20.08.13

Silber: Das erste Buch der Träume - Kerstin Gier

KLAPPENTEXT:

Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.
Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett. 
Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen, ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen … 

AUTORIN:
(Quelle: Fischerverlage)

Kerstin Gier, Jahrgang 1966, hat als mehr oder weniger arbeitslose Diplompädagogin 1995 ihr erstes Buch veröffentlicht. Mit riesigem Erfolg: Ihre Romane wie die »Müttermafia« oder »Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner« sind längst Kult und auf allen Bestenlisten zu finden, genauso wie »Rubinrot«, »Saphirblau« und »Smaragdgrün«, die auch international zu Bestsellern wurden. Im März 2013 kam mit »Rubinrot« bereits die zweite Verfilmung eines ihrer Bücher mit Starbesetzung in die Kinos. »Silber - Das erste Buch der Träume« ist der Auftakt zu ihrer neuen phantastischen Trilogie. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Köln. 

EIGENE MEINUNG:

Es ist immer wieder eine große Freude in eins der wunderbaren Bücher der sehr sympathischen Autorin Kerstin Gier einzutauchen. Seit erscheinen des Verlagsprogramms habe ich mich drauf gefreut „Silber: Das erste Buch der Träume“ lesen zu können. Nun war es endlich soweit und ich kann nur voller Wärme sagen: Es war wie nach Hause kommen. Kerstin Giers Schreibstil ist unverkennbar und definitiv immer wieder als Lesevergnügen deklarierbar.

Ein Grund dafür sind die wundervollen Charaktere, die Kerstin Gier auch hier wieder mit gewohnter Lässigkeit aus dem Ärmel geschüttelt hat. Liv ist ein wortgewandtes, pfiffiges junges Mädchen, das nicht mit der breiten Masse schwimmt und trotz oder gerade wegen der Tatsache, dass sie nicht glatt und perfekt ist, eine Protagonistin, die soviel mehr auslöst als Sympathien. Ich denke, ich bin nicht die Einzige, die sich vorstellen könnte mit Liv befreundet zu sein. Und das nicht nur, weil sie nun bei den wohlhabenden Spencers einzieht und die wohlerzogene Florence und der sportliche Grayson so zu sagen ihre neuen Halbgeschwister sind. Ganz besonders ins Herz geschlossen habe ich Livs kleine Schwester Mia, die leidenschaftliche Detektivin, und Lottie, das deutsche Au Pair Mädchen und gute Seele des Hauses.

Ein weiterer Grund, warum Kerstin Giers Bücher uneingeschränkt zu empfehlen sind, ist ihr wundervoller Humor. Wie auch schon in ihren vorherigen Romanen habe ich mich köstlich amüsiert. Oftmals folgt ein Lacher dem nächsten, wobei es ihr immer gelingt diese auf einem guten Niveau zu halten und nicht abgedroschen zu klingen. Es ist vor allem auch die Kombi aus Abenteuer und Witz, die dafür verantwortlich sind, dass man, sobald man eins ihrer Bücher beginnt, einer Art Rausch verfällt, dem man nur schwer entkommen kann. Ich hab in letzter Zeit schon lange kein Buch mehr in solch einer Geschwindigkeit gelesen und hätte gerne auch schon den zweiten und dritten Band in Händen, aber da muss ich mich leider etwas gedulden,

Die Idee, die Protagonisten durchs Traumland wandern zu lassen finde ich sehr gut. Kerstin Gier hat damit ein Thema aufgegriffen, das eine besondere Faszination ausübt. Wer würde nicht gern mal durch seine eigene Traumtür treten oder das Traumland eines anderen besuchen? Verflochten werden diese abenteuerlichen Ideen in das aufregende Leben einer Jugendlichen, die nicht nur viel umherreist, sondern immer wieder die Freunde wechseln muss. Nun ist sie mit ihrer Familie in London angekommen und muss sich nicht nur mit der Wahl eines geeigneten Ballkleides herumschlagen, sondern auch mit einer geheimnisvollen Beobachterin, die auf einem Blog namens Tittle Tattle Gerüchte und Nachrichten über die Schüler der Frognal Academy verbreitet. Ob sie jedoch in Gesellschaft der vier Basketballer Henry, Jasper, Artur und Grayson, mit ihrem seltsamen Verhalten und Vorliebe zu lateinischen Sprüchen besser aufgehoben ist kann vermutlich nur ein Ausflug ins Land der Träume beantworten …

Trotz des vielen Lobs und der Tatsache, dass ich das Buch verschlungen und dabei jede Menge Spaß hatte, gibt es für mich einen kleinen Kritikpunkt. Das ist der Verlauf des Spannungsbogens. Dieser macht manchmal den Eindruck in die Höhe schießen zu wollen, flacht dann jedoch schon vorher ab, um dann wieder seinen Aufenthalt auf Parterre zu genießen. Sprich: Es fehlt mir ein bisschen die Spannung und wenn dann etwas unheimliches passiert, dann wird diese Situation für mein Empfinden einfach zu schnell wieder aufgelöst. Das Augenmerk liegt für mich mehr auf Charakteren und dem humorvollen Part, was der Freude am Lesen jedoch keinerlei Abbruch tut.

FAZIT:

Lange Rede, kurzer Sinn: „Silber: Das erste Buch der Träume“ ist 
  • ein typischer Kerstin Gier Roman,
  • ein gelungenes Flechtwerk aus Geheimnissen, Romantik und Fantasie,
  • ist so humorvoll wie seine Autorin und damit mehr als sympathisch und authentisch
  • ein Buch das unheimlich viel Spaß macht
  • und damit eine Leseempfehlung für Buchliebhaber jeden Alters.

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