Zum Weihnachtsfest 2018 habe ich mir gewünscht, dass die Kinder nicht mit Geschenken überschüttet werden, dass wir zu Ruhe und Besinnlichkeit finden und dass wir den Zauber des Weihnachtsfest feiern, indem die Geschenke ganz klassisch vom Weihnachtsmann bzw. Christkind kommen.
Nur ein par wenige, gut ausgewählte Geschenke (Anmerkung der Redaktion: die wenigsten haben sich daran gehalten).
Unsere Adventszeit wurde von einem Wichtel gestaltet, der in der Zeit vor Weihnachten durch eine kleine Tür zu uns kommt und den Kindern kleine Gaben bringt. Das war eine tolle Sache. Er brachte selbstgemachte Dinge wie Filzfiguren, Wichtelgold, auch mal ein Pixi Buch oder einen Glitzerstift oder Obst. Am meisten hat sich die Räubertochter über Mandarinen gefreut.
Über dieses Adventskalenderding kam ich mit meiner lieben Bloggerkollegin Damaris ins Gespräch, die es im vergangenen Jahr auch minimalistisch anging und vor allem Zeit verschenkte, was bei ihren Kindern viel Anklang fand. Sie erzählte mir, dass sie sich mit dem Thema "Konsumfasten" beschäftigte und der Gedanke daran begann in mir zu wachsen. Dann las ich bei Fräulein Ordnung den Artikel "Konsumruhe" und der kleine Keim spross nach und nach zu einer Pflanze, die sich nun so weit entwickelt hat, dass ich sie mit euch teilen möchte.
Was bedeutet Konsum für mich?
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Konsum bedeutet für mich all das, was ich im Überfluss zusammentrage. All das, zu dem ich mir keine Gedanken über dessen Herkunft mache, dessen Qualität so schlecht ist, dass ich denke "hält eh nur kurz, aber dann kaufe ich mir eben ein Neues", und Dinge, die ich aus Launen herauskaufe, obwohl ich sie nicht brauche (Bsp. Ich bin schlecht drauf. Also kaufe ich mir einen roten Lippenstift, weil er so schön aussieht. Eigentlich benutze ich ihn aber sowieso nicht...). Konsum bedeutet für mich gedankenlos einkaufen.
Ich denke, dass Konsum eine Frage der Perspektive ist.
Was bedeutet Konsum für dich?
Dinge, bei denen ich in Konsumrausch verfalle | verfallen könnte:
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- Kinderkleidung
- Oberbekleidung für Erwachsene
- Zeitschriften
- Bücher
- Lebensmittel
- Haushalt
Wie möchte ich damit umgehen?
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Ich habe mir für die einzelnen Kategorien Strategien überlegt bzw. mir Gedanken gemacht, wie ich mein Kaufverhalten so verändern kann, dass ich auf lange Sicht zufrieden bin und nicht nur vom kurzen Glück des Kaufens berauscht.
K I N D E R K L E I D U N G
Das ist leider meine größte Schwachstelle. All diese niedlichen Klamotten, die immer auf Instagram gezeigt werden... Aber braucht ein Kind 7 Strickjacken? Nein!
Zuallererst habe ich die Kinderkleidung sortiert. Begonnen im Schrank der Mädels. Was ziehen sie wirklich an? Was passt noch.
Dann auf dem Dachboden (der ist bei uns ausgebaut und bietet viiiiel Lagerfläche). Dort lagert Kinderkleidung in Kisten. Zuerst habe ich wieder geschaut was uns davon überhaupt noch gefällt und was wirklich noch relevant ist. Die kleine Raupe bspw. trägt die Kleidung ihrer großen Schwester auf und ist jetzt zwischen Größe 68 und 74. Sie braucht definitiv keine Sommerkleider / - hosen in 68. Bis der Sommer wieder da ist, ist sie daraus gewachsen. Also weg mit allen Bekleidungsstücken, die ich nicht ganz unbedingt behalten möchte, weil sie einen hohen Erinnerungswert haben oder weil wir vielleicht doch irgendwann noch ein drittes Kind bekommen.
Was passt, wandert in den Schrank. Was (der Räubertochter) nicht mehr passt oder (der Raupe) erst demnächst passen wird, kommt in beschriftete Kisten. Aussortierte Kleidung wird an Freundinnen mit Kindern weitergegeben oder an eine Familie, die eine Pflegekinderstelle ist. Gerne werden solche Sachen auch von Kindergruppen angenommen. Das Budget, das vom Jugendamt für Kleidung ausgezahlt wird, ist leider nicht sehr hoch.
Übrig bleiben immer noch genügend Sachen für die Kleine. Die Große bekommt erst dann was Neues, wenn ein anderes Kleidungsstück den Schrank verlässt.
O B E R B E K L E I D U N G F Ü R E R W A C H S E N E
Selbes Spiel. Aussortiert was nicht mehr getragen wird. Bleibt noch genug übrig.
Was Bekleidung betrifft möchte ich mich vor allem von Slow Fashion in Richtung Fair Fashion bewegen. Lieber weniger Kleidungsstücke, dafür nachhaltig produzierte Kleidung aus guter Qualität. Für die nächsten Monate erlaube ich mir ein Kleidungsstück pro Monat bzw. darf ein bestimmtes Budget nicht überschritten werden (Unterwäsche ausgenommen).
In diesem Monat habe ich mir ein T-Shirt und einen Pullover des Labels Womom gegönnt. Sowohl Design, als auch Qualität und Tragekomfort haben mich überzeugt (bei Slow Fashion habe ich oft das Problem, dass mir die Schnitte gar nicht passen). Im nächsten Monat wird es eine Jeans sein (in dieser Kategorie habe ich zwei Verluste zu beklagen). Voraussichtlich von wunder[werk]
Hast du Tipps für tolle Mode von kleinen deutschen Labels, die Fair Fashion vertreiben?
Z E I T S C H R I F T E N
Ich glaube Zeitschriften sind meine größte Schwachstelle. Aber weißt du, was der Witz daran ist? A) sind es meist Zeitschriften, die sich um ähnliche Themen drehen (gerade gerne Achtsamkeit, Entschleunigung etc.) und b) lese ich sie in der Regel nur einmal. Wenn ich überhaupt dazu komme.
Im nächsten halben Jahr werde ich mir keine Zeitschriften kaufen, außer dem Flow Magazi, denn das lese ich wirklich gerne, und das Naturkind Magazin, das ich für vier Ausgaben (ein Jahr) abonniert habe.
B Ü C H E R
Dem Problem des Bücherüberschusses gehe ich schon seit einer Weile an den Kragen. Ich nehme / frage nicht mehr so viele Rezensionsexemplare an wie früher, nehme in diesem Jahr an keiner Lesechallenge teil und überlege mir gut, welche Projekte auf meinem Blog diesbezüglich stattfinden.
Den Bücherkauf muss ich noch ein bisschen runterfahren. Aber ich schaue jeden Morgen beim Yoga machen auf mein Bücherregal und sehe all die ungelesenen Bücher, die nach mir rufen. Dort stehen echt noch einige Schätze, die ich nun unbedingt mal lesen möchte.
In der kommenden Woche werde ich mit der Räubertochter in die Stadtbücherei meiner ehemaligen Heimatstadt fahren und dort mal wieder einen Ausweis beantragen. In den letzten Jahren hatte ich keinen mehr und ich merke wie ich nun schon immer mal daran denke, dass ich ein Buch, das ich auf einem Blog oder Instagram entdecke, nicht sofort kaufen möchte, sondern erstmal in der Bücherei suchen werde.
L E B E N S M I T T E L
Eigentlich leben wir schon lange nach dem Prinzip qualitativ hochwertige Lebensmittel, statt Billigessen. Ich koche fast täglich frisch, meist aus Bioprodukten. Die werden via Ökokiste vom Bauernhof geliefert.
Soweit so gut. Doch dann fahre ich einkaufen. Und sehe ganz viele Lebensmittel, die wir unbedingt auf Vorrat brauchen.
Seit einiger Zeit mache ich mir wieder einen Kochplan. Der beinhaltet die Lebensmittel, die in der Ökokiste sind. Hin und wieder gönnen wir uns auch Hello Fresh Kochboxen. Bleibt also nicht mehr viel übrig, was eingekauft werden muss. Auf den ersten Blick scheinen sowohl die Kochbox, als auch die Ökokiste teuer. Richten wir jedoch unseren Fokus darauf, verwenden die gelieferten Produkte und kaufen nicht noch so viel nebenher, ist es eine große Ressourcen-, Geld- und Zeitersparnis.
H A U S H A L T
Hier darf ich das Stöckchen auch an meinen Mann weiterreichen.
Wir haben dieses tolle grüne Messer. Ein zweites kann nicht schaden. Dann kaufen wir es halt. Jetzt.
Muss gar nicht sein. Haushaltsgegenstände im Überfluss (kennst du dieses Tassenproblem??) und dann die Frage stellen wo das Zeugs unterkommen soll. Weniger ist in dem Fall mehr. Weniger Arbeit. Mehr Ordnung.
In den nächsten Monaten gilt also zu Überdenken was tatsächlich nützlich ist. Was wir tatsächlich brauchen (und mehr als einmal im Jahr benutzen).
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Von dieser Aktion verspreche ich mir nicht nur eine Geldersparnis, sondern auch das kleine Glücksgefühl, das damit einhergeht, wenn man sich auf wenige gute Dinge fokussieren kann. Aktuell erfreue ich mich z.B. immer wieder am Anblick meines leeren und gut sortierten Kleiderschrankes.
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Konnte ich dich mit meinem Artikel ein wenig zum Nachdenken anregen? Ein wenig motivieren? Oder ist das in deinen Augen ausgemachter Blödsinn?
Ich freue mich, wenn du deine Gedanken zum Beitrag im Kommentarfeld mit mir teilst.