13.06.18

[Rezension] Dieses Leben gehört: Alan Cole - bitte nicht knicken | Eric Bell




Mein Name ist Alan Cole, und ich bin kein Feigling.Nicht mehr.
Alan Cole ist zwölf Jahre alt, ein Kunstgenie, und er hat ein Geheimnis: Er ist in seinen Mitschüler Connor verliebt – aber das darf niemand erfahren! Doch dann bekommt ausgerechnet sein älterer Bruder Nathan davon Wind, und er erpresst Alan. Sieben hundsgemeine Aufgaben muss er erfüllen, sonst erzählt Nathan der ganzen Schule von Alans Schwärmerei. Zum Glück hat Alan genügend Mut, um sich seiner Herausforderung zu stellen – und er hat noch etwas: zwei verrückte Freunde, die fest zu ihm halten.
(Text & Cover: © Fischerverlage; Foto: © N. Eppner)


Alan ist der geborene Loser. Wirklich. Seine Geburt hat ihn tatsächlich in diese Position hinein gebracht. Sicher hat noch niemand so viel Knete von seinem  großen Bruder oral verabreicht bekommen wie Alan. Eine eigene Meinung darf er Zuhause nicht haben und sowieso in nichts besser, nicht klüger und nicht erfolgreicher in der Schule sein, als Nathan der Erstgeborene der Familie, der immer und ständig um die Gunst des Vaters kämpft.

Der ist eine der fiesesten Figuren des Romans. Engstirnig, cholerisch und rechthaberisch. Nur seine Meinung zählt, seine Söhne sind wertlos und sein Frau noch viel wertloser. Er denkt in Schubladen und ist darauf bedacht, dass andere - wichtigere - Menschen ein positives Bild von ihm haben. Das allerdings so rein gar nicht mit der Realität überein stimmt. Es ist kein Wunder, dass Alan und Nathan kein Selbstbewusstsein, aber viel inneren Frust aufbauen.

Schon seit einiger Zeit denkt Nathan sich Aufgaben aus, die Alan erfüllen muss. Deren Lösungen aber fast nicht machbar sind. Zumindest nicht für Alan. Doch diesmal ist alles anders. Nathan erpresst Alan damit, dass dieser in seinen Mitschüler Connor verliebt ist. Wenn dieses Geheimnis ans Licht kommt, kann Alan einpacken. Sowohl in der Schule, als auch Zuhause. Ob ihm die skurrilen Tipps und Tricks, die seine Freunde vorschlagen, zur Lösung der Aufgaben helfen, schient schier unglaublich.

Manchmal versteckt sich das Glück im Unerwarteten.

Eric Bell schreibt humorvoll, aber mit ernstem Grundgedanken. Locker und sehr unterhaltsam und trotzdem ist für jede(n) Leser(in) sofort ersichtlich, dass eine gewisse Dramatik in Alans Leben steckt und dass der Ursprung dessen tiefgründiger ist, als erwartet. Ein Strudel, der sein Leben ins dunkel ziehen möchte, aber - und das gefällt mir am meisten - Alan Cole lässt sich das nicht gefallen und bemerkt, dass man immer selbst in der Hand hat wer man ist. Ganz ohne Stolperfallen geht es zwar nicht ab, aber dank Freunden, die zwar verrückt, aber herzlich sind, hat er eine gute Basis, um nach vorne zu schauen. Leseempfehlung!



Buchinfo:

304 Seiten
Hardcover
14,00 €
Übersetzung: André Mumot


Rezensionen: © 2018, Nanni Eppner

1 Kommentar:

  1. Das scheint zu Recht schon auf meiner Wunschliste zu stehen. :)
    Ich freu mich drauf, wenn es dann irgendwann bestimmt ganz bald auch in meinem Regal steht.

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