22.08.11

Nobody knows - Amanda Taylor

KLAPPENTEXT:
Von einer, die losging, sich mit 13 Jahren an den eigenen wunderschönen langen Haaren aus dem Sumpf ihrer Kindheit zu ziehen. Jessica wächst auf, unheimlich frei, unheimlich abenteuerlich, aber in erster Linie unheimlich. Es ist keine Zeit für Kinderspiele, da die Erwachsenen ihre Spiele mit den Kindern spielen. Doch Jessica lässt sich ihre Kindheit nicht stehlen, mit all ihrer Phantasie erkämpft sie sie zurück.
ZUM AUTOR:
Amanda Taylor ist das Pseudonym einer jungen Amerikanerin. „Nobody knows“ ist ihr erstes Buch.
EIGENE MEINUNG:
Noch nie habe ich ein Buch gelesen, das so viele unterschiedliche und sehr extreme Gefühle bei mir ausgelöst hat. „Nobody knows“ schockiert, berührt, bringt mich zum Lachen und zum Weinen, macht traurig und glücklich.
Es ist ein Buch der Kontroverse. Ich habe es so gern gelesen, dass ich es am liebsten nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Mir stellte sich allerdings die Frage: Kann ich ein Buch so sehr mögen, obwohl darin so viel Gewalt und schreckliche Taten geschehen? Kann man sagen man hat ein Buch gern gelesen, in dem Kinder vergewaltigt und Mütter verprügelt werden? Und das nach einer wahren Geschichte geschrieben wurde? Oh ja, man kann und man kann auch zurecht sagen: Der Autorin ist damit etwas unglaubliches gelungen.
Jessica ist das dritte Kind einer jungen Frau, die schon mehrmals verheiratet war, in ihrer Freizeit Gras raucht und dazu neigt sich prügelnde Freunde zu suchen. Oft sind sie und ihre beiden Geschwister auf sich allein gestellt.
Jessica erzählt uns die Geschichte aus ihrer Sicht, was dem Buch eine besondere Note gibt, denn der Autorin ist es wirklich gut gelungen sich in die Protagonistin hinein zu versetzen ohne, dass es künstlich oder gespielt wirkt. Sehr authentisch betrachten wir also die kleine, grausame Welt des Trailer Parks in dem sie wohnen, aus Jessicas Augen. Gekonnt setzt Amanda Taylor eine Naivität ein, die manchmal sehr niedlich wirkt, aber auch manchmal sehr betroffen macht. Nicht selten dachte ich: Warum erklärt das denn niemand dem Kind? Mit Hilfe dieser Naivität gelingt es der Autorin den Leser noch mehr zu berühren und auf die Missstände hinzuweisen, mit denen sich die Kinder aus Jessis Familie, aber auch die der Gegend, auseinandersetzen müssen. Diese Naivität ist es aber auch, die uns dazu bringt die Freuden kleinen Dinge zu entdecken. Wie wenig materiell schöne Dinge sein können und wie wichtig, gerade für Kinder, Zuneigung und Geborgenheit sind.
Und obwohl es aus der Sicht eines Kindes geschrieben wird, das sehr naiv ist, ist es sprachlich sehr sehr gut. Dieses Stilmittel schmälert die Qualität der Schreibe kein Stück.
Es war sehr schockierend zu lesen, wie die Mädchen in diesem Buch immer wieder an falsche Männer geraten und Erfahrungen machen müssen, die man niemandem wünscht. Und obwohl es eigentlich schrecklich war, war es auf der anderen Seite auch faszinierend, wie gut die Autorin dargestellt hat, wie schnell man in die falschen Kreise gerät, wie leicht es ist Kinder zu beeinflussen, zu verführen und zu bestechen. Ihnen Angst zu machen und sie in die gewünschte Richtung zu lenken. Ganz besonders sticht hierbei heraus wie alltäglich manche Dinge werden, die einfach nur schockierend und schrecklich sind. Wie schnell Taten legalisiert werden, weil sie zum Alltag gehören.
Doch jede kleine Freude, die Jessica erlebt, ob es ein besonders schöner Tag mit ihren Geschwistern war oder der Ritt auf einem Pony, lässt das Herz des Lesers höher schlagen. Sie kann dann so euphorisch sein und freut sich über Kleinigkeiten, die manch anderer für selbstverständlich hält.
Jessica ist eine ganz wundervolle Protagonistin. Obwohl sie sich nichts sehnlicher wünscht als einen Dad und jede Menge echt miese Erfahrungen machen muss, will sie immer alles recht machen und liebt ihre Familie über alles. Es geht so eine Wärme von ihr aus, dass sich diese direkt auf den Leser überträgt. Dies bedeutet allerdings, dass es einem fast das Herz bricht, wenn ihr etwas zu stößt oder sie sich für Dinge die Schuld gibt, für die sie eindeutig nichts kann, was daran liegt, dass sich einfach keiner die Mühe macht ihr Werte zu vermitteln und beizubringen was Recht und Unrecht ist. Leider gerät sie auch viel zu oft an die falschen Leute.
Auf der anderen Seit habe ich aber auch fast vor Glück geweint, als sie ins Basketballteam aufgenommen wurde oder andere tolle Dinge erlebt, die ihr widerfahren, weil sie ein tolles Mädchen ist, das immer alles gibt und ein unglaublich großes Herz hat.
FAZIT:
„Nobody knows“ ist ein Buch wie es zuvor noch keines gegeben hat. Es ist ein Buch kontroverser Gefühle, mit einer Protagonistin, so zauberhaft, mutig und herzlich, das man kaum glauben kann, was sie alles durchleidet. Es ist ein Buch, das ich jedem empfehlen kann, der stark genug dafür ist etwas ganz besonderes zu lesen.

20.08.11

Zwei an einem Tag - David Nicholls



9783036955421_hiKLAPPENTEXT:
Es ist der 15. Juli 1988 und Emma und Dexter, beide zwanzig, haben sich gerade bei der Abschlussfeier kennengelernt und die Nacht zusammen durchgemacht. Am nächsten Morgen gehen beide ihrer Wege. Wo werden sie an genau diesem Tag ein Jahr später stehen? Und wo in zwanzig Jahren? Werden sich die beiden, die einander niemals vergessen können, weiterhin immer gerade knapp verpassen?

ZUM AUTOR:
David Nicholls wurde 1966 geboren, war Schauspieler und Drehbuchautor. „Zwei an einem anderen Tag“ ist nach „Keine weiteren Fragen“ und „Ewig Zweiter“ sein dritter Roman, wurde, wie die beiden Vorgänger auch, verfilmt und läuft derzeit in den deutschen Kinos an.
EIGENE MEINUNG:
Schon vom ersten Moment an mochte ich Emma und Dexter. Sie eine Kämpfernatur, die sich für Ideale einsetzt und weiß was sie will, er eine Art Lebemann, charmant und liebenswert, obwohl das begünstigte Söhnchen einer reichen Familie. Zwei, die unterschiedlicher kaum sein könnten, was ab und an auch in mehr oder weniger starken Streitigkeiten zum Ausdruck kommt. Und dennoch können sie irgendwie auch schlecht ohne einander, weshalb sie eine Freundschaft entwickeln, die so manchen neidisch werden lässt.
Beide sind sehr wortgewandt und klug, etwas sarkastisch und mit einer guten Portion Humor ausgestattet, was vor allem die Dialoge der beiden zu echten Highlights des Buches werden lässt.
Die Grundidee des Buches ist die Basis für eine gute Geschichte, die vom Autor sehr lesenswert umgesetzt wurde. Die beiden auf ihrem Lebensweg zu begleiten, zu sehen, wie sie sich verändern und entwickeln, ist als ob man dazu gehören würde, löst beim Leser so manch Freud und Leid aus. Der 15. Juli war auch für mich wie ein Jahrestag, an dem ich alte Freunde wiedertraf, die mir aus ihrem Leben berichteten.
Dabei können wir beobachten, wie sie ihre Ziele und sich selbst mal mehr mal weniger aus den Augen verlieren, wie sie positive und negative Erfahrungen in ihrem Leben sammeln, welchen Idealen sie nachjagen und welchen sie treu bleiben und welche Kraft ihre Freundschaft zum jeweiligen Zeitpunkt hat.
Besonders gut gefiel mir, dass die Geschichte relativ realitätsnah geblieben ist. Es geschehen Dinge, die auch im „echten Leben“ hätten geschehen können. Es wird nichts beschönigt, die Protagonisten müssen auch mal schwierige Zeiten durchleben.
Natürlich war ich manchmal ein bisschen genervt davon, dass die beiden so oft aneinander vorbeigeredet haben und es so oft äußere Umstände gab, die dafür sorgten, dass sie in bestimmten Situationen einfach nicht zueinander finden konnten und ich dachte oft: „Oh man, jetzt sicher wieder noch nicht, immerhin sind es noch 200 Seiten“, aber die Umstände, die dazu führten waren niemals abgedroschen oder langweilig.
Die Schreibe des Autors ist sehr schön, umfangreich und unterhaltsam. Das Buch liest sich zwar nicht so super schnell, wie manch anderes, aber das hat in erster Linie damit zu tun, dass es sprachlich wirklich gut und inhaltlich sehr vollgepackt ist.
FAZIT:
Eine Geschichte, die mir zwar nicht nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird, da sie nichts außergewöhnliches ist, die aber dennoch sehr gut unterhält und beim Lesen sehr viel Freude bereitet. Es war mir ein Vergnügen Emma und Dexter kennen zu lernen und an ihrer Freundschaft teilnehmen zu dürfen.
BEWERTUNG:
Kuh 4(3)
BUCHDETAILS:
  • Taschenbuch: 544 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (14. März 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • 9,99 €
  • ISBN-10: 3453811844
  • ISBN-13: 978-3453811843
  • Originaltitel: One Day

13.08.11

Ein Kuss ist ein ferner Stern - Alexander Rösler



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KLAPPENTEXT:

Manche Gedanken lassen sich gut schneiden, wie Papier. Andere sind hart wie Alabaster. Der Gedanke an das Mädchen vom Strand ist ein unendlicher Alabastergedanke – für August, der nicht lügen kann, nichts in Gesichtern liest und für den Berührung eine Kröte auf der Haut ist. Ein Zufall wirft sein geregeltes Leben aus der Bahn. Und konfrontiert August mit einem Gefühl, das völlig neu für ihn ist


ZUM AUTOR:

(Quelle: Arena , weil die Autorenbeschreibung im Buch einfach so nett und lustig ist, dass ich nicht anders konnte, als sie wörtlich zu übernehmen)

Alexander Rösler wuchs in den Siebzigerjahren in einer hessischen Provinz auf, besuchte die Gesamtschule zwei Dörfer weiter und wurde beim Fußballspielen meistens ins Tor gestellt.
Die Entscheidung für ein Medizinstudium kam per Post. Heute lebt Alexander Rösler mit Frau und Kindern in Hamburg und arbeitet als Geriater und Neurologe im Krankenhaus. Seit 1999 schreibt er nebenbei erfolgreich Bücher für Jugendliche.
EIGENE MEINUNG:
„Ein Kuss ist ein ferner Stern“ ist so ein wundervolles Buch, dass ich gar nicht genau weiß, ob ich mit meinen Worten das wiedergeben kann, was die Geschichte und seine Charaktere bei mir ausgelöst haben.
Als August Freya, das Mondsteinmädchen, trifft, wirft dies sein ganzes geregeltes Leben aus der Bahn. Bisher hatte er für als seine Regeln, sein System. Morgens 6.30 Uhr frühstücken, abends 22.30 Uhr schlafen. Davon lässt er sich durch nichts abbringen. Auch nicht durch Auftritte seiner Band, in der er Kontrabass spielt. Dann muss er halt vor schlafen. Hauptsache er unterschreitet nicht die Anzahl der Stunden, die er in der Regel schläft. Dann rechnet er genau aus, wann er ins Bett muss um ausreichend vor zu schlafen. Rechnen ist für ihn überhaupt kein Problem. Er liebt Zahlen. Er lebt sie. Sieht sie förmlich vor seinen Augen.
Als er Freya trifft nützen ihm seine Rechenkünste nichts, denn auf einmal sieht er sich ganz neuen Dingen gegenüber. Und auch sein Körper reagiert völlig unerwartet. Er muss immer und immer wieder an sie denken, würde sie gern wieder sehen. Und plötzlich muss er sich sogar Gedanken über Küssen machen...
„Ein Kuss ist ein ferner Stern“ wird aus drei Perspektiven erzählt. Zunächst führt uns Rudi, der Augusts bester Freund ist, in die Geschichte ein. Er ist Augusts rechte Hand, sein Begleiter und Unterweiser in allen Lebenslagen. Er erklärt ihm das Leben, nimmt ihn mit ins Fitnessstudio, in die Bar und vor allem gibt er auf ihn acht.
Von Rudi bekommt August Schreibaufgaben, die ein weiterer Teil der Geschichte sind. Zunächst sind es nur ein paar zusammengestückelte Gedanken. Er schreibt alles auf, was ihm in den Kopf kommt, doch nach und nach nehmen sie immer mehr Form an und werden zu Tagebuch ähnlichen Einträgen.
Den kleinsten Teil der Geschichte machen Freyas Einträge auf einem USB Stick aus. Auch sie berichtet von ihrer Begegnung mit August, aber auch von ihrer Beziehung zu Ben, der aber eher normal ist und nicht so außergewöhnlich wie August.
Die Charaktere sind das Herzstück des Buches. Sie sind so facettenreich, jeder für sich bis ins kleinste Detail heraus gearbeitet, egal wie bedeutend oder unbedeutend ihre Rolle in der Geschichte ist. Von Augusts Mutter, die des Lebens im kleinen Imbiss mehr als überdrüssig ist, bis hin zu Freyas Wachhund Alberich, der Einbrecher wohl ins Haus, aber nicht wieder hinaus lässt.
Der wundervollste von allen ist jedoch August. Er lebt in seiner eigenen Welt, hat einen ganz besonderen Blick darauf und scheint ein wenig autistisch zu sein. Er ist ein Genie, hat aber Angst vor Berührungen. Bei ihm ist alles etwas anders als im Normalfall und er bastelt sich gern aus alten Wörtern neue. Ich liebe seine Wortkreationen und seine Gedankengänge. Eine meiner Lieblingsszenen ist: Kojo und Rudi gehen mit ihm in eine Bar, damit Kojo ihn im Umgang mit Frauen unterrichtet. Dazu gibt es zwei, drei Gläser Alkohol...ach lest am besten selbst. Ich sag nur so viel: Der Abend endet mit dem Satz: „Hallo, Luderbürste!“
Nicht nur August selbst, sondern auch die Freundschaft zwischen ihm und Rudi, das sanfte Kennenlernen zwischen ihm und Freya, der zaghafte Versuch erwachsen zu werden, in einer Welt, die sich nicht berechnen lässt und nicht Augusts Vorstellungen entspricht, trifft mitten in die Seele des Lesers und wärmt einem das Herz.
Sprachlich exakt abgestimmt und so bildlich geschrieben, dass ich alles um mich herum vergaß und das Gefühl hatte neben August auf dem Ast zu sitzen oder bei Heidi in der Imbissbude zu stehen. Ich muss zugeben, dass mir der Autor Alexander Rösler bis dato gänzlich unbekannt war, nun aber auch seine anderen Bücher auf meiner Wunschliste stehen.
FAZIT:
Eine Geschichte, so schön wie ihr Titel, so entzückend wie das Cover des Buches, ein Gesamtpaket das hält was es verspricht und noch vielmehr darüber hinausgeht, seinen Leser bezaubert, berührt und beglückt.
Ich musste das Buch in einem Rutsch durchlesen, konnte es nicht weglegen, bin nun traurig und glücklich zugleich. Traurig, weil August nun wieder aus meinem Leben verschwunden ist und glücklich, weil ich seine Geschichte von nun an immer in meinem Herzen habe.
BEWERTUNG:
Kuh 5
BUCHDETAILS:
  • Gebundene Ausgabe: 216 Seiten
  • Verlag: Arena (Juni 2011)
  • 12,99 €
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3401065378
  • ISBN-13: 978-3401065373

12.08.11

Der Sohn der Schatten - Juliet Marillier



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KLAPPENTEXT:

Die junge Kräuterkundige Liadan besitzt eine besondere Gabe: Sie kann nicht nur den Körper heilen, sondern auch Geist und Seele. Doch nun scheint es an ihr zu sein, weit mehr als das zu tun – denn das Schicksal ihrer Heimat Sevenwaters hängt von ihr ab. Hin- und hergerissen zwischen den Befehlen des alten Feenvolks und dem Wunsch, ihren eigenen Gefühlen zu folgen, muss Liadan eine schicksalsträchtige Entscheidung treffen …
ZUR AUTORIN:
Juliet Marillier wurde 1948 in Neuseeland geboren. Ihre Eltern stammen ursprünglich aber aus Schottland und Irland. Wahrscheinlich der Grund, warum sie sich schon seit frühester Kindheit für keltische Musik und irische Geschichte begeistert. "Die Tochter der Wälder" war ihr allererstes Buch und verhalf ihr zu internationalem Durchbruch.
EIGENE MEINUNG:
Ich schließe mein Buch, habe Gänsehaut und Tränen in den Augen...
Denn "Der Sohn der Schatten" ist so traurig schön wie sein Vorgänger "Die Tochter der Wälder". Sehr ähnlich und doch so unterschiedlich erzählen sie die Geschichte der Bewohner von Sevenwaters, die ganz besondere Menschen sind und in einem sensiblen und ganz besonderen Verhältnis zu ihrem Umfeld, der Natur und dem Wald stehen. Beeinflusst durch das alte Volk, eingewoben in Dinge, die man Schicksal nennt und die den Lauf des Lebens negativ oder positiv beeinflussen.
Seit Sorcha gemeinsam mit dem Roten nach Sevenwaters zurückgekehrt ist sind etwa 19-20 Jahre vergangen. Gemeinsam mit Sorchas Bruder Liam leben sie auf Sevenwaters, haben drei bezaubernde Kinder, sind glücklich, alles scheint gut. Doch das alte Volk ruht nicht und hat so seine eigenen Pläne mit den Erben von Sevenwaters.
Von den drei Kindern, die aus der starken Liebesbeziehung zwischen Sorcha und dem Roten entstanden sind, hat eine Tochter die Gaben ihrer Mutter geerbt. Liadan ist ein würdige Nachfolgerin, die nicht nur über Sorchas Fähigkeiten zu heilen verfügt, sondern auch noch über die Kräfte ihrer Onkel verfügt. Der Gabe zu sehen. Außerdem kann sie per Gedanken mit ihrem Zwillingsbruder Sean kommunizieren, zu dem sie eine sehr enge Bindung hat.
Als sie am wenigsten damit rechnet trifft sie auf einen Mann, der stark und unnahbar wirkt und doch scheint es so, als ob sie eine besondere Bindung zu dem Unbekannten hat, die über alles weltliche hinausgeht. Tief dringt sie in sein Inneres ein, unter die Schale des allzu rauen Kerns und entdeckt eine Seele, die verletzt und verstört wurde. Einen Mann, der stark und schützend ist und dennoch aus so vernarbten Erinnerungen, dass Liadan Angst hat ihn zu zerbrechen, wenn sie unter seiner Oberfläche kratzt.
Ihr Schicksal scheint miteinander verbunden, denn ihre Wege führen immer wieder zueinander, obwohl sie mit Opfer, Schmerz und Gewalt gezeichnet sind.
Wie auch schon mit ihrem ersten Band der Sevenwaters Saga hat mich auch das zweite Buch der Reihe sehr begeistert. Die Mischung aus alten Sagen, Liebesgeschichte und historischer Szenerie, verbunden mit einem besonderen Verhältnis zur Natur, hat mich auch hier wieder mitgerissen.
Und obwohl ich kein Fan von Liebesgeschichten bin, kann ich von Juliet Marilliers Erzählungen nicht genug kriegen. Denn jeder kann nur davon träumen, seinen Seelenpartner zu finden. Einen Menschen, der einen ohne Worte versteht und der bedingungslos liebt.
Aber auch Abenteuer und Heldentum kommen hier nicht zu kurz. Begeistern und fesseln. Und besonders schön ist so eine Familiengeschichte, wenn man dabei auf alte Bekannte trifft, mit ihnen lebt, leidet und hofft...
FAZIT:
Wie auch der erste Band, hat mich dieses Buch mehr als gefangen genommen. Während des Lesens lebe ich regelrecht in Sevenwaters. Habe das Gefühl, es besteht ebenso eine Verbindung zwischen Liadan und mir, wie zwischen ihr und ihrem Bruder Sean. Juliet Marillier versteht es mich so sehr zu fesseln wie Liadan ihre Zuhörer, wenn sie ihre alten Geschichten zum besten gibt.
BEWERTUNG:
Kuh 5
BUCHDETAILS:
  • Taschenbuch: 704 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (2. Mai 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • 10,99 €
  • ISBN-10: 3426509075
  • ISBN-13: 978-3426509074
  • Originaltitel: Son of Shadows
REIHENINFO:
Die Tochter der Wälder
Der Sohn der Schatten
Das Kind der Stürme
Die Erben von Sevenwaters

09.08.11

Inside the Cage - Matt Whyman



9783407742506KLAPPENTEXT:
Ein Gefangenenlager am Polarkreis. Schwerverbrecher, Terrorverdächtige, Serienmörder und mittendrin – Carl. Brutale Verhöre, unmenschliche Bedingungen. Doch Carl ist überzeigt, dass er unschuldig ist. Er will diesem Albtraum ein Ende machen und fasst einen riskanten Entschluss: Flucht...
ZUM AUTOR:
Matt Whyman lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern in West Sussex, UK. Er hat einen Master in kreativem Schreiben und ist bekannt durch seine Arbeit für verschiedene bekannte Zeitschriften für Jugendliche. Er hat bereits mehrere Bücher für Erwachsene und Jugendliche geschrieben.
EIGENE MEINUNG:
Wer dieses Buch in die Hand nimmt sollte sich für den Rest des Tages nichts vornehmen., denn bevor man nicht auch die letzte Seite verschlungen hat, kann man es einfach nicht wieder weglegen!!
Carl ist eigentlich ein Jugendlicher, der sich für das Lösen von verzwickten Sachen interessiert. Um dieses Hobby auszuleben wird er zum Hacker. Auf sogenannten Messageboards tauscht er sich mit anderen Jugendlichen darüber aus, welche Firewalls er durchbrochen hat und wie schnell er schwierige Programme geknackt hat. Eines Tages wagt er sich jedoch an ein Sicherheitssystem, durch das vor ihm noch nie jemand gekommen ist. Nie hätte er gedacht, dass eine simple Spielerei, ein einfacher Vergleich von Leistung unter Skriptkiddies, derartige Folgen nach sich zieht...
Auf keiner der fast 400 Seiten wurde mir langweilig. Ganz im Gegenteil. Der Autor hat mich gepackt, in die Geschichte hineingezogen und gefesselt. Mit jeder Menge überraschenden Wendungen zieht er die Spannungskurve dermaßen in die Höhe, dass „Inside the Cage“ zu einem wahren Pageturner wird.
Dabei geht er ohne jegliche Rücksicht auf seine Charaktere vor. Teilweise brutal und schonungslos sind sie Gewalt und Intrigen ausgesetzt. Werden in Gefahren gebracht, die mir einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen ließen. Nichts für schwache Nerven und sanfte Gemüter.
Hier ließe sich als einziger kleiner Kritikpunkt anbringen, dass manche Situationen eigentlich ein bisschen überzogen sind, dafür, dass sie einem Teenager passieren. Aber dies ist wirklich nur ein winzig kleines Manko über das man gut hinweg sehen kann, weil es auch einfach in der Spannung des Buches untergeht.
Ein ganz großer Pluspunkt des Buches ist, dass es sowohl Mädchen als auch Jungs anspricht. Der Markt für Bücher, die auch Jungen begeistern können ist ja nicht so sehr groß. „Inside the Cage“ gehört definitiv zu den Büchern, die nicht nur mit Spannung sondern auch einer sehr gut durchdachten Handlung überzeugen, die einige Überraschungen und verzwickte Geschehnisse bereit hält.
Sprachlich war ich absolut begeistert von Matt Whyman. Bildlich, abwechslungsreich und packend hat er einen Jugendthriller geschrieben, der dieser Bezeichnung alle Ehre macht. Ich hoffe er bleibt nicht nur dem Schreiben, sondern auch dem Genre treu, denn er ist eine echte Bereicherung gerade für männliche jugendliche Leser.
FAZIT:
Ein fesselnder und Action geladener Roman, der seine Leser mit einer Geschichte packt, die Nerven aufreibend ist und begeistert.
BEWERTUNG:
Kuh 45
BUCHDETAILS:
  • Broschiert: 380 Seiten
  • Verlag: Beltz; Auflage: 1 (18. Juli 2011)
  • 8,95 €
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3407742509
  • ISBN-13: 978-3407742506

04.08.11

Sommerhit - Tom Liehr



image_1_11303KLAPPENTEXT:
Falk Lutter ist vierzehn, etwas blauäugig und zu dick, als er 1980 mit seiner Familie nach einem Balaton-Urlaub in den goldenen Westen flieht. Doch nur er und seine Mutter kommen auch an. Und was der Dresdner Junge dort erlebt, ist ein Kulturschock: Cool sein ist die Devise seiner neuen West-Berliner Mitschüler – eine Coolness, die während der Abi-Abschlussfahrt in ein Drama mündet. Und "Cool sein" heißt auch sein Sommerhit, der in den 90er Jahren die Tanzflächen rockt. Zwanzig Jahre später kommt es dann zum Klassentreffen. Falk nennt sich jetzt Martin Gold und ist ein Star, der weiß, was er will, und den niemand mehr so richtig auf dem Schirm hat. Der Tag der Abrechnung ist gekommen.
ZUM AUTOR: (Quelle: Rütten&Loening)
Tom Liehr, geboren 1962 in Berlin, war Redakteur, Rundfunkproduzent und DJ. Seit 1998 Besitzer eines Software-Unternehmens. Er lebt in Berlin. Bislang erschienen seine Romane "Radio Nights", "Idiotentest", "Stellungswechsel", "Geisterfahrer" und "Pauschaltourist".
EIGENE MEINUNG:
Wie vermutlich einige andere auch, wurde ich zunächst von Cover und Titel des Buches etwas in die Irre geleitet und erwartete ein fröhliches Sommerbuch. Liest man den Klappentext kann man eigentlich nicht auf so falsche Gedanken kommen, doch der Text auf der Rückseite des Buches ist da nicht so eindeutig.
Obwohl ich also ganz falsche Erwartungen in das Buch gesetzt hatte, wurde ich nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Kaum ein locker leichtes Sommerbuch hätte mich so mitziehen können, wie "Sommerhit" es getan hat.
Das liegt vor allem an der Schreibe des Autors, den ich zwar so vom Hören-Sagen kannte, von dem ich aber noch nie etwas gelesen hatte. Ich muss zugeben, ich hatte auch ihn etwas unter der Kategorie der lustigen deutschen Autoren abgespeichert, was wiederum ein Fehler war.
Seine Schreibe ist bildgewaltig, facettenreich und obwohl es keine Geschichte mit unerwarteten Überraschungen ist, ist es Tom Liehr gelungen mich so zu fesseln, dass ich das Buch in zwei Tagen durchgelesen hatte.
Der Autor verarbeitet in seinem Buch gleich zwei Themen, die mich auch im Nachhinein zum Nachdenken angeregt haben. Zum einen geht es um die DDR, die Machtstrukturen dort, Geheimnisse und Spielchen, die mit den Bewohnern gespielt wurden. Prägend ist hier vor allem mit welcher Naivität gerade auch Falks Eltern an die Sache gehen. Nur das Ziel vor Augen nach Westdeutschland überzusiedeln, mit dem Hintergedanken dort ein besseres Leben zu führen ohne zu Hinterfragen. Eine Naivität, die vielleicht sogar ein bisschen typisch ist, für die Menschen, die in der DDR lebten. Ich weiß es nicht genau und will mich da auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn es besteht die Möglichkeit, dass sie gar keine andere Wahl hatten, als das hinzunehmen, was man ihnen vorgegeben hat. Sei es nun in Bezug auf alltägliche Dinge, wie z.B. Musik, Lebensmittel etc. oder aber in Hinblick auf Ausbildung, Arbeit usw. Eigentlich eine Tatsache, die ich mir, als im Westen, sowohl geographisch als auch zeitlich fernab der DDR aufgewachsen, nur sehr schwer vorstellen konnte, die in "Sommerhit" aber interessant und spannend umgesetzt wurde. Ich musste direkt gestern mal eine Doku über den Mauerfall anschauen...
Das zweite große Thema ist Macht an sich. Wer hat Macht? Wie kommt es zu Macht? Was macht Macht aus? Und, muss man Macht immer ausnutzen? Ein Thema, das im kleinen Kreis beginnt (Schule, Cliquen) und sich auf große Geschehen ausweiten kann (2. Weltkrieg). Egal in welchem Ausmaß die Ausnutzung der eigenen Macht stattfindet, das Ergebnis bleibt immer gleich. Menschen werden unterdrückt, schikaniert und manch einer ist nicht stark genug, dies zu ertragen. Ich bin immer wieder geschockt, in welche Situationen Menschen durch das gedankenlose handeln anderer getrieben werden können. Wie fesselnd Gruppenzwang sein kann, wie verwerflich auch mitlaufen sein kann und wie sehr manche Menschen ihre Machtpositionen ausnutzen. Zum Glück kann sich manchmal das Blatt wenden....Ob man dies allerdings ausnutzen sollte, wenn man selbst auf einmal in der "oberen Position" ist und über Macht verfügt, ist die andere Frage...
FAZIT:
Ein lesenswertes Buch, das nicht nur ausgesprochen fesselnd unterhält, sondern auch sehr zum Nachdenken und vor allem Überdenken der eigenen Handlungen anregt. Sprachlich so überzeugend, dass ich dringend auch andere Bücher des Autors lesen muss.
BEWERTUNG:
Kuh 4(3)
BUCHDETAILS:
  • Broschiert: 400 Seiten
  • Verlag: Rütten & Loening; Auflage: 1 (2. Juli 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • 16,99 €
  • ISBN-10: 3352008140
  • ISBN-13: 978-3352008146

EXTRAS:

Zu diesem Buch gibt es eins meiner Lieblingsextras: Eine Playlist !! Unbedingt reinhören und über Musik freuen, die nicht dem Mainstream entspricht und das Buch sehr schön begleitet.

Vor meinen Augen - Alice Kuipers



u1_978-3-8414-2121-0.433176KLAPPENTEXT:
„Ich öffnete die Haustür und trat hinaus in den kalten Morgen. Die Wolken waren mit grauem Licht durchzogen wie mit dichtem Rauch. Ich versuchte, gar nichts zu denken, meinen Kopf leer zu machen, aber ich schaffte es nicht, und für einen Moment waren die Erinnerungen einfach zu stark. Unsicher streckte ich eine Hand aus und sah, wie sie zitterte. Meine Lungen waren voller Rauch; die Luft war zu dick, um zu atmen. Ich lehnte mich gegen den Zaun, holte ein paarmal Luft und sagte mir, dass alles in Ordnung.“

ZUR AUTORIN: (Quelle: Fischer)
Alice Kuipers wurde 1979 in London geboren, studierte in Manchester und lebt heute in Saskatoon in Kanada. Sie hat Kurzgeschichten in Literaturzeitschriften und als Radioproduktionen veröffentlicht. Ihr erster Roman „Sehen wir uns morgen“ erschien in 29 Ländern, wurde mehrfach ausgezeichnet und zu einem internationalen Bestseller.
EIGENE MEINUNG:
Sophies Leben ist ein Trümmerhaufen. Denn es ist etwas geschehen, dass nicht nur ihren Alltag, sondern auch sie selbst und ihre Mutter zerstört hat. Ein Ereignis, das man nicht mehr rückgängig machen kann und das so unverhofft und heftig auf die beiden eingeschlagen ist, dass sie nur sehr schwer wieder auf die Beine kommen können.
Sophies tagebuchartige Einträge erleichtern den Einstieg in die Geschichte, in der lange geheim gehalten wird, welches schwerwiegende Erlebnis ihr Leben so sehr verändert hat. Alice Kuipers gelingt es die Gefühle der Charaktere sehr gut rüber zu bringen. Allerdings schwächt die Art mit der sie versucht die jugendliche Ausdrucksweise und Schreibe Sophies zu gestalten, etwas die Geschichte, da sie nur wenig authentisch und eher aufgesetzt wirkt. Ich muss sagen, dass mich das anfangs etwas gestört hat und mich das Buch deswegen zunächst nicht so packen konnte. Doch dann wird die Geschichte immer tiefgründiger und voller Spannung habe ich darauf gewartet zu erfahren, was Sophie passiert ist.
Die Charaktere sind facettenreich und sehr emotional. Man kann ihre Stimmungen spüren und leidet mit ihnen mit. Vor allem Sophies Mutter ist sehr verstört. Anfangs nimmt man sie kaum wahr. Sie ist wie ein Schatten ihrer Selbst, kaum zu greifen und voller Verzweiflung. Unter anderem darüber, dass sie und Sophie sich soweit voneinander entfernt haben.
Sophie selbst sitzt in einem Loch, aus dem sie verzweifelt versucht heraus zu kommen indem sie immer wieder Dinge tut, die Mädchen in ihrem Alter auch tun, nur um dann fest zu stellen, dass ihr Leben nicht das eines normalen Teenagers ist. Dabei wirkt sie oft überdreht, was man manchmal nicht nachvollziehen kann, doch schnell wir klar, dass sie sich eigentlich immer mehr an ihrem Kummer fest frisst und dabei nicht bemerkt wie ihr Umfeld zusammenbricht. An ihrem unterdrückten Schmerz scheint nicht nur sie, sondern auch ihre Freundschaften zu zerbrechen.
Apathisch und scheinbar gleichgültig bringt sie ihre täglichen Pflichten hinter sich, bis ihr auch diese nicht mehr möglich sind. Mit der Antwort „Alles bestens!“ speist sie die Menschen ab, die sich Sorgen um sie machen. Verzweiflung macht sich beim Leser breit, denn er muss mit ansehen wie es Sophie scheinbar nicht gelingen will zurück ins Leben zu finden.
FAZIT:
Vor meinen Augen ist ein Buch über ein trauriges Mädchen und dessen Bewältigung verstörender Ereignisse. Ein Buch, das sehr emotional ist und zu Herzen geht.
BEWERTUNG:
Kuh 4(3)
BUCHDETAILS:
  • Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
  • Verlag: Fischer Fjb; Auflage: 1 (12. August 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • 14,95 €
  • ISBN-10: 3841421210
  • ISBN-13: 978-3841421210
  • Originaltitel: Lost For Words

03.08.11

Schachmatt - Malorie Blackman



Achtung!!!
Diese Rezension enthält Spoiler für alle, die noch nicht „Himmel und Hölle“ und „Asche und Glut“ gelesen haben!!
161134826_06a271582eKLAPPENTEXT:
Die Welt, in der Callie Rose aufwächst, ist von Hass und tiefen Vorurteilen geprägt. Seit frühester Kindheit muss sie lernen, was es heißt, die Tochter einer Alpha und eines Zeros zu sein. Jahrelang glaubt sie, ihr Vater sei bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen.
Doch eines Tages erfährt sie die ganze schreckliche Wahrheit...
Enttäuscht und wütend über die Lügen ihrer Mutter Sephy, beschließt sie, den Spuren ihres Vaters zu folgen. Doch schon bald findet sie sich in einem gefährlichen und mörderischen Spiel wieder, an dessen Ende es nur einen Gewinner geben kann.
ZUR AUTORIN:
Malorie Blackman schreibt in erster Linie Kinderbücher. Sie hat bereits über 50 Bücher veröffentlicht für die sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. „Himmel und Hölle“ ist der erste Band einer Trilogie, dem die Bücher „Asche und Glut“ und „Schachmatt“ folgen.
EIGENE MEINUNG:
Obwohl ich nun schon zwei Bände lang mit Malorie Blackmans ehrlicher und schonungsloser Schreibe konfrontiert wurde, bin ich auch beim dritten Teil der „Himmel und Hölle“ Reihe erschrocken darüber welch Hass zwischen Alphas und Zeros steht. Dies wird so nachhaltig beschrieben, dass es bedrückend und schockierend ist.
Im letzten Band der Reihe dreht sich alles um Callie Rose. Die Tochter von Sephy und Callum, die im ersten Teil trotz vieler Hindernisse und Ablehnung zueinander gefunden haben.
Erzählt wird die Geschichte wieder aus mehreren Persepktiven, die in verschiedene Kapitel unterteilt und durch eine Überschrift, die den Namen der jeweils erzählenden Person trägt, gekennzeichnet ist. Hier treffen wir auf alte Bekannte wieder. Außer Callie Rose berichten ihre Mutter Sephy, ihr Onkel Jonathan und ihre Großmütter Jasmine und Maggie. Dabei sind die Kapitel nicht chronologisch geordnet, sondern mal aus dieser, mal aus jener Zeit. Wir erfahren wie Callie sich entwickelt und wie auch in ihr der Hass brodelt, geschürt durch ihren Onkel Jonathan, der von Malorie Blackman dermaßen fies und gemein kreiert wurde, dass man ihn fast ebenso hassen könnte, wie er Alphas hasst. Seine Figur strotzt nur so vor Rache und düsteren Gefühlen. Er ist berechnend und so engstirnig, dass ich manchmal dachte: „Man merkst du denn gar nicht, dass du dich so verhältst, wie die Menschen gegen die du ankämpfst??!“
Und damit bringt sie auch einfach die Aussage ihrer Bücher auf den Punkt. Der Hass der zwischen Alphas und Zeros steht ist unsinnig und bescheuert. Leider ist jedoch vieles, dass im Buch Fiktion ist nur allzu gut mit der Realität vergleichbar, in der es immer wieder solche Konflikte zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarben, Religionen und Meinungen gibt. Malorie Blackman gelingt es auch im dritten Band wieder ihren Leser eindringlich darauf hinzuweisen wie haltlos solche Streitereien und Trennungen aufgrund Andersartigkeit sind. Mit Spannung, schockierenden Szenen und einer Geschichte, die zu Herzen geht, hat sie es geschafft Leser in ihren Bann zu ziehen.
FAZIT:
Mit „Schachmatt“ beendet Malorie Blackman eine Trilogie, die fesselt, schockiert und aufrüttelt. Mit Charakteren, die faszinieren und unterschiedlichste Gefühle aufwerfen und den Leser zum Nachdenken anregen.
BEWERTUNG:
Kuh 45
BUCHDETAILS:
  • Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
  • Verlag: Bastei Lübbe (Boje); Auflage: 1 (25. August 2010)
  • Sprache: Deutsch
  • 19,95 €
  • ISBN-10: 3414821885
  • ISBN-13: 978-3414821881

Julistatistik und Augustaussichten...


Der Juli war für meine Verhältnisse ein lese armer Monat. Schuld daran: die olle Uni.
Doch neuer Monat, neue Bücher, neue Chance ;) Für August habe ich mir sehr viel vorgenommen.
Der Juli in Zahlen:
gelesene Bücher: 10,5
gelesene Seiten: 4079
durchschnittliche Bewertung: 4,1
gelesene Seiten pro Tag: 131, 52
Neuzugänge: 25
Challenges:
SuB Challenge: -
Klassiker Challenge: -
Jugendbuch Challenge: Bis unter die Haut - Julia Hoban , Göttlich verdammt - Josephine Angelini, Wer schön sein will muss sterben - Michele Jaffe
Harry Potter Challenge: im Juli habe ich leider keinen HP gelesen. Das liegt vor allem daran, dass es echt schwierig ist die Bücher gebraucht zu bekommen. Es gibt ca. 90 Angebote zu jedem Band, aber kaum eins unter 6,- €. Ich werde die Bücher bei Medimops unter Beobachtung halten und zuschlagen sobald sie günstig sind. Notfalls werde ich sie mir erst mal ausleihen ;)
Und so sieht mein Riesenstapel für den August aus:

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(nächsten Monat versuche ich die Bücher so zu stapeln, dass man die Titel besser lesen kann ;))