31.05.14

[SuB am Samstag] Kleine, feine Büchlein



Guten Morgen,

da ich mir letzten Samstag so dicke Schinken auf den SuB gepackt hatte, die ich auch noch nicht alle gelesen habe, machte ich mich heute auf die Suche nach dünnen Büchlein. Seit ich an der Aktion [SuB am Samstag] teilnehme, habe ich wieder viel mehr gelesen, da ich sehr ehrgeizig versuche jede Woche drei Bücher zu lesen. Hört sich gerade an wie ein Zwang, aber natürlich ist es die pure Freude in so viele tolle Geschichten eintauchen zu können.

Ich griff also nach dem ersten dünnen Büchlein, das mir ins Auge stach. "Die Scanner". Eine Dystopie, die ich schon so lange endlich mal lesen wollte. Viel Gutes habe ich bereits darüber gehört, auch wenn der Inhalt für mich eher einem Horror gleich kommt, denn Protagonist Rob lebt in einer Welt ohne Bücher!! Unvorstellbar, wie so ein Leben schön sein kann. Ich freue mich trotzdem Rob kennen zu lernen und bin gespannt darauf, was man den ganzen Tag so tut, wenn es weder Bücher, noch Zeitschriften oder Zeitungen gibt.

Ich ging also weiter an meiner schönen Jugendbuchregalwand entlang und entdeckte "Verdammt gute Nächte" von Kathrin Schrocke. Ihr Roman "Freak City" ist ein vielfach ausgezeichnetes Jugendbuch, das von vielen hoch gelobt wurde und sich schon seit langem auf meiner Wunschliste befindet. In "Verdammt gute Nächte" geht es um den 15-jährigen Jojo, der - wie in dem Alter typisch -, mit seinem Leben zu kämpfen hat. Nicht alles läuft nach Plan, vor allem in punkto Liebe. Bis er die coole Puma kennen lernt, die jedoch fast doppelt so alt ist wie er ... "Verdammt gute Nächte" klingt nach einem aufregenden Roman über erste Liebe und erwachsen werden. Auch auf diesen Roman bin ich schon sehr gespannt.

Don't judge a book by it's cover ... ich muss allerdings gestehen, dass genau das mich beim Roman "Morgen kommt ein neuer Himmel" angezogen. Der erste Blick ist eben doch das, was entscheidend ist, wenn man eine neue Bekanntschaft macht. Inhaltlich verspreche ich mir eine nette, unterhaltsame und rührende Geschichte. Es geht um eine Liste, auf der Protagonistin Brett als junges Mädchen ihre Pläne fürs Leben festgehalten hat, und die ihr nun, mit 34 wieder in die Hände fällt. Einen ähnlichen Roman habe ich vor nicht allzu langer Zeit schon einmal gelesen und habe damit so positive Erfahrungen gemacht, das ich mich gern noch ein zweites Mal auf dieses Thema einlasse.



Welches der Bücher habt ihr schon gelesen? Welches könnt ihr empfehlen? Welches möchtet ihr unbedingt noch lesen?

Ich wünsche euch allen ein wundervolles und sehr sonniges Wochenende mit viel Zeit zum Lesen :) Ich fahre nun erst mal zu IKEA und hole mir drei weitere Billyregale für die Belletristikabteilung. Diese stapeln sich derzeit auf dem Boden. Ein Problem, dem dringend Abhilfe geschaffen werden sollte ;)

30.05.14

If you stay. Füreinander bestimmt / Courtney Cole

9783426515273

" ' So mache ich das nun mal für gewöhnlich. Ich versuche, jeden Schmerz und jede Wut mit Hilfe von Drogen oder Frauen zu verdrängen.' "

Pax ist von Beruf Sohn, verdient sein Geld ohne etwas dafür tun zu müssen, ist egoistisch, gefühlskalt und nimmt Drogen. Was jedoch niemand weiß: all das ist eine Fassade, die er rund um sich aufgebaut hat. Eine Mauer, hinter der er seine wahren Gefühle versteckt. Ein Schutz vor dem, was ihn vor Jahren aus der Bahn geschmissen hat.

Kein guter Lebenswandel, der ihn scheinbar in den psychischen wie physischen Ruin treibt. Sein Herz hat schon aufgehört zu schlagen, als Mila ihn findet. Vollgekotzt und dem Tode nahe, dank der Drogen und seiner verletzten Seele. Kein guter Umgang für ein Mädchen für Mila, das selbst genügend Probleme hat. Seit dem Tod der Eltern müssen sie und ihre Schwester Madison sehen wie sich selbst und das Familienrestaurant, das sie übernommen haben, über Wasser halten.

"Sie zieht mich näher zu sich heran, und in diesem Augenblick weiß ich, dass sie das Gute ist, das meine Welt zum Leuchten bringt."

Es ist keine Liebe auf den ersten Blick und dennoch ist es so, als sei ein magisches Band zwischen Mila und Pax gewoben worden. Die beiden gehen sich nicht mehr aus dem Kopf, können den jeweils anderen einfach nicht vergessen. Doch kann Pax über seinen Schatten springen? Kann er sich ändern und vom Frauenvernaschenden Monster zum liebevollen Partner werden? Und kann Mila sich auf ihn einlassen, wohl wissend, dass ihr Herz daran zerbrechen könnte?

"If you stay" zählt zu dem derzeit immer mehr Publikum gewinnenden Genre "New Adult", um das auch ich keinen Bogen machen kann. Meine Erwartungen waren zunächst einmal eher niedrig. Ich ging davon aus, dass ich einen Roman lese, in dem es um sexy Protagonisten geht, die sich nur allzu gern körperlich miteinander verbinden und dabei von der großen Liebe sprechen. Auf keinen Fall hatte ich erwartet, dass eine Autorin dieses Genres sprachlich so niveauvoll ist und über eine Schreibe verfügt, die den Leser fesseln kann. Geschickt kombiniert Autorin Courtney Cole ihre lockere Art mit einer etwas eigenen poetischen Ader. Klar ist es nicht vergleichbar mit hochwertiger Literatur, dafür bietet es sicherlich sehr viel mehr Kurzweil. Ganz zu schweigen von erotischen Szenen, die sich gewaschen haben.

"Ich presse sie wieder an mich, drücke meine Lippen gierig auf die ihren, die sich so himmlisch weich anfühlen. Meine Finger gleiten in sie hinein, und sie keucht in meinen Mund. Sie schmeckt nach Sonnenschein."

Mit den Protagonisten bin ich schnell warm geworden, wobei ich Mila lieber mochte als Pax, der teilweise an Authentizität verloren hat. Er soll den verletzlichen Bad Boy darstellen, sexy und geheimnisvoll und doch plappert er sehr lapidar über seine Gefühle. Ein bisschen mehr Schweigsamkeit hätte ihm in manchen Momenten gut getan. Die sensible Mila war mir von Anfang sympathisch und gemeinsam bereiten sie dem Leser vergnügliche Lesezeit.

Wem das Debüt der Autorin gefällt, der kann sich schon jetzt freuen, denn im Juli erscheint ein weiterer Roman aus ihrer Feder. In "If you leave. Niemals getrennt" steht Milas Schwester Madison im Mittelpunkt des Geschehens.

Buchinfo:

Droemer Knaur (April 2014)
320 Seiten
8,99 €
Originaltitel: If you stay
Übersetzerin: Rebecca Lindholm

29.05.14

Die Geschichte von Zoe und Will / Kristin Halbrook

Kristin  Halbrook - Die Geschichte von Zoe und Will

"In der Hinsicht sind wir zwei völlig unterschiedliche Menschen. Sie hat Köpfchen, und ich kann die ganze Nacht aufbleiben."

In der Schule haben sie sich gefunden. Will hat es ihr sofort angesehen. Dass sie Angst hat und dringend jemanden benötigt, der sie beschützt. Mit Schutz und Angst kennt er sich aus. Schutz hat er nie gehabt und Angst hat er zu überwinden gelernt.

"Die Angst ist zu groß. Größer als ich. Ist es das? Wie kann ein Mensch aufhören Angst zu haben?"

Als Will 18 wird ist sie endlich vorbei, die Zeit, in der man in von Heim zu Heim geschickt hat, weil er sich einfach nicht benehmen konnte. Ständig hat er sich geprügelt. Ist ausgerastet, ohne ersichtlichen Grund. Seine Eltern hat er nie kennen gelernt. Anders als Zoe, die den Tod ihrer Mutter ansehen musste, und vom Alkoholiker Vater regelmäßig Schläge bekommt. Fragt sich, wer von beiden das bessere Leben hatte. Ein Leben, in dem es nie Sicherheit gegeben hat. Das verbindet sie.

"Ich versuche, mich zu beruhigen, aber ich bin wie ein Felsen, der auf eine Klippe zurollt, immer schneller werdend, und es gibt keinen Halt, bis ich in den Abgrund stürze."

Mit Wills neuem alten Camaro machen sie sich auf den Weg nach Vegas. Frisch verliebt den Gedanken im Hinterkopf, dass sie dadurch alle Hindernisse überwinden können. Doch wie schon so oft zuvor, ist das Leben steinig und hart und schlägt oft dort zu, wo es sich schon auskennt. Für Will ist es schwierig aus seiner Rolle heraus zu bekommen, dabei möchte er doch nur eins: Zoe beschützen und lieben. Für immer mit ihr zusammen zu sein.

"Das hier ist das Leben. Wir haben es gefunden."

Zoes und Wills Geschichte ist eine der schönsten Liebesgeschichten, die ich seit langem gelesen habe. Sie verdeutlicht, wie facettenreich und intensiv die Liebe ist, wie stark sie sein kann und vor allem was sie anrichten kann, wenn sie fehlt. Es geht nicht nur um die erste Liebe, sondern auch darum, wie es ist erste Erfahrungen mit der Liebe zu machen. Damit meine ich keine ersten sexuellen Experimente, sondern die Erfahrung was Liebe überhaupt bedeuten kann, wie es ist geliebt zu werden. Jemanden zu haben, der für einen bedingungslos durchs Feuer geht, der einen akzeptiert und Respekt entgegen bringt und immer für einen da ist. Die Liebe, die man eigentlich von den Eltern erfährt. Eine Liebe, deren Bekanntschaft Zoe und Will noch nicht machen durften. Dennoch glauben sie fest daran.

"Ich bin gemein und wütend, nicht wegen irgendetwas, das sie getan hat, sondern weil ich es endlich kapiert habe. Es ist wegen allem. das mir nie jemand beigebracht hat, wie man es richtig tut.
Was es bedeutet, ein Mann zu sein, jemanden so sehr zu lieben. Genug, um alles zu geben, was ich bin."

Kristin Halbrook hat mit ihrem Debütroman "Die Geschichte von Zoe und Will" einen Roman geschrieben, der mein Herz berührt hat. Der mich dazu gebracht hat traurig zu und zu verzweifeln, der mit seinen kurzen, eindringlichen Sätzen aber auch dafür gesorgt, das wenige Glück, das Zoe und Will erfahren haben, mit ihnen teilen zu können. Sehr realistisch reibt sie dem Leser unter die Nase wie schwierig das Leben für Kinder ist, die ihr Leben lang auf Abneigung gestoßen sind, die mit Ängsten und Vorurteilen zu kämpfen hatten und denen es nie gelungen ist irgendwo Fuß zu fassen. Sie werden ihr ganzes Leben lang Unruhegeister sein, immer auf der Suche. So wie Will und Zoe, über deren Reiseende ich hier nicht sprechen möchte. Gänsehaut und Tränen der Rührung bleiben mir von ihrem Roadtrip á la Bonny & Clyde, die sie jedoch nie sein wollten.

Buchinfo:

Heyne fliegt (Juli 2013)
320 Seiten
14,99 €
Originaltitel: Nobody but us
Übersetzerin: Beate Brammertz

28.05.14

Roter Mond / Benjamin Percy



„Roter Mond“ hat genau das gehalten, was ich mir vom Buch versprochen habe. Intelligente Spannung, in rasantem Tempo verarbeitet zu einem Roman, der mich stundenlang fesseln kann.
„Lykaner“, so der Fachbegriff für all diejenigen, die gebissen wurden. Infiziert mit dem Virus, der sie zum Werwolf macht. Manche sind infiziert, andere nicht. Man sieht es ihnen nicht auf den ersten Blick an, wenn sie es nicht öffentlich zeigen. Manche von ihnen sind gut, manche von ihnen Böse. Leben unter den Menschen, werden geächtet und verfolgt.
Einer dieser Wölfe ist Claire. Ihre Eltern wurden von Regierungsagenten ermordet. Nun befindet sie sich auf der Flucht zu ihrer Tante Miriam, die einmal einer Gruppe von Rebellen angehört hat. Auf ihrer Flucht begegnet sie Patrick, der sich auf der neuen Schule rechtsextremen Schülern angeschlossen hat, um nicht aufzufallen. Ja und dann gibt es da noch Chase, den Präsidenten. Kein Kostverächter, wenn es um Frauen und Alkohol geht, aber stets vorn im Kampf für Moral. Bis er eines Tages selbst mit dem Virus infiziert wird ...
Geschickt verpackt der US-Amerikanische Autor Benjamin Percy die Themen Terrorismus und Rechtsextremismus in einen Fantasythriller, mit dem er seine Leser zu fesseln versteht. Ich finde es sehr interessant über diese Themen zu lesen und geschickt vom Autor diese unter dem Netz des Fantasygenres zu verstecken, so dass er für keinerlei reale Gruppierungen, Religionen etc. Partei ergreifen muss.
Die Themen werden von verschiedenen Seiten beleuchtet, aus unterschiedlichen Perspektiven dargestellt, so dass der Leser einen guten Einblick in jede Denkweise bekommt und ihm ein tiefes Eindringen in die Geschichte leicht gemacht wird. Dabei hilft auch die Erzählung auf verschiedenen Ebenen, in denen die einzelnen Charaktere begleitet werden, bis deren Handlungen mehr und mehr verknüpft werden.
Der Autor ist definitiv nicht zimperlich mit seinen Figuren, verliert sich aber nicht im Rausch des Blutes, sondern glänzt durch gutdurchdachte Handlungen, die den Leser immer weiter ins Geschehen ziehen, bis er nicht mehr entkommen kann. Plötzliche Schockmomente sorgten dafür, dass mir mehr als einmal der Atem stockte.
Benjamin Percy zeigt uns in seinem Roman „Roter Planet“ die Abgründe der menschlichen Seele. Die Geheimnisse, die sich tief im Inneren verstecken und denen wir manchmal erlauben an die Oberfläche zu treten. Von Narretei und Wahn getrieben, darin verrannt, um die eigene Meinung, die Umsetzung der „eigenen Sache“ durchzusetzen, systematisches Infiltrieren,  jeglichen Blick auf die Realität verlierend, in einem Tunnel aus Intoleranz gefangen. Mit politischen Machenschaften verpackt in eine Welt der Fantasie entsprungen und doch so nah an der Realität, ist es dem Autor gelungen mich nicht nur zu fesseln, sondern auch nachhaltig zum Denken anzuregen.
Buchinfo:
 
Blanvalet (März 2014)
640 Seiten
19,99 €
Originaltitel: Red Moon
Übersetzer: Michael Pfingstl
 

[Gemeinsam lesen] #62



1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

"So finster, so kalt" / D. Menschig / S.146

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

"Wie auf eine geheime Verabredung hin begannen sie den Abend ganz anders als am Telefon besprochen."

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)

Dies ist mein erster Roman von Diana Menschig, obwohl sich ihr Debüt "Hüter der Worte" schon länger in meinem Regal befindet. Ich hatte eine etwas andere, märchenhaftere Sprache erwartet, da das Märchen "Hänsel und Gretel" eine gewichtige Rolle im Roman spielt. Aber ich bin nicht enttäuscht, denn die Autorin schreibt wirklich spannend und ich freue mich schon sehr aufs weiter lesen.

4. Du darfst den Hauptcharakter deines aktuellen Buches an einen Platz aus deiner Welt mitnehmen (dein Zimmer, Natur, Stadt, eine bestimmte Straße, ein bestimmter Ort), welcher wäre das und warum?
 
Also es wäre weder Hans noch Grete, denn bisher ist noch nicht sicher, wer von beiden möglicherweiße von einem Dämon irgendeiner Art befallen ist. Protagonistin Merle ist mir sympathisch, aber ich habe bisher noch kein so enges Verhältnis zu ihr aufgebaut, dass ich meine Freizeit mit ihr verbringen möchte (außer lesend natürlich). Auf einen gemeinsamen Waldspaziergang könnte ich mich einlassen. Vorausgesetzt wir gehen nicht am Knusperhäuschen vorbei ... ;)

 

27.05.14

Bäume reisen nachts / Aude Le Corff


 
 
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„Die Erwachsenen dürfen alles. Sie dürfen von einem Tag auf den anderen weggehen, ohne sich umzudrehen, mit einer Muschel an ihrem Rucksack durch die Welt zeihen und lügen, um sich zu schützen.“

Die neunjährige Manon ist verzweifelt. Ihre Mutter ist weg. Einfach so abgehauen. Von einem Tag auf den Anderen, nachdem sie wochenlang abends Zuhause gesessen und geweint hat. Manon befürchtet, dass es mit ihr zusammenhängen könnte. Um die Mutter zur Rückkehr zu Bewegung erfüllt sie vorsichtshalber Aufgaben: nur auf Gehwegplatten treten, nicht in die Zwischenräume, die Katzen hundertmal pro Tag streicheln usw.
Was Manon nicht weiß: die Tränen ihrer Mutter rühren daher, dass diese schon seit langem versucht ein zweites Kind zu bekommen und mit einer Fehlgeburt nach der anderen kämpfen musste. Darunter leidet die Beziehung zu Manons Vater und als die Mutter dann verschwindet ist es so, als habe sie ihn mitgenommen. Teilnahmslos sitzt er vorm Fernseher, trinkt Bier und vergisst nicht nur sich zu waschen, sondern scheint auch seine kleine Tochter vergessen zu haben. Wie gut, dass es noch zwei andere Bewohner im Haus gibt. Manons Tante Sophie und Anatole, der einmal Lehrer war und der nach all den Jahren vergeblicher Bemühungen Liebschaften zu Frauen zu festigen, seine Gefühle der Literatur widmet. Als Sophie einen Brief ihrer Schwester bekommt, in dem sie berichtet, dass sie nun in Marokko lebt, kann Manon und Pierre nichts mehr zu Hause halten. Und so brechen die beiden in Gesellschaft von Sophie und Anatole zu einer Reise auf, die ihnen Allen nicht nur Augen, sondern auch Herzen öffnen.
„ ‚ Wenn ich ein Mädchen mit ihrer Mutter auf der Straße sehe, denke ich an sie. Mein Herz wird dann ganz schwer, so schwer, dass ich denke, es fällt auf die Erde und explodiert. ‘ “
„Bäume reisen nachts“ hat sehr widersprüchliche Gefühle in mir ausgelöst. Es gibt viele Dinge, die ich an dem Roman sehr mochte, aber auch einige, die mir nicht gefallen haben. Im Endeffekt halten sich positive und negative Aspekte aber die Waage. Ich habe das Buch sehr gern und in einem Rutsch durchgelesen. Grund dafür sind vor allem die Charaktere. Manon, die so sehr darunter leidet, dass ihre Mutter gegangen ist und deshalb nur sehr schwer in der Realität verweilen kann, der etwas kauzige, aber sehr, sehr liebenswerte Anatole, Pierre, der so vermisst und Sophie, die sich etwas sehr mutiges getraut hat. Jeder von ihnen ist mir ans Herz gewachsen und es war eine wahre Freude, sie auf ihrer Reise zu begleiten. Die Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren sind pfiffig, intelligent und forsch. Typisch französisch und damit sehr unterhaltsam. Manches wirkte ein wenig aufgesetzt, dem Leser wurde einiges direkt vor die Nase gesetzt, was das Lesen zwar bequem macht, mich aber eher stört. Ich möchte gern mitarbeiten, entdecken und auch mal zwischen den Zeilen lesen. Letztendlich hat es mein Lesevergnügen jedoch nur minimal geschmälert. Ich habe schon einige Rezensionen gelesen, die das Ende des Buches bemängeln, doch ich finde, dass es dem Erzählstil und der Geschwindigkeit angemessen ist.
Aude Le Corff schreibt in ihrem Debüt „Bäume reisen nachts“ von Menschen, die sich in ihrer Haut nicht wohlfühlen, die in Schubladen gedrängt, oder von Ereignissen überrollt wurden und dadurch in einem Käfig eingeschlossen sind.  Daraus zu entfliehen ist mutig, doch es stellt sich die Frage, was man bereit ist in Kauf zu nehmen, um sich selbst zu finden, um sich selbst frei zu fühlen, um von anderen auch so gesehen zu werden, wie man tief im Inneren auch aussieht. Fragen, die den Leser nachhaltig beschäftigen können, wenn er sich diesen denn stellen möchte. Ich empfehle diesen Roman, der außerdem ein sehr schönes Cover hat, gerne weiter und hoffe, dass er Leser findet, die sich gut auf diese Geschichte einlassen können und wie der kleine Prinz, der im Buch so häufig zitiert wird, ihr Herz für Manon, Anatole und ihre liebenswerten Gefährten öffnen können.
 
Buchinfo:
Insel (März 2014) (http://suhrkamp.de)
201 Seiten
12,99 €
Übersetzerin: Claudia Steinitz
hier kaufen: http://freiheitsplatz.de
(Leider lässt sich gerade nichts verlinken. Ich versuche das nachholen, sobald es wieder möglich ist. Und das Bild will auch nicht kleiner werden. Blöde Technik!!))

26.05.14

Wir träumten jeden Sommer / Dagmara Dominczyk



Drei Mädchen, eine Heimat, drei Geschichten. Anna, Justyna und Kamila haben ihren Ursprung im selben kleinen Ort in Polen. Durch unterschiedliche Umstände bedingt, gehen sie ihre eigenen Wege. So kommt es, dass Anna in Amerika lebt. Die Sommer ihrer Jugend verbringen die drei jedoch gemeinsam "Zuhause". In Polen. Sommer, voller positiver, aber auch negativer Erlebnisse. Eine Zeit des Erwachsenwerdens geprägt durch das, was sie dort erleben.

"Es fällt ihr leicht, die Seiten zu wechseln, denn Anna Baran hat zwei Seiten, sie ist gespalten von zwei Sprachen, zwei Orten und ist sich ständig dieser Kluft in ihrem Leben bewusst."

Anna, die schöne Anna, die in Amerika als Schauspielerin arbeiten möchte. Voll Neid wird sie von den daheim gebliebenen betrachtet, dabei ist sich ihrer selbst schon lange nicht mehr sicher. Gefangen in einer Beziehung, in der es einfach kein vorwärts mehr gibt, rennt sie einem Leben hinterher, das ihr so langsam aber sicher aus den Fingern gleitet.

"Justyna brauchte den Hauch des Todes, um ihre Liebe zu ihrem eigenen Sohn zu spüren, und sie brauchte ein paar Jahre später den Tod selbst, um noch etwas anderes zu verstehen: Das Leben war flüchtig und bedeutungslos."

Justyna ist die wilde des Dreiergespanns. Sie ist frech und sagt frei raus, was sie denkt, auch, wenn sie damit andere verletzt. Egal, Hauptsache sie selbst wird nicht verletzt. Nach diesem Prinzip lebt sie schon lange. Hat Übung darin einen Schutzwall um sich herum aufzubauen. Schläft mit jedem Jungen, der ihr über den Weg läuft, flüchtet in rein körperliche Beziehungen, um keine Gefühle zulassen zu müssen oder im schlimmsten Fall auch noch darüber reden zu müssen.

"Er war weniger aggressiv als die anderen und seine Fingernägel waren immer sauber - nicht, dass Justyna so ein Scheiß wichtig gewesen wäre."

Die dritte im Bunde ist Kamila. Sie ist die Nette, Liebe, Gutgläubige. Diejenige, die es immer allen Recht machen möchte und das Dreigestirn zusammenhält. Diejenige, die immer für Alle da ist und sich nichts sehnlicher wünscht, als zurück geliebt zu werden. Den Blick auf die Realität kann dadurch auch schon mal verloren gehen ...

Jede von ihnen trägt ihre eigene Maske, hinter der sie die Dramatik ihres Lebens verstecken kann. Geheimnisse und schlimme Erfahrungen, die sich fest eingebrannt haben, finden dahinter Raum und keinerlei Luft, um an die Oberfläche zu kommen. Eine gewisse Art der Resignation hat sich unter ihnen breit gemacht und ändert sich erst, als sie von einem schockartigen Ereignis wachgerüttelt werden.

"Wir träumten jeden Sommer" ist das starke Debüt der Autorin Dagmara Dominczyk, die mich mit ihrer kraftvollen Schreibe, in der sie Emotionen, verborgene Gefühle, Erfahrungen und Leben lebendig und doch mit dem angebrachten Maß an Depression und Resignation, zum Ausdruck bringen kann. Ihr Roman über Heimweh, Fernweh und Sehnsucht, von verborgenen Wünschen, verpassten Chancen und unausgesprochenen Gefühlen ist eine Leseempfehlung für alle, die sich auf Menschen einlassen können und sich für ihre Geschichten interessieren.

Buchinfo:

Insel (März 2014)
285 Seiten
19,95 €

25.05.14

[SuB am Samstag] mit Verspätung am sonnigen Sonntag



Für die kommende Woche liegen auf meinem Stapel Bücher, auf die ich mich schon richtig toll freue.
Ich poste nun nicht mehr zu jedem einzelnen Buch eine Inhaltsbeschreibung. Wenn ihr auf den Titel klickt, dann kommt ihr auf die passende Verlagsseite des jeweiligen Buches.

Ich wähle ja für meinen Stapel immer jeweils ein Buch aus dem Genre Young Adult, Belletristik und Fantasy. In dieser Woche stammen alle aus dem Heyne Verlag, denn damit erfülle ich eine der Aufgaben der Debüt Challenge (s. a. Tab "Challenges"). Aus dem Bereich Jugendbuch habe ich mir "Wenn ihr uns findet" von Emily Murdoch ausgesucht. Das Buch wurde mir vom Verlag angeboten und hat mich dank des Inhalts, in dem es um eine Protagonistin geht, deren Eltern geschieden sind, und deren Mutter nicht so recht mit ihrer Aufgabe zurecht kommt. angesprochen. Ich arbeite ja im sozialen Bereich und interessiere mich daher auch für solche Themen. Da meine Arbeit derzeit allerdings extrem anstrengend und stressig ist, habe ich mich in letzter Zeit eher davon distanziert auch nur ansatzweise solche Themen zu besprechen. Nun traue ich mich doch mal wieder ran und hoffe, dass mir der Roman gefällt und ich das Buch wirklich als Geschichte betrachten kann und nicht zu sehr mit meinem Job verknüpfe.

Das zweite Buch auf dem Stapel ist "Kein Ort ohne dich" von Nicholas Sparks. Dies ist mein erster Roman
des Erfolgsautors N. Sparks, da ich lange Zeit geglaubt habe, dass mir seine Bücher eh viel zu kitschig sind. Dann habe ich "Mit dir an meiner Seite" gesehen, die Verfilmung einer seiner Romane (ich weiß grad gar nicht, ob der Roman dazu auch so heißt ...?), und war hin und weg. Ein sehr schöner, aber auch trauriger Film, mit viel Tiefgang und obwohl große Gefühle eine gewichtige Rolle darin spielen, ist er meiner Meinung nach überhaupt nicht kitschig und das, obwohl Teeniestar Miley Cyrus die Hauptrolle spielt. Ich kann euch diesen Film nur ans Herz legen (Taschentücher nicht vergessen!!). Als dann der neuste Roman erschien, ergriff ich die Chance und er zog in mein Bücherregal ein. Nachdem gestern dann auch noch die neue Nachbarin erzählt hat, dass sie großer Sparks Fan ist und "Kein Ort ohne dich" noch mal alle seine Vorgänger übertrumpft, freue ich mich schon sehr auf den Roman und hoffe, dass sich das Wetter noch ein wenig hält, denn ich finde es könnte das perfekte Buch für laue Sommerabende auf dem Balkon sein.

Mit dem dritten Buch meines Stapels, treffe ich eine meiner liebsten Fantasyfiguren wieder: "Nuramon". So lautet nicht nur der Name meines Helden, sondern auch der Titel des Buches. Erschaffen wurde der Elfenkrieger gemeinsam von den beiden Autoren Bernhard Hennen und James A. Sullivan. Erstgenannter erschuf dann eine komplette Elfensaga aus insgesamt vier Bänden. Diese Bücher zählen nicht nur zu meinen Lieblingsromanen, sondern sind vor allem die Bücher, die meine Liebe zum Genre Fantasy überhaupt erst erweckt haben. Nun hat James A. Sullivan Nuramon sozusagen wieder zum Leben erweckt. Das Buch ist für mich schon jetzt irgendwie ein kleiner Schatz und ich hoffe wirklich sehr, dass meine Erwartungen nicht zu hoch sind und Sullivan an die erfolgreiche Erzählkunst seines Kompagnons Hennen anknüpfen kann.

Habt ihr eins der Bücher gelesen? Wie hat es euch gefallen? Habt ihr schon einen der Filme von Nicholas Sparks gesehen? Welches ist euer Lieblingsroman des Autors?

P.S.: Früher gab es hier sonntags ja immer den Wochenrückblick. Den habe ich vor einiger Zeit gestrichen, da ich den Sonntag dringend für Erholung benötigte. Ich möchte das eigentlich auch weiter beibehalten, dass ich den Sonntag für persönliche Dinge reserviere. An einen anderen Wochentag passt der Wochenrückblick nicht so gut, da der Samstag ja auch eigentlich schon für den [SuB am Samstag] reserviert ist. Wer etwas traurig darüber ist nun nicht mehr so viel aus meinem (literarischen) Leben mitzubekommen, aber auf Facebook angemeldet ist, der kann noch mal schauen, ob er den Blog dort schon "geliket" hat, denn dort poste ich doch sehr regelmäßig Bilder meines täglichen Wahnsinns ;)

Habt noch einen schönen Sonntag und ich hoffe sehr, dass wir uns alle über eine weitere sonnige Woche freuen können :)

22.05.14

Die Arglosen / F. Segal



" Dass es auch noch andere Lebensweisen gab als ihre, war ihr durchaus bewusst, aber sie kannte ihren Platz in der Welt und verspürte keinerlei Neugier auf Fremdes. Schon als sie sechzehn gewesen war, hatte Adam in ihren Augen das Leben ablesen können, das er mit fünfzig an ihrer Seite führen würde. Rachel wusste, wer sie war."

Rachel und Adam sind seit Jugendjahren ein Paar. Allen ist klar, dass sie es auch bleiben, und so ist es unabdingbar, dass sie auch heiraten werden. Das ist wie ein feststehendes physikalisches Gesetz oder eins der 10 Gebote. Rachel und Adam gehören einfach zusammen. Doch was geschieht, wenn plötzlich eine Unebenheit in der Konstante aus Vertrautheit, Sicherheit und Gemeinsamkeiten erscheint? Wie weit kann sie einem schon fest zusammengeschweißtes Gefüge Risse beibringen? Und wie ehrlich war dieses Gefüge dann tatsächlich? Wie viel kann es aushalten, bevor es zerbricht?

"Sie war ihm noch nie so reizend und so wunderschön vorgekommen wie jetzt, wo in ihren dunklen Augen eine Schüchternheit lag, die ihm sehr zu Herzen ging. "

Es ist nicht nur Adams Liebesleben, das scheinbar bis zu seinem letzten Atemzug hin, verplant ist, sondern auch sonst alles drumherum. Sein Leben ist strukturiert, gegliedert und verläuft in gleichmäßigen Bahnen, die es auch weiterhin einzuhalten gilt. Etwas konservativ und dröge, aber auch verbunden mit einer gewissen Sicherheit. Doch kostet er erst mal vom Nektar des Verbotenen, merkt der Mensch welche Reize davon ausgehen könne, und läuft, blind vor Gier, ins Verderben.

" ' Hier bei euch ist einfach alles so perfekt', sagte Ellie und aus ihrem Mund klang es wie eine Krankheit."

Adams Verderben heißt Ellie und ist die Cousine seiner Zukündtigen. Sie lässt ihn die Früchte des Verbotenen naschen und bringt ihn damit auf ihm ganz unbekannte Gedanken. Neue Reize wecken sein Interesse und alles, was er bisher hatte, erschient ihm plötzlich langweilig und abgedroschen. Der Leser begleitet ihn auf seinem Weg, seinem Ausbruch aus dem Gewohnten, denn langsam, nach und nach schleicht sich Ellie mehr und mehr in Adams Gedanken.

" ' Warum hast du es so eilig, die Welt zu sehen?', fragte sie ihn immer wieder. 'Dort wirst du lediglich lernen, dass der Mensch kleinlich und grausam ist und in seiner Kleinlichkeit epische Gräueltaten begehen kann. Du wirst lernen, dass hinter jeder Hautfarbe dieselbe Grausamkeit steckt [...]' "

Autorin Francesca Segal führt den Leser in ihrem Debütroman "Die Arglosen" durch verschiedene Stufen der Verführung, des Zusammenfindens und des Sich selbst Findens. Dabei wohnt ihr immer ein sarkastischer Unterton inne, der versteckte Andeutungen vor den Leser wirft, die dieser nicht übersehen, die dem Protagonisten jedoch keineswegs klar sind. Ein gefundenes Opfer ist dabei das konservative Verhalten der Protagonisten, das den Leser häufig sogar zum schmunzeln bringt, was man der Autorin aufgrund der Ernsthaftigkeit ihrer Schreibe, die anders war, als von mir erwartet, mich aber durchaus überzeugen konnte, zunächst gar nicht zugetraut hätte. Das Ende war nicht sehr überraschend, aber das wir schon von vorneherein klar, da es auch gar nicht zur Geschichte gepasst hätte. So war es, Alles in Allem ein runder Abschluss, der "Die Arglosen" zu einem netten Roman werden lässt. Ich bin gespannt, welche Ideen Francesca Segal für weitere Projekte in Petto hält.

Buchinfo:
432 Seiten
22,90 €
Übersetzerin: Verena Kilchling

21.05.14

[Gemeinsam lesen] Lockwood & Co.



    1.Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

„Lockwood & Co.Die seufzende Wendeltreppe“ / J. Stroud / S.37

    2.Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

„Die Gestalt kam noch näher.“
    3.Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)
Ich habe eine sehr schlaue Aussage entdeckt:
„Aber Teebeutel sorgen für etwas, das mindestens genauso lebenswichtig ist: nämlich, dass man bei Verstand bleibt.“
Ich bin schon auf den ersten Seiten total gefangen und würde statt zur Arbeit zu gehen viel lieber auf dem Balkon sitzen und lesen.
    4.Mit welchen Schauspielern würdest du die Hauptcharaktere deines aktuellen Buches besetzen, wenn es verfilmt werden würde?
„Lockwood & Co.“ ist ja ein Jugendbuch und dementsprechend sind die Hauptdarsteller auch Jugendliche. Da ich eh nicht so sehr viel Fernsehen schaue, kenne ich mich mit Schauspielern gar nicht so gut aus. Zumindest nicht mit den „moderneren“ bzw. auch nicht mit jugendlichen Darstellern. Die Schreibe erinnert mich jedoch sehr an die Sherlock Holmes Geschichten, die mit Jude Law und Robert Downey jr. Hervorragend besetzt sind. Allerdings besteht unser Ermittlerduo hier nicht nur aus männlichen Agenten …


Wer von euch hat es schon gelesen? Mit welchen Schauspielern würdet ihr es besetzen?


20.05.14

[Hörbuch] Wie Blut so rot / M. Meyer



Im zweiten Band der Luna Chroniken nimmt uns Autorin Marissa Meyer mit nach Frankreich, wo die junge Scarlet Benoit sich um das Gemüse ihrer Großmutter und ihren durch Entführung und Folter verwirrten Vater kümmert. Die von ihr über alles geliebte Grandmére ist seit einiger Zeit verschwunden und obwohl alle im Dorf glauben, dass die Alte nun endgültig verrückt geworden ist, hat Scarlet so eine Ahnung, dass dies nicht mit rechten Dingen zugeht.

Der Einstieg in den zweiten Band der „Luna Chroniken“ fiel mir überraschend leicht, obwohl die Autorin uns zunächst in ein ganz neues Setting führt. Von Cinderella springen wir nun quasi zu Rotkäppchen und der böse Wolf und ich glaube kaum, dass die Gebrüder Grimm sich jemals erträumt haben, dass diese beiden irgendwann einmal so gekonnt miteinander verknüpft werden.

Wir reden immer davon, dass die Luna Chroniken eine Märchenadaption sind, aber im Grunde hat Marissa Meyer so viele tolle neue Ideen gehabt und die Geschichte mit Leben und Fantasie gefüllt, dass man nur noch die tiefsten Grundfäden beider Storys miteinander in Verbindung bringen kann.

In Verbindung mit diesem Band kommt auf jeden Fall Teil 1 „Wie Monde so silbern“. Nachdem wir nun also Scarlet kennen gelernt haben, die eine seltsame Begegnung mit einem mysteriösen Kämpfer namens Wolf hat, tritt auch Cinder wieder in Erscheinung. Diese sitzt im Gefängnis mit Thorne, Captain Thorne, einem Gauner erster Güte. Er ermutigt sie ihre lunarischen Fähigkeiten einzusetzen und so gelingt beiden die Flucht. Doch was nun? Denn nach wie vor wird sie von Prinz Kai gesucht, der dem Druck Königin Levanas kaum standhalten kann, die sich nichts sehnlicher wünscht als Cinders Tod. Und außerdem gibt es da noch dieses kleine Geheimnis über ihre Vergangenheit, dass sie in sich trägt und das sie irgendwie mit Scarlet zu verbinden scheint ...

„Wie Blut so rot“ hat mir noch besser gefallen als der Vorgänger „Wie Monde so silbern“ und damit konnte mich Marissa Meyer schon wirklich begeistern. Doch nun geht’s so richtig rund. Action und Spannung geben sich die Klinke in die Hand und führen dazu, dass man gar nicht aufhören möchte Cinder und Scarlet auf ihrem Abenteuer zu begleiten.

Während ich im ersten Band noch Bilder in meinem Kopf hatte, die eher einer Disney Pixar Verfilmung glichen, konnte ich mich nun mehr und mehr auf Marissa Meyers Beschreibungen einlassen. Dazu trägt auch der veränderte Rahmen bei, der im Herzen die Rauheit trägt, von der sicherlich auch das Märchen „Rotkäppchen und der böse Wolf“ geprägt ist.

Nachdem ich Cinder schon im ersten Band liebgewonnen habe, kommen nun immer mehr Protagonisten dazu, die den Leser an die Geschichte fesseln. Nicht nur „Bad Boy“ Wolf weiß mit seiner geheimnisvollen Aura zu begeistern, sondern vor allem auch Thorne, der einen Hauch mit Jack Sparrow gemeinsam hat, aber eben doch ein ganz eigener, richtig cooler Typ ist. Und allen Freunden von Cinders Gefährtin Iko kann ich Hoffnung machen: wir treffen sie wieder ... wenn auch anders als erwartet ...

Der Grund warum ich mich wieder für die Hörbuchausgabe des Romans entschieden habe, ist Sprecherin Vanida Karun, der es wie kaum einer anderen Sprecherin gelingt den Figuren Leben einzuhauchen. Immer wieder schafft sie es mich zu berühren, zu fesseln aber auch zum Lachen zu bringen.

Wer „Wie Monde so silbern“ mochte, der wird „Wie Blut so rot lieben“. Wer noch keine der beiden Geschichten kennt, der sollte schleunigst damit beginnen, denn im September 2014 erscheint (ENDLICH!!) der nächste Teil der Chroniken „Wie Sterne so golden“.

Buchinfo:
Silberfisch (Januar 2014)
702 Minuten
2 MP3
Übersetzerin: Astrid Becker
Sprecherin: Vanida Karun



19.05.14

[SuB am Samstag] oder auch der neue Stapel der Woche

Tadaaaaaaaaaaaa...endlich ist es soweit. Wir haben im neuen Heim endlich, endlich, endlich Internet. Es wurde nun aber auch Zeit, denn ich habe schon jede Menge Rezis für euch angesammelt (welche das sind könnt ihr an der Leseliste erkennen), habe ein tolles Interview mit einer sehr sympathischen Autorin vorbereitet und möchte auch endlich wieder an "Gemeinsam lesen" teilnehmen. Kurz und knapp: Ich hab so richtig doll blogging Entzug!!

Bevor ich euch den neuen SuB vorstelle, muss ich gestehen, dass ich in den der letzten Woche nicht wirklich gut abgebaut habe. Ich habe lediglich "Der dunkle Kuss der Sterne" gelesen und dafür auch nur die ganze Woche benötigt, weil ich vor lauter Überstunden und Erschöpfung einfach nicht mehr geschafft habe. Prinzipiell hätte ich das Buch nämlich in einem durch lesen können, da es mir unglaublich gut gefallen hat.

Wenn ich also wieder in meinen Rhythmus reinkommen möchte, muss ich diese Woche 4 Bücher lesen (eins vom neuen SuB hab ich gestern schon verschlungen), weshalb ich mal drei dünnere ausgesucht habe. Zudem muss ich diese Woche nur zwei Tage arbeiten, aber die Baustelle im Haus frisst dann doch auch etwas Zeit und am Donnerstag steht mir ein Kuchenbackmarathon bevor, denn am Freitag habe nicht nur ich, sondern auch der Liebste Geburtstag. 

Von letzter Woche übrig geblieben sind "Ach wie gut, dass niemand weiß" von Alexa Henning von Lange und "Lockwood & Co." von Jonathan Stroud.


Auch für die kommende Woche habe ich mir ein paar echte Schätzchen zusammen gesucht, zu denen ich schon viele positive Stimmen gelesen habe (ja, zu einem auch negative, aber man soll sich ja immer selbst ein Bild machen). 

"Bäume reisen nachts" / A. Le Corff:
Inhalt (Quelle: Amazon):
Seit Monaten verbringt die achtjährige Manon ihre Nachmittage allein, unter einer riesigen Birke im Garten. Sie verschlingt ein Buch nach dem anderen und spricht mit Ameisen und Katzen, nur um an eines nicht denken zu müssen: das spurlose Verschwinden ihrer Mutter. Mit dem eigenen Kummer beschäftigt, vermögen Manons Vater Pierre und ihre Tante Sophie das stille Mädchen nicht zu trösten. Doch Manons Einsamkeit erweicht das Herz des mürrischen Nachbarn Anatole, der, seitdem er nicht mehr unterrichtet, sich von Kindern möglichst fernhält. Sie beginnen, gemeinsam den Kleinen Prinzen zu lesen, und es erwächst eine außergewöhnliche Freundschaft. Als eines Tages überraschend Briefe der Mutter eintreffen, schmieden das Mädchen und der alte Mann einen kühnen Plan, der sie gemeinsam mit Pierre und Sophie auf eine abenteuerliche Reise quer durch Europa führt … Bäume reisen nachts ist ein herzzerreißend schöner Roman über die Freundschaft ungleicher Menschen, über eine Familie, die sich neu erfindet, und den Mut eines kleinen Mädchens, Träume in Wirklichkeit zu verwandeln.

"Wir träumten jeden Sommer" / D. Dominczyk:
Inhalt (Quelle: Amazon):
Roggenbrot, brennendes Heu, frische Wäsche und Würstchen – so riecht Heimat für die New Yorkerin Anna Baran. Polen, das Land ihrer Kindheit. Damals hat sie mit der frühreifen, forschen Justyna und der nachdenklichen, sanften Kamila herrliche Nachmittage am See verbracht, Klamotten und Jungsgeschichten, Träume und Sehnsüchte bei einer Tüte Pommes geteilt, während aus dem Kassettenspieler »Forever Young« dröhnte. Die Welt war eine einzige große Verheißung. Doch jetzt, mit Anfang dreißig, sind ihre Träume geplatzt, Annas Leben und Liebe aus dem Ruder gelaufen, Kamilas Ehe mit ihrem Seelenfreund zerbrochen – und als dann Justynas Mann ermordet wird, ist den Freundinnen klar: Wir kommen da durch, durchs Leben – aber nur, wenn wir zusammenhalten. Dagmara Dominczyks Debüt ist ein lebenspraller Sommertag, durchzogen vom Duft nach frischem Gras, ein großes Leuchten auf einem kühlen See. Sie erzählt berührend von drei starken Frauen, die gemeinsam der Unbill des Lebens trotzen und die auch kein Ozean auseinanderzubringen vermag.

"So finster, so kalt" / D. Menschig:
Inhalt (Quelle: Amazon):Als Merle Hansen nach dem Tod ihrer Großmutter in deren einsam gelegenes Haus im Schwarzwald zurückkehrt, findet sie im Nachlass ein altes Dokument. Darin berichtet ein gewisser Johannes, der Ende des 15. Jahrhunderts im Haus lebte, über merkwürdige Geschehnisse rund um seine Schwester Margareta. Merle tut diese Geschichte zunächst als Aberglaube ab. Doch dann ereignen sich während ihres Aufenthaltes immer mehr unerklärliche Dinge: Kinder verschwinden, tauchen unversehrt auf und verschwinden wieder. Auch das alte Haus selbst scheint ein seltsames Eigenleben zu entwickeln. Langsam, aber sicher beginnt Merle sich zu fragen, ob an Johannes‘ Erzählung mehr dran ist, als sie wahrhaben wollte.

Welches der Bücher kennt ihr / habt ihr schon gelesen? Wie hat es euch gefallen? Welches davon möchtet ihr noch lesen?

Ich wünsche euch allen einen wundervollen Start in eine grandiose Woche und freue mich schon darauf euch hier nun wieder regelmäßig anzutreffen :)



14.05.14

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder Warum das Universum keinen Plan hat / Gavin Extence




Alex Woods ist noch ein Kind, als er Mr. Peterson kennen lernt. Ein eher seltsames Aufeinandertreffen, denn Alex war eigentlich auf der Flucht vor seinen Mitschülern, die ihn immerzu mobben, und ist dabei in Mr. Petersons Gewächshaus gelandet, das jedoch zerstört wurde, als einer der Raudis mit einem Baseballschläger drauf eingeschlagen hat. Mr. Peterson hält Alex dafür verantwortlich und so ist ihr erstes Kennenlernen nicht gerade positiv gestimmt.

Alex Mutter überlegt sich, wie der Junge das wieder gutmachen kann und verdonnert ihn zum Arbeitseinsatz bei dem schrulligen Alten. Obwohl sie viele Jahre Lebenserfahrungen trennen, merken sie schnell, dass sie sich in vielem ähnlich sind. Schon bald entwickelt sich eine Freundschaft.

Mittlerweile ist er 17, hat es in der Schule nach wie vor nicht leicht, denn außer, dass er seine Zeit lieber mit einem alten Mann verbringt, als mit Gleichaltrigen, liest er viel, hat eine Mutter, die Hellseherin ist und möchte Neurologe oder Astrophysiker werden. Außerdem ist ihm im Alter von 10 ein Meteorit gegen den Kopf geschlagen, weshalb er wochenlang im Koma gelegen hat.

Doch all das sind noch keine Gründe, um mit Marihuana in der Tasche und einer Urne voll Asche auf dem Beifahrersitz des Autos von der Polizei gefangen zu werden. Oder?

Dem jungen Briten Gavin Extence ist mit seinem Debütroman „Das unerhörte Leben des Alex Woods“ direkt ein Erfolg gelungen. Mag sein, dass es daran liegt, dass den Autor, der als Kind ein erfolgreicher Schachspieler war und Alex verbindet, dass sie sich beide Gedanken über die Welt und das Leben machen. Reine Spekulationen meinerseits, aber Alex Woods wirkt so lebendig und trotz seiner Besonderheiten, die ihn nun wirklich von anderen unterscheiden, so authentisch, dass Gavin Extence ihm sicherlich ein Stück seiner Seele mit auf den Weg gegeben hat.

„Das unerhörte Leben des Alex Woods oder Warum das Universum keinen Plan hat“ ist eine wunderbare und sehr rührende Geschichte über Freundschaft und Schicksal. Darüber, wie wichtig es ist, sich im Herzen ähnlich zu sein und nicht auf Oberflächlichkeiten zu achten. Der junge Autor hat ein Debüt voller Charme, Temperament und bewegender Momente vorgelegt, das Leserherzen höher schlagen lässt.
 
Buchinfo:
Blanvalet (März 2014)
480 Seiten
19,99 €
Originaltitel: Alex Woods VS The Universe
Übersetzerin: Alexandra Ernst

13.05.14

Der Herr der Tränen / Sam Bowring


Rostigan, einst Kämpfer und Streiter, zieht mit seiner Gefährtin Tarzi durchs Land. Diese ist Bardin und immer auf der Suche nach Abenteuern, um daraus Lieder dichten zu können. Vorzugsweise über ihren Liebsten, doch der ist des Kämpfens müde und auf der Suche nach Frieden und Ruhe.

Doch das ist ihm nicht vergönnt. Etwas sehr Gefährliches treibt sein Unwesen. Alte Mächte scheinen auferstanden zu sein, um mit neu entflammter Leidenschaft noch einmal in den Kampf zu ziehen und voller Gier Macht an sich zu reißen. Ob er will oder nicht, Rostigan landet mitten im Geschehen und ganz seiner alten Kämpfernatur entsprechend, kann er nicht wegsehen und mischt sich ein. Tarzi, erfreut darüber, ihn nun doch endlich kämpfen zu sehen, weiß gar nicht, welch düsteren Geheimnisse ihr Geliebter tatsächlich verbirgt ...

Der Einstieg in den Roman ist mir sehr leicht gefallen. Die Geschichte liest sich locker und flüssig, weshalb man schnell eine große Menge an Seiten verschlungen hat. Rostigan und Tarzi tragen maßgeblich dazu bei, dass man immer wieder gern ins Geschehen eintaucht. Er, ganz der alte Recke, stolz, mutig und geheimnisvoll, sie, vergnügt, ein wenig unbedarft und trotzig, immer in seiner Nähe.

Mir gefällt die Grundidee des Autors: Dinge sind quasi nicht materiell, sondern aus Fäden gewoben, in die sie sich auch wieder auflösen und somit verschwinden können. Grund genug für magische Befähigte dies auszunutzen, zumal es auch mit Menschen funktioniert und es möglich ist, die Fäden der Magie in sich aufzunehmen und so die eigenen magischen Fähigkeiten immer mehr aufzubauen. Gefährlich, wenn dieses Wissen in die falschen Hände gerät.

Sam Bowring ist in Australien als Stand Up Comedian bekannt. Dieses Wissen hat – und das gebe ich hier offen zu – einige Vorurteile hinsichtlich seiner Schreibe verursacht. Doch obwohl es hier und da noch kleine Schwankungen im Erzählstil gibt, der mal episch, poetisch ist, dann wieder eher Plauderton gleicht, ist es dem Autor im Großen und Ganzen gelungen einen Fantasyroman zu schreiben, der den Leser gut unterhalten kann. Ich hatte nicht das Gefühl etwas besonders neues zu lesen, aber ich habe das Buch immer wieder gern aufgeschlagen und Rostigan und Tarzi auf ihrer gemeinsamen Reise begleitet.

„Der Herr der Tränen“ ist der erste Band einer Duologie der zweite und damit auch Abschlussteil wird im Juni unter dem Titel „Wächter der Lüge“ ebenfalls im Blanvalet Verlag veröffentlicht.
 
Buchinfo:
Blanvalet (November 2013)
448 Seiten
9,99 €
Originaltitel: The Legacy of Lord Regret
Übersetzerin: Michaela Link

10.05.14

[SuB am Samstag] Jugendbuchschätzchen




Mein SuB für die kommende Woche beinhaltet drei Bücher der Verlage cbj / cbt.

"Der dunkle Kuss der Sterne" / N. Blazon:
Ich habe bisher erst ein Buch der Autorin gelesen und das gefiel mir eigentlich ganz gut. Nun ist in diesem Jahr wieder ein neues von ihr erschienen und nicht nur Cover und Titel, sondern auch Inhalt sprechen mich sehr an. Nachdem Damaris das Buch dann so sehr mochte, konnte ich einfach nicht widerstehen.

Inhalt (Quelle: cbt):
Canda, eine junge Frau der obersten Kaste Ghans, wacht nach einem schrecklichen Albtraum auf und erkennt sich selbst nicht mehr im Spiegel: Es ist ihr Gesicht, das ihr entgegenblickt, aber etwas ist verloren gegangen. Ihr fehlt der Glanz, mit dem sie alle bezaubert hat. Und Tian, dem sie versprochen war, ist spurlos verschwunden … Ihre eigene Familie verstößt sie und lässt sie wegsperren, doch Canda entkommt. Und trifft ausgerechnet auf die Mégana, die Herrscherin des Landes, die ihr einen erstaunlichen Handel vorschlägt: Sie stellt Canda einen Sklaven, den geheimnisvollen Amad, zur Seite, um Tian zu suchen. Doch der Preis, den Canda dafür zahlen muss, ist hoch, und ihre Suche führt auf ungeahnte Wege …

"Ach wie gut, dass niemand weiß" / A. Henning von Lange:
Eine Autorin von der ich schon länger mal was lesen wollte. Passt nun, denn "ein Spiel mit dem Feuer" klingt doch verlockend, oder?

Inhalt (Quelle: cbt):
Reibungslos, so soll das Leben von Sina, Tochter eines Staatsanwalts, verlaufen. Da passt ein aalglatter Schwiegersohn in spe wie Jean perfekt - jedenfalls für Sinas Eltern. Doch dann verändert ein einziger Abend Sinas ganzes Leben: Als ihre Freundinnen von den Jungs einer Gang angegriffen werden, ist es ausgerechnet einer der Täter, der Sina in letzter Minute rettet. Noah, so heißt der Junge, will Sina unbedingt wiedersehen und steigt sogar heimlich in die Villa ihrer Eltern ein, nur um mit ihr zu reden. Trotz allem, was zwischen ihnen steht, verlieben sich die beiden mit Haut und Haaren. Doch niemand darf von ihren heimlichen Treffen wissen! Und so beginnt ein Spiel mit dem Feuer, in dem plötzlich nichts mehr ist, wie es scheint ...
"Lockwood & Co: die seufzende Wendeltreppe" / J. Stroud:
Jonathan Stoud ist schon lange kein Unbekannter mehr im Jugendfantasybereich. Seine Bartimäus-Reihe ist nicht nur bekannt, sondern auch beliebt. Über "Lockwood & Co" habe ich so viel Gutes gelesen und auch der Inhalt ist total vielversprechend. Wie sollte ich da widerstehen??!

Inhalt (Quelle: cbj):
LONDON, ENGLAND: In den Straßen geht des Nachts das Grauen um. Unerklärliche Todesfälle ereignen sich, Menschen verschwinden und um die Ecken wabern Schatten, die sich nur zu oft in tödliche von Geisterwesen ausgesandte Plasmanebel verwandeln. Denn seit Jahrzehnten wird Großbritannien von einer wahren Epidemie an Geistererscheinungen heimgesucht. Überall im Land haben sich Agenturen gebildet, die in den heimgesuchten Häusern Austreibungen vornehmen. Hochgefährliche Unternehmungen bei denen sie, obwohl mit Bannkreisketten, Degen und Leuchtbomben ausgerüstet, nicht selten ihr Leben riskieren.

So auch die drei Agenten von LOCKWOOD & CO. Dem jungen Team um den charismatischen Anthony Lockwood ist allerdings bei einem Einsatz ein fatales Missgeschick passiert. Um die Klage abwenden und den Schadenersatz dafür aufbringen zu können, müssen die drei Agenten von LOCKWOOD & CO. einen hochgefährlichen und zutiefst dubiosen Auftrag annehmen. Dieser führt sie in eines der verrufensten Herrenhäuser des Landes und stellt sie auf eine Probe, bei der es um nichts weniger als Leben oder Tod geht …

Welches der Bücher habt ihr schon gelesen? Welches möchtet ihr noch lesen? Welches könnt ihr empfehlen?

08.05.14

Seeherzen / M. Lanagan

 
 
 " 'Ja, Miskaella, Robben!Seht ihr, sie ist ganz verliebt in die Tiere.' "

Miskaella Prout spürt ihn, den Lockruf der See. Die Verbundenheit die sie nicht nur zu dem Gewässer, sondern vor allem zu seinen Bewohnern, den Robben, verspürt. Eine magische Energie ist es, die Mikaella anzieht und sie verändert. Geheimnisvoll gegenüber ihren Mitbewohnern und ewig der Sehnsucht hinterher jagend.

Die Grundidee des Romans ist nicht schlecht. Verbundenheit zwischen Mensch und geheimnisvollen Fantasiewesen. Man hätte jedoch viel mehr daraus machen können und so ist es dem Roman nicht gelungen mich zu fesseln.

Vieles hätte man kürzen bzw. anders darstellen können. Es ist nicht so, dass ich mich hätte durchkämpfen müssen oder gelangweilt war, aber es gibt einige Erzählstränge, die meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig gewesen wären. Hätte man sie weggelassen, dann wäre der Sinn der Geschichte trotzdem noch logisch zu erschließen gewesen.

Die Schreibe der Autorin war für mich etwas zu platt. Ich hätte mir einen poetischeren Erzählton gewünscht, denn so ist es einfach plätschernd dahinerzählt, weshalb der gewisse Funken an Magie nicht aufkommen konnte.

"Seeherzen" ist ganz nette Unterhaltung, bei der Magie und Sehnsucht eine große Rolle spielen. Bei mir wurden leider kaum Emotionen ausgelöst, aber ich kann mir vorstellen, dass manch anderer Leser gefallen daran finden kann.

Buchinfo:
 
Rowohlt (März 2014)
336 Seiten
16,99 €
Übersetzerin: Mayela Gerhardt

07.05.14

Bald wird es Nacht, Prinzessin / Anna Schneider



" ' Weißt du, Nova ist vielleicht ein bisschen impulsiv und verrückt. Sie hält sich manchmal nicht an die Regeln. Sie will einfach das Leben mit jeder Pore genießen.' "

Anna Schneiders neuster Roman beginnt direkt so spannend, dass ich vom ersten Moment an gefesselt bin. Eindrücke und Geheimnisse, die mich instinktiv genau dort packen, wo ich es mir von einer guten Geschichte erwünsche: unter der Haut.

Nova ist ein junges Mädchen, das sich von der breiten Masse abhebt. Sie kleidet sich anders, macht scheinbar was sie will, hat einen Dickkopf und ist für Spaß und Unsinn zu haben. Was viele nicht Wissen: sie leidet an einer schweren Krankheit, die Tag für Tag ihr Leben beherrscht. Für Nova ist es daher wichtig etwas zu erleben. Sich selbst zu spüren und Dinge zu tun, die ihren Wunsch das Leben zu fühlen, unterstreichen.

Als Nova auf einer Party zusammenbricht, scheint sich kaum jemand für ihr Schicksal zu interessieren. Bis auf Daniel, der ein soziales Jahr im Krankenhaus macht und von zwei Jungs, die sich sehr merkwürdig benehmen, auf Nova aufmerksam gemacht wird. Er sorgt dafür, dass sie ins Krankenhaus kommt. Doch ob man sie dort retten kann bleibt ungewiss, denn sie ist noch auf der Feier ins Koma gefallen.

Jessi ist Novas beste Freundin. Und die Einzige, die Nova zumindest ansatzweise zu kennen scheint. Ihre Eltern haben kein Verständnis für ihr Verhalten, reagieren kühl und ablehnend und so fühlt sich Jessi dafür verantwortlich, Novas Geheimnis aufzuklären. Was ist an jenem Abend auf der Party tatsächlich geschehen?

Anna Schneider ist es wieder gelungen mich mit ihrem Jugendthriller zu fesseln. Diesmal ist es ihr sogar noch mehr gelungen an mich ranzukommen, mich zu bewegen, zu berühren und über viele Dinge, die im Buch eine Rolle spielen nachzudenken, als bei ihrem letzten Roman "Blut ist im Schuh". Sie selbst erklärt, dass das Thema sie sehr bewegt hat, sie viel mit Betroffenen geredet hat und emotional sehr tief in ihre Geschichte verstrickt war. Das ist für den Leser deutlich zu spüren und verhilft dem Buch damit nicht nur zu Authentizität, sondern auch zu jeder Menge Gänsehaut Momente.

Ich mag die Bücher der sympathischen Autorin, denn sie handeln von realistischen Themen und erzeugen so eine gewisse Nähe zum Publikum. Sehr detailliert gestaltete Protagonisten mit exakt gezeichneten Charakterzügen, runden "Bald wird es Nacht, Prinzessin" zu einer Geschichte ab, die nicht nur bei jugendlichen Lesern für sehr viel Emotionen sorgt.

Buchinfo:
 
224 Seiten
9,99 €

 

02.05.14

[Statistik] April

Auf meinem Blog trefft ihr mich ja derzeit leider eher selten an. Das liegt daran, dass wir im neuen Heim noch kein Internet haben. Kommenden Freitag wird sich das aber zum Glück ändern. Ich hab schon echten Bloggingentzug...
Ab und an versuche ich mal am Laptop meines Bruders zu schreiben, wenn ich dort zu Besuch bin oder über die Blogger App, aber die ist leider sehr unzuverlässig und lädt die Beiträge dann nicht hoch. Heute muss ich mich außerdem kurz halten, da ich mir ganz blöd den Zeigefinger aufgeschnitten habe und der doll weh tut, wenn ich die Hand viel bewege.
Ich versuche mich aber mehrmals täglich auf Facebook zu melden und freue mich auch dort über eure Besuche :)

Gelesene Bücher im April:

  Der eine Kuss von dir - P. Spychalski 10 /10 (Rezi)
  Das Haus des Windes - L. Erdrich 8 / 10
  Hier könnte das Ende der Welt sein - J.C. Whaley 5 / 10 (Rezi)
  Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung - V. D'Urbano 10 / 10 (Rezi)
  Bald wird es Nacht, Prinzessin - Anna Schneider 9 / 10
  Seeherzen - M. Lanagan 5 / 10
  Die Arglosen - Francesca Segal 7 / 10
  Dorn - Thilo Corzilius 5 / 10
  Letztendlich sind wir dem Universum egal - David Levithan 9 / 10


Wie ihr seht gab es in diesem Monat einige tolle Bücher, aber meine absoluten Herzensbücher waren "Der eine Kuss von dir" und "Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung".

Hörbücher:

Die Luna Chroniken 02: Wie Blut so rot - M. Meyer , gelesen von V. Karun 10 / 10
Die Wahrheit wie Delly sie sieht - K. Hannigan, gelesen von J. Ahlborn 10 / 10 ♥

Debütchallenge:

Aufgaben im April:

1. Lese einen Debütroman, der zwischen September 2013 und Dezember 2013 erschienen ist
2. Lese einen Debütroman, auf dessen Cover sich ein Herz befindet
3. Lese einen Debütroman, dessen Geschichte in Europa spielt

Ich habe zwar mehre Debüts gelesen, aber es nicht mehr geschafft alle rechtzeitig zu rezensieren, daher zählen nur "Hier könnte das Ende der Welt sein" und "Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung". Letzteres zählt außerdem für Aufgabe 3.

Eigentlich wollte ich euch vorstellen, welche Neuerscheinungen aus dem Mai auf meiner To-Read Liste stehen, aber das schaffe ich heute nicht. Nächsten Monat werde ich diese Rubrik dann einführen. Ansonsten erfahrt ihr auch immer Samstags welche Bücher ich in der kommenden Woche lesen möchte.

Genießt den wundervollen Wonnemonat Mai :)

Liebe Grüße Nanni