08.05.20

Könige der Finsternis | Nicholas Eames




Einst war Clay Cooper Mitglied der gefürchtetsten Söldnertruppe im ganzen Land. Kein Ungeheuer, das nicht von ihnen besiegt wurde. Keine Jungfrau in Nöten, die nicht von ihnen gerettet wurde. Inzwischen liegen die Heldentage lange hinter Clay – er hat eine Familie, arbeitet bei der Stadtwache. Dann steht eines Tages sein Freund Gabriel vor der Tür und bittet Clay um Hilfe bei einer Mission, der sich nur die tapfersten Krieger anschließen würden – oder die dümmsten: Gabriel will die alten Gefährten zusammentrommeln und in ein neues Abenteuer ziehen. Doch ein Held zu sein, ist heutzutage gar nicht mehr so einfach wie früher ...
(Text & Cover: ©Heyne; Foto: ©N. Eppner)


"Könige der Finsternis" lesen hat so richtig viel Spaß gemacht. 

Clay Cooper und seine Truppe sind legendär. Helden, harte Männer, Legenden. Zumindest waren sie das mal. Heute sind sie eine Rentnertruppe, aus Männern, denen das Leben einst viel versprochen und nicht annähernd die Hälfte davon gehalten hat. Sie alle mussten die Erfahrung machen, dass der Kampf mit Monstern, Magiern und wilden Kreaturen einfacher ist, als ein gepflegtes Sozialleben zu führen. 

Clay hat es ganz gut hinbekommen. Er lebt mit Frau und Tochter in einem kleinen Häuschen, hat ein geregeltes Einkommen, das nur ab und an ein bisschen gefährlich ist, und hat eigentlich alles im Griff. Bis sein alter Freund Gabriel vor der Tür steht, bei dem einfach nichts läuft. Oder doch? Denn schließlich hat er seine Tochter zu einer mutigen und emanzipierten jungen Frau herangezogen. Die allerdings gerade in der größten Belagerung der letzten Jahre eingeschlossen ist und mit einer eher kleinen Truppe gegen tausende von Soldaten kämpft. Gabriel sieht sich in der Pflicht ihr zu helfen. Außerdem kommt sein alter Drang keiner Prügelei aus dem Weg zu gehen, hervor, doch er weiß, dass er nur dann den Hauch einer Chance hat, wenn er seine alte Truppe auf den Plan holt.

Das Unterfangen der Helden dieser Geschichte klingt ausweglos und ja, an der ein oder andere Stelle ist die Handlung etwas überzogen, aber das macht gar nichts, denn bei Heldengeschichten darf ein bisschen was dazu gedichtet werden, das mit der Realität nichts gemein hat. 

Nicholas Eames schöpft aus den Vollen seiner  Vorstellungskraft und kreiert jede Menge phantastischer Biester, Männer und Frauen mit magischen Fähigkeiten und sogar Pflanzen, die zur Gefahr werden können. Seine Figuren sind eine gute Mischung aus farbenfroher Diversität und typischen Helden, die trotzdem so viel Charakter und Dickköpfigkeit haben, dass sie eigen und selbstbestimmt wirken. Die alternden Helden sind starrsinnig und kantig und genau das ist es, was ich an ihnen mag. Mit Bloody Rose hat Eames eine weitere Figur erschaffen, die stark und richtig cool ist. Kein Wunder, dass sie ein eigenes Buch bekommen hat ("Die schwarze Schar").

Die Handlung ist gefüllt mit Action - es werden ziemlich häufig Schwerte / Äxte / Messer gezogen -, aber auch jeder Menge Humor. Ich bin selbst ein wenig erstaunt wie sehr ich den Witz des Autors, der manchmal sogar ein bisschen albern ist, mag. Ganz besonders genial sind die Dialoge!! Darin spürt man, dass Clay und die Truppe schon einiges miteinander durchgemacht haben, was sie aber nicht davon abhält jede Menge Seitenhiebe zu verteilen. Ein Umgang, der nur unter Freunden möglich ist, auch wenn die harten Männer sich natürlich nicht als solche bezeichnen würden. 

Auf der Instagramseite des Autors gibt es richtig coole Zeichnungen zu den Charakteren, die man sich unbedingt anschauen sollte.



Buchinfo:

Heyne (2019)
640 Seiten
Paperback 16,99 €
ÜBERSETZUNG: Michael Siefener

Reiheninfo:

1. Könige der Finsternis
2. Die schwarze Schar 


Rezensionen: ©2020, Nanni Eppner


2 Kommentare:

  1. Nanni, das hört sich richtig, richtig gut an! Schon der Klappentext liest sich genial und wenn du es dann auch noch mochtest ...
    Ich glaube, ich muss dann Freitag auch bei Sarah bestellen. :D :D

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    1. Unbedingt. Du wirst es auch richtig gerne mögen :)

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