp):
Die achtjährige Hawah muss mit ansehen, wie die Föderalen ihren Vater verschleppen und ihr Haus niederbrennen, in einem kleinen Dorf in Tschetschenien, mitten im Krieg. Auch hinter dem Mädchen sind sie her. Ihr Nachbar, Achmed, rettet sie aus ihrem Versteck und bringt sie zum nächsten Krankenhaus. Dort treffen sie auf die Ärztin Sonja, die Hawah widerwillig aufnimmt. Doch schon bald geht es auch für Sonja nur noch darum, das Leben des Mädchens zu retten. Denn in einer Welt, in der alles zerbrochen ist und Freunde zu Wölfen werden, hilft nur das unbedingte Festhalten an dem, was uns zu Menschen macht: Mitgefühl und Liebe.

Kaufgrund:
Ebenfalls ein Buch, das schon lange auf meiner Wunschliste steht. Ich mag bei diesem Roman nicht nur den Inhalt, sondern auch die Optik. Ich bin sehr gespannt auf das Buch und ob die Atmosphäre so gestaltet ist, dass die Freude und Menschlichkeit überwiegt oder ob es durchweg eher Leid in den Vordergrund stellt und sich bedrückend anfühlt.

Splitterherz“ - Bettina Belitz (Script 5)
Inhalt (Quelle: Script 5):
Es gibt genau einen Grund, warum Elisabeth Sturm nicht mit fliegenden Fahnen vom platten Land zurück nach Köln geht, und dieser Grund heißt Colin. Der arrogante, unnahbare, aber leider auch äußerst faszinierende Colin gibt Ellie ein Rätsel nach dem anderen auf, und obwohl sie sich mit aller Macht dagegen wehrt, kann sie sich seiner Ausstrahlung nicht entziehen.
Bald muss Ellie einsehen, dass Colin viel mehr mit ihrer Familie verbindet, als sie sich je vorstellen könnte. Ihr Vater Leo verbirgt ein Geheimnis, das ihn und Colin zu erbitterten Gegnern macht – und das Ellie in tödliche Gefahr bringt.
Dass sie mit ihren seltsamen nächtlichen Träumen den Schlüssel zu dem Rätsel in der Hand hält, begreift Ellie erst, als ihre Gefühle für Colin alles zu zerstören drohen, was sie liebt.

Kaufgrund:
Ich habe eine Lesefreundin, die 14 Jahre alt ist und Urlaub auf dem Bauernhof meiner Mutter macht. Schon in der dritten Generation kommt die Familie zweimal im Jahr und verbringt ihre Ferien bei uns. Mit allen Frauen der Familie tausche ich Bücher aus. Die angesprochene jüngste im Bunde hat mir schon vor Ewigkeiten „Splitterherz“ empfohlen, aber ich gestehe, dass ich sie bisher immer ein wenig ignoriert habe. Als ich neulich „Linna singt“ von Bettina Belitz gelesen habe, bemerkte ich, dass mir doch ganz gut gefällt wie die Autorin schreibt.

Letzte Nacht in Twisted River“ - John Irving (Diogenes)
Inhalt:
1954 in einem Flößer- und Holzfällercamp in den Wäldern von New Hampshire: Der 12-jährige Danny verwechselt im Dunkeln die Geliebte des Dorfpolizisten mit einem Bären, mit tödlichen Folgen. Der Junge muss mit seinem Vater Dominic, dem Koch des Camps, fliehen – zuerst nach Boston und von dort weiter nach Vermont und Iowa und schließlich nach Kanada, verfolgt von einem Rächer, der auch nach Jahrzehnten nicht vergisst. Jedes Mal steht Dominic in einer neuen Küche und muss aus fremden Zutaten etwas zaubern: ein neues Gericht, eine neue Identität, eine neue Existenz für sich und seinen Sohn. Doch das Leben von Danny und Dominic bleibt eine Achterbahnfahrt, mit höchstem Glück und tiefstem Schmerz, mit bedrohlichen ebenso wie mit liebenswerten Weggefährten. Dabei sehnen sich die beiden nur danach, endlich zur Ruhe, irgendwo anzukommen.

Kaufgrund:
Telefonat mit Sarah (Verkäuferin im Buchladen am Freiheitsplatz):
Meine Irvings sehen ja auch echt schäbig aus. Die hab ich mal gebraucht gekauft.“ seufz
Ja dann brauchst du neue.“
Ja, das denke ich auch. Aber welchen?“
Letzte Nacht in Twisted River?“
OK.“
Allerdings habe ich dann festgestellt, dass ich den auch noch gar nicht besitze. Es hat sich also doppelt gelohnt die Irvings aufzumöbeln.

Habt ihr eins meiner gekauften Bücher gelesen? Wie hat es euch gefallen?

Habt ihr eins meiner gekauften Bücher auf dem SuB? Was spricht dagegen es zu lesen?

Habt ihr eins meiner gekauften Bücher auf der WuLi? Das #jdtb16 ist eine gute Möglichkeit das Buch von der WuLi ins Regal zu befördern.