12.02.15

Die Bienen - Laline Paull




"Die Bienen" ist ein Buch über Mut, über Hoffnung und Bestimmung, über Liebe und Verbundenheit. Themen, die jedem Leser bekannt sind, weil er sie - das eine mehr, das andere weniger - schon am eigenen Leib erfahren hat. Weil es Bedürfnisse sind, die dem menschlichen Wesen zugeschrieben werden.

Das schlimmste was uns - und das ist tatsächlich eine menschliche Eigenschaft - passieren kann, ist uns festzufahren. Festzufahren in Handlungsabläufen, im Denken und im Betrachten der Dinge. Auch dies ist ein Thema, das von Autorin Laline Paull in ihrem Debüt eingeflochten wird. Das dieses sogar soweit überragt, dass es auf die Art der Umsetzung übergreift. Denn in Laline Paulls Roman sind nicht Menschen, sondern Bienen die Hauptdarsteller. Schon nach wenigen Seiten merken wir, dass der Unterschied zwischen uns und den Insekten gar nicht so groß ist, auch wenn es sich hier um eine fiktive Erzählung handelt.

Flora 717 ist die Protagonistin in diesem originellen Debüt, das in poetisch feiner, aber auch sehr spannender Form verfasst wurde. Sie ist eigentlich ein bisschen zu groß, etwas zu struppig und auch sonst sticht sie eher aus ihrer Familie heraus. Sie eignet sich Fähigkeiten kann, die sie zu etwas besonderem oder auch einem Sonderling machen.

Im Bienenstock herrscht eine sehr enge Struktur. Dieser hat sich jede einzelne Biene anzupassen. Seit Jahren, Jahrtausenden hat jede Familie ihre Aufgabe. Sperrt sich einer gegen diese von der Natur gegebenen Aufgaben, bringt er das ganze System durcheinander, dass darauf ausgerichtet ist der Königin zu dienen und sie und ihren Nachwuchs am Leben zu halten. Nur die Starken, die Perfekten dürfen überleben, alle anderen werden sofort eliminiert. Sind sie doch eine Bedrohung für das Überleben des Bienenstocks, der sowieso schon vielen Gefahren ausgesetzt ist. Zumal das System des Bienenstocks nur ein Punkt in einem viel weitläufigeren Kreislauf der Natur ist.

Vielfältigkeit, Individualität und Persönlichkeit zählen nicht, werden unterdrückt. Wer schlau ist weiß, dass ein System erst dann wirklich gut funktioniert, wenn jeder Einzelne seine spezifischen Fähigkeiten mit einbringt, dass dadurch einzelne Wesen zu einem perfekten Ganzen zusammengefügt werden.

"Die Bienen" ist ein wirklich interessanter und einfallsreicher Roman, der mich mit einer sehr besonderen Protagonisten, die nicht aufgibt und ihre Träume im Auge behält, zu begeistern weiß. An der ein oder anderen Stelle ist mir die Geschichte etwas langatmig, im Großen und Ganzen ist "Die Bienen" eine Lektüre, der man sich - dank der faszinierenden Gedankengänge der britischen Autorin Laline Paull - nur schwer entziehen kann.

Buchinfo:


346 Seiten
Gebunden mit Schutzumschlag
19,95 €
Originaltitel: The Bees
Übersetzung: Hannes Riffel


2 Kommentare:

  1. Hallo :)

    tolle Rezension! Du hast mir das Buch gerade sehr schmackhaft gemacht, es klingt wirklich interessant. Da bekommt meine Wunschliste gleich wieder Zuwachs.

    Liebe Grüße
    Insi Eule

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    1. Hey,

      freut mich, wenn ich dich damit anstecken konnte ;)

      LG Nanni

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