07.09.15

Das Streichelinstitut - Clemens Berger



Wenn man gewisse Erwartungen an einen Roman stellt, hat dieser häufig nicht die Möglichkeit diese zu erfüllen. So erging es leider auch dem Buch "Das Streichelinstitut", in dem Protagonist Sebastian, ewiger Student, besagtes Streichelinstitut eröffnet. 

Auf die Idee, diesen beruflichen Schritt zu gehen, ist seine Freundin Anna gekommen, die begeistert von Sebastians Streicheleinheiten, nicht nur seine Fähigkeiten, sondern auch das Bedürfnis vieler Menschen nach Nähe und Zärtlichkeit, erkennt. Klingt kurzzeitig nach einem Erotiroman, ist es aber nicht. Sebastians Absichten sind rein hilfsbereiter Natur und erfolgen nach festgesetzten Regeln, die nur Tätigkeiten oberhalb der Gürtellinie einschließen.

Das Interessante am Buch sind die Personen, die aus den verschiedensten Gründen die Dienstleistung des Streichelinstituts nutzen und sich mit Hilfe von Sebastians magischen Händen ihre Probleme wegstreicheln lassen. Probleme, die sich sehr im psychologischen Bereich einbetten lassen und  gewisse Grundkenntnisse in der Psychologie, aber vor allem auch der Philosophie voraussetzen.

Was ich erwartet hatte: einen Wohlfühlroman, der sanft streichelnd für locker wärmende Lesestunden sorgt. Was "Das Streichelinstitut" tatsächlich ist: ein gesellschaftskritischer Roman mit deutlich spürbaren philosophischen Zügen. Dadurch, dass ich mit anderen Erwartungen an das Buch rangegangen bin, hat es lange gedauert, bis ich überhaupt in die Geschichte reingekommen bin. Das erwünschte Lesewohlbefinden hat sich leider gar nicht eingestellt. "Das Streichelinstitut" ist ein kluger und witziger Roman, der leider weder zu meiner Lesestimmung, noch zu mir gepasst hat.

Buchinfo:


btb (Februar 2015)
368 Seiten
Taschenbuch
10,99 €
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