14.04.16

Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance - Estelle Laure



Die Schwestern Lucille und Wrenny sind familiär auf sich allein gestellt. Ihre Mutter ist weggegangen. Wohin wissen sie nicht. Wann sie wieder kommt, wissen sie auch nicht. Die Familie ist einfach nicht mehr, was sie mal war, seit die Sache mit ihrem Vater geschehen ist.

Lucille weiß, dass sie sich nicht über Wasser halten können, wenn sie nicht schnellst möglich einen Job findet. Warum nicht in einer Bar, in der sie knapp bekleidet servieren muss? Nachts arbeiten, auf die kleine Schwester aufpassen und zur Schule gehen – Lucille steht vor einer Aufgabe, die sie wenn überhaupt nur mit Hilfe von Freunden schafft.

Vertrauen. Was heißt das überhaupt? Wenn du einem Menschen vertraust, drückst du ihm ein Messer in die Hand, das er dir in den Bauch rammen kann. So viel weiß ich.“

Einer dieser Freunde ist Digby. Sie kennen sich schon von Kindesbeinen an, doch seit kurzem haben sich diese Gefühle verändert. Lucille versucht dieses flaue Gefühl zu verscheuchen, dass sie bei seinem Anblick überkommt. Versucht die wohlige Wärme, die jede seiner Berührungen bei ihr auslöst, zu ignorieren, denn Digby ist schon lange in einer Beziehung. Und noch mehr Unruhe kann sie in ihrem Leben gerade nicht gebrauchen.

Lucilles Leben ist also gerade so turbulent, wie das farbenfrohe Cover. Gemessen an den Farben durchläuft sie familiär eher schwarz- und brauntöne. Einziger Farbklecks ist ihre kleine Schwester Wrenny, die ein echtes Herzchen und wirklich sehr liebenswert ist. Sie sollte diese Erfahrung nicht machen müssen, weder Mutter noch Vater greifbar zu haben. Viel zu sehr versucht sie erwachsen zu sein und ihrer Schwester nicht zur Last zu fallen. Daneben bleibt viel zu wenig Raum um ein Grundschulkind zu sein, dass seine Nachmittage mit spielen und die Abende umrahmt von Elternliebe verbringt.

Ich spüre ihn mehr, als ich ihn sehe, als er näher kommt.
Ich spüre ihn mehr, als ich ihn sehe, als er die Hand neben meine legt.
Ich spüre ihn, dann sehe ich ihn, als er seine Hand in meine flicht, einen Finger zwischen jeden Finger.“

Eine rot-orange Aura umgibt die Beziehung zwischen Lucille und Digby, zwischen denen es vor Spannung nur so knistert. Estelle Laure baut hier eine Liebesgeschichte ein, die süchtig macht. Das Spiel mit dem Feuer, die dem entgegen gesetzte Vertrautheit, Gefahr und Geborgenheit.

„Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance“ ist genau das, was Cover und Titel versprechen. Ein Roman, der vom Glück der Freundschaft erzählt, der zeigt, wie wichtig es in der Not ist, Menschen zu haben, die unterstützen. Trotz des bitteren Beigeschmacks, den die Geschichte der beiden Schwestern hat, weil sie von den Eltern nun mal keinen Rückhalt erwarten können und viel zu jung auf sich allein gestellt sind, überwiegen die freudigen Elemente des Romans. Wärme, Herzlichkeit und erste Liebe. Lucille und Wrenny sind allein, aber glücklicherweise nicht einsam.

Buchinfo:


FischerKJB (März 2016)
256 Seiten
Gebunden mit Schutzumschlag
14,99 €
Originaltitel: This Raging Light
Übersetzung: Sohie Zeitz

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2 Kommentare:

  1. Hey,

    mir hat das Buch auch sehr gefallen und ich finde, es lässt sich auch sehr schnell lesen :)

    LG
    SOnja

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    1. Liebe Sonja,

      ja das stimmt. Ich hatte es auch ziemlich fix durch :)

      Liebe Grüße
      Nanni

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