19.08.13

Moo - Jane Smiley

Klappentext:
Moo ist ein komischer, subversiver Campus-Roman über eine Ackerbau- und Viehzucht-Universität irgendwo im Mittleren Westen der USA - oder ein Abbild der Welt im kleinen. Jane Smiley, Pulitzerpreisträgerin und eine der interessantesten Autorinnen der amerikanischen Gegenwartsliteratur, verarbeitet Wissenschafts- und Gesellschaftskritik zu einer amüsanten und weitsichtigen Komödie.
Eigene Meinung:
Was mir an diesem Roman besonders gut gefiel, waren die Charaktere. Angefangen vom unieigenen Versuchsschwein mit Gewichtsproblemen, über den Professor, der Kühe dazu bringen will scheinschwanger zu werden, damit sie ohne zu kalben Milch liefern,den psychotischen Farmer, der eine Schussichere Weste trägt, weil er glaubt von CIA, FBI und den Agrarkonzernen verfolgt zu werden, bis hin zu der eigenmächtig handelnden Sekretärin, die überraschenderweise ein ausgefallenes Liebesleben hat.
Die Autorin schafft es, viele Fäden zu spinnen, diese gelungen zu verknüpfen, und so aus dem Leben zu erzählen, dass man denkt "Mensch, das könnte ich ja sein/mir passieren", auf der anderen Seite denkt man jedoch auch " Mein Gott, was für spinnerte Ideen".
Am Anfang hatte ich durch die vielen Charaktere etwas Schwierigkeiten rein zu kommen, aber sie sind gut durchdacht und so beschrieben, dass man schnell die einzelnen Charaktereigenschaften rausfiltern kann.
Desweiteren mochte ich aber auch sehr den tiefgründigen Humor und die Ironie, die Frau Smiley in ihren Protagonisten und deren Gedanken, Taten unterbringt. Und die kritische Haltung gegenüber vielen Dingen, die sowohl einzelne Menschen, als auch die Gesellschaft, fabrizieren.
Von mir geliebte Zitate aus diesem Buch:
" Das Schwein ist ein rätselhaftes Geschöpf, dessen Verhalten in freier Wildbahn noch kaum erforscht ist, denn es ist heimtückisch und schwer aufzuspüren."
"Früher war sie der ganze Stolz ihres Vaters gewesen [...] Heute ähnelte sie eher ihrer Mutter (nüchtern, besonnen, vorausschauend, pilzartig wucherndes Verantwortungsbewusstsein)"
"Nun, wenn man ständig an das Leben nach dem Tod denkt, kann man das Leben auf der Erde schon mal vernachlässigen. Wenn man ständig über den sogenannten Heiligen Geist nachdenkt, kann man den eigenen Körper und die Umwelt zerstören, ohne an die Folgen zu denken. Das ist Flucht vor sich selbst."
"Diane fragte sich, ob Mrs. Johnson je begriffen hatte, wodurch sie eigentlich schwanger wurde."

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