30.07.15

Mind Games / Teri Terry



"Ich frage mich, was die Welt lieber will: Fantasie oder Realität?"

Luna lebt in einer Welt, in der sich fast jeder Mensch in einer virtuellen Welt ein zweites Leben aufbaut. Man verbringt dort seine Freizeit, loggt sich im Schulgebäude ein, um zu lernen, kann sich verändern, wie man möchte. Um längere Zeit am Stück in der virtuellen Welt verbringen zu können, hat man die Möglichkeit seinen Körper mit Lebenserhaltenden Maßnahmen zu versorgen, um einfacher dorthin zu gelangen, kann man sich ein Implantat einsetzen lassen.

Luna ist Verweigerin. Sie möchte nicht in die virtuelle Welt, denn ihre Mutter ist dort gestorben, obwohl sie ein Hacker Ass war. Was sie mit ihrem Leben anfangen wird, weiß sie noch nicht. Eine gute Arbeitsstelle wird sie nicht bekommen und auch ein Platz an der Uni wird ihr sicher nicht zugesprochen, denn sie bewegt sich in der Schule eher im Mittelfeld. Doch dann ruft der Großkonzern PareCo, Entwickler von Software, Spielen und einem großen Teil der virtuellen Möglichkeiten, zum großen Leistungstest auf. Auch Luna soll daran teilnehmen. Und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse in ihrem Leben.

"Ich muss immerzu daran denken, dass ich niemandem erzählen soll, was ich wahrnehme. Hat jeder von uns Anweisungen erhalten? Und wenn ja, sind es die gleichen oder unterschiedliche?"

Der Einstieg in "Mind Games" ist mir leicht gefallen. Die Autorin konnte mich anfangs mühelos mit ihrer lockeren Sprache mitnehmen und hat dann so viele Fragen aufgeworfen, dass ich nur allzu gern weitergelesen habe und die Spannung kaum aushalten konnte. Leider ist es Teri Terry nicht gelungen dies durchgängig zu halten. Ein paar Seiten weniger und der Roman wäre sicherlich trotzdem oder vielleicht sogar noch eher gelungen.

Die Geschichte ist in mehrere Abschnitte gegliedert, die jeweils von einem aussagekräftigen Zitat berühmter Persönlichkeiten begleitet werden und kleine Anhaltspunkte zum Inhalt geben. Eine schöne Idee. Die Abschnitte sind für meinen Geschmack jedoch oftmals zu abgehakt und abgeschottet. Die Autorin versucht diese spannend enden zu lassen - was ihr auch zu großen Teilen gelingt -, kann diesen erhöhten Spannungsbogen dann jedoch nicht immer mit in den nächsten Abschnitt überführen, so dass der Leser jedes Mal in ein Loch fällt. Sehr schade, denn dadurch wirkt die Schreibe unstrukturiert und so, als habe Terry Handlungen herausgeschnitten.

Zum Ende hin, nimmt der Roman noch mal an Fahrt auf. Ich fliege geradezu durch die letzten Abschnitte, die mir rein von der Handlung her sehr gut gefallen, für die ich mich aber nicht mehr allzu doll erwärmen kann, da ich noch ein bisschen in einer genervten Stimmung feststecke, da Protagonistin Luna mir manchmal allzu naiv erscheint. Würde sie ein bisschen mehr Skepsis aufbringen, könnte ich mich deutlich mehr mit ihr anfreunden.

"Mind Games" war mein erster Roman der vielgereisten Autorin Teri Terry, deren "Slated" Trilogie in Deutschland mehr als erfolgreich einschlug. Leider konnte mich ihr neustes Werk nicht bis ins letzte begeistern, obwohl es sehr viele interessante Gedankenstränge gibt, die aber leider nicht bis zum Ende ausgeführt wurden. Alles in allem ein Buch, das mich ganz nett unterhalten hat und mit seinem Ende noch mal ein paar Punkte bei mir sammeln kann, mir aber nicht die spannenden Lesestunden einbrachte, die ich mir erhofft hatte.


Buchinfo:


Coppenrath (2015)
464 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
17,95 €
ab 14 Jahren
Originaltitel: Mind Games
Übersetzung: Petra Knese
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Beim Buchladen am Freiheitsplatz versandkostenfrei bestellen.

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