30.01.17

Dustlands 03: Der Blutmond - Moira Young

DIES IST DER ABSCHLUSS DER "DUSTLANDS" - REIHE. MEINE REZENSION KANN SPOILER ZU VORANGEGANGENEN BÄNDEN ENTHALTEN.



Saba ist bereit, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und DeMalo und seine Soldaten zu schlagen. Bis sie ihm begegnet und er mit seiner verführerischen Vision von New Eden, einer geheilten Erde, alle ihre Erwartungen unterläuft. DeMalo will, dass Saba ihn begleitet, im Leben und bei seinem Werk, eine gesunde, stabile, nachhaltige Welt zu erschaffen – für die wenigen Auswerwählten.

Jacks Entscheidung ist klar: DeMalo zu bekämpfen und New Eden aufzuhalten. Saba verpflichtet sich diesem Kampf, immer noch unsicher, und ihre Verbindung mit DeMalo bleibt ihr Geheimnis. Gemeinsam mit ihrem Bruder Lugh, der auf ein Stück Land in New Eden hofft, führt Saba eine unerfahrene Rebellengruppe in den Kampf gegen den mächtigen und charismatischen DeMalo mit seinen Siedlern und Soldaten. Welche Chance haben sie? Saba muss handeln. Und willens sein, den Preis zu zahlen.
(Text: (c) Fischer Verlage, Foto: (c) N. Eppner)

Wie sehr habe ich die ersten beiden Bände der "Dustlands" - Trilogie geliebt. Atmosphäre und Protagonisten sind so stark konzipiert, dass ich die Bücher verschlungen habe. Den dritten Band betrachtete ich lange Zeit mit gemischten Gefühlen. Zum einen war da die Freude, dass ich endlich erfahre, wie es mit Saba, Jack und all den lieb gewonnenen, aber auch verhassten Figuren weitergeht, zum anderen wollte ich einfach nicht, dass es endet.

Nach nun fast zwei Jahren in meinem Regal, habe ich mir das Buch zur Hand genommen. Habe mich im Rahmen der S. Fischer Challenge dazu durch gerungen, Saba ein allerletztes Mal zu treffen. Die Vorfreude war groß. Die Ernüchterung packte mich schon nach wenigen Seiten.

Die Atmosphäre, die mich so sehr an den Film "Waterworld" erinnerte, war irgendwie abgeflaut. Saba, meine Heldin, das Mädchen mit dem Mut einer Löwin, hat sich zu einem Dystopie Girlie entwickelt. In ihrem Kopf ist nun mehr Platz für die Männer, die ihr Leben aufrühren, als für den Kampf für Freiheit, den sie einst so intensiv begonnen hatte.

Letztendlich möchte ich jedoch nicht allzu viel meckern. Im großen und ganzen bleibt es eine tolle Reihe. Im Finale gibt es nochmal den ein oder anderen Twist, Überraschungen und auch schockierende Szenen, die mich mit den angesprochenen Kritikpunkten aussöhnen und die gesamte Trilogie mit Wohlwollen und positiven Erinnerungen betrachten lassen.


Fischer FJB (2015)
448 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag 
18,99 €
Originaltitel: Raging Star
Übersetzung: Anja Jakubeit

1. Dustlands: Die Entführung
3. Dustlands: Der Blutmond



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28.01.17

[7 auf einen Streich - ein literarisches Interview] Kathrin Hövekamp





Mein Name ist Kathrin Hövekamp. Tagsüber optimiere ich Apps und Websites, abends schreibe ich – seit neuestem – Romane. Mitte 2016 ist mein Debütroman „Paul & Polly“ erschienen, vor kurzem „Viereinhalb Minuten“. Auch wenn die Geschichten sehr unterschiedlich sind geht es in beiden Romanen um ähnliche Themen: Freundschaft, Liebe und den ganzen Wahnsinn des Erwachsenwerdens. Wichtig ist mir, dabei nie kitschig zu werden. Im Zweifelsfall nehme ich lieber die Abfahrt „Humor“.



  1. Welche*r Autor*in deiner Kindheit hat dich am meisten beeinflusst?
Auch wenn ich schon als Kind alles gelesen habe, was ich in die Finger kriegen konnte, kann ich mich an kein richtiges Lieblingsbuch erinnern. Romane, die mich und meinen heutigen Schreibstil beeinflusst haben, habe ich dann erst als Jugendliche entdeckt. „High Fidelity“ von Nick Hornby ist so ein Beispiel. Seit ich das gelesen habe, wollte ich unbedingt mal eine Geschichte schreiben, in der „Top 5-Listen“ eine Rolle spielen – den Wunsch habe ich mir mit „Viereinhalb“ Minuten erfüllt.


  1. Welches Buch empfiehlst / verschenkst du am häufigsten??
Im besten Fall hat ein Buch, das man verschenkt, ja weniger mit einem selbst, als mit dem Beschenkten zu tun. Wenn ich einen Roman empfehle, versuche ich also immer, den Geschmack des Anderen zu treffen – was in der Regel ziemlich knifflig ist. Menschen, die – wie ich – Dystopien lieben, empfehle ich gerne „The Road“ von Cormac McCarthy oder die Klassiker von Bradbury oder Orwell. Für Freunde von kitschfreien Liebesromanen finde ich „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer empfehlenswert. Wer Charakterstudien und Psychogramme spannend findet, könnte Patrick Süskinds (Kurz-)Geschichten mögen (zum Beispiel „Die Taube“ oder „Der Kontrabaß“) oder „Sternstunden der Menschheit“ von Stefan Zweig, ein großartiges Buch von einem meiner Lieblingsautoren.


  1. Was macht für dich den Reiz am Lesen aus?
Ablenken, Anregen, Aufregen – das Schönste am Lesen ist für mich, dass es so ziemlich alles mit einem anstellen kann. Ich liebe Geschichten in jeder Form – als Film, TV-Serie, Anekdote in der Mittagspause – aber nirgendwo fiebere ich so mit, wie beim Lesen eines tollen Romans.

  



  1. Was erwartest du von einem „guten“ Buch?
Die besten Bücher sind für mich die, die „Fluffigkeit“ und Tiefgang miteinander verbinden. Einerseits möchte ich sofort in die Geschichte hineingezogen werden und mich gut unterhalten fühlen, andererseits will ich immer mal wieder an einem Satz hängen bleiben, weil mich irgendwas daran zum Nachdenken anregt. Perfekt ist es, wenn ich am Ende mit dem Gefühl zurückbleibe, nicht nur ein paar Stunden Zeit totgeschlagen zu haben (was manchmal auch völlig ausreicht!), sondern auf irgendeine Art bereichert worden zu sein.

  1. Gedöns, Dingsbums, Trallafitti – welche Worte nerven dich in Rezensionen am meisten?
So weit, dass mich bestimmte Worte in Rezensionen nerven, bin ich als „Neu-Autor“ noch lange nicht. Bisher freue ich mich wahnsinnig über jede Rezension, ganz egal, wie sie geschrieben ist. Also immer her mit den Trallafittis!

  1. Welche deiner Lesegewohnheiten würdest du gerne ändern, schaffst es aber nicht
Seit ich arbeite fällt es mir wahnsinnig schwer, „unbequeme“ Romane zu lesen. Also Geschichten, die durch ihren Schreibstil, ihre Protagonisten oder Themen für mich erstmal schwer zu erschließen sind. Oft fehlt mir abends einfach die Energie, mich auf solche Bücher einzulassen. Das ist sehr schade, da gerade diese Geschichten mir in der Vergangenheit oft am meisten gegeben haben.

  1. Literaturszene, Lesegewohnheiten und Buchtrends sind dynamische Komponenten. Welche Entwicklung empfindest du in diesen Bereichen (einem dieser Bereiche) als besonders positiv?

 Die größte Entdeckung in diesem Jahr war für mich, obwohl für viele natürlich ein alter Hut, definitiv „Lovelybooks“. Vor „Paul & Polly“ kannte ich das deutsche Buch-Community-Pendant zu „Goodreads“ tatsächlich nicht, bin jetzt aber sehr begeistert – besonders von den Leserunden. Nirgendwo sonst hat man die Chance, als Debüt-Autor so nah an seine Leser heranzukommen und sich auszutauschen.  

Vielen Dank, liebe Kathrin, für deine spannenden Antworten.

26.01.17

[#JdKöKi] Salz für die See - Ruta Sepetys




Die letzten Kriegstage des Jahres 1945: Tausende Menschen flüchten aus Angst vor der Roten Armee nach Westen. Darunter Florian, ein deutscher Deserteur, Emilia, eine junge Polin, und Joana, eine litauische Krankenschwester. Eine Notgemeinschaft, in der jeder ein Geheimnis hat, das er nicht preisgeben will. Denn der Krieg hat sie Misstrauen gelehrt.

Im eiskalten Winter wählt der kleine Flüchtlingstrek den lebensgefährlichen Weg über das zugefrorene Haff. In Gotenhafen, so heißt es, warte die Wilhelm Gustloff, um sie nach Westen zu bringen. Doch auch dort sind sie noch lange nicht in Sicherheit.

(Text: (c) Carlsen Verlag, Foto: (c) N. Eppner)

Nie und nimmer hätte ich erwartet schon Anfang des Jahres auf eins meiner Lesehighlights zu treffen. Auf ein Buch, das mich nachhaltig und langfristig beeindruckt. Ich weiß gar nicht wirklich wie ich all die Empfindungen, die Ruta Sepetys mit ihrem neusten Roman "Salz für die See" in mir ausgelöst hat, in Worte fassen soll.

Thema des Romans ist der zweite Weltkrieg. Der Fokus liegt auf den Flüchtlingsströmen und der Wilhelm Gustloff, die am 30. Januar 1945 von sowjetischen Torpedos versenkt wurde. Mit ihr ca. 9000 Menschen.

Ich habe schon etliche Romane über den zweiten Weltkrieg gelesen und bisher das Gefühl gehabt, dass ich schon einiges über diese Zeit weiß. Sepetys belehrt mich eines besseren. Sie verschafft mir einen Überblick über historische Fakten, sowie einen tiefen Einblick in die Seele derer, die ungewollt auf verschiedenem Wege zum Opfer des Nationalsozialismus wurden.

Sie gibt ihnen eine Stimme. Stark und hilflos zugleich. Die Grenzen zwischen Gut und Böse sind sehr verschwommen. Was ist erlaubt, um anderen zu helfen? Was, um sich selbst zu retten? Wie soll man ein reines Gewissen behalten, wenn alles um einen herum schwarz und düster ist. Wie die Hoffnung bewahren?

Der Erzählton ist sehr bedrückend. Die Schicksale gehen mir zu Herzen. Obwohl mich die Spannung, die Sepetys mit kurzen, dramatischen Kapiteln aufbaut, von Seite zu Seite treibt, kann ich immer nur kurze Abschnitte lesen. Zu sehr reibt mich das Geschehen auf und ich frage mich, wie es sein kann, dass es immer noch Menschen gibt, die nicht erkennen welcher Not Flüchtlinge ausgesetzt sind. Zu welch sinnloser Gewalt Faschismus führt.

Ich habe viele Tränen geweint. Tränen der Trauer, der Wut und Tränen der Hoffnung in Hoffnungslosen Situationen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals ein Buch gelesen habe, das mich so bewegt hat. 

"Salz für die See" ist ein außergewöhnliches Buch. Nicht in seiner Thematik, aber in seiner Umsetzung. Gefühlt geht jedes einzelne Wort tief unter die Haut. Brennt in den Kopf was einmal war und nie mehr so sein soll. Es ist ein Buch, das absolut jeder lesen sollte.

Königskinder (September 2016)
400 Seiten
ab 14 Jahren
Gebunden mit Schutzumschlag
19,99 €
Originaltitel: Salt to the Sea
Übersetzung: Henning Ahrens
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24.01.17

Lockwood & Co. 04: Das flammende Phantom - Jonathan Stroud

ACHTUNG!! DIES IST DER VIERTE TEIL DER LOCKWOOD REIHE UND ENTHÄLT INFORMATIONEN ZU VORANGEGANGENEN BÄNDEN!



Im vierten Abenteuer um die Geisterjägeragentur Lockwood & Co. bekommen Anthony Lockwood und George es mit einem besonders schrecklichen Verbrechen zu tun. Die Spur hinter dessen dunklem Geheimnis führt sie mitten ins Herz der Londoner Gesellschaft. Um diesen Fall zu klären, müssen sie alle Kräfte mobilisieren und so bitten sie die in Geisterdingen hochbegabte Lucy, als Beraterin in die Agentur zurückzukehren. Doch die Freunde ahnen nicht, wie sehr diese Nachforschungen sie selbst in ihren beruflichen und persönlichen Grundfesten erschüttern werden und dass sie damit Kräfte auf den Plan rufen, die selbst sie nicht mehr kontrollieren können ...
(Text: (c) Verlagsgruppe Randomhouse, Foto: (c) N. Eppner)

"Die raunende Maske", Teil 3 der Lockwood & Co. Reihe, endet mit einem bösen Cliffhanger. Lucy Carlisle verlässt die Agentur. Dass die Geisterjägerbande damit nicht mehr das ist, was sie einmal war, bemerken auch Anthony und George. Sogar Holly, mit der Lucy in der Vergangenheit einiges an Stutenbissigkeit ausgetauscht hat, ist der Meinung, dass für diesen neuen, äußerst schwierigen neuen Fall, die Mitarbeit von Lucy von Nöten ist.

Damit hat sich meine größte Sorge nach beenden von "Die raunende Maske" recht zügig in Luft aufgelöst, denn einen Lockwood Band ohne Lucy hätte ich mir nicht vorstellen können. Ob sie dauerhaft zur Agentur zurückkehren wird? Wer weiß. Denn ihre Angst Anthony Lockwood - wie es vorausgesehen wurde - in tödliche Gefahr zu bringen, steht nach wie vor im Raum. 

"Lockwood & Co." ist für mich eine der besten und spannendsten Serien ever. "Das flammende Phantom" eine der Neuerscheinungen 2016, die ich am sehnsüchtigsten erwartet habe. In die Geschichte einzusteigen ist wie ein Treffen mit alten Freunden. Nach jedem Buch freue ich mich schon wieder auf das Nächste.

So möchte ich das Lesen eigentlich gerne rauszögern. Jede Seite in Ruhe genießen, doch das geht nicht. Stroud schreibt so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich habe das Gefühl mit jedem Band wird die Geschichte noch ein bisschen besser.

Zwischen all den spannenden Abenteuern widmet er sich vermehrt den Persönlichkeiten der einzelnen Charaktere. Sie bekommen mehr Tiefe, mehr Eigenleben. Was im Endeffekt dazu führt, dass sie auch als Gruppe immer mehr Ausdruck bekommen. Mehr und mehr lässt er psychologische Gedankengänge mit einfließen und holt die Charakterzüge aus ihnen heraus, die durch persönliche Erfahrungen und nicht durch Erbmasse entstehen. In "Das flammende Phantom" treibt er meine Lieblingsbuchhelden in Grenzerfahrungen. Was das als Ganzes mit ihnen macht, werden wir sicher in den nächsten Teilen noch erfahren. Das ist Strouds ganz eigener, intensiver roter Faden, der dafür sorgt, dass "Lockwood & Co." nicht nur irgendeine Jugendbuchserie ist, sondern eine All Age Reihe von ganz besonderem Habitus.


cbt (November 2016)
512 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
19,99 €
Originaltitel: Lockwood & Co. #4: Creeping Shadow
Übersetzung: Katharina Orgaß, Gerald Jung
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22.01.17

[Fantasy Neuerscheinungen 2017] Januar - März




Neues Jahr, neue Fantasyromane. Und was für welche. 
Von Jugendbuch über Science Fiction bis hin zu Romanen mit klassischen Elementen - im ersten Quartal des neuen Jahres ist sicher für jeden Genreliebhaber das Passende dabei.
Im folgenden Beitrag seht ihr die Fantasy Neuerscheinungen der Monate Januar - März, die mich besonders interessieren.





Kai Meyer ist dafür bekannt, dass er gerne mal über den Tellerrand hinüber schaut. So auch in seinem neusten Roman "Die Krone der Sterne", der vom Verlag Fischer TOR als Space Fantasy bezeichnet wird und ein Weltraumabenteuer enthält. Die darin enthaltenen Elemente klingen zunächst ganz klassisch: Junge Frau wird erwählt das Reich zu retten, verliebt sich, gemeinsam sind sie stark. Klingt banal und so, als hätte man es schon hundertfach gelesen. Wer Kai Meyer kennt, der weiß, dass dies keineswegs ein Grund ist das Buch nicht zu lesen. Er ist wirklich ein Meister seines Handwerks, der versteht Worte und Spannungsbögen zu einem festen Fundament zu verbauen, so dass in den meisten Fällen ein ziemlich attraktiver Roman dabei herauskommt. Mich hat er bisher noch nie enttäuscht und so wage ich den Schritt ins Weltall, obwohl mich bisher noch nichts dorthin gezogen hat.

ET: 26. Januar, Fischer TOR, Paperback, 14,99 €


Nachdem wir nun einige Jahre zwischen einer Flut von rosaglitzer Vampiren nach unseren Lieblingsfantasyfiguren suchen mussten, gibt es sie nun wieder Knüppeldick. Im ersten Teil der Völkerkriege "Der Groll der Zwerge" lässt Autor J.B. Frenz ordentlich die Keulen, Äxte und Schwerte schwingen. Elfen, Orks, Trolle, Zwerge und Menschen geraten in einen Krieg und lassen die Waffen sprechen. Ich erwarte nichts Besonderes, aber solide Fantasy "wie früher". Mit 480 Seiten hat der Roman den Umfang, den so eine Geschichte benötigt, um sich frei entfalten zu können, ist aber auch nicht zu dick, um sich durchzubeißen, falls die Spannung dann doch im Gemetzel untergeht. Lassen wir uns überraschen. Bei Gefallen gibt es die Möglichkeit Folgebände zu lesen.

ET: 26. Januar, Fischer TOR, Taschenbuch, 9,99 €


Ursula K. LeGuin ist eine feste Größe in der Fantasy / Science Fiction. Sie gewann etliche Genrepreise und bekam den National Book Award für ihr Lebenswerk verliehen. Mit "Freie Geister" (auch unter den Titeln "Planet der Habenichtse" und "Die Enteigneten" bekannt) erscheint im Februar eine der bekanntesten Utopien des 20. Jahrhunderts in neuer Auflage.

ET: 26. Januar, Fischer TOR, Paperback, 14,99 €


"Uns geht's allen total gut" von D. Gregory wird nur als eBook erscheinen. Es ist eine Aneinanderreihung verschiedener Kurzgeschichten, die wie die Sitzung einer Selbsthilfegruppe aufgebaut ist. Jede Person, die aus ihrem Leben erzählt, bekommt ein Kapitel. Dabei handelt es sich nicht um Probleme wie Alkohol- oder Drogensucht, sondern echte Horrorszenarien. Stan bspw. wurde bereits zur Hälfte von Kannibalen verspeist, Barbara wurde die persönliche Nachricht eines Scrimshanders in die Knochen geritzt und Greta ist möglicherweise eine Massenmörderin. Laut Verlag ziemlich abgefahren und skurril.

ET: 26. Januar, Fischer TOR, eBook, 4,99 €


Nach dem Erfolg ihrer "Die Bestimmung"-Trilogie, wurde ein neuer Roman der Autroin Veronica Roth sehnsüchtig erwartet. Nun ist er endlich erschienen und hoffentlich genau so spannend, wie seine Vorgänger. "Gezeichnet. Der Rat der Neun". Als Setting wählt Roth eine Galaxie, die von Gewalt und Unruhen beherrscht wird und in der das Leben der Menschen durch die ihnen gegebene Gabe bestimmt wird. Es wird ein Pärchen geben, das vermutlich das Schicksal der Mitmenschen in seiner Hand hat. Wer, wie, wo, gegen wen kämpfen wird, hat Veronica Roth sicher wieder mit sehr viel Spannung und ausreichend Sog niedergeschrieben.

ET: 17. Januar, cbt, gebunden mit Schutzumschlag, 19,99 €

In 2015 habe ich ein Buch namens "Schnee wie Asche" inhaliert. Setting ist eine Welt aus Winter und Frühling. Das Königreich Winter liegt in Schutt und Asche. Das Waisenmädchen Meira lebt im Exil und sieht sich, gemeinsam mit ihrem besten Freund Mather, dem zukünftigen Herrscher von Winter, als Kämpferin für Recht und Freiheit. Ich fand das Buch damals extrem spannend und habe so sehr einer Fortsetzung entgegen gefiebert. Nun ist sie mit "Eis wie Feuer" endlich erschienen.

ET: 9. Januar, cbt, Klappenbroschur, 14,99 €


Eine weitere lang ersehnte Fortsetzung ist "Angelfall - Tage der Dunkelheit". Band 1 "Angelfall - Fürchtet euch nicht" beginnt mit der Entführung von Penryns kleiner Schwester durch die Engel, die nun auf der Erde leben und statt Frieden und Liebe, Düsternis und Krieg mitbringen. Sie haben sich mit der Falschen angelegt. Penryn setzt zur Gegenwehr an und ... dann endet Teil 1 mit einem bösen Cliffhanger. Nachdem ich mich anfangs fragte, warum ich das Buch überhaupt begonnen habe, war ich zum Ende hin so gefangen, dass ich am liebsten sofort weiter gelesen hätte. Ganze 3 ¹/2 Jahre habe ich gewartet, um nun endlich zu erfahren, ob es Penryn gelingt ihre kleine Schwester zu befreien und wie der Kampf mit den Engeln weiter gehen wird. Leider hat Randomhouse mittlerweile intern den Roman von Heyne fliegt zu Heyne geschoben, so dass meine Ausgaben nun optisch nicht mehr zusammen passen (ja, ich weiß. #booknerdproblems), aber die Hauptsache ist ja, dass es nun endlich weiter geht.

ET: 9. Januar, Heyne, Taschenbuch, 9,99 €

"Schattenklingen" ist eine Anthologie der britischen Fantasygröße Joe Abercrombie. Die Erzählungen stammen aus der Klingenwelt und beinhalten sogar einige altbekannte Szenen, jedoch aus einer anderen Perspektive erzählt. Fans von Glokta und Logen kommen jedoch nicht auf ihre Kosten. Die beiden haben nur einen sehr kurzen Auftritt und sind nicht die zentralen Figuren der Erzählungen.

ET: 9. Januar, Heyne, Klappenbroschur, 12,99 €


Eleanors Eltern und ihre Schwester sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Während der Phase der Trauer geschieht etwas seltsames. Eleanor fällt aus der Zeit. Dies passiert einmal und dann immer häufiger und muss mit dem Tod ihrer Familie zusammenhängen, der von einem dunklen Geheimnis überschattet wird. Durch einige positive Rezensionen bin ich auf "Eleanor", dessen mystisch wirkendes Cover sehr ansprechend ist, aufmerksam geworden.

ET: 9. Januar, Heyne, Klappenbroschur, 14,99 €


Mit "Weißes Gold" geht die Schwertfeuer Saga von Robert Corvus in die zweite Runde. Auch wenn ich den ersten Teil immer noch nicht gelesen habe, behalte ich die Reihe im Auge. Der Autor berichtet auf seinem YouTube Kanal regelmäßig von seinem Schreiben, seinem Autorenleben und seinen Ideen und macht dort wirklich neugierig auf seine Bücher.

ET: 12. Januar, PIPER, Klappenbroschur, 12,99 €


Im Jugendbuchbereich scheinen in diesem Jahr Geschichten aktuell zu sein, die in anderen Universen spielen. So auch in "Diabolic" von S.J. Kincaid. Diabolics sind keine Menschen, sondern Waffen. Eine Art Leibwächter, aber eben nicht menschlichen Ursprungs, sondern von Menschenhand erschaffen. So auch Nemesis. Sie wird dem Thronerben Tyrus zugeteilt. Beide geraten zwischen Intrigen, Machtspiele und die Liebe.

ET: Januar, Arena, gebunden, 18,99 € 







"Wem kannst du trauen?
Und was ist am Ende stärker?
Das Schicksal?
Magie?
Oder deine Feinde?" (Text: (c) Fischer Verlage)
In der Jugendbuchabteilung der Fischer Verlage erscheint eine neue Reihe namens "Royal Blood", die für mich zunächst mal nach High Fantasy klingt. Cover und Werbetext sprechen mich an. Ob der Inhalt von "Schattenkrone" begeistern kann, werde ich im Februar erfahren. 

ET: 23. Februar, Fischer FJB, Hardcover, 19,99 €


Es hat schon im letzten Jahr begonnen und wird sich wohl auch in diesem Jahr weiter durchsetzen: die Märchenadaption. Sauerländer hat sich der Dilogie von Rhiannon Thomas angenommen und veröffentlicht ihre Version von Dornröschen in passender, romantisch wirkender Optik. Ich bin wenig romantisch, habe aber ein Faible für Märchen und hoffe, dass "Wenn Liebe erwacht" nicht kitschig, sondern spannend umgesetzt wurde. Der Klappentext des Romans klingt nach moderner junger Protagonistin, die emanzipiert nach ihren Rechten strebt und sich nicht in eine Schublade pressen lassen möchte. Ob sie das durchziehen kann?

ET: 23. Februar, Sauerländer, Hardcover, 16,99 €


Marah Woolf ist erfolgreiche Selfpublisherin im Bereich der romantischen Fantasy. Ihr neuster Roman "Liebe mich nicht. Götterfunke", Auftakt einer Trilogie, erscheint im Februar in der Verlagsgruppe Oetinger Verlag. Protagonist Cayden ist der Sohn von Zeus. Sein einziger Wunsch ist es, sterblich zu sein. Diesen Wunsch wird sein Vater erfüllen, wenn er ein Mädchen trifft, dass ihm widerstehen kann.

ET: Februar, Dressler, Hardcover, 18,99 €


"Die Dunkelmagierin" interessiert mich vor allem deshalb, weil endlich mal eine weibliche Heldin zum Zuge kommt. Feja, so ihr Name, hat große magische Talente und wird so zum Spielball von Machtspielchen und Intrigen. Das Cover spricht mich sehr an, schürt allerdings auch die Hoffnung auf ein wenig viktorianisches Flair und ich glaube eigentlich nicht, dass diese Erwartung erfüllt wird. Aber wer weiß ...

ET: 20. Februar, Blanvalet, Klappenbroschur, 14,99 €


Ich habe ein Faible für Randgruppen. In der Fantasy sind das nicht die klassischen Helden, sondern Figuren wie Hope, ein Waisenmädchen, das von Kriegern in der Kampfkunst ausgebildet wird, und Red, ein Straßenjunge und Taschendieb. Diese beiden sind die Protagonisten in "Empire of Storms - Pakt der Diebe" und entschließen sich der Ungerechtigkeit die Stirn zu bieten.

ET: 13. Februar, Heyne, Klappenbroschur, 14,99 €







Tad Williams ist einer der Autoren meiner langen To-Read Liste. Aus der Fantasy Szene nicht mehr wegzudenken, soll er endlich auch Einzug in meinem Bücherregal halten. Doch wie das so ist mit Autoren, die bereits viele ineinander verwobene Reihen geschrieben haben - man weiß nicht so recht, wo man anfangen soll. Im März erscheint ein Roman, mit dem mir dieser Einstieg gelingen könnte. "Das Herz der verlorenen Dinge" spielt in der vertrauten Welt von Osten Ard, ist laut Verlag aber sehr gut für den Einstieg geeignet. Da der Roman da ansetzt wo "Das Geheimnis der großen Schwerter" endet, bin ich mir dieser Aussage nicht so sicher.

Kennt sich einer von euch aus? Mit welchem Tad Williams Roman sollte ich wirklich beginnen? 

ET: 11. März, Klett-Cotta Hobbit Presse, Hardcover mit Schutzumschlag, 20,00 €


"Alle Vögel unter dem Himmel" von C.J. Anders prescht mit aktuellen Themen wie Umweltkatastrophen und Flüchtlingsströmen nach vorn. Die Beschreibung des Romans klingt modern, mutig und rasant. Ich hoffe auf ein Buch, das sich von der breiten Masse abhebt und begeistert.

ET: 23. März, Fischer TOR, Paperback, 14,99 €


Es gibt ja so Autoren, die schaffen es tatsächlich einen spannenden Roman nach dem anderen rauszuhauen und das auch noch im Format verschiedener Reihen in unterschiedlichen Welten. Brandon Sanderson ist einer von ihnen. Im März kehrt er zurück in die Welt der Nebelgeborenen. "Schatten über Elantel" ist eine Mischung aus High Fantasy, Western und dem Sanderson eigenen Humor.

ET: 20. März, PIPER, Klappenbroschur, 16,99 €


Michael Peinkofer ist auch so ein Held der Reihen. Immer wieder gelingt es ihm eine neue Welt zu erschaffen, neue Ideen aufs Papier zu bringen und zahlreiche Leser zu begeistern. Im März starten mit "Tote Helden" die "Legenden von Astray". Eine Saga, in der alte Legenden zum Leben erwachen.

ET: 20. März, PIPER, Klappenbroschur, 16,99 €


Oftmals benutzt und trotzdem nicht abgenutzt: Fantasyhelden, die in einem Orden aufwachsen / leben. Auch in "Seelenspalter", dem neuen Roman der bayrischen Autorin Ju Honisch, wird Protagonistin Maleni in einem Orden aufgenommen und dort zur Assassine ausgebildet. Ich freue mich sehr auf eine mutige Heldin und eine spannende Geschichte.

ET: 1. März, Knaur, Klappenbroschur, 12,99 €

"Schwarzer Sturm" ist die Fortsetzung von "Schwarzer Horizont", dem Dark Fantasy Roman des deutschen Autors Ivo Pala. Eine Geschichte aus Intrigen und Finsternis.

ET: 1. März, Knaur, Klappenbroschur, 14,99 €


"Schwerter und Schwindler" ist der Auftakt der Trilogie "Die Gilde der Duellanten" von Julia Knight. Mich lockt der Dreiteiler besonders dadurch, dass er mit dem Flair von "Die drei Musketiere" beschrieben wird und einer der Helden der Geschichte weiblich ist. Ich verspreche mir Action, Abenteuer und eine gewisse Leichtsinnigkeit Leichtfüßigkeit.

ET: 1. März, Knaur, Taschenbuch, 9,99 €


Markus Heitz kommt in diesem Frühjahr mit einem Roman auf den Markt, der sich nicht klassisch in die Fantasyecke einordnen lässt. "Des Teufels Gebetbuch" wird vom Verlag als Mystery Thriller deklariert und handelt von einer mysteriösen Spielkarte aus dem vergangenen Jahrhundert, die scheinbar mit einem Fluch belegt ist. Ich hätte den Roman vielleicht übersehen, aber dank des Interviews mit Markus Heitz auf Book Walk, bin ich total neugierig auf das Buch.

ET: 1. März, Knaur, Klappenbroschur, 16,99 €








Hand aufs Herz - wessen Wunschliste platzt nun aus allen Nähten?

Welcher Fantasyroman spricht euch besonders an?

Welches Buch ist euer Fantasy Highlight des Frühjahrs?

20.01.17

Viereinhalb Minuten - Kathrin Hövekamp



Für die zweieiigen Zwillingsschwestern Flo und Lu steht fest: außer ihrer DNA verbindet sie rein gar nichts. Viereinhalb Minuten liegen zwischen ihrer Geburt, viereinhalb Lichtjahre zwischen ihren Persönlichkeiten. Lu scheint alles zu haben: Selbstbewusstsein, die perfekte Haarstruktur und eine Heerschar von Klassenkameraden, die ihren langen Beinen folgen, wie Seefahrer dem Gesang der Loreley. Flo kategorisiert ihre Umwelt lieber – mit einigem Sicherheitsabstand – in Top 5-Listen oder füttert ihr erschreckend gutes Gedächtnis mit unnützem Wissen. Als die Schwestern in einem Schulprojekt gezwungen sind, zusammenzuarbeiten, merken sie, dass vieles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Und dann ist da noch Max: Mit seinem unverschämt guten “Ken-in-der-limitierten-Urlaubsedition”-Aussehen, peinlichen Instagram-Fotos und teuren Markenklamotten Flos Staatsfeind Nr. 1. Oder doch nicht?
(Text & Cover: (c) K. Hövekamp)

Dies ist der zweite Roman der Autorin Kathrin Hövekamp, die mich mit ihrem Debüt "Paul und Polly" so überraschend begeistern konnte. Nun hat sie es wieder getan. Hat mich mit "Viereinhalb Minuten" an den eReader gefesselt, weil der Roman über Freundschaft, erste Liebe und das Erwachsen werden so herrlich unaufgeregt ist und trotzdem von Etwas erzählt, dem wir alle im Laufe unseres Lebens begegnen.

Flo und Lu sind Zwillinge. Als kleine Kinder so eng miteinander verbunden wie man es von Zwillingen erwartet. Dann haben sie sich auseinander gelebt. Haben unterschiedliche Richtungen eingeschlagen. Gehen getrennte Wege und scheinen nicht mal mehr das gleiche Ziel zu haben. Die eine auf der Suche nach sich selbst, die andere dabei sich neu zu finden.

"Aber ich glaube schon, dass die kleinste Veränderung in der Gegenwart die gesamte Zukunft verändern kann. Als gäbe es eine unendliche Anzahl von möglichen Versionen eines Lebens und in jedem Moment wird wieder neu entschieden, welche Version man lebt."

Ich kann gar nicht nur an einem Punkt ausmachen, was es ist, das mich an Katrin Hövekamps Romanen so sehr einnimmt. Ihre Schreibe ist eingängig, melodisch, schön. Ihre Figuren haben Charakter. Einige sind sympathisch, andere einfach zum Kotzen. Alle lösen Reaktionen bei mir aus. 

Ich glaube das Tüpfelchen auf dem I ist die Verbindung zur Realität. Jeder von uns könnte eine Lu sein, eine Flo oder ein Max. Dies geschieht mit einer Lockerheit, die Freude macht. Cool, easy going, aber glücklicherweise nicht kalt und unnahbar. Ganz im Gegenteil. Ich habe mit den Schwestern gelitten, gefühlt, was sie fühlten. 

"Viereinhalb Minuten" ist ein ganz klein wenig schwächer, als sein Vorgänger. Das kann ich der jungen Autorin verzeihen. Ich freue mich auf alles, was sie noch schreiben wird.

Amazon Media EU s.á.r.l (Dezember 2016)

175 Seiten

624 KB

2,99 €

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