13.09.18

Das Gold der Krähen | Leigh Bardugo

ACHTUNG: Spoiler zu "Das Lied der Krähen"!




Sechs unberechenbare Außenseiter - ein unerreichtes Ziel - Rache! Das Abenteuer geht weiter! 
Ein Dieb mit der Begabung, die unwahrscheinlichsten Auswege zu entdecken
Eine Spionin, die nur »das Phantom« genannt wird
Ein Verurteilter mit einem unstillbaren Verlangen nach Rache
Eine Magierin, die ihre Kräfte nutzt, um in den Slums zu überleben
Ein Scharfschütze, der keiner Wette widerstehen kann
Ein Ausreißer aus gutem Hause mit einem Händchen für Sprengstoff
Kaz Brekker und seinen Krähen ist ein derart spektakulärer Coup gelungen, dass sie selbst nicht auf ihr Überleben gewettet hätten. Statt der versprochenen fürstlichen Belohnung erwartet sie jedoch bitterer Verrat, als sie nach Ketterdam zurückkehren. Haarscharf kommen die Krähen mit dem Leben davon, Kaz' Geliebte Inej gerät in Gefangenschaft. Doch Kaz trägt seinen Spitznamen »Dirtyhands« nicht ohne Grund – von jetzt an ist ihm kein Deal zu schmutzig und kein Risiko zu groß, um Inej zu befreien und seinen betrügerischen Erzfeind Pekka Rollins zu vernichten.
(Text & Cover: © Droemer Knaur; Foto: © N. Eppner) 

Als ich vor kurzem Leigh Bardugos "Das Lied der Krähen" las, dachte ich das sei der beste Fantasy Roman, der mir in diesem Jahr untergekommen ist. Bis ich "Das Gold der Krähen" in die Finger kam und innerhalb weniger Lesestunden verschlang. Das Finale der Dilogie um Kaz Brekker und seine Bande toppt den Auftaktroman sogar noch.

"Das Lied der Krähen" endet schon so spannend, dass es außer Diskussion steht, ob es in "Das Gold der Krähen" wohl aufregend weitergeht. Inej ist in Gefangenschaft, Nina stand unter Jurda Parem, Jesper hat finanzielle Schwierigkeiten, Wylan sieht aus wie Kuwai, Matthias Herz schlägt möglicherweise doch für Nina und Kaz lebt einzig dafür Pekka Rollins zu Fall zu bringen. 

Ausreichend Sprengstoff, um eine fantastische, extrem spannende Geschichte zu zünden. 

Bardugo gelingt es die Gegenwart der Protagonisten so zu gestalten, dass auf keiner einzigen Seite Langeweile aufkommt. Immer wieder führt sie uns auf falsche Fährten, lässt uns bangen, hoffen, bangen und wieder hoffen, und überrascht mit unerwarteten Ereignissen. Kaz Brekker ist längst ein Teil von Bardugo geworden. Das spürt man in jeder seiner Handlungen. Pfiffig durchdacht mit einer sehr besonderen Schläue, lenkt Bardugo ihre Figuren durch die Geschichte. 

Und sie macht noch etwas anderes. Sie nimmt uns LeserInnen mit in die Vergangenheit. Offenbart private Geschichten der ProtagonistInnen. Reist in deren Inneres. Erzählt deren persönlichen Lebensweg. Die Umstände, die dafür gesorgt haben, dass so nette Mädchen wie Inej zuerst in einem Freudenhaus und später im dreckigen Barrel landeten. Ein geschickter Schachzug der Autorin und Beleg ihres handwerklichen Könnens, denn so wird die Verbindung zwischen Charakteren und LeserInnen immer enger, immer vertrauter. Ich glaube ich habe schon lange keine Figuren mehr so sehr gemocht wie diese sechs Außenseiter und das, obwohl sie stehlen, betrügen und töten.

Noch ausgereifter, noch lebendiger als in "Das Lied der Krähen" sind die Dialoge. Sie sprühen Funken, liefern den Humor der Verzweifelten, der Wagemutigen, die bereit sind alles aufs Spiel zu setzen, um etwas zu verändern. Worte, die zwischen Menschen fallen, die durch Leiden und Hoffnung miteinander verbunden sind. Die etwas erlebt haben, dass sie unwiderruflich aneinanderschweißt.

Ich bin so begeistert von Leigh Bardugos Glory or Grave-Romanen, dass ich kaum weiß wie ich die passenden Worte finden soll. Fast alle scheinen mir zu lapidar, zu abgedroschen, zu flach, um zu beschreiben wie gerne ich diese beiden Bücher gelesen habe. Und deshalb hoffe ich, dass ihr einfach meinem Aufruf folgt, wenn ich sage: Lest "Das Lied der Krähen"! Lest "Das Gold der Krähen"!




Buchinfo:

Droemer Knaur (September 2018)
592 Seiten
Klappenbroschur
16,99 €
ÜBERSETZUNG: Michelle Gyo


Weitere Rezensionen zum Buch:

Favolas Lesestoff (erscheint am Wochenende)

3 Kommentare:

  1. Fantastisch geschrieben Kompliment!

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    1. Vielen lieben Dank :)
      Das Kompliment freut mich sehr, da ich selbst gar nicht so richtig zufrieden war mit meiner Rezi :D

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  2. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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