19.05.20

Die Frost Chroniken 01: Krieg und Kröten | Susanne Pavlovic





Yuriko Mandorak Doragon Frost, Siegelmeister, Feuerbeschwörer, Freund der Kröten und Bezwinger der Schicksalsschlange, war nur mal kurz Tabak holen. Als er nach fünf Jahren in seine Heimatstadt zurückkommt, hat man ihn vergessen.
Dann taucht Arkadis auf und trägt ein Zaubersiegel auf der Zunge, dessen Rätsel Yuriko nicht ergründen kann. Yuriko wird von seiner Schülerin Galina entführt – gleich mehrfach. Die neuerliche Reise soll die Lösung des Siegelrätsels erbringen und Yuriko möglichst nicht das Leben kosten. Kein einfaches Unterfangen angesichts von feindlichen Zauberinnen, wüster Wildnis und seiner wütenden zukünftigen Exfrau.
Die Welt braucht einen Helden. Doch Yuriko will einfach nur zurück nach Hause.
(Text & Cover: ©Amrûn Verlag; Foto: © N. Eppner)

Yuriko Mandorak Frost ist der Held dieser Geschichte. Zumindest versucht er einer zu sein. Naja eigentlich möchte er gar keiner sein, sondern nur mit seiner langjährigen Liebe Flori zusammen sein und diese Liebe möglichst häufig ausleben. Ein unzuverlässiger Schürzenjäger ist er, aber ganz gewiss kein Held. Sein Lehrmädchen Galina hat er im Stich gelassen, aus Versehen eine Frau geheiratet, deren Namen er nicht mal kennt, und arbeits- und mittellos ist er auch. Doch dann findet er diese Person unter seiner Treppe und ohne dass er es möchte, breitet sich der Drang in ihm aus Arkadis helfen zu wollen.

Er begibt sich auf ein Abenteuer, das gespickt ist von Begegnungen, die nicht selten mit Verletzungen enden. Immer an seiner Seite, sein Seelentier Padda, eine Kröter. Und Galina, die sich möglicherweise ein bisschen in die rätselhafte Persönlichkeit Arkadis verliebt hat. Arkadis, der möglicherweise eine Frau oder auch ein Mann ist und ein geheimnisvolles Siegel auf der Zunge trägt, das sie alle in große Gefahr bringt. Welches Geheimnis verbirgt das Siegel und wie können Yuri und Galina Arkadis helfen?

Die Charaktere des Romans sind mit vielen Ecken und Kanten ausgestattet. Yuri wirft mit Sprüchen um sich, die zeigen, dass er kein edles Bild von Frauen hat und eigentlich nur das eine von ihnen möchte. Möglichst von allen. Eine Eigenschaft, die ich im realen Leben nicht mag, die man Yuri aber ganz gut verzeihen kann, weil er einen gewissen Charme besitzt und unter dieser Schale des Schwerenöters irgendwie doch ein netter Kerl ist. Wer ihn zu Anfang der Geschichte nicht so mochte, wird ihn spätestens am Ende doch mögen.

Galina ist eine richtig, coole, mutige Frau. Ziemlich straight und nicht zimperlich. Für mich ist sie die eigentliche Heldin der Geschichte. Ich mag wie sie Yuri Kontra gibt, was die Dialoge zwischen den beiden ziemlich feurig werden lässt.

Die Schreibe der Autorin ist locker und flüssig. Immer wieder kommt ihr guter Humor zum Vorschein, so dass ich häufig schmunzeln musste. Witzig sein, ohne albern zu werden. Das mag ich und das passt einfach auch sehr gut zum Gesamtkonzept aus Charakteren, Handlung und Setting. Durch wenige Beschreibungen der Umgebung oder Aussehen der Figuren, wird die eigene Fantasie angeregt. Allerdings muss ich sagen, dass die Bilder der Charaktere in meinem Kopf nicht Deckungsgleich sind mit den Illustrationen der Figuren, die es auf Instagram zu bewundern gibt. In meiner Fantasie zeichnen sie sich vor allem durch ihre Charaktereigenschaften aus.

Der erste Band der Frost Chroniken ist ein spannendes und humorvolles Abenteuer, in dem eigensinnige Individualisten für Gerechtigkeit sorgen. Ein klassisches Heldenabenteuer in überhaupt nicht klassischer, sondern sehr geistreicher und fantasievoller Umsetzung.




Buchinfo:

ca. 600 Seiten
Paperback
16,90 €


Rezensionen: © 2020, Nanni Eppner

1 Kommentar:

  1. Na, das klingt im Ganzen doch ganz gut. Ich mag eigensinnige Individualisten - in Romanen wie im richtigen Leben und ein Heldenabenteuer ist hin und wieder auch mal ganz schön. Danke also für die schöne Rezi. Das Buch merke ich mir mal. Obwohl ich solche Art von Büchern lieber vermehrt in der Herbst-/Winterzeit lese. :-)

    LG
    Doreen

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