22.11.13

Kings of Nowhere - T.J. Forrester

Klappentext:

Simone, Richard, Taz, der längste Trail der Welt und die Hoffnung, unterwegs das Leben in den Griff zu bekommen Eine junge Wissenschaftlerin, ein angeblicher Halbindianer und ein Drogensüchtiger - für sie alle ist der Appalachian Trail die letzte Chance. Simone muss ihren verweichlichten Mann abschütteln und ihr Bedürfnis, Menschen aus großer Höhe hinabzustoßen. Richard kämpft gegen seine Alkoholsucht. Taz wurde vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen. Die Drei durchstreifen bezaubernde Landschaften, erleben Freundschaft und Liebe, aber auch Neid, Hass und Tod. Kann der Mensch sich ändern?

Autor:
(Quelle: Lovelybooks)

T.J. Forrester war Fischer, Rausschmeißer, Fensterputzer und Bergarbeiter. Auf vielen Fernwanderwegen war er selbst unterwegs - auch auf dem berühmten Appalachian Trail. Forrester ist mehr als 17.000 km gewandert. »Kings of Nowhere« ist sein zweiter Roman.

Eigene Meinung:

"Trails warten darauf gegangen zu werden."

Das denkt sich auch Taz, der gerade aus der Haft entlassen wurde und schon lange den Traum hegt, als Thru-Hiker den Appalachian Trail entlang zu wandern. Jahrelang war er auf Dope, seine gefühlt große Liebe war eine Nutte, die sich ebenfalls mit Drogen völlig kaputt gemacht hat, seine Mutter ist weggelaufen, was sein Vater nie überwunden hat.

Auch Simone mächte den Trail wandern. Gemeinsam mit ihrem Verlobten. Auch sie hat eine dunkle Vergangenheit, die sie nicht abschütteln kann. Ganz im Gegenteil. Auf dem Appalachian Trail scheint diese stärker zu Tage zu treten als je zuvor.

Der dritte im Bunde der Wanderer ist Richard. Sohn eines Reifenhändlers und angeblicher Halbindianer. Versoffen, aber sonst ganz in Ordnung. Die drei begegnen sich auf dem Trail und gehen ihn gemeinsam zu Ende. Ein Ende, das aller Leben verändert.

"Er stemmt sich gegen den gnadenlosen Wind, stellt sich der Einsamkeit seiner Welt."

Obwohl alle drei Protagonisten  Art Looser zu sein scheinen, "Kings of Nowhere", verkorkste Leben zu haben und nichts auf die Reihe zu kriegen, sind sie in ihrem Inneren doch sehr unterschiedlich und facettenreich. Nicht nur der Leser, sondern auch sie selbst lernen erst zum Ende des Trails, wer sie wirklich sind.

"Heutzutage haben die Menschen Angst in ihr Innerstes zu schauen, viel zu viel Angst vor dem, was sie dort finden könnten."

Wir begegnen im Roman aber auch noch anderen Figuren. Allen liegt Inne sich Gedanken darüber zu machen, wie ihr Leben verläuft und wer sie wirklich sind. Wann lohnt es sich zu kämpfen und wann gibt man wen oder gar sich selbst auf? "Kings of Nowhere" steckt voller Fragen und ist nicht nur sehr interessant aufgebaut, sondern auch mit viel Stoff zum Nachdenken ausgestattet. Dabei jedoch keins der Bücher, die sich dazu aufdrängen.

Wer jedoch aufgrund der Wanderung Beschreibungen schöner Landschaft erwartet ist fehl am Platz. T.J. Forrester ist eher puristisch. Im Vordergrund stehen die Charaktere und das, was in ihnen drin steckt und aus ihnen raus zu holen ist.


Fazit:

"Kings of Nowhere" ist trotz seiner geringen Größe eine sehr starkes Buch, das mit facettenreichen Charakteren und Leben voller Erfahrungen und  Opfer dafür sorgt den Leser zum Mitdenken zu bringen. T.J. Forrester ist defintiv ein Autor, der mein Interesse an ihm, seinen Figuren und deren Geschichte wecken konnte.

Buchinfo:

Blumenbar (Oktober 2013)
236 Seiten
16,99 €
Übersetzer: Teja Schwaner
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