31.03.13

Monsieur Paulin und ich - Damien Luce



KLAPPENTEXT:

978-3-426-22610-0.jpg.30153945Die kleine Jeanne leidet unter der Lieblosigkeit ihrer Eltern. Nicht verwunderlich, dass sie den Einbrecher Monsieur Paulin, der eines Abends in ihrem Zimmer steht, kurzerhand zu ihrem Freund erklärt.
Der gutmütige Obdachlose ist fortan die wichtigste Person in Jeannes Leben, und als ein Streit ihrer Eltern eskaliert, flüchtet sie zu ihm in die Straßen von Paris …

AUTOR:
(Quelle: Dromer Knaur)

Damien Luce, 1978 in Frankreich geboren, begann seine künstlerische Karriere als Konzertpianist, Dirigent und Komponist. Auf diesem Gebiet arbeitete und spielte er mit den Großen der Musikszene zusammen, bevor er sich dem Schreiben widmete. "Monsieur Paulin und ich" ist sein erster Roman.

EIGENE MEINUNG:

"Jeanne! Du hast versprochen, den Tisch zu decken. Und gestern hast du versprochen, dein Bett zu machen. Du verspichst dauernd etwas und hältst es dann nicht." "O ja, ich bin sehr vielversprechend."
Die 10jährige Jeanne ist einsam. Ihre Eltern interessieren sich nicht recht für sie, sondern in erster Linie für sich selbst und das was andere über sie denken. Und auch in der Schule findet Jeanne keine Freunde. Das mag vielleicht an ihrer hässlichen Brille liegen, an ihrer altklugen Art, an ihrem "Ohrfeigengesicht" oder aber daran, dass sie schon genau so kaltherzig ist wie ihre Eltern. Es ist kein Problem für sie ein liebreizendes Tierchen umzubringen, wenn dies den eigenen Forschungszwecken dient. Ich muss gestehen auch ich hatte meine persönlichen Differenzen mit ihr und konnte leider wenig Verständnis für ihre Lieblosigkeit und mehr oder weniger unterdrückten Aggressionen aufbringen, auch wenn sie eine recht natürliche Reaktion auf die Dinge sind, die ihr widerfahren. Dennoch stechen sie einfach unangenehm aus dem sonst eher poetisch-philosophischen Text hervor.

"Ich kann dir zum Beispiel sagen, dass dieser Buchstabe hier ... ein A ist." "Aber das ist doch gar kein Buchstabe! Das ist ein Sternchen." "Und wozu ist das gut?" "Es trennt die Kapitel voneinander." "Was für eine Verschwendung von Druckerfarbe!"
Eines Abends als Jeanne wieder einmal allein zuhause sitzt, kommt ein Einbrecher vorbei. Ein sehr unbegabter, der weder lesen, noch wertvolle Gegenstände rauben kann. Er ist Jeannes Chance endlich Freundschaft zu schließen und auch ihre hilfsbereite und mitfühlende Seite auszuleben. Und endlich bekommt sie die von ihr schon lang ersehnte Aufmerksamkeit.

FAZIT:

"Monsieur Paulin und ich" ist eins dieser Bücher, die eine ganz besondere Geschichte enthalten. Hier ist es die Geschichte eines kleinen Mädchens, das sich nichts sehnlicher wünscht als Liebe und Aufmerksamkeit. Dargestellt wird dies auf sehr eigene Art und Weise: poetisch-philosophisch und kühl-emotionsarm zugleich. Eine Eigenheit deren Begegnung sich lohnt.

BUCHINFO:
Dromer (September 2012)
240 Seiten
14,99 €
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