31.07.17

[Monatsrückblick] Leseliebe im Juli



Geplauder:


Der Juli. Wie war der so?
Verregnet.
Wir hatten Schnupfen.
Die Räubertochter hat zwei neue Zähne bekommen.
Wir haben - wie im Juni auch - viel gegrillt (sogar Möhrchen).
Viele unserer Freunde hatten Geburtstag.
Die Räubertochter ist aus ihren Gummistiefeln rausgewachsen.
Ich bin seit langem mal wieder mit beiden Pferden unterwegs gewesen. Nehme ich beide mit, reite ich Emma. Pepper läuft als Handpferd mit.
Wir haben den Film "Some like it hot" (dt. "Manche mögen's heiß") als Theaterversion auf der heimischen Freilichtbühne angeschaut und viel gelacht.
Ich bin ziemlich häufig von Mücken gestochen worden.

Wie war dein Juli?

Leseliste:




49) "Wédora" / M. Heitz / Droemer Knaur
50) "Das Spiel des Engels" / C. Ruiz Zafón / S. Fischer
51) "Hellwach" / H. T. Smith / S. Fischer FJB
52) "Fangirl" / R. Rowell / Hanser
53) "Weil sie das Leben liebten" / C. Roth / Droemer Knaur
54) "Schwarzer Horizont" / I. Pala / Droemer Knaur
55) "Mit jedem Jahr" / S. van Booy / Insel
56) "The Hate U Give" / A. Thomas / cbt

[Hörbuch]

  • "Die Clifton Saga 01: Spiel der Zeit" / J. Archer / Sprecher: E. Räuker, R. Barenberg, B. Steffenhagen / Randomhouse Audio
Lesetechnisch war der Juli ein richtig guter Monat. Ein spannendes Buch folgte dem nächsten. Lesenswerte Romane, die mich faszinierten, berührten und aufwühlten. 

"Wédora" ist (noch) der aktuelle Fantasyroman von Markus Heitz, dessen Bücher einfach immer gut geschrieben sind. Heitz hat Erfahrung und versteht sein Handwerk. Greife ich zu einem seiner Bücher, kann ich mir ziemlich sicher sein, dass es mir auch gefällt. "Wédora" ist weniger komplex, als bspw. die Drachentrilogie oder die Zwerge-Reihe, aber sehr unterhaltsam. Im August erscheint Band 2 "Schatten und Tod".

"Das Spiel des Engels" ist ein Roman von Carlos Ruiz Zafón, der schon viel zu lange in meinem Regal stand. Es ist die Rückkehr zum Friedhof der Vergessenen Bücher und so stark einnehmend, dass ich 800 Seiten im Nu verschlungen habe. Das Buch kann unabhängig von "Der Schatten des Windes" gelesen werde, ist aber besser verständlich, wenn man auch diesen Roman kennt, da einige Figuren wiederkehren und in "Der Schatten des Windes" der Grundstein für den Friedhof der Vergessenen Bücher gelegt wird. 



"Hellwach" ist eine sehr eigenwillige Geschichte. Ein junges Mädchen, wohlbehütet seit dem Tod der Schwester, die nicht wie angenommen starb und auch nicht das Leben führte, dass ihre kleine Schwester vermutete. Für Protagonistin Kiri ist das Herausfinden der Wahrheit ein Trigger, um ihr eigenes Leben auf den Kopf zu stellen.

Ein wirklich schlechtes Buch habe ich in diesem Monat nicht gelesen, aber von allen Büchern meiner Liste, hat mir "Fangirl" am wenigsten gefallen. Leider war es eher nett, als whow, wie ich es mir eigentlich erhofft hatte.

"Schwarzer Horizont" ist mein erster Roman des sympathischen deutschsprachigen Fantasyautors Ivo Pala und hat mich sehr gut unterhalten. Düster, Actiongeladen, rasant, mit ein wenig schwarzem Humor. Wirklich gute Unterhaltung. Band 2 "Schwarzer Sturm" ist bereits erschienen.

"Mit jedem Jahr" ist ein feines, leises Büchlein von großer Herzlichkeit. Harveys Eltern sterben bei einem Autounfall und lebt fortan bei ihrem Onkel Harvey, der vorbestraft ist, trockener Alkoholiker und von Tätowierungen übersäht. Und vor allem hat er ein ganz großes Herz. "Mit jedem Jahr" zeigt, das schwarz-weiß denken überholt ist und Liebe und Erziehung keine Frage des Geldes ist.

"The Hate U Give". Wem ist dieses Buch noch nicht über den Weg gelaufen? Überall in den Sozialen Netzwerken dreht es seine Runden. Wird in den höchsten Tönen gelobt. Zu Recht, denn es ist wirklich großartig. Nicht nett zu lesen. Wer seine Augen vor den schwierigen Dingen des Weltgeschehens verschließen möchte, der ist hier falsch. Mir hat es einige Denkanstöße verschafft, meinen Blickwinkel verändert und meinen Horizont erweitert.

Das Hörbuch zu Teil 1 der Clifton Saga "Spiel der Zeit" ist ein Re-hear. Ich habe den Roman Ende 2015 gelesen und möchte nun endlich die Reihe weiterlesen. Vorher muss ich meine Erinnerungen etwas auffrischen.

"Weil sie das Leben liebten" hat mich sehr aufgewühlt. Schnell habe ich sowohl die zwei-, als auch vierbeinigen Protagonisten liebgewonnen und mich in der heimeligen Atmosphäre des Berliner Tiergarten eingelebt. Zu wissen, dass die Menschen im Roman in ihre Verderben rennen, dass sie mehr oder weniger Opfer des Wahnsinns des zweiten Weltkriegs werden, dass der Tiergarten zerbombt wird - hat mich ziemlich mitgenommen. Es ist wichtig Bücher zum Thema zweiter Weltkrieg zu schreiben und zu lesen, denn schon bald gibt es keine Zeitzeugen mehr und wir Menschen neigen ja zur Verdrängung schrecklicher Dinge, was leider dazu führen kann, dass Fehler wiederholt werden.



Wie war dein Lesemonat Juli? Welche Bücher hast du gelesen? Welches hat dir besonders gut gefallen?

Weitere Beiträge:


Im Juli war ich zu Gast im Bücherkaffee und durfte der lieben Alex im Interviewformat "10x3..." Rede und Antwort stehen.

Neues Quartal, neue Fantasyneuerscheinungen. Hier könnt ihr die Bücher des Genres nachlesen, die in den Monaten Juli - September erscheinen und den Sprung auf meine Wunschliste geschafft haben. Ist was für dich dabei?

Reiseproviant #7 und #8





#JdKöKi Abstimmung des August Titels. Diesmal mit einer kleinen Besonderheit. Zwei Bücher haben es auf Platz 1 geschafft. Im August werden wir eins davon lesen - "Winger", im September das andere - "Der Himmel über Appleton House". Im August gönnen wir euch und uns eine Pause. Es wird keine Abstimmung geben. Gelesen wird trotzdem. Nicht vergessen: benutzt gerne den #JdKöKi wenn ihr einen Beitrag mit einem Königskinderroman veröffentlicht. 

Tipps für Urlaubslektüre findest du hier.

Ich habe einen ziemlich leckern, saftigen und fluffigen Buchweizen Himbeerkuchen gebacken. Hier findest du das Rezept dazu.




Challenges:


Die Juli Aufgaben der S. Fischer Challenge lautete:

Vor 2010 veröffentlicht: "Das Spiel des Engels" / C. Ruiz Zafón
Ein Sommerbuch: "Hellwach" / H. T. Smith

#JdKöKi

Der Königskindertitel im Juli war "Jane & Miss Tennyson" / E. Mills



28.07.17

Schwarzer Horizont - Ivo Pala



Seit dem Weltendonner herrscht überall ewige Nacht. Asche verdunkelt den Himmel, die Welt wird zunehmend eisiger. Äcker und Felder sind tot; nichts wächst mehr. Menschen verhungern auf den Straßen. Andere verschwinden spurlos auf mysteriöse Weise. Zwei Hochkulturen, Twyddyn und Milara, bekämpfen einander zu Land und See um die letzten Ressourcen und die Macht auf dem neu entdeckten, geheimnisvollen Kontinent Kutera. In einem Sturm aus Schlachten und Intrigen trotzen der Krieger Raymo, die Sklavin Lizia und der Mönch Ash ebenso der feindseligen Natur wie ihrem unbarmherzigen Schicksal. (Text & Cover: © Droemer Knaur; Foto: © N. Eppner)

Obwohl ich schon seit langem das Erscheinen von Ivo Palas Büchern verfolge, ist "Schwarzer Horizont" tatsächlich der erste Roman des sympathischen Autors, den ich lese. 

Pala hat eine Welt entwickelt, die düster und grausam ist. Seit ewigen Zeiten ist der Himmel verdunkelt, keine Sonne zu sehen. Die Nahrungsmittel werden weniger, nichts wächst mehr ohne Licht, Hunger und Dunkelheit schlagen den Menschen von Kutera aufs Gemüt und lassen sie Taten wirken, die nichts mehr mit menschlichen Wesen gemein haben.

Mitten in dieser Düsternis lässt Pala drei einzelne Schicksale aufleuchten. Spinnt deren Wunsch nach Veränderung zu roten Fäden, die sich hier und da begegnen. Mal erwartet, mal auf überraschende Weise, die für Verblüffung sorgt.

Vorhersehbar ist im Roman nichts. Wie auch bei diesem tollen Weltenkonzept und den Protagonisten, die zu allem bereit sind. Sehr genau zeigt Pala wie sehr Menschen in Notsituationen an ihre Grenzen gehen. Wie sie plötzlich dazu bereit sind, all ihre Werte und Konventionen über Bord zu werfen, wenn es ums eigene Leben geht. Pala zeigt deutlich die Dunkelheit, die in uns steckt und dann zum Vorschein kommt, wenn die niedrigsten Instinkte erwachen und ums Überleben kämpfen.

Helden gibt es natürlich auch. Einer von ihnen wird von seinem Gott begleitet, was vermuten lässt, dass er problemlos allen Gefahren trotzen kann, doch sein Gott hat einen Hang zur Ironie und für Waschlappen nichts übrig und so gerät er - wie alle anderen auch - von einer Gefahr in die nächste. 

Rasant und Actiongeladen, voller Spannung und Überraschungen, mit düsterer Atmosphäre und ein bisschen schwarzem Humor ausgestattet - das ist Ivo Palas Dark World Saga. Zumindest der erste Band "Schwarzer Horizont", mit dem er mich definitiv überzeugen konnte, weiterlesen zu wollen.


Buchinfo:

Droemer Knaur (Oktober 2016)
400 Seiten
Klappenbrooschur
14,99 €
hier kaufen

Weitere Rezensionen:


Soziale Netzwerke: 

Droemer Knaur auf Facebook
Droemer Knaur auf Twitter
Droemer Knaur auf Instagram
Ivo Pala auf Facebook
Ivo Pala auf Twitter


26.07.17

Weil sie das Leben liebten - Charlotte Roth


Berlin Ende der 1920er Jahre: Die junge Franka hat nur einen Wunsch – sie möchte Zoologie studieren. Ihre strengen Eltern und die Weltwirtschaftskrise machen ihren Traum zunichte, doch immerhin gelingt es ihr, eine Stelle als Tierpflegerin im Berliner Zoo zu bekommen. Die Arbeit mit den geliebten Tieren geht ihr über alles, ihnen schenkt sie ihre ganze Liebe – nicht den Menschen. Nur ganz allmählich fasst sie Zutrauen zu dem Tierarzt Carl, der vom Leben ähnlich gebeutelt wurde wie sie. Dann lernt sie den faszinierenden Adam kennen und lieben. Doch Adam ist Sinti, und inzwischen haben die Nazis die Macht in Deutschland ergriffen. Adams Leben ist in höchster Gefahr, und Franka ist bereit, für ihn zu kämpfen – und für ihre Tiere. Fortan weiß sie nicht mehr, wem sie trauen kann … (Text & Cover: © Droemer Knaur; Foto: © N. Eppner)

"Weil sie das Leben liebten" hat mich sehr aufgewühlt. 

Vom ersten Moment an mochte ich Franka, die durch ihre Erfahrungen im näheren Umfeld gelernt hat, dass Tiere die besseren Menschen sind. Nichts wünscht sie sich sehnlicher, als Zoologie zu studieren und ihr Leben den Tieren zu widmen und mit ihnen zu teilen. Für ihren Vater ist das ein Skandal, denn schließlich ist sie ja "nur" ein Mädchen. Mädchen fügen sich ihrem Schicksal und vor allem den Wünschen des Vaters. Sie sind still, leise - möglichst unsichtbar. Studieren kommt nicht in Frage.

Nach einigen gemeinsamen Erlebnissen mit Franka, wechselt das Setting. Ich lerne Carl, den etwas verschrobenen Tierarzt und Tokeli, den wilden und ehrgeizigen Sinti, kennen und verliere mein Herz an diese beiden männlichen Protagonisten, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Tokeli möchte sein Leben nicht weiter in der Schublade verbringen, in die man ihn von Geburt an gesteckt hat. Er möchte Anwalt werden - eine Ungeheuerlichkeit für einen, der dem fahrenden Volk angehört. Doch Tokeli lässt sich nicht von Konventionen und Vorschriften abhalten. Dieser junge Mann, der das Leben liebt, macht das, was er möchte und nicht das, was von ihm erwartet. Er sprüht nur so vor Leben und es ist eine Freude ihn zu begleiten.

Immer im Hinterkopf: die historischen Ereignisse unseres Landes. Weder Tokeli, noch Franka, Carl oder der fröhliche Winnie wissen, was in naher Zukunft auf sie zukommt. Doch ich weiß es ganz genau. Ich weiß, was man mit Menschen macht, die nicht ins vorgeschriebene Raster passen. Die schwarz glänzendes Haar haben und Augen, die Feuer versprühen. Die sich nicht brav und still an den Herd stellen und sich für andere einsetzen, statt stillschweigend Ungerechtigkeiten hinzunehmen. Der Gedanke daran, dass diese wundervollen Protagonisten in den Wahnsinn des zweiten Weltkriegs geraten, hat mich Seite für Seite begleitet und ziemlich belastet.

"Hitler hatte die Welt mit Tod überzogen, und jetzt sah es so aus, als schlüge der Tod zurück und verschlinge sein eigenes Land." (S. 465)

Natürlich handelt es sich hier nur um fiktive Persönlichkeiten (einige der genannten Tiere hat es tatsächlich gegeben), aber genau solche Geschichten sind nun mal wirklich passiert. Menschen wurden umgebracht, weil ihre Hautfarbe, ihre Lebenseinstellung oder ihre Art zu wohnen nicht in ein Muster passten, das auf völlig absurden Behauptungen gegründet wurde. Um diesen Wahnsinn, der viele Millionen Menschen das Leben gekostet hat, nicht zu vergessen und damit auch dafür zu sorgen, dass er nicht wieder Fuß fassen kann, sind Bücher wie "Weil sie das Leben liebten" unglaublich wichtig.

Mir hat besonders gut gefallen, dass ein paar wenige Menschen im Fokus des Romans stehen. Dass ich als Leserin einige wenige Figuren sehr genau kennenlerne und dadurch einen engen Bezug zu ihnen aufbaue, der Grundlage dafür ist, dass ich den starken Wunsch verspüre, dass sie alle dem Wahn entkommen können. 

Als Tierliebhaberin freue ich mich sehr darüber, dass Charlotte Roth den Berliner Tiergarten als Setting für ihren Roman gewählt hat. Zudem verdeutlicht sie damit, wie viele Unschuldige, nicht nur Menschen, sondern auch Tiere, dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen sind. 

"Weil sie das Leben liebten" bekommt von mir eine dicke Leseempfehlung, da Charlotte Roth in der Lage ist, großartige Figuren zu kreiieren, eine emotionale Atmosphäre aufzubauen und gleichzeitig mit ihrer Geschichte an historische Ereignisse zu erinnern, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen.

Buchinfo:

Droemer Knaur (Juni 2016)
512 Seiten
Taschenbuch
9,99 €
hier kaufen

Weitere Rezensionen:


Charlotte Roth auf Fantasie und Träumerei:


Soziale Netzwerke:

Droemer Knaur auf Facebook
Droemer Knaur auf Twitter
Droemer Knaur auf Instagram
Charlotte Roth auf Facebook
Charlotte Roth auf Instagram

25.07.17

Fangirl - Rainbow Rowell




Die Zwillinge Cath und Wren sind unzertrennlich, bis Wren beschließt, dass ihr Jungen und Partys wichtiger sind als das gemeinsame College-Zimmer. Ein harter Schlag für Cath, die sich immer weiter in ihre Traumwelt zurückzieht: Beim Lesen und Schreiben von Fanfiction lebt sie ihre Vorstellungen von Liebesbeziehungen aus. Mit Erfolg – Tausende Leser folgen ihr. Doch als Cath dann Nick und Levi näher kennenlernt, muss sie sich fragen, ob sie nicht langsam bereit ist, ihr Herz echten Menschen zu öffnen und über Erfahrungen zu schreiben, die größer sind als ihre Fantasien. Ein mitreißendes Jugendbuch von Bestsellerautorin Rainbow Rowell über die erste Liebe – in der Fantasie und im echten Leben. (Text & Cover: © Hanser; Foto: © N. Eppner)

Rowells Debüt "Eleanor & Park" hat mich - und viele andere LeserInnen - sehr ergriffen. Es ist die gefühlvolle Geschichte zweier Außenseiter, einer ersten Liebe, aber auch die von Wut und Schmerz. Wie viele andere auch, habe ich gespannt auf weitere übersetzte Romane der Autorin gewartet. Endlich hielt ich "Fangirl" in Händen. Lang ersehnt, mit stetig wachsenden Erwartungen und der sehr berechtigten Frage, ob eine Autorin a) nochmal solch einen Roman erschaffen kann wie "Eleanor & Park", der so zart und zerbrechlich und gleichzeitig voller Härte ist, denn dort steht immer wieder häusliche Gewalt zwischen den Zeilen und b) ob das die Autorin das überhaupt möchte.

Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass Rowell keineswegs auf den altbekannten Zug aufspringen möchte. Sie findet ihre Freude am Ausprobieren, am Experimentieren, daran beweglich zu sein und nicht in eine Schublade gesperrt zu werden. Eine positive Eigenschaft, die ich mir bei viel mehr SchriftstellerInnen wünschen würde. 

Gleichbleibend ist ihre Fähigkeit gefühlsbetonte, emotionale Szenen zu schreiben. Sie findet immer die richtigen Worte, um ihre Leser ganz unaufdringlich im tiefsten Innern zu berühren. Sie nutzt schöne Worte und feinfühlige Sätze, um meine Augen zu öffnen und mich dazu zu bewegen zwischen den Zeilen zu lesen. Sie spricht das Offensichtliche nicht aus, um dem Tiefgründigen Platz zu lassen sich zu entfalten.

Ihre Figuren sind ganz große Klasse. Haben "Beste Freunde" - Potential, sind Figuren mit Ecken und Kanten und Charakter. Ich glaube nicht nur ich war von Anfang an begeistert von Levi. Er ist so wunderbar durchschaubar und damit zuverlässig und treu in seiner Freundschaft und zeitgleich steckt er voller Überraschungen. Obwohl die Zwillinge Cath und Wren durch ihre familiären Probleme oft so handeln, wie ich es von ihnen erwarte, konnten auch sie meine Sympathie gewinnen. Ebenso die mürrische Reagan.

Neben dem Entwerfen all der tollen Charaktere und Finden all der schönen Worte, hat Rowell die Handlung und damit auch die Spannung etwas aus den Augen verloren. Es gibt einige Stellen, die seicht dahin plätschern und so bleibt "Fangirl" am Ende nicht als umwerfende Story zweier junger Mädchen, die zu sich selbst finden, im Bücherregal, sondern lediglich als nette Unterhaltung für einen entspannten Sommertag.

Buchinfo:

Hanser (Juli 2017)
480 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
18,00 €
ÜBERSETZUNG: Brigitte Jakobeit
hier kaufen

Weitere Rezensionen:


Soziale Netzwerke:

Hanser auf Facebook
Hanser auf Twitter
Hanser auf Instagram

23.07.17

[Reiseproviant] # 8|17



Literarische Reise:


"Hellwach" | H. T. Smith | S. Fischer

Wer auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Geschichte ist, der kann getrost zu "Hellwach" greifen, denn Autorin Hilary T. Smith hat eine Schreibe, die knallt, und Mut genug, um eine Protagonistin zu entwickeln, der man zwischenzeitlich gerne mal in den Allerwertesten treten möchte.

"Schwarzer Horizont" | I. Pala | Droemer Knaur

"Schwarzer Horizont" ist mein #currentlyreading. Da ich seit fast einer Woche erkältet bin, bin ich noch nicht dazu gekommen, viel darin zu lesen. Was ich schon sagen kann: es ist sehr flüssig geschrieben und lässt sich zügig lesen und die Atmosphäre darin ist sehr düster, was auf die Gemüter der Figuren zu schlagen scheint. Ich habe schon einige echt fiese Typen kennengelernt.

"Weil sie das Leben liebten" | C. Roth | Droemer Knaur

Schon die beiden Vorgänger "Als der Himmel uns gehörte" und "Als wir unsterblich waren" haben mir sehr gut gefallen. Roths Bücher bekommen von mir eine dicke Leseempfehlung, da sie in der Lage ist, großartige Figuren zu kreiieren, eine emotionale Atmosphäre aufzubauen und gleichzeitig mit ihrer Geschichte an historische Ereignisse zu erinnern, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen.



Zeitreise:


"Ladivine" | Marie Ndiaye | Suhrkamp

Nichts ist wie es scheint. Es bleibt was gegeben wurde. Kindheit und Familie beeinflussen nun mal die Persönlichkeit zu der wir uns entwickeln. Sowohl positiv, als auch negativ. Es bleibt ein ewiges Labyrinth, in dessen Gängen aus Wiederholungen, gefüllt mit Spiegeln, die unsere Biografie reflektieren, wir herumirren und auch Ecken geraten, in denen Rebellion gegen das, was wir erlebt haben, eine Rolle spielen und ebenso unsere Handlungen beeinflussen. Wir bewegen uns auf der Spur des Lebens, das uns unsere Eltern, Großeltern usw. mit auf die Reise gegeben haben, immer auf der Hut, vor lauter Kampf um eine eigene Identität nicht das Wesentliche und vor allem Stärken der eigenen Persönlichkeit und der Ahnen, zu übersehen. Sprachgewaltig, intensiv und manchmal ein bisschen aufdringlich, aber unglaublich passend umgesetzt von der Autorin Marie NDiaye. Eine Autorin, die mich sehr beeindruckt hat, mit ihrem Werk und die sicherlich auch noch durch andere Bücher ihren Weg in mein Regal finden wird.

"Ewig und eins" | Adriana Popescu | Piper

"Ewig und eins" ist ein ganz wundervolles, ein unterhaltsames aber auch wertvolles Buch über Freundschaft, Liebe, Mut, Hoffnung und die Geschichte, die einem das Leben auf den Leib schreibt. Ein Roman, der uns zeigt wie wichtig es ist sich dem Leben zu öffnen und Veränderungen zu zulassen. "Ewig und eins" hat mich wirklich begeistert und bekommt einen besonderen Platz in meinem Leserherz.

"Stichkopf und der Scheusalfinder" | Guy Bass | Sprecherin: K. Thalbach | Sauerländer Audio

Die Romanvorlage ist wirklich fabelhaft, voller Fantasie und auch herzlicher Momente, doch das Hörbuch setzt dem noch einen daruf. Katharina Thalbach gibt jedem einzelnen Charakter so viel Individualität und Lebendigkeit, das man gar nicht mehr aufhören mag ihr zu lauschen. Es ist unglaublich wie sie es schafft so vielen verschiedenen Figuren, so viel verscheidene Stimmen und passende Charakterzüge zu verleihen. Es ist eine Freude, ein Genus, ihr zuzuhören, denn sie lebt die Figuren. Sogar ein Ungetüm. Katharina Thalbach ist wirklich die besteste Geschichtenerzählerin der Welt und ich kann wirklich jedem dazu raten, sich dieses wundervolle Hörbuch zu kaufen. Ich hoffe, dass wir noch viele, viele Geschichten von Stichkopf und seinen Freunden zu lesen und hören bekommen.

Netzreise:


Modetrends, die Männer hassen

Klingt zunächst nach einem Bericht über Stylingtipps, aber dahinter steckt etwas ganz anderes. Die Störenfriedas rufen auf zu emanzipiertem und selbstbewusstem auftreten.

Netzrundreise

Die liebe Petzi hat ganz viele Links gesammelt von denen ich auch einige teilen wollte, also verlinke ich euch einfach ihren Beitrag.

Poké Bowl

Auf den Tisch kommen Smoothie Bowls und Buddha Bowls und demnächst kommt dann auch noch die Poké Bowl dazu (evtl. aber mit gebratenem statt gebeiztem Fisch). Was das ist erklärt Denise von Foodlovin'. Ein aufregendes Rezept liefert sie gleich mit.

Von Büchern und Empfehlungen

So lautet der Titel eines Blogposts auf Pinkfisch, in dem meine liebe Freundin Sarah aus ihrem Leben als Buchhändlerin plaudert.

Urlaubslesespaß für die ganze Familie

Falls du noch nicht weißt welches Buch du in deinen Koffer packen sollst, findest du hier ein paar Tipps.



Kulinarische Reise:


Buchweizen Himbeerkuchen (ohne raffinierten Zucker)

Diese Woche wird krankheitsbedingt wenig gekocht, sondern eher aufgewärmt (ich friere übriggebliebene Portionen gerne ein). Backen muss ich trotzdem. Das beruhigt mich. Hilft mir bei der Genesung. Da wir ja nach wie vor so gut es geht frei von raffiniertem (stark behandeltem) Zucker leben, gibt es Kuchen mit Ahornsirup und ohne weißes Mehl. Ein Rezept über einen fluffigen und leckeren Kastenkuchen habe ich euch hier verbloggt.


21.07.17

Ich packe meinen Koffer. Urlaubslesespaß für die ganze Familie

Immer wieder höre ich:"Bald fahren wir in den Sommerurlaub. Dann habe ich endlich wieder Zeit zu lesen." Umso wichtiger die richtige Begleitung dabei zu haben. Deshalb stelle ich hier 4 Bücher vor, die deinen Sommerurlaub bereichern könnten. 





"Strandfliederblüten" | Gabriella Engelmann | Droemer Knaur

Inhalt: In ihrem neuen Urlaubs-Roman entführt Gabriella Engelmann ihre Leserinnen und Leser erneut an die Nordsee-Küste. Vor der atmosphärischen Kulisse einer Hallig, geprägt von Wellen, Sonne und Wind, lässt die Spiegel-Bestseller-Autorin ihre aus Hamburg stammende Heldin Juliane nicht nur ihr eigenes Leben neu definieren, sondern auch ein Familien-Geheimnis aufdecken und Wege finden, achtsam mit sich selbst und anderen umzugehen.
Denn in Julianes Leben überstürzen sich gerade die Ereignisse. Neben einer großen Enttäuschung in Sachen Liebe und dem Verlust ihres Jobs erhält sie überraschend die Nachricht, dass ihre Großmutter Ada, mit der sie nie Kontakt hatte, ihr ein Haus samt zugehörigem Leuchtturm auf der Hallig Fliederoog hinterlassen hat. Einmal dort angekommen, ist Juliane wie verzaubert – von Adas liebevoll eingerichtetem Zuhause, das das ihre werden könnte, von den besonderen Menschen auf der Hallig, von der unvergleichlichen Natur der Nordsee-Küste und von den Ausblicken und Einsichten, die man nur auf einem Leuchtturm erleben kann und von denen Juliane schon als Kind träumte.
Vor allem aber ist sie fasziniert von ihrer Großmutter selbst, die in Briefen, Büchern und in den Erinnerungen ihrer Freunde und Bekannten lebendig wird. Und die für eine Art zu leben stand, die Juliane zunächst ein wenig fremd ist, sie dann aber immer mehr begeistert und dazu animiert, ein achtsames Leben im Einklang mit sich und der Natur zu führen. (Quelle: Droemer Knaur)

Gabriellas Romane sind Urlaubsfeeling pur! Immer, wenn ich eins ihrer Bücher lese, möchte ich sofort dorthin reisen, wo die Geschichte spielt. Im Fall von "Strandfliederblüten" ist das eine kleine einsame Hallig in der Nordsee. Dort hat die sehr sympathische Protagonistin Juliane einen Leuchtturm sowie einen Bauernhof geerbt und sie dorthin zu begleiten war einfach traumhaft schön und erholsam.

Gabriella Engelmann schreibt Romane über starke Frauen und obwohl die wunderhübschen Cover zu der Annahme verleiten könnten, dass es sich um leichte, blumige Geschichten handelt, ist dem nicht so. Gabriella schafft es immer wieder mich zum Nachdenken zu bringen, mein eigenes Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten und zu überdenken. In "Strandfliederblüten" widmet sie sich sehr ausgiebig und tiefgründig dem Thema Achtsamkeit. Ich bin mir sehr sicher, dass wir alle etwas von dem Roman mitnehmen können und zeitgleich unterhält Gabriella auf sehr liebevolle und atmosphärische Art und Weise.

Ein Buch der Autorin ist dir zu wenig? Dann schau dir meine Rezension zu "Wildrosensommer" an. Vielleicht möchtest du auch diesen Roman mit in deinen Koffer packen.

Droemer Knaur | 384 Seiten | 9,99 € | hier kaufen




"Wédora. Staub und Blut" | Markus Heitz | Droemer Knaur

Inhalt: Lebensspendend oder todbringend, geheimnisvoll oder verkommen - Juwel der Wüste oder Ende aller Hoffnung? Willkommen in Wédōra, dem Schauplatz von Markus Heitz' neuem Dark-Fantasy-Roman "Wédōra - Staub und Blut.Im Mittelpunkt einer gigantischen Wüste liegt die schwer befestigte Stadt Wédōra. Sämtliche Handelswege der 15 Länder rings um das Sandmeer kreuzen sich hier, Karawanen, Kaufleute und Reisende finden Wasser und Schutz. In diese Stadt verschlägt es den Halunken Liothan und die Gesetzeshüterin Tomeija.
Doch Wédōra steht kurz vor einem gewaltigen Krieg, denn die Grotte mit der unerschöpflichen Quelle, die die Stadt zum mächtigen Handelszentrum hat aufsteigen lassen, war einst das größte Heiligtum der Wüstenvölker. Nun rufen die geheimnisvollen Stämme der Sandsee zum Sturm auf die mächtige Stadt. Liothan und Tomeija geraten schnell in ein tödliches Netz aus Lügen und Verschwörungen, besitzen sie doch Fähigkeiten, die für viele Seiten interessant sind.(Quelle: Droemer Knaur)

"Wédora" ist rasant, spannend und Actiongeladen. Klingt nach typischen Klischees - aber halt! Die sind im aktuellen Werk von Fantasygroßmeister Heitz keinesfalls zu finden. Eine gänzlich neue Welt, eine imposante Atmosphäre und überraschende Gedanken- und Handlungsstränge haben mich richtig gut unterhalten.

Bisher war ich von Heitz sehr komplexe Werke gewohnt, die viel Aufmerksamkeit fordern. "Wédora" ist anders. Nicht von minderer Qualität, aber eben viel leichter und lockerer. Die beiden Protagnisten sind lässig, zum Teil witzig und mutig. Sie haben Ecken und Kanten und eigentlich läuft für keinen der Beiden auch nur irgendetwas rund, seit sie in Wédora, der seltsamen Wüstenstadt angekommen sind. 

Setting und Handlung sind extrem gut durchdacht. An Stellen, an denen sich manch anderer AutorIn auf die Freiheit des Schreibens berufen würde und Elemente im Unklaren lässt, geht Heitz bis ins Details. Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass das Rechtssystem in Wédora sehr streng ist und einen engen Bezug zu gewissen Systemen aus der Realität hat. Dadurch entgehen den Protagonisten so einige Schlupfwinkel, die sie in manch anderem Roman finden würden. Das macht es für den Autor sicher anstrengender, für mich als Leser aber deutlich glaubwürdiger und spannender. 

Info: Teil 2 "Schatten und Tod" erscheint am 21.08. 2017

Droemer Knaur | 608 Seiten | 10,99 € | hier kaufen





"Hellwach" | Hilary T. Smith | S. Fischer FJB

Inhalt: Das Leben meiner Eltern ist so strahlend, als wäre es gar nicht echt. Es hat eine klinisch saubere Frische wie Schnittblumen, eingeschweißt in Zellophan. Mir wird schwindelig davon. Seit dem Tod meiner Schwester weiß ich, Leben ist Chaos. Ich schlinge die Arme um die Knie, weine und lache und suche nach meinem iPod, damit ich die passende Musik dabeihabe. Ich bin hellwach, von innen beleuchtet, und begreife, dass das Universum mir heute Nacht einen Einblick schenken will – einen Einblick in etwas Großes. Und ich habe Angst, dass sich diese Tür zu etwas Wunderschönem vielleicht schließt und nie wieder öffnet, wenn ich die Chance jetzt nicht nutze.
Ich könnte in einer Schokoladenfabrik in den Rocky Mountains sein und kandierte Äpfel mit Mashmallows und Erdnussbutter essen. Oder in einem Sushirestaurant mit ein paar alten Männern Guitar Hero spielen. Vielleicht am Hafen ein paar Infos über Schiffsreisen zu den Fiji-Inseln einholen. Oder einfach am Strand sitzen und mit einer Meeresschildkröte angeln. Aber ich bin hier. Jetzt. Und dies ist mein Leben. Und ich habe mich verliebt. Nur nicht in den Jungen, in den ich mich eigentlich verlieben wollte. Dieses aufgedrehte Gefühl ist zu einem summenden, knisternden elektrischen Feld geworden. Ich will die Straße hinuntertanzen.(Quelle: S. Fischer)

Wer auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Geschichte ist, der kann getrost zu "Hellwach" greifen, denn Autorin Hilary T. Smith hat eine Schreibe, die knallt, und Mut genug, um eine Protagonistin zu entwickeln, der man zwischenzeitlich gerne mal in den Allerwertesten treten möchte.

Kiri ist "die Gute" der Familie. Brav erfüllt sie die Erwartungen ihrer Eltern, lernt fleißig Klavier, bemüht sich um gute Noten und hinterfragt nichts. Die böse Schwester ist bereits vor einiger Zeit verstorben. Künstlerin ohne Perspektiven, aus dem Kreis der Familie verbannt, um den äußeren Schein nicht zu gefährden. 

Während Kiris Eltern auf einer Kreuzfahrt sind, meldet sich ein Typ und fordert Kiri auf, die Sachen ihrer toten Schwester Sukey abzuholen. Kiri glaubt schöne Erinnerungen an Sukey zu bekommen, doch was ihr tatsächlich geboten wird gleicht einer kalten Dusche und ehe sie sich versieht, landet sie in einem nicht ganz ungefährlichen Strudel.

Im Zusammenhang mit Hilary T. Smith kann man getrost das Wort eigen benutzen. Ihr Erzählton, der Aufbau ihrer Geschichten, ihre sprunghaften Gedanken - all das ist sehr individuell und nicht immer ganz einfach zu verfolgen, weshalb dieser Roman ganz sicher keine Mainstreamgeschichte ist und nicht jedermann gefallen wird. Und doch empfehle ich genau dieses Buch, an dem ich so ein, zwei Punkte zu kritisieren habe, für den Sommerurlaub, denn das ist nicht nur der Zeitpunkt, um zu entspannen, sondern auch um zu hinterfragen, um sich Gedanken zu machen. Und davon gibt es in diesem Buch reichlich. 

S. Fischer FJB | 368 Seiten | 14,99 € | hier kaufen



"Wer pupst denn da?" | Anna Taube & Gunther Jakobs | Coppenrath

Inhalt: Beim großen Bären Don Arne gibt’s heute Chili con Carne und – ups – schon entfährt jedem Tier ein Pups! Hör mal, wie sie knattern und pupsen! Ein Riesenspaß für alle kleinen Betrachter. Papp-Soundbuch mit 6 lustigen Pupsgeräuschen und einer einfachen, gereimten Geschichte, fabelhaft illustriert von Günther Jakobs. (Quelle: Coppenrath)
Ja, wir haben ein neues Lieblingsbuch. Nicht nur die kleine Räubertochter, sondern auch der Herzensmann und ich, sowie alle unsere minderjährigen und volljährigen Freunde. Über kein Buch haben wir uns bisher so kaputt gelacht wie über "Wer pupst denn da?"

Ich muss gestehen, bisher war die Geschichte für alle, denen wir das Buch gezeigt haben, nebensächlich. Dabei ist diese wirklich herzig. Don Arne, der dicke Bär, kocht Chilli und lädt seine tierischen Freunde dazu ein. Wie das nun mal so ist - jedes Böhnchen ergibt ein Tönchen. Ob Bär, Maus, Rotkehlchen, Katze oder Hund - alle müssen pupsen. Und das in sehr unterschiedlichen Intensionen und Tönen. Wer es sogar zum Pupsprofessor schafft, das müsst ihr schon selbst lesen.

Die Texte sind in Reimform verfasst, witzig und kindgerecht, und die Zeichnungen sind lebhaft und ansprechend. Drückt man auf einen Button auf dem Bauch der Tiere, dann ertönt das entsprechende Pupsgeräusch. Keine Angst, alle Pupse sind völlig geruchsneutral.

Coppenrath | 12 Seiten | 9,99 € | hier kaufen







(Quelle Video: Coppenrath Babyglück)

19.07.17

Buchweizen-Himbeerkuchen (ohne raffinierten Zucker)



Meine Oma sagt immer: "Wenn du keinen Zucker in den Kuchen machst, dann kannste auch einfach Mehl essen!" Hah, die wird sich ganz schön umgucken, denn mein Buchweizen-Himbeerkuchen ist so richtig lecker. Und das ganz ohne raffinierten Zucker.

Ist weder Weißmehl, noch Zucker im Kuchen, nimmt man die einzelnen Inhaltsstoffe viel deutlicher wahr. Der Geschmack ist viel intensiver, wenn die Geschmackssinne auf der Zunge nicht von Zucker und Weißmehl verklebt werden.

Der von mir vorgestellte Kuchen ist nicht ganz Zuckerfrei, aber raffinierter, stark behandelter Zucker wird durch natürlichere Zuckerquellen ersetzt. Je weniger Lebensmittel behandelt sind, desto gesünder sind sie und desto mehr Energie können wir aus ihnen ziehen. Es sind Lebensmittel mit Mehrwert, die satt machen und nicht süchtig (naja, ein kleines bisschen schon) und zudem sehr lecker schmecken.




Zutaten:


4 gehäufte EL Kokosöl
5 getrocknete Datteln
120 gr Buchweizenvollkornmehl
80 gr Dinkelvollkorngries
60 gr gemahlene Mandeln
¹/2 Päckchen Backpulver
etwas Zimt
2 Eier
160 gr Milch (wenn du Pflanzenmilch verwendest, etwas mehr Öl zufügen)
60 gr Ahornsirup
5 getrocknete Datteln



Zubereitung:


  1. Den Backofen auf 180° Ober- und Unterhitze vorheizen. Eine Kastenform (26 - 30 cm) fetten, ggf. mit Paniermehl bestreuen.
  2. Kokosöl erhitzen bis es flüssig ist, Datteln darin kleinmixen (wenn du keinen Mixer mit entsprechender Leistung hast, kannst du sie auch per Hand sehr klein schneiden).
  3. Eier und Milch dazugeben und schaumig rühren.
  4. Buchweizenmehl, Dinkelgries, gemahlene Mandeln, Zimt und Backpulver vermischen und zu der flüssigen Mixtur hinzugeben.
  5. Ahornsirup dazugeben. Alles gut verrühren.
  6. Ca. die Hälfte des Teigs in die Form geben. Die gefrorenen Himbeeren darauf verteilen und den Rest des Teigs darüber geben.
  7. Der Kuchen muss nun für etwa 45 Minuten in den Ofen. Mit einem Holzstäbchen testen, ob der Kuchen gar ist.
Falls du gerade erst angefangen hast deinen Zuckerkonsum zurückzuschrauben, ist dir der Kuchen möglicherweise nicht süß genug. Das Empfinden von Süße ist von Mensch zu Mensch und je nach Gewohnheit unterschiedlich. 

Guten Appetit!





17.07.17

Das Spiel des Engels - Carlos Ruiz Zafón



Barcelona in den turbulenten Jahren vor dem Bürgerkrieg: Der junge David Martín fristet sein Leben als Autor von Schauergeschichten. Als ernsthafter Schriftsteller verkannt, von einer tödlichen Krankheit bedroht und um die Liebe seines Lebens betrogen, scheinen seine großen Erwartungen sich in nichts aufzulösen. Doch einer glaubt an sein Talent: Der mysteriöse Verleger Andreas Corelli macht ihm ein Angebot, das Verheißung und Versuchung zugleich ist. David kann nicht widerstehen und ahnt nicht, in wessen Bann er gerät – und in welchen Strudel furchterregender Ereignisse … (Text & Cover: © S. Fischer Verlage; Foto: © N. Eppner)

Ich weiß gar nicht, warum ich mich so lange davor gescheut habe dieses über 700 Seiten starke Buch aus dem Regal zu nehmen und zu lesen. 700 Zafón Seiten sind nicht viel. Es sind genauer gesagt sogar viel zu wenige, wenn man - so wie ich - seinem Zauber verfallen ist.

Es ist schon sehr lange her, dass ich Zafóns Bestseller "Der Schatten des Windes" gelesen habe. Danach habe ich seine Jugendbücher verschlungen, "Der Schatten des Windes" als Hörbuch gehört und alle seine Bücher fürs heimische Regal gekauft. Und trotzdem bin ich erst jetzt auf den Friedhof der Vergessenen Bücher zurückgekehrt.

Zafóns Sog hat mich auch mit diesem Roman wieder gepackt. Inhaliert habe ich die Geschichte von David Martín, dem Jungen ohne Mutter und einem Vater voller Kälte. Dem jungen Zeitungsmitarbeiter, der sich nichts sehnlicher wünscht, als ein Schriftsteller zu sein. So sehr, dass er seine Seele verkauft, um seinem Wunsch zur Wirklichkeit zu verhelfen.

Sein Spiel mit dem Feuer wird ihm erst sehr spät bewusst. Erst, als Menschenleben in Mitleidenschaft gezogen werden, bemerkt er, dass man sehr vorsichtig sein muss mit dem, was man sich wünscht. Noch mehr damit, diese Wünsche auszusprechen.

Neben altbekannten Figuren treffen wir hier auf Martín, diesen jungen Mann, dessen Leben nach vielen Tragödien bergauf geht. Durch harte Arbeit, durch etwas Glück und durch gefährliche Verbindungen. Martín ist ganz vortrefflich konzipiert. Ein kluger Mann, dessen Ausdruck immer einen ironischen Unterton trägt und dem Dialoge in den Mund geschrieben werden, die gesalzen und gepfeffert sind. Besonders die zwischen ihm und der vorwitzigen und sturen Isabella, die einen Hang zur verschobenen (Selbst-) Wahrnehmung hat, habe ich mit großer Freude gelesen.

Und obwohl ich während dieser Dialoge häufig lachen musste, konnte mir Zafón Gänsehaut zaubern. Immer wieder lässt er klassische Horrorelemente in seinen Geschichten durchblitzen, erschafft eine beinahe gruselige Atmosphäre. Nicht mit Handlungen, aber mit Worten, die nichts offenlegen, aber so feinfühlig umschreiben, dass ich meine Fantasie zügeln muss, um keine schlaflose Nacht zu verbringen. 

Zafón ist ein Meister der Worte. Ist ein Literat, der sich klassischer Elemente bedient, der Literatur schreibt, die historische Ereignisse einfließen lässt und an diesen Kritik übt, und der ein Autor der Phantastik ist, der sich immer am Grenzgebiet zwischen Realität und Fiktion bewegt und seine Leser wie kein Zweiter dahingehend in der eigenen Wahrnehmung verwirren kann.

Ich bin froh, noch zwei weitere ungelesene Romane des Spaniers im Regal stehen zu haben und hoffe, dass er gerade im Augenblick fleißig am nächsten Buch schreibt.


Buchinfo:

710 Seiten
Taschenbuch
10,99 €
ÜBERSETZUNG: Peter Schwaar
Hier Versandkostenfrei bestellen

Soziale Netzwerke:

S. Fischer auf Facebook
S. Fischer auf Twitter
S. Fischer auf Instagram




14.07.17

#JdKöKi - Abstimmung des August Titels



Ist es nicht verrückt, dass dies schon die August (!!) Abstimmung des #JdKöKi ist? Das meiste ist schon gelaufen und das Jahr der Königskinder ist fast schon wieder vorüber.

Wie gut, dass in diesem Monat wieder so unglaublich tolle Bücher zur Wahl stehen. Na, wer ist denn dein Favorit?

Hier geht's zur Abstimmung, die am 14. Juli beginnt und am 18. Juli 2017 um 23:59 Uhr endet. Wie immer müsst ihr euch nirgendwo anmelden und nur zweimal klicken, um eurem Favoriten zu einer Stimme zu verhelfen.




"Die Anarchie der Buchstaben" | Kate de Goldi | Sandy von Nightingale's Blog

Jeden Donnerstag besucht Perry ihre Oma im Heim Santa Lucia. Oma weiß nicht immer, wer Perry eigentlich ist, und außerdem findet sie, Perry sei ein Jungenname. Aber Perry macht das nichts aus. Und dann hat sie diese gute Idee mit dem Abc! Ein Buch über alle und alles in Santa Lucia, bei dem Oma und die anderen mitmachen sollen. Es geht zwar etwas durcheinander, und das Ganze wird eher ein Acb oder ein Abv. Aber ein bisschen Anarchie hat noch niemandem geschadet. (Quelle: carlsen.de)

Der Titel klingt sehr zauberhaft und ich habe mich gerade etwas mehr in den Klappentext verliebt. Klingt nach einer quirliegen, verrückten Geschichte. Und ich finde, davon können wir doch mal eine gebrauchen. Oder?! :)

"Eine Geschichte der Zitrone" | Jo Cotterill | Nanni von Fantasie und Träumerei

Inhalt: „Ein Hymne auf das Lesen und die Freundschaft! Wie gern hätte Calypso eine richtige Freundin! Vielleicht wird es ja Mae, die Neue in der Klasse? Die ist genauso ein Bücherwurm wie sie. Auch wenn für Mae ein Buch nur gut ist, wenn sie am Ende richtig heulen muss. Aber Calypsos Dad findet, man soll sich nicht auf andere einlassen. Er hat ohnehin keine Zeit für so was – er schreibt sein Meisterwerk über die Geschichte der Zitrone. Und scheint darüber oft zu vergessen, dass er eine Tochter hat. Je mehr Zeit Calypso bei Mae und ihrer herzlichen Familie verbringt, desto klarer wird ihr, wie seltsam, staubig und leer ihr eigenes Zuhause ist. Damit sich das endlich ändert, müssen alle zusammenhelfen.“ (Quelle: carlsen.de)

Ich nominiere "Eine Geschichte der Zitrone", weil ich glaube, dass der Roman sehr gut in den Sommer passt und ich die Leseprobe gelesen habe und mir ziemlich sicher bin, dass es der Autorin gelingen wird, mich in eine Wohlfühlatmosphäre zu entführen.


"Der Himmel über Appleton House" | S.E. Durrant | Nils von Bunteschwarzweisswelt

Inhalt: "Ira und Zac müssen schon wieder umziehen – diesmal von einer Pflegefamilie ins Kinderheim. Es wird der erste Ort, an dem sie glücklich sind. Trotzdem: Ira sehnt sich nach dem Unmöglichen, nach einer richtigen Familie. Mit Mutter und Vater und einer eigenen Haustür. Aber die Geschwister sind nicht mehr klein und sie wollen zusammenbleiben. Keine guten Voraussetzungen. Am Ende finden sie dennoch ein Zuhause: in Martha, in Appleton House und in ihrem Garten. Und wenn der Abschied vom Kinderheim, von den Menschen dort, auch schwerfällt: Sie haben endlich ihr kleines Stück von Himmel gefunden. Für immer." (Quelle: carlsen.de)

Das Buch hört sich sehr tiefgründig an, was nicht zuletzt daran liegt, dass es um Waisenkinder geht.
Gleichzeitig hört es sich aber auch sehr schön und hoffnungsvoll an, da die Geschwister ein Zuhause finden!
Für mich eine grandiose Mischung! Ich bin mir sicher, dass es ebenso grandios ist, wie es klingt!



Samuel ist bei Gott. Seltsam nur, dass es im Himmel stockdunkel ist, die Vögel trotzdem singen und dass er gefesselt ist. Als er vor Gottes Angesicht tritt, sieht der eher aus wie Der Teufel. Und Der Teufel nennt ihn Freitag und verkauft ihn als Sklaven an einen weißen Jungen, der gerade mal so alt ist wie Samuel. Für 600 Dollar. Er kommt auf eine Plantage in Mississippi, wo es keinen interessiert, wer er ist, dass er lesen kann, dass er zu seinem kleinen Bruder muss. Aber der Bürgerkrieg rückt immer näher – und damit auch die Hoffnung auf Freiheit. (Quelle: Carlsen)

Ich bleibe, wie letzten Monat, bei MEIN NAME IST NICHT FREITAG von Jon Walter, weil mich das Buch im Programm Zweisamkeit mit am meisten ansprach und ich mir eine tiefgründige, emotional aufwühlende Geschichte erhoffe und die Thematik die dieses Buch behandelt einfach wahnsinnig interessant und wichtig finde.


"Im Jahr des Affen" | Que du Luu | Anja von Bücherblog

Inhalt: Mini ist eine Banane: außen gelb und innen weiß. Ihr Vater hingegen bleibt durch und durch gelb: Er spricht nur gebrochen Deutsch und betreibt ein Chinarestaurant.Als ihr Vater ins Krankenhaus kommt, muss Mini im Restaurant schuften, sich mit dem trotzigen Koch streiten – und sie kann Bela nicht wiedertreffen, bei dem sie so viel Ruhe gefunden hat. Dann reist auch noch Onkel Wu an. Der traditionsbewusste Chinese holt die Vergangenheit wieder hoch: das frühere Leben, die gefährliche Flucht als Boatpeople aus Vietnam.Poetisch, klug, unterhaltsam: Der ungewöhnliche Roman erzählt von der Tragik des Andersseins, der Suche nach Heimat – und der Suche nach Glück. (Quelle: Carlsen)


Ich nominiere diesen Monat "Im Jahr des Affen". Da ich sowieso gerne alle Jugendbuch-Nominierten des Jugendliteraturpreises lesen würde, kommt mir der Titel gerade recht. Von und über eine Deutsch-Chinesin habe ich außerdem bisher noch nichts lesen dürfen und bin sehr gespannt auf diesen Kulturmix.



"Winger" | Andrew Smith | Dani von Brösels Bücherregal

Wenn man Ryan Dean West heißt, Klassenbester und dazu noch zwei Jahre jünger als alle anderen ist, wird einem der Kopf manchmal ins Klo gehängt. Aber Ryan Dean hat größere Sorgen: Wie soll er verhindern, dass sein neuer Zimmergenosse im Internat ihn nachts erwürgt? Noch wichtiger: Wie soll er Annie, die er wahnsinnig liebt, davon überzeugen, dass er nicht zu jung für sie ist? Ohne seinen Freund Joey aus dem Rugby-Team wäre dieses Schuljahr die Hölle. Dass Joey schwul ist, ist Ryan Dean völlig egal. Schließlich liebt er Joey. Auf total unschwule Art, versteht sich. Dann passiert das Undenkbare. Und Ryan Dean West begreift, was wirklich wichtig ist. (Quelle: Carlsen)

Es geht unter den Königskindern ja nicht immer nur bewegend und traurig zu. Dieser Titel verspricht lustig zu werden, erzählt die Geschichte von zwei Jungs, die sich gegenseitig lieben – der eine ist schwul, der andere… nicht so. Mal wieder so richtig schmunzeln, mitfiebern bei einem besonderen Jugendroman über Freundschaft und … ja, vielleicht auch mehr.


"Die wirkliche Wahrheit" | Dan Gmeinhart | Anni von Bücherstapel

Mark ist ein ganz normaler Junge. Eigentlich. Er hat einen Hund namens Beau und eine beste Freundin namens Jessie. Er fotografiert gerne und träumt davon eines Tages einen Berg zu besteigen.
Aber in einer Hinsicht ist er anders. Mark ist krank. Krankenhaus krank. So krank, dass er vielleicht nicht wieder gesund wird.
Mark haut ab – Beau immer an seiner Seite. Im Gepäck seine Kamera, sein Notizbuch und einen Plan, wie der den Gipfel von Mount Rainier erreichen kann. Und wenn es das Letzte ist, was er tut.
Eine Geschichte über einen Jungen, der einen Berg besteigt und über ein Mädchen, das zurückbleibt. Eine Geschichte über große Fragen und kleine Augenblicke. Und über stillen Mut, Entschlossenheit und den treusten Hund der Welt.(Quelle: carlsen.de)

Der Protagonist Mark und ich haben einiges gemeinsam: Ich habe (quasi) einen Hund, ich fotografiere gerne und ich will auch mal einen Berg besteigen. Eine Geschichte, in der Mark über seine Grenzen hinausgeht, mit seinem Hund an seiner Seite. Ich bin gespannt und jetzt schon voller Hoffnung, dass es nicht allzu tragisch wird. Vielleicht lieber abenteuerlich? Wer weiß. Im neuen Programm der Königskinder soll zudem ein neues Buch des Autors erscheinen und so könnte ich schon Mal einen Vorgeschmack auf seinen Stil bekommen. Außerdem ist das Buch nicht besonders dick und das mag sehr gerne.


Bisher gelesene Bücher:



JANUAR | "Salz für die See" von R. Sepetys



Ich habe viele Tränen geweint. Tränen der Trauer, der Wut und Tränen der Hoffnung in Hoffnungslosen Situationen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals ein Buch gelesen habe, das mich so bewegt hat.

"Salz für die See" ist ein außergewöhnliches Buch. Nicht in seiner Thematik, aber in seiner Umsetzung. Gefühlt geht jedes einzelne Wort tief unter die Haut. Brennt in den Kopf was einmal war und nie mehr so sein soll. Es ist ein Buch, das absolut jeder lesen sollte.


FEBRUAR | "Alles, was ich sehe" von M.L. Curtis



"Alles, was ich sehe" lebt von seinen Protagonisten. Ob Maggie mit all ihrer Wut und Verzweiflung, der stille Mason oder die extrem optimistische Clarissa - sie alle tragen dazu bei, dass dieser Roman eine wundervolle Erzählung wird.

Ein ganz besonderer Protagonist ist Ben. Er ist Autorin Marci Lyn Curtis wirklich gut gelungen. Ein Mensch, den ich gerne einmal treffen würde.



MÄRZ | "Das Schloss in den Wolken" von L. M. Montgomery


"Das Schloss in den Wolken" ist ein zeitloser Roman über Träume und den Mut diese in die Tat umzusetzen. Ich selbst trage die Verantwortung für mein Glück. Protagonistin Valancy geht mit gutem Beispiel voran und zeigt mir, dass nichts unmöglich ist, scheint es auch noch so schwierig.





APRIL | "Der Koffer" von R. Roe


Bevor ich mit "Der Koffer" begonnen habe, wusste ich, dass eine sehr bewegende und bedrückende
Geschichte auf mich zukommt. Dass der Roman solche Ausmaße annimmt, dass es diesen Verlauf gibt, der weit ab von dem ist, was man einen normalen Umgang mit Kindern und Jugendlichen nennt, damit habe ich nicht gerechnet. Robin Roe hat mich zutiefst erschüttert. Es macht mich traurig daran erinnert zu werden, dass es Menschen gibt, die so mit anderen umgeht. Und trotzdem gibt es ganz viele Momente, die mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Einfach, weil es nicht nur böse Menschen gibt, sondern auch ganz nette, die Anteil nehmen am Schicksal ihrer Mitmenschen, die sich interessieren und ihr Herz für Andere öffnen, egal welcher Herkunft, Hautfarbe oder sozialer Schicht sie entstammen.


MAI | "Der Geruch von Häusern anderer Leute" von B.-S. Hitchcock



„Der Geruch von Häusern anderer Leute“ hat sehr viel in mir ausgelöst. Die Schicksale der Jugendlichen sind keine leichte Kost und nur schwer verdaulich. Immer dann, wenn ich am wenigsten damit gerechnet habe, haben sie wieder unter der vollen Härte des Lebens leiden müssen. Das hat mich emotional ziemlich aufgewühlt und immer wieder das Buch aus der Hand legen lassen, obwohl die darin konzipierte Spannung nach weiterlesen verlangte.





JUNI | "Zwillingssterne" von C. Moracho


Im Großen und Ganzen hat mir der Roman ganz gut gefallen. Die Grundidee ist gut und die Schreibe
holt mich dort ab, wo ich es nicht vermutet hatte. Eine kleine Kritik habe ich aber doch. Ab und an habe ich das Gefühl, dass sich die Autorin verzettelt. Weniger ist mehr. Hier und dort ein paar Szenen eingespart und die eigentliche Situation, die Schwierigkeiten, die Althea und Oliver belasten, ihr Leben zu einem Vulkan kurz vor dem Ausbruch werden lassen, mehr auf den Punkt gebracht. Das hätte ich mir gewünscht.



JULI | "Jane & Miss Tennyson" von E. Mills


„Jane & Miss Tennyson“ ist das mehr als gelungene Debüt der Vloggerin Emma Mills. Zwischen
Devons romantischen Wünschen nach der großen Liebe, offenbart sich ein Roman mit viel Tiefgang. Ein Roman, der zeigt wie wichtig es ist eine eigene Meinung zu bilden und nicht hinter Oberflächlichkeiten herzurennen. Geschrieben von einer Autorin, die offensichtlich weiß wie wichtig wahre Freundschaft ist und was sie bedeutet.








HIER gelangst du zur Abstimmung