Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat? (und Begründung)
"We will fall. Eine Liebesgeschichte" von Shannon Dunnlap. Erwartet habe ich eine typische Jugendlovestory. Toller Typ, Muskeln, Outfit, coole Musik, schmalzi hier, kitschi da. Bekommen habe ich ein Drama vom allerfeinsten. Sprachlich großartig. Extrem spannend. Sozialkritisch, aufklärend, Richtungsweisend für einige AutorInnen im Genre Jugendbuch. Ja, es gibt eine Liebesgeschichte, aber sie ist so rau, so echt, so dramatisch, dass ich sie unglaublich gerne gelesen habe. Für mich eine DER Entdeckungen des Jahres (Rezi folgt. Falls du neugierig geworden bist, lies dir doch schon mal die Meinung von Ina durch).
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat? (und Begründung)
Ja, da gab es so zwei, drei. Z.B. "Dry" von Neal & Jarrod Shusterman, die sich dem spannenden Thema Wassernot angenommen haben, dies aber überhaupt nicht spannend umgesetzt haben. Klimawandel, Wasserknappheit, Rationierung des Selbigen. Klingt nach SciFi, könnte aber schon in naher Zukunft auch unser Problem werden. Zum Teil gibt es Länder, die nur eine tägliche, unzureichende Wasserration zugewiesen bekommen. Ein Notstand, der weitreichendere Folgen hat, als ich mir vorstellen möchte. Eine Romanbasis, die kaum interessanter sein könnte. In meinen Augen von Vater und Sohn völlig daneben niedergeschrieben. Gleicht eher einer TV Billigproduktion, denn einem Roman, der bewegen und aufrütteln soll.
Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?
Ingrid Noll und Lenz Koppelstätter.
Ich lese selten Krimis und wenn, dann dürfen sie nicht blutrünstig sein, sondern müssen mich auf Zwischenmenschlicher Ebene begeistern. Durch Humor oder sehr charismatische Figuren.
Noll schreibt mit spitzer Zunge, schwarzem Humor, kreiert Morde im Alltag von Menschen, die auch deine Nachbarn sein könnten. Morde, die aus Versehen geschehen oder auch gewollt. Die nicht blutrünstig sind und trotzdem spannend sind. Oder zu Erheiterung führen.
Koppelstätter fängt mich vor allem mit Lokalkolorit meiner Lieblingsurlaubsgegend Südtirol. Gepaart mit verschrobenen Figuren. Passt!
Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum?
Das des Bilderbuchs (für Erwachsene) "Mama" mit Texten von Hélène Delforge und Illustrationen von Quentin Gréban. Das Cover spiegelt so wunderschön die sehr, sehr berührenden Texte und Zeichnungen wieder. "Mama" hat mich dazu bewegt den persönlichsten Text meines Bloggerlebens zu schreiben. Darüber wie es ist Mutter zu werden und gleichzeitig die eigene Mutter zu verlieren. "Mama" ist nicht nur für Mutter gedacht, sondern auch für Töchter und Söhne, Großmütter und alle, die verstehen, vergeben und lieben möchten.
Welches Buch wollt ihr unbedingt 2020 lesen und warum?
Eins?? Ich werde mich Stapel für Stapel, Monat für Monat durcharbeiten. Reihen wie "Die 13 Gezeichneten" und "Weltenwanderer" beenden. SuB-Leichen wie "Was man von hier aus sehen kann" befreien und der ein oder anderen Neuerscheinung hinterherjagen. Welche das sein werden, weiß ich noch gar nicht so genau, da ich noch nicht viel Zeit hatte, um Vorschauen durchzusehen oder entsprechende Blogbeiträge zu lesen. Aktuell ist meine Wunschliste aus 2019 noch so lang, dass ich vermutlich erst 2023 damit fertig bin, diese durchzuarbeiten.
Im Januar werde ich mich auf jeden Fall den Büchern widmen, die auf diesem Foto aufgestapelt sind.
Falls du auch an der Aktion teilnehmen möchtest poste bis zum 6.01.2020 deinen Beitrag auf deinem Blog und verlinke diesen unter Petzis Artikel.