27.02.17

[Kinder Traumstube] Penelop und der funkenrote Zauber - Valija Zinck



Penelop ist ein seltsames Mädchen: Ihr Haar ist so grau wie das ihrer Oma! Und sie weiß immer schon vorher, was ihre Mutter im nächsten Moment fragen wird. Aber eines Morgens ist alles anders: Penelop wacht auf – und hat plötzlich funkenrotes Haar! Und sie spürt eine nie gekannte Kraft in sich. Am selben Tag erfährt sie auch, dass ihr Vater noch lebt. Dabei hat sie immer geglaubt, er sei gestorben. Heimlich macht Penelop sich auf den Weg, um ihn zu finden. Sie ahnt nicht, welches Abenteuer sie erwartet …
Von Annabelle von Sperber liebevoll illustriert.

(Text & Cover: (c) Fischer Verlag, Foto: N. Eppner)

Gut, dass es Heldinnen wie Penelop gibt. Mutig, neugierig und selbstbewusst geht sie durchs Leben und nimmt uns mit auf ein zauberhaft, spannendes Abenteuer.

Besonders viel Freude macht das Mutig sein dann, wenn Zauberkräfte im Spiel sind. Bis vor Kurzem hat Penelop davon gar nichts gewusst, doch dann entdeckt sie den geheimnisvollen Brief ihres Vaters und ihre Mutter muss ihr all die bisher verschwiegenen Geheimnisse erklären. Dass ihr Vater nach ihrer Geburt einfach so verschwunden ist, kann Penelop nicht einfach so hinnehmen. Sie erdenkt sich einen Plan, wie sie seinem Fortbleiben ein Ende bereiten kann.

Penelop ist eine ganz zauberhafte Protagonistin. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie verfügt über außergewöhnliche Zauberkräfte, auf die sie nur durch einen dummen Zufall aufmerksam geworden ist. Autorin Valija Zinck gräbt dafür nicht in der allgemeinen Klischeekiste für Zauberei und Humbug, sondern lässt ihre Fantasie spielen. Das lockert die Stimmung des Buches und lässt es zu einem vergnüglichen Leseabenteuer werden.

Ein Abenteuer ist die Geschichte des Mädchens mit den Feuerroten Haaren auf jeden Fall. Eins von der Sorte, bei der man selbst gerne dabei wäre oder noch besser - bei dem man selbst gerne die zauberhafte Penelop wäre. Obwohl ich als Ü30 Leserin die Zielgruppe längst überschritten habe, konnte Zinck mich ebenso fesseln, wie sie es mit kleinen Lesern und Leserinnen tun wird. Kein Erzählstrang ist vorhersehbar, durch Überraschungsmomente und fantasievolle Handlungen wird "Penelop und der funkenrote Zauber" zu einem spannenden Roman, den ich sehr gerne weiterempfehle.

Fischer Verlag KJB (Februar 2017)
256 Seiten
Hardcover
ab 10 Jahren
12,99 €
hier Versandkostenfrei bestellen

Fischer Verlage auf Facebook
Fischer Verlage auf Twitter
Fischer Verlage auf Instagram

postet mir in den Kommentaren den Link zu eurer Rezension. 
Ich verlinke euch dann hier.




26.02.17

[Tag] The Blogger Tag - 15 Fragen an mich

Die Liebe zu den Büchern hat diesen Tag bei schonhalbelf entdeckt ( Inga hat ihn bei dufttrunken entdeckt usw. ;)) Ich bin kein großer Tag Fan, aber hin und wieder macht es Spaß einen zu beantworten. 
Wenn ihr auch Lust habt, diese 15 Fragen zu eurem Leseverhalten zu beantworten, dann nehmt sie euch gerne mit und verlinkt euren Post hier in meinen Kommentaren oder auf Ingas Blog.


(Foto: (c) unsplash)

1.Welches Buch liegt gerade auf deinem Nachttisch? 

Auf meinem Nachttisch liegt mein Reader (vollgepackt mit ich weiß nicht wie vielen Büchern), "Der Esel Pferdinand - Pferd sein will gelernt sein" von Susa Kolb und ein Band "Die Schule der magischen Tiere" von Margit Auer. Tatsächlich lese ich momentan kaum im Bett. Höchstens mal ein, zwei Seiten, aber dann fallen mir auch schon die Augen zu.
Bevor meine Tochter ins Bett geht, kuscheln wir gemeinsam im großen Bett und mein Mann oder ich lesen ihr etwas vor. Wenn morgens noch etwas Zeit ist, bevor wir aufstehen müssen, kommt sie auch nochmal zu mir ins Bett, schmiegt sich mit ihrem Kuscheltier an und ich lese ihr vor. Oft nimmt sie das Buch schon selbst vom Nachttisch.

2. Auf welche Neuerscheinung freust du dich dieses Jahr am meisten? 

In diesem Jahr erscheinen wieder einmal so viele tolle neue Bücher. Ich bin gespannt auf den neuen Zafón "Das Labyrinth der Lichter" (16. März, Fischer Verlage) und freue mich, dass mein Lieblingsautor Christoph Marzi im Oktober auch wieder ein neues Buch veröffentlicht ("Mitternacht", PIPER).
Am meisten ersehnt habe ich wohl die Fortsetzung von "Meine geniale Freundin" / E. Ferrante. Die Reihe besteht aus vier Teilen und Band 2 "Die Geschichte eines neuen Namen" befindet sich schon in meinem Regal, weil er im Januar erschienen ist. Sollte mir das Buch wieder so gut gefallen wie der erste Teil - wovon ich ausgehe - erscheint im August auch schon Teil 3 "Die Geschichte der getrennten Wege".

3. Was ist das traurigste Buch, das du jemals gelesen hast? 

Gerade vor kurzem habe ich ein sehr trauriges Buch gelesen. "Salz für die See" von Ruta Sepetys hat mich ungemein bedrückt. Ich weine nicht schnell, aber bei diesem Roman konnte ich die Tränen nicht zurückhalten. 
Sehr bewegend und vor allem sehr realistisch erzählt die Autorin eine Sequenz aus dem Zweiten Weltkrieg. Zu lesen, was die Menschen durchmachen mussten und sie dabei zu begleiten in ihr Unglück zu laufen, denn wir Leser wissen ja, was damals passierte, hat mich so sehr mitgenommen, dass ich das Buch zwischendrin immer wieder zur Seite legen musste. 
Ich kann euch "Salz für die See" nur ans Herz legen, denn dieses Thema muss ganz unbedingt immer und immer wieder vor Augen geführt werden, um nicht die gleichen Dummheiten zu wiederholen.

4. Welches Buch hat dein Leben besonders geprägt? 

Das sind "Die Richtlinien für Reiten und Fahren". Zumindest die ersten beiden Bände sollten Grundlage für jeden Reiter sein, denn reiten ist ein Sport, in dem man über viel theoretisches Wissen verfügen sollte, um seinem Pferd gerecht zu werden. 
In der Ausbildung waren sie für mich die wichtigsten Lehrbücher und auch heute schaue ich immer wieder rein, wenn ich mal mit einem meiner Pferde oder meinen Reitschülern in der Klemme stecke und das Gefühl habe auf der Stelle zu treten.

5. Wonach sortierst du deine Bücher und wo stapelst du sie? 

Ich habe ein Bücherzimmer, in dem drei Wände mit Regalen vollgestellt sind. In einer Regalwand sind Jugendbücher einsortiert, in einer Fantasy, in der anderen Belletristik. Sortiert nach dem Alphabet, im Jugendbuchregal nach Verlagen und Alphabet. Sachbücher stehen oben auf den Regalen. Kinderbücher im Esszimmer.
In den nächsten Wochen muss ich dieses Zimmer allerdings räumen, weil es zum Kinderzimmer werden wird. Wie und wo ich dann alle meine Bücher unterbringe, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht so genau.

6. Was ist das lustigste Buch, das du bisher gelesen hast? 

Obwohl ich im Fernsehen eigentlich fast nur lustige Filme / Serien schaue, lese ich nicht so gerne lustige Bücher. Über den Humor von Horst Evers kann ich mich aber immer prächtig amüsieren.

7. An welchen Orten liest du überhaupt? 

Überall. Derzeit aber meistens im Lesesessel in unserer Küche und bald hoffentlich wieder draußen.

8. Was ist das spannendste was dir im Bezug zu Büchern bisher passiert ist? 

Die liebe Petzi hat das zwar auch schon geschrieben, aber für mich ist es tatsächlich auch mein Blog. Mit allem drumherum. Mit all seinen Entwicklungen, all den tollen Verlags-, Autoren-, Leser- und Bloggerkontakten und natürlich mit all den spannenden Büchern, die ich durchs Bloggen entdeckt habe.

9. Welches Kinderbuch ist dir besonders in Erinnerung geblieben und warum? 

"Die kleine Hexe" von Ottfried Preussler, weil meine Mama und meine Kindergärtnerin es mir immer und immer wieder vorlesen mussten.

10. Wer ist deine Lieblingsautorin / dein Lieblingsautor? 

Christoph Marzi

11. Wo kaufst du deine Bücher? 

Im Buchladen am Freiheitsplatz. Ich bestelle online, per eMail oder telefonisch und bekomme dann ein sehr nettes Päckchen innerhalb kürzester Zeit zugeschickt. Bei uns im Ort gibt es auch eine Buchhandlung, aber die ist leider schlecht sortiert. Lediglich die Abteilung der Kinderbücher ist zu empfehlen.

12. Was ist das gruseligste oder spannendste Buch, das du bisher gelesen hast? 

Für Grusel und extreme Spannung bin ich ja nicht so zu haben, aber sehr gefesselt hat mich der Kriminalroman "Die andere Hälfte der Hoffnung" von Mechtild Borrmann.

13. Welche Buchticks hast du? 

Ich lege meine Bücher nicht aufgeschlagen irgendwo hin. Buchrücken brechen geht gar nicht!!

14. Welches Buch ist das günstigste und welches das teuerste in deinem Regal? 

Welches Buch das günstigste ist, weiß ich gerade nicht. Das teuerste ist eine dreibändige Enzyklopädie über Pferderasse, die ich zur Konfirmation bekommen habe.

15. Welches Buch hat dich am meisten enttäuscht? 

"Bei den Wölfen" / Sarah Hall. Dieser im Herbst erschienene Roman hat mich mit seinem Wolfscover so verlockend angelächelt, dass ich ihn unbedingt lesen wollte. Statt der erwarteten Geschichte über Tiere, Natur und Leidenschaft, bekam ich die dröge Story einer unsympathischen jungen Frau. Ich habe das Buch nach fast 200 Seiten abgebrochen.

23.02.17

Ein bisschen wie Unendlichkeit - Harriet Reuter Hapgood




»So ist es, wenn man jemanden liebt.
So ist es, wenn man um jemanden trauert.
Ein bisschen wie Unendlichkeit.«

Als die Ferien anfangen, möchte Gottie eigentlich nur unter dem Apfelbaum liegen, in die Sterne schauen und über das Universum nachdenken. Sie kennt jede Theorie zu Raum und Zeit und kann alles mit einer Formel erklären. 


Außer, warum ihr bester Freund Thomas, der vor einigen Jahren weg­gezogen war, plötzlich wieder auftaucht. Warum niemand ihre Verzweiflung über den Tod ihres Großvaters Grey versteht. Und warum sie in Flashbacks ganze Szenen ihres Lebens erneut durchlebt. Verliert sie den Verstand oder wird sie wirklich in die Vergangenheit versetzt? Und wie kann sie in der Gegenwart bleiben – bei Thomas, dessen Küsse ihr Universum verändern?

(Text & Cover: (c) Fischer Verlage, Foto: N. Eppner)

Bevor ihr durch meine Worte auf eine falsche Fährte geleitet werdet, eins vorweg: ihr solltet "Ein bisschen wie Unendlichkeit" unbedingt lesen. Egal, welche Vorstellungen ihr euch im Vorfeld von diesem Buch macht. Nehmt es zur Hand und lasst euch darauf ein. Auf all die traurigen, verrückten, bewegenden und zauberhaften Momente.

"Ich will alles los sein: Haare, Party, Garten, Jason, Wurmlöcher, Zeit, Tagebücher, Tod - besonders den Tod, ich habe lebenslang genug davon."

Ich habe "Ein bisschen wie Unendlichkeit" empfohlen bekommen und dann ins Regal gestellt. Ich habe es auf Empfehlung wieder herausgenommen, um es zu lesen. Den Klappentext habe ich mir nicht angeschaut. Was mich erwarten würde, war mir unklar.

Das Cover ist nicht mein Geschmack. Mit all den bunten Farben, suggeriert es mir eine kitschige Geschichte. Nach wenigen Seiten weiß ich, es hat einen Bezug zur Physik, zu Wurmlöchern und Zeitstrudeln. 

Ein Buch über Physik? Was will ich damit? (Zur Info: meine Physiknote trug in den Klassen 8 - 10 den Namen mangelhaft) Wie soll ich mich auf so ein Buch einlassen?

Die Figuren haben es möglich gemacht. Sie haben mich mitgenommen und dafür gesorgt, dass ich unbedingt ihre Geschichte, diesen für sie absolut wichtigen und verändernden Abschnitt ihres Lebens kennenlernen wollte. Gottie, der es mit präziser Treffsicherheit gelingt das Falsche zu tun, Thomas, der sowas von absolut sympathisch ist, Gotties Bruder Ned, der Sänger einer Rockband namens Fingerband ist, Gotties und Neds Vater, der ein bisschen in seiner Zeit hängen geblieben ist und der verrückte, der großartige, der besondere Grey, der nun leider nicht mehr lebt und mit seinem Tod den Boden unter den Füßen seiner Familie mitgerissen hat. 

"Aber seit Grey gestorben ist, gelingt es mir kaum, mit meinen eigenen Freunden zu reden, geschweige denn mit denen anderer. Mein gesamter Wortschatz wurde mit ihm eingeäschert."

Der Tod ist kein seltenes Thema in der Literatur. Auch nicht in Jugendbüchern, denen man gerne eine Verharmlosung der Welt vorwirft. Harriet Reuter-Hapgood beweist das Gegenteil. Menschen verarbeiten den Tod auf unterschiedlichste Arten. Von Trauer über Wut bis hin zu Verdrängung und psychischen Erkrankungen kann alles dabei sein. Diese Erfahrung muss auch Gottie machen, die nicht nur den Tod eines, sondern zweier geliebter Menschen verarbeiten muss und deshalb völlig aus der Bahn geworfen wird. Ihr Blickwinkel, ihre Sichtweise auf die Welt verschiebt sich so sehr, dass ihre Familie, ihre Freundschaften und nicht zuletzt sie selbst, daran zerbrechen würden, wenn es nicht in allem Dunkel immer auch ein Licht geben würde.

Der Tod verschwindet nicht. Ich weiß auch nicht, ob es stimmt, dass der Schmerz vergeht, aber das Leben geht weiter. In all seiner Pracht und Schönheit. Und es kommen und gehen Menschen, die wir lieben. Und eben die Menschen im Auge zu behalten, die wir lieben und die uns lieben, das ist das Wichtigste im ganzen Leben, denn sie sind das, was das Leben ausmachen. Danke liebe Gottie, lieber Thomas, lieber Grey, dass ihr uns alle daran erinnert.


Fischer Verlage KJB (Februar 2017)
384 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
ab 14 Jahren
16,99 €
Übersetzung: Susanne Hornfeck
hier Versandkostenfrei bestellen

Fischer Verlage auf Facebook
Fischer Verlage auf Twitter
Fischer Verlage auf Instagram



21.02.17

Der Winterkaiser - Katherine Addison




Maia hat sein Leben bisher in der Provinz verbracht, wohin ihn sein Vater, der mächtige Elfenkaiser, verbannte. Doch als dieser zusammen mit den drei ältesten Prinzen bei einem Unglück überraschend verstirbt, sitzt Maia plötzlich auf dem Thron – und muss sich in einer komplizierten und teils feindlichen Umwelt behaupten.

Maia – halb Elf, halb Kobold – macht die Erfahrung, dass das tägliche Leben eines Kaisers einem Spießrutenlauf gleicht: Jede Audienz ist eine Herausforderung, jede Palastintrige kann zur Entthronung und letztendlich zum Tod führen. Selbst so einfache Dinge wie Freundschaften zu schließen werden zur Herausforderung. Und dann ist da noch der mit allen Wassern gewaschene Lordkanzler, der versucht, den jungen, unerfahrenen Elfenkaiser unter seine Kontrolle zu bekommen ...

(Text: (c) Fischer Verlage, Foto: (c) N. Eppner)

Chenelo Drazharan, Dazhis Athmaza, Csevet Aisava ... das sind nur einige der vielen Namen, die Katherine Addison in ihren Roman "Der Winterkaiser" eingebaut hat. Ungewohnt und fantasievoll, gaben sie mir auf den ersten Seiten das Gefühl, dass ich in diesem Fall keine gewöhnliche Fantasygeschichte vor mir liegen habe, sondern ein Buch, das vom Leser Aufmerksamkeit fordert. 

Trotz all der Namen, die glücklicherweise in einem Glossar aufgelistet sind, habe ich relativ schnell meine Orientierung gefunden. Protagonist Maia hilft mir der dabei. Sympathischer Herrscher wider Willen, der mit viel Tiefe dargestellt, zum roten Faden einer Welt wird, die für ihn selbst verwirrend scheint. Das Leben als Kaiser ist nicht immer einfach und entbehrt oftmals jeglicher Logik.

Maia gerät mitten hinein in Machtspielchen und Intrigen. Wahrheiten werden verdreht und so ausgelegt, dass sie entsprechend Wirkung zeigen. Jeder ist sich selbst der Nächste, Neuerungen werden mit Skepsis betrachtet und Personen anderer Völker abgelehnt. Schubladendenken am Hofe des Kaiser befremden ihn ebenso sehr wie sein neues, fremdbestimmtes Leben. Statt über mehr Macht zu verfügen, hat er das Gefühl zum Spielball jener zu werden, die nach Macht gieren und sich rein über diese identifizieren.

Mit dem Wechsel in die Machtposition, muss Maia sich von nun an nicht nur mit vielen fremden Personen auseinandersetzen, sondern in großem Maße auch mit sich selbst. Abgeschoben als unliebsamer Empörkömmling einer ungewollten Ehe, Halbblut aus Elf und Kobold, lebte er bisher im Hintergrund. Ungeliebt und ungehört. 

Ich gebe es zu: anfangs habe ich mich gefragt, ob ich mich tatsächlich über 500 Seiten in diesen Dschungel aus Namen und Orten begeben möchte oder ob ich das Buch lieber zur Seite lege und mich einer einfacheren Lektüre widme. Dass eine verflixt komplizierte Sprache zum Posten des Kaisers gehört, vereinfacht das Lesen nicht gerade.

Doch da war irgendetwas, das mich an die Geschichte fesselte. Es ist kein einzelner Punkt, der ausschlaggebend dafür war, sondern die attraktive Kombination aus dem leichten und gleichzeitig tiefgründigen Zugang zum Protagonisten Maia, dessen spannende Entwicklung und das Verhalten seines Umfeldes aus Machtgier. Eine politische Szenerie, die sich zweifellos auch in der Realität abspielen könnte. 

Katherine Addison hat einen sehr klugen Fantasyroman geschrieben, der zwischen all den Elfen und Kobolden kritisch auf Politik und (menschliches) Verhalten hinabblickt und dadurch nicht nur für kurzweilige Unterhaltung sorgt, sondern einige Punkte aufbringt, die mich als Leser zum Nachdenken anregen. 


Fischer TOR (2016)
544 Seiten
Klappenbroschur
14,99 €
Originaltitel: The Goblin Emperior
Übersetzung: Petra Huber


Fischer TOR auf Facebook
Fischer TOR auf Twitter
Fischer TOR auf Instagram




19.02.17

[Bewusst genießen, gesund leben] Gesunde Snacks (nicht nur) für Kinder



Das Bewusstsein für gesunde Ernährung beginnt schon im Kleinkindalter. Das, was wir Eltern den Kleinen vorleben, erachten sie als alltäglich und "normal". So auch in der Ernährung.

In Drogerien und Lebensmittelläden, im Discounter und Tante Emma Laden - überall sind sie zu finden. Die Produkte speziell für Kinder. Unglaublich gesund müssen sie sein, denn Kinder benötigen viele Nährstoffe und sollen ja nur das Beste bekommen.

Doch liest man einmal die Zutatenliste, bleibt Fall auf den Hosenboden nicht aus. Eine beliebte Zutat ist Zucker. In seinen verschiedenen Facetten. Apfeldicksaft klingt nicht ganz so tragisch wie Maltodextrose (alle Bezeichnungen / Varianten von Zucker findet ihr hier), gewöhnt das Kind aber ebenso an den Geschmack von Süßem wie Dextrose oder Raffinose. Auch Geschmack kann anerzogen werden. Ist mein Kind von klein auf nur wenig Süße gewöhnt, schmecken ihm später sehr süße Lebensmittel nicht besonders (man kann sich auch im Erwachsenenalter noch entwöhnen).

Das Problem in der Ernährung ist meistens der Zeitfaktor. Selbermachen dauert eben länger, als kaufen, aber es hat den Vorteil, dass ihr genau wisst, was euer Kind zu sich nimmt.

Deshalb stelle ich euch heute drei gesunde Snacks vor, die ziemlich schnell zubereitet sind und nicht nur den Kleinen ziemlich gut schmecken.




Ofen auf 180° Umluft vorheizen
  • 100 gr Dinkelmehl
  • 100 gr Buchweizenmehl
  • 3 TL Backpulver
  • 200 gr Wasser
  • 30 - 40 gr Butter
  • etwas Gemüsebrühewürze
  • etwas Salz
  • etwas Dill (je nach Geschmack)
alle Zutaten zu einem glatten Teig verrühren.
  • 200 gr Möhren
schälen und auf einer Küchenreibe kleinreiben oder in der Küchenmaschine häckseln, unter den Teig heben
  • 100 gr Feta
in kleine Stücke zerbröseln, unter den Teig heben.
Den Teig in die gefettete Muffinform oder in die mit kleinen Papierförmchen ausgelegte Muffinform geben.
  • ca. 1/2 Packung geräucherten Lachs 
in kleine Stücke schneiden, in die gefüllten Formen legen (sinkt beim Backen nach unten).
Für ca. 20-25 Minuten in den Ofen (am besten mit einem Schaschlickspieß testen, denn jeder Ofen heizt anders).






  • 100 g Dinkelvollkorn
  • ½ TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 125 ml Mandelmilch
  • 2 Eier
zu einem glatten Teig verrühren.
  • 2 süßliche Äpfel
klein reiben und unter den Teig heben.
Rapsöl oder Ghee erhitzen und die Pfannkuchen darin ausbacken bis sie goldbraun sind.
Alternativ bei 220° 10-15 Minten in den Backofen.






  • 100 gr Kürbis oder Möhre
  • 1 kleine Zwiebel
schälen und in kleine Würfel schneiden. Mit
  • 100 gr Linsen
  • 2 Gewürznelken
  • 1 Tl Thymian
  • 400 ml Wasser  
bei kleiner Hitze köcheln lassen bis die Linsen ausreichend aufgequollen sind.
Die beiden Nelken rausnehmen und die übrigen Zutaten pürieren.
Der Linsenstreich ist ca. 4-5 Tage haltbar, lässt sich aber auch sehr gut einfrieren.

GUTEN APPETIT!











18.02.17

Stellas Traum - Annette Hohberg




Zärtlich und in wunderschönen Bildern erzählt Annette Hohberg die Geschichte einer innigen Jugendfreundschaft. Stella, Tim und Paul sind unzertrennlich, sie ergänzen sich perfekt. Bis etwas Entsetzliches geschieht und aus dem fröhlichen Mädchen Stella eine kühle, distanzierte Frau macht, die jedes Gefühl mit Arbeit betäubt. Nach 20 Jahren führt ein weiteres tragisches Ereignis die einstigen Freunde noch einmal zusammen. Kann jetzt aus Liebe Vergebung werden? Das poetische Porträt einer Freundschaft, die ihre Unschuld verliert.
(Text & Cover: (c) Droemer Knaur, Foto: N. Eppner)

Zu "Stellas Traum" habe ich gegriffen, weil mich schon einmal ein Roman von Annette Hohberg begeistern konnte. Mit "Ein Sommer wie dieser" hat sie mir gezeigt, dass einfache Alltagssituationen dank stimmiger Sprache zu einer spannenden Geschichte verflochten werden können. 

In "Stellas Traum" greift sie wieder zu Personen, die zunächst ganz unspektakulär wirken und doch einen eher dramatischen Lebensweg beschritten haben, der sie so sehr prägte, dass ihre Persönlichkeit sich dementsprechend veränderte. Sie selbst haben noch nicht ganz realisiert wer sie sind, suchen seit Jahren nach einem Warum? und Wohin? 

Einst waren sie ein Dreigestirn. Drei Freunde, die nicht ohne einander konnten, die sich ergänzten und zu einem verwachsen waren. Doch dann passiert etwas. Ein unvorhergesehenes Ereignis, ein Schicksalsschlag, der die Balance zerstört. Plötzlich sind drei einer zuviel. Die Freundschaft gerät ins Wanken und mit ihr die ganze Lebensbahn.

Anders als in "Ein Sommer wie dieser", ist die Sprache in "Stellas Traum" nicht kräftig und intensiv, sondern eher ruhig und melancholisch. Auch in diesem Erzählton fühle ich mich aufgehoben, denn er passt den Protagonisten und ihrer Geschichte wie angegossen. Fein und präzise skizziert sie die Verhaltensweisen dreier Menschen, die in jungen Jahren so voller Träume waren und später durch unglückliche Umstände ihren Abzweig zur Erfüllung dieser Wünsche verpassten haben.

Ein kleines, feines Buch über die Zerbrechlichkeit von Jugend und Freundschaft. Für all diejenigen, die sich für Menschen und deren Geschichten interessieren.


 Knaur (Mai 2016)
320 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
16,99 €
hier Versandkostenfrei bestellen

Droemer Knaur bei Facebook
Droemer Knaur bei Twitter


Workshops mit Annette Hohberg



16.02.17

Trümmerkind - Mechtild Borrmann



In ihrem neuen Roman "Trümmerkind" beschreibt die mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnete Bestseller-Autorin Mechtild Borrmann das Leben eines Findelkinds im vom Krieg zerstörten Hamburg von 1946 / 1947. Spannung und historisches Zeitgeschehen miteinander zu verknüpfen, versteht Borrmann, die auch für den renommierten Friedrich-Glauser-Preis nominiert war, wie keine andere deutsche Autorin. Dies stellt sie mit ihren Bestsellern "Wer das Schweigen bricht", "Der Geiger" und "Die andere Hälfte der Hoffnung" und ihrem neuen Roman "Trümmerkind" eindrucksvoll unter Beweis.
Der kleinen Hanno Dietz schlägt sich mit seiner Mutter im Hamburg der Nachkriegsjahre durch. Steine klopfen, Altmetall suchen, Schwarzhandel - das ist sein Alltag. Eines Tages entdeckt er in den Trümmern eine Tote – und etwas abseits einen etwa dreijährigen Jungen, der erstaunlich gut gekleidet ist. Das Kind spricht kein Wort, Verwandte sind nicht auffindbar. Und so wächst das Findelkind bei den Dietzens auf. Jahre später kommt das einstige Trümmerkind durch Zufall einem Verbrechen auf die Spur, das auf fatale Weise mit seiner Familie verknüpft ist …
(Text & Cover: (c) Droemer Knaur, Foto: (c) N. Eppner)

Seit mir Die Liebe zu den Büchern im letzten Jahr Mechtild Borrmann empfohlen hat, weiß ich, dass diese Autorin zur Riege der SchriftstellerInnen gehört, die jedes Thema spannend zu Papier bringen können. In ihrem neusten Roman "Trümmerkind" hat sie sich einer Zeit angenommen, in der so manches Verbrechen vertuscht und Vergehen an Menschen heruntergespielt wurde.

Mechtild Borrmann nutzt verschiedene Zeitebenen, die von ihr mit dem entsprechenden Datum gekennzeichnet werden. Eine davon ist das Jahr 1946, das vom Krieg belastet, zu einer Tortur für viele Familien wird. Die einen leben in Armut und Not, hungern und bangen um ihre Familien, die anderen werden für das zur Rechenschaft gezogen, was sie im Krieg getan haben. Mittelsmänner und Handlanger werden aufgespürt, um für ihre schlimmen Vergehen an Menschen vor Gericht gebracht zu werden.

Verbrechen, die noch Jahre später an Familien haften. Schuld, die von Generation zu Generation weitergetragen wird. Ein unerklärbarer Druck lastet auf Kindern und Kindeskindern. Eins von ihnen ist Anna. Tochter einer Alkoholikerin mit geheimnisvoller Vergangenheit. Anna weiß lediglich, dass ihre Mutter in der Nachkriegszeit geflohen ist, in Australien gelebt hat und es ihr Leben lang nie recht geschafft hat, Fuß zu fassen. Verwandte kennt sie keine, Fragen nach ihrer Jugend wiegelt die Mutter ärgerlich ab.

Von Anfang an ist klar, irgendwann werden die verschiedenen Erzählstränge aufeinander zulaufen. Doch wie und welcher Form, das findet der Leser so schnell nicht heraus. 

Borrmann ist eine Meisterin der feinen Kriminalliteratur. Ihre Schreibe ist harmonisch, fast ein wenig sanft im Ton und doch so hart in dem was sie erzählt. Immer wieder gelingt es ihr mich bis ins Mark zu erschüttern. Ein Gefühl, das ich schon vom Lesen ihres Romans "Die andere Hälfte der Hoffnung " kenne.

Irgendwann glaube ich zu ahnen, worauf die Erzählstränge zulaufen. Wann sie wo zu einem perfekten Teppich historischer Ereignisse und persönlicher Erlebnisse verwoben werden. Doch ich habe meine Rechnung ohne die Autorin gemacht. Ein plötzlicher Plottwist, ein schockierender Moment des Erkennens einer grauenhaften Tat und der Gedanke daran, dass Borrmann mich wieder einmal überraschen konnte. Spannung aufbauen, diese halten und kurz vor Ende noch einmal steigern - das kann sie. Das ist es, was dazu führt, das ich auch diesen Roman wieder innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe.

Dass sie die Frage der Schuld, die in fast allen Romanen, die sich mit den Nachkriegsgenerationen beschäftigen, sehr offensichtlich einbaut, nimmt der Spannung nichts. Es rundet die Geschichte zu einem Roman ab, der mit Sicherheit viele Leser begeistern kann.


Knaur (November 2016)
304 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
19,99 €
hier Versandkostenfrei bestellen

Droemer Knaur bei Facebook
Droemer Knaur bei Twitter





13.02.17

Die Allee der verbotenen Fragen - Antonia Michaelis



Ihr Spiegelbild in einer Schaufensterscheibe öffnet Akelei die Augen: Sie ist nicht mehr das junge Mädchen, dem die ganze Welt offen steht, sondern eine pummelige, mittelalte Frau im pastellgrünen Mantel. Als Finn, ihre Sandkastenliebe, als Spiegelung in der Scheibe hinter ihr auftaucht, kann sie es nicht glauben. Denn auf mysteriöse Weise verschwand er vor 18 Jahren aus Akeleis Leben. Sie erkennt ihre letzte Chance – auf Abenteuer, auf Glück, auf Liebe – und folgt Finn, ohne nachzudenken. Ohne zu wissen, wohin. So geht sie auch einen Weg zurück: in ihre Kindheit, in die Erinnerung und in die Allee der verbotenen Fragen.
(Text&Cover: (c) Droemer Knaur, Foto: (c) N. Eppner)

Akelei hat sich selbst verloren. Das Mädchen, das von den Eltern so bedingungslos und vom Nachbarsjungen hinter vorgehaltener Hand geliebt wurde, lebt farblos an der Seite ihres Mannes, an den sie sich wohl gewöhnt, den sie aber nie lieben gelernt hat. Brav erledigt sie ihre Tagesaufgaben. Kocht, wäscht, kauft Spitzenunterwäsche.

Akelei ist das Herz des Romans. Eine Figur mit Seele. Schnell habe ich sie in mein Herz geschlossen. Die Zeit, in der sie nicht sie selbst war, hat ihrem Gemüt zugesetzt. Sie wirkt sonderlich, etwas verschroben, doch ich mag sie sehr. Sie dabei zu begleiten wie sie all das verarbeitet, was in der Vergangenheit vergraben ist, all die Geheimnisse aufzudecken, hat mir Freude bereitet. 

Die Figuren sind, wie von Michaelis gewohnt, gut ausgearbeitet. Haben Charakter und Tiefe, sind etwas anders, als andere Buchcharaktere. Und dennoch kann ich das Buch nicht als durchweg gut beschreiben. 

Ich habe das Lesen als sehr holprig empfunden. Michaelis hat interessante Gedanken, die sie spannend hätte verpacken können. Der Ausflug in den Osten, der Junge, der eine Lederjacke trägt und verbotene Musik hört, das Huhn des Schicksals. Aber viele der Gedankengänge, die sie zu Papier gebracht hat, sind abgehackt und zu leichtläufig. Ideen klären sich viel zu schnell auf. Die Spannung bricht immer wieder ab.

So wusste ich schon direkt zu Anfang, worauf das Geheimnis der Protagonisten hinausläuft. Das mag als Stilmittel eingesetzt worden sein, denn in diesem Buch ist der Weg das Ziel, aber der ist leider gespickt mit Löchern, erfüllt leider nicht das was ich mir versprochen habe. So wird "Die Allee der verbotenen Fragen" lediglich zu netter Unterhaltung und nicht zu dem Roman mit besonderem Spirit, wie ich es mir erhofft hatte.

Knaur (April 2016)
384 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
19,99 €
hier versandkostenfrei bestellen

Droemer Knaur bei Facebook
Droemer Knaur bei Twitter



12.02.17

[Kinder Traumstube] Die drei wilden Räuber Piff, Paff, Puff - Iris Wewer




Piff, Paff und Puff sind Räuber. Wilde Räuber! Und weil sie wilde Räuber sind, haben sie auch einen rabenschwarzen Räuberplan. Doch das mit dem Klauen ist gar nicht so leicht. Denn Anschleichen und Furcht einflößen wollen gelernt sein. Wie gut, dass wenigstens das Wegrennen schon klappt!Doch sie lassen sich nicht entmutigen und üben beim Räuberspiel: sie knobbeln aus, wer die zwei Räuber sind und der dritte wird nach allen Regeln der Räuberkunst ausgeraubt ...
(Text: (c) arsEdition, Foto: (c) N. Eppner)

Piff, Paff und Puff sind drei ziemlich wilde Räuber, die ausgerechnet heute einen unbändigen Hunger auf Pfannkuchen haben. Um Pfannkuchen zu backen, braucht man ziemlich viele Eier. Eier hat Oma Käthe. Waschechte Räuber fragen nicht, ob sie Eier leihen können, sie klauen sie einfach.

Doch einfach ist gar nicht so einfach. Die Erfahrung machen auch Piff, Paff und Puff, die genauso verfahren wie sie es für richtig halten. Doch der Plan geht schief und fast hätte ihnen Otto, der Hund, noch ein Stück vom Hosenboden weggebissen.

Es hilft alles nichts. Sie müssen das Räubern erst nochmal üben. Paff zieht den Kürzeren, verkleidet sich als Oma Käthe und wird ausgeraubt. Oder nicht?



Wie herrlich erfrischend ist es, ein Bilderbuch zu lesen, in dem der Spaß im Vordergrund steht und nicht der pädagogische Wert des Buches. Ganz ungeniert und mit viel Humor erzählt Iris Wewer eine Geschichte von drei wilden Räubern, die trotz der richtigen Atemtechnik ("schön durch die Hose.") zu schüchtern und gutmütig sind, die erwünschten Eier zusammenzustehlen. Drei Freunde, die einen Tag lang ihrer Abenteurlust nachgeben.

"Die drei wilden Räuber Piff, Paff, Puff" ist eine herrlich charmante Räubergeschichte mit viel Witz. Entspannt betrachtet Autorin Iris Wewer das Räuberleben dreier nicht allzu ernst zunehmender Räuber. Vielleicht bekommt man selbst ein kleines bisschen Lust das wilde Räuberleben auszuprobieren. Ganz sicher möchte man aber am Abend wieder zurück nach Hause kommen und dort eine große Portion Pfannkuchen essen.

arsEdition (Juni 2016)
Illustration: Iris Wewer
32 Seiten
Hardcover
12,99 €
ab 4 Jahren
hier Versandkostenfrei bestellen

arsEdition auf Facebook
arsEdition auf Twitter
arsEdition auf Instagram



10.02.17

[Jahr der Königskinder] #JdKöKi - Abstimmung für den März-Titel



Die Königskinder Kindeskinder haben sich auch in diesem Monat wieder zusammen gefunden und 7 wundervolle Königskinder Titel ausgewählt. Welches der nominierten Bücher der März-Titel werden soll - darüber könnt ihr bis zum 14.02. abstimmen.



„Ein Glück für immer“ | Ruta Sepetys | Ina von Ina's little Bakery

Inhalt: „New Orleans in den Fünfzigerjahren: zwielichtige Gestalten, dunkle Gassen. Josie Moraine, Tochter einer Prostituierten, ist früh selbstständig geworden. Über dem Buchladen, den sie mit ihrem besten Freund Patrick zusammen führt, hat sie ein kleines Zimmer. Doch insgeheim träumt sie vom Smith College und einer Studentinnen-Freundschaft mit Charlotte. Und auch wenn das unerreichbar scheint für eine junge Frau ihrer Herkunft, will Josie sich nicht von ihren Plänen abbringen lassen. Dann taucht der Gangster Cincinnati in der Stadt auf. Ein Mann wird ermordet. Und Josie muss Entscheidungen treffen, die ihr Schicksal bestimmen.“ (Quelle: carlsen.de)

„Die Autorin hat mich mit „Salz für die See“ einfach so unglaublich positiv überrascht, das ich nun unbedingt auch diesen Roman von ihr lesen mag. Außerdem sind New Orleans und die Fünfziger Jahre total mein Ding. Dann gibts auch noch Gangster und die Protagonistin besitzt einen Buchladen. Das wird spannend, ich muss es einfach lesen!!! ;)“


„Das Schloss in den Wolken“ | Lucy Maud Montgomery | Anni von Bücherstapel:

Inhalt: „***Von der Autorin der „Anne auf Green Gables“-Bücher! Neu entdeckter Klassiker aus den 1920-er Jahren***
Valancy Stirling ist das Gespött ihrer Familie. Weit über zwanzig und noch immer unverheiratet! Nicht mal einen Verehrer hatte sie bisher! Dann passiert etwas, das ihr Leben radikal verändert. Und Valancy fasst sich ein Herz. Sie wird sich nicht mehr an die beengenden Konventionen halten, nicht mehr zu den ermüdenden Familientreffen gehen und sich nicht mehr von Onkel Benjamin triezen lassen. Stattdessen spricht sie die Wahrheit aus. Verlässt das Haus. Sucht sich eine Anstellung. Verliebt sich. Und findet das blaue Schloss, den Zufluchtsort ihrer Tagträume, endlich im richtigen Leben. Eine mitreißende Entwicklungs- und Liebesgeschichte vor der wilden Schönheit des kanadischen Ostens.“ (Quelle: carlsen.de)

„Ich finde das Cover mit seinen Pastellfarben wunderschön und hab mal wieder richtig Lust auf ein Mädchen mit starker Persönlichkeit, das sein Leben einfach selbst in die Hand nimmt. Außerdem spielt es in der Vergangenheit, was eine angenehme Abwechslung zu den ganzen Zukunftsvisionen der Bücher wäre, die ich momentan lese.“


„Die Geschichte der Zitrone“ | Jo Cotterill | Bröselchen von Brösel's Bücherregal

Inhalt: „Ein Hymne auf das Lesen und die Freundschaft! Wie gern hätte Calypso eine richtige Freundin! Vielleicht wird es ja Mae, die Neue in der Klasse? Die ist genauso ein Bücherwurm wie sie. Auch wenn für Mae ein Buch nur gut ist, wenn sie am Ende richtig heulen muss. Aber Calypsos Dad findet, man soll sich nicht auf andere einlassen. Er hat ohnehin keine Zeit für so was – er schreibt sein Meisterwerk über die Geschichte der Zitrone. Und scheint darüber oft zu vergessen, dass er eine Tochter hat. Je mehr Zeit Calypso bei Mae und ihrer herzlichen Familie verbringt, desto klarer wird ihr, wie seltsam, staubig und leer ihr eigenes Zuhause ist. Damit sich das endlich ändert, müssen alle zusammenhelfen.“ (Quelle: carlsen.de)

"Mit „Eine Hymne auf das Lesen und die Freundschaft“ hat dieses Buch quasi schon meine doppelte Aufmerksamkeit geweckt. Ich liebe Bücher über Freundschaften und zum Thema Lesen brauche ich wohl kaum noch irgendwas sagen. Außerdem versprüht es mit seinem frischen Cover Frühlings- und Sommerflair, was nach einer frostigen Zeit genau das Richtige ist."


„Wörter auf Papier“ | Vince Vawter | Nils von Bunteschwarzweisswelt:

Inhalt: „***Meine Seele stottert nicht***
Victor ist der beste Werfer von ganz Memphis. Nicht nur beim Baseball. Jede Zeitung, die er austrägt, landet perfekt auf der Veranda. Doch wenn Victor an Freitag denkt, wird ihm mulmig zu Mute. Dann muss er das Geld bei den Abonnenten einsammeln. Und das, wo er so sehr stottert, dass er kaum zwei Wörter hintereinander herausbringt. Der heiße Sommer 1959 bringt die seltsamsten Begegnungen mit sich. Da ist Mrs Worthington, die Kummer hat; der Fernsehjunge, der nie rauszugehen scheint; und der weise Mr Spiro, der Victor einen stotternden Dichter nennt.“ (Quelle: carlsen.de)

„Mir ist das Buch sofort durch das tolle Cover aufgefallen. Als ich dann den Klappentext durchgelesen habe, war es wie um mich geschehen, da sich die außergewöhnliche Idee der Geschichte einfach nur wunderschön anhört!“


„Winger“ | Andrew Smith | Nanni von Fantasie und Träumerei:

Inhalt: „*** Sex und Liebe ***
Wenn man Ryan Dean West heißt, Klassenbester und dazu noch zwei Jahre jünger als alle anderen ist, wird einem der Kopf manchmal ins Klo gehängt. Aber Ryan Dean hat größere Sorgen: Wie soll er verhindern, dass sein neuer Zimmergenosse im Internat ihn nachts erwürgt? Noch wichtiger: Wie soll er Annie, die er wahnsinnig liebt, davon überzeugen, dass er nicht zu jung für sie ist? Ohne seinen Freund Joey aus dem Rugby-Team wäre dieses Schuljahr die Hölle. Dass Joey schwul ist, ist Ryan Dean völlig egal. Schließlich liebt er Joey. Auf total unschwule Art, versteht sich. Dann passiert das Undenkbare. Und Ryan Dean West begreift, was wirklich wichtig ist.“ (Quelle: carlsen.de)

„Ich habe eine Schwäche für Außenseiter und Individualisten. Ryan Dean West scheint einer von diesen zu sein und ich glaube, ihn ein Stück auf seinem Lebensweg zu begleiten wird spannend, witzig und emotional. Ich bin mir sicher Haare raufen und Bauch halten sind inbegriffen.“


„Der Geruch von Häusern anderer Leute“ | Bonnie-Sue Hitchcock | Anja von Der Bücherblog:

Inhalt: „Alyce weiß nicht, wie sie Fischen und Tanzen in Einklang bringen soll. Ruth hat ein Geheimnis, das sie nicht mehr lange verbergen kann. Dora will ihren Vater nie wieder sehen und wird von Dumplings Familie aufgenommen. Hank und seine Brüder hauen von zu Hause ab, doch einer von ihnen gerät dabei in große Gefahr. Und trifft auf Alyce … Hier, unweit des nördlichen Polarkreises, wo der Alltag manchmal unerbittlich ist, kreuzen sich ihre Lebenswege immer wieder. Sie kommen einander näher, versuchen einander zu retten. Und wenn man es am wenigsten erwartet, gelingt es.“ (Quelle:carlsen.de)

„Das Buch spielt in Alaska und ich kann mich nicht erinnern, schon mal eine Geschichte gelesen zu haben, die in diesem Bundesstaat spielt. Das Börsenblatt beschreibt den Roman als „bildgewaltig, berauschend, magisch“. Klingt perfekt!“


„Annähernd Alex“ | Jenn Bennett | Sandy von Nightingale’s Blog:

Inhalt: „Seinem Online-Schwarm im echten Leben zu begegnen kann böse Überraschungen mit sich bringen. Was, wenn er ein Idiot ist? Oder ein Langweiler? Mink erzählt Alex aus dem Film-Forum deswegen erst mal nicht, dass sie in genau den kalifornischen Küstenort zieht, in dem er wohnt. Sie erzählt auch nichts von ihrem furchtbaren Job in der Tourifalle von Museum, bei dem sie sich jeden Tag halb tot schwitzt. Und erst recht nichts erzählt sie von Porter, Surfwunder und Aufschneider zugleich. Als Mink und Porter nachts im Museum eingeschlossen werden, kommen sie einander näher. Und langsam dämmert es Mink: Porter ist Alex. Annähernd. *** Moderne Verwechslungskomödie für alle Fans von „E-Mail für dich“ ***“ (Quelle:carlsen.de)

"Es ist vom Plot einmal ganz anders, als das was ich von Königskinder oft sehe/lese. Eine moderne, liebevolle und tiefgründige Verwechslungskomödie soll dieses Buch sein. Jetzt bin ich natürlich gespannt, ob’s eine 0815 Liebesgeschichte ist, oder – wie so viele der Königskinder – eine besondere Message in sich trägt."


And the Winner is:


"Das Schloss in den Wolken" / Lucy Maud Montgomery



Bisher gelesene Bücher des #JdKöKi:

JANUAR | "Salz für die See" von Ruta Sepetys

Ich habe viele Tränen geweint. Tränen der Trauer, der Wut und Tränen der Hoffnung in Hoffnungslosen Situationen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals ein Buch gelesen habe, das mich so bewegt hat.

"Salz für die See" ist ein außergewöhnliches Buch. Nicht in seiner Thematik, aber in seiner Umsetzung. Gefühlt geht jedes einzelne Wort tief unter die Haut. Brennt in den Kopf was einmal war und nie mehr so sein soll. Es ist ein Buch, das absolut jeder lesen sollte.

08.02.17

Wildrosensommer - Gabriella Engelmann





Im Licht der glitzernden Nachmittagssonne sieht es beinahe aus wie ein Schlösschen. Ein verwunschenes Schlösschen mitten auf der Elbe. Tatsächlich aber ist es ein Hausboot, das der allein erziehenden Mutter Aurelia in einem Bildband ins Auge fällt. Nun lässt die Sehnsucht nach einem idyllischen Zuhause wie diesem sie nicht mehr los. Denn seit dem plötzlichen Verschwinden ihres Mannes Nic fühlt Aurelia sich einsam und entwurzelt. Als sich wenig später die Gelegenheit ergibt, dieses Hausboot zu kaufen, sieht sie darin einen Wink des Schicksals – und zieht schon wenige Wochen später mit ihren widerstrebenden Töchtern, Katze Molly und vielen Träumen im Gepäck von München vor die Tore Hamburgs. Für die gelernte Floristin sind die Vier- und Marschlande mit ihren Rosenhöfen, alten Bauernkaten, Deichen und zahllosen Gärten ein Paradies. Doch auch Rosen im Paradies haben ihre Dornen …(Text: (c) Droemer Knaur, Foto: (c) N. Eppner)

Bücher dienen nicht nur der Unterhaltung. Sie bieten eine Heimat. Protagonisten, die wie Freunde wirken. Geschichten, die Geborgenheit geben. Die helfen, verstehen, heilen. 

Ohne es zu ahnen bin ich einem Buch begegnet, das sehr gut zu meiner Lebenssituation passt. Mit der Erwartung einfach nett unterhalten zu werden, griff ich zu "Wildrosensommer" und fand ein Buch, das ganz viel in mir auslöste. Nein, mein Mann ist nicht verschwunden, aber dieses Loch, das entsteht, wenn ein ganz wichtiger Mensch fehlt, das kenne ich leider viel zu gut.

In Protagonistin Aurelia traf ich einen Menschen, der nicht nur das gleiche Gefühl durchmacht wie ich, sondern auch eine Art Seelenverwandte, jemanden, der mir aus der Seele spricht. Eine Frau mit bewundernswertem Charakter. Sie kämpft gegen den Schmerz, lässt sich vom Schicksal nicht unterbuttern und wagt den Schritt in eine neue Zukunft. Sie ist sehr sensibel für die Empfindungen ihrer Mitmenschen und brennt für den Zauber und die Möglichkeiten ihrer Lieblingsblume der Rose.

Durch Aurelias Art bekommt "Wildrosensommer" eine leicht esoterische Note. Nicht im Sinne von esoterisch kitschig, sondern vielmehr in die Richtung offen zu sein für Emotionen und Nöte unserer Mitmenschen und den Zauber der Natur. Dies rundet den Roman, dessen Themen unter anderem Depression und Trauerbewältigung sind, sehr gut ab und macht ihn für mich zu einem kleinen Schatz in seinem Genre. 

Neben Aurelia mochte ich ganz besonders ihre Freundin Coco. Eine robuste ältere Dame, die viel Freude am Leben hat und sich nicht vom Alter unterkriegen lässt. Sie ist Aurelias Vorbild, ihre Stütze und ein Mensch, den man gerne im Bekanntenkreis hätte.

In Gabriella Engelmanns Erzählton in "Wildrosensommer" (man sagte mir, der Roman unterscheidet sich von ihren anderen) schwingt anfangs eine leichte Melancholie mit. Geschuldet dem harten Schicksalsschlag, dem Aurelia ausgesetzt ist und der sie nicht zur Ruhe kommen lässt. Von Anfang an wird die Schreibe von Hoffnung begleitet, die sich mehr und mehr durchsetzt und den Roman letztendlich zu einer lebensbejahenden Geschichte werden lässt, die aufzeigt, dass es in jedem Dunkel einen Lichtblick gibt. Nicht auf der Trauer sitzen bleiben, lautet die Devise, sondern für das eigene Glück einstehen, notfalls kämpfen.

Das Setting der Vierlande, einem Gebiet von Hamburg, hat mir so gut gefallen, dass ich nun gerne einmal dorthin reisen würde, obwohl mich die Gegend bisher gar nicht interessiert hat. Überhaupt ist der Roman unheimlich inspirierend. Urlaub auf dem Hausboot, Rosenlikör und Rosenmarmelade, all das geistert nach wie vor in meinem Kopf herum. Überlegungen wie man all das im Sommer umsetzen könnte, sind noch nicht abgeschlossen.

"Wildrosensommer" stand schon eine ganze Weile in meinem Regal. Ich habe es genau zum richtigen Zeitpunkt herausgezogen. Es war, als hätte mich das Buch gefunden, als wäre ich mit solch einer wundervollen Geschichte, mit Protagonisten, die Mut machen und dem Leben ein "Ja" entgegen schleudern, beschenkt worden. "Wildrosensommer" ist für mich ein Herzensbuch, für das ich sehr dankbar bin.



Knaur (Mai 2016)
400 Seiten
Taschenbuch
9,99 €
hier Versandkostenfrei bestellen

Droemer Knaur bei Facebook
Droemer Knaur bei Twitter
Gabriella Engelmann bei Facebook
Gabriella Engelmann bei Instagram