29.02.20

[Monatsrückblick] Februar 2020




Der Februar, der macht was er will. So hat es sich zumindest angefühlt. Sonne, Schnee, Regen, viel Wind, sogar Sturm. Und wir dazwischen. Mit Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis, Husten, Schnupfen.

Manchmal komme ich mir echt schon vor wie so eine alte Oma, die gar keine andere Gesprächsthemen hat, außer das Wetter, aber es nervt mich in diesem Winter über alle Maßen.



Gefühlt war der Februar extrem anstrengend, aber eigentlich haben wir gar nicht viel gemacht. 

Sonntage sind bei uns für Familienzeit reserviert, aber es war nicht wirklich möglich etwas zu unternehmen, denn entweder waren wir zu krank oder es war Weltuntergangswetter. 

Ich sehne den Frühling so, so, so sehr herbei!




Die gute Nachricht: mein armer Pepper, der nun seit dem Stallwechsel lahmte, ist endlich auf dem Weg der Besserung. Dazu waren mehrere Hufschmiedtermine und eine osteopathische Behandlung notwendig. Hufgeschwür + verschobenes Knie und blockierte Hüfte, Kopfschmerzen und verklemmte Schulter. Der arme Kerl hat fürchterlich abgenommen und ziemlich gelitten. Die Behandlungen sind noch nicht abgeschlossen, aber er ist endlich (!!!!) auf dem Weg der Besserung.


FEBRUAR:


7) "Der Gesang der Flusskrebse" | Delia Owens | Hanser blau
8) "Mr. Griswolds Bücherjagd 02. Der unlösbare Code" | Jennifer Chambliss Bertmann
9) "Was man von hier aus sehen kann | Mariana Leky | DuMont
10) "Der Gutshof im Alten Land" | Micaela Jary | Goldmann
11) "Könige der Finsternis" | Nicholas Eames | Heyne
12) "Der Salzpfad" | Raynor Winn | DuMont Reiseverlag
13) "Zwei Herzen: Maries Geschichte" | Sabrina J. Kirschner | Carlsen
14) "Bella Stella" | Brigitte Pasini | Rowohlt


Die Krankenzeit habe ich genutzt, um mich auszuruhen und zu lesen. Es lief leider auch sehr häufig der Fernseher, weil die Räuberkinder auch krank und ich nicht in der Lage war vorzulesen, aber so konnte ich wenigstens etliche Bücher lesen.




Ich habe übrigens erst beim Bearbeiten des Bildes bemerkt, dass zwei Bücher fehlen. Vielleicht funktionieren auch doch noch nicht alle Körperteile so richtig gut... Dann taute aber der Schnee und da ich zumindest ein Bücherbild im Schnee haben wollte, liegen "Zwei Herzen. Maris Geschichte" und das richtig tolle "Der Salzpfad" leider nicht mit auf dem Stapel. So what.

Ich habe schon einige Rezis vorbereitet, aber noch nicht beendet. Auch nicht die meines Februar Highlights "Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens. Ich schließe mich den durchweg positiven Meinungen an: es ist ein großartiges, sehr berührendes und besonderes Buch. Falls du ähnliche Bücher kennst - immer her mit den Tipps.

Wer richtig gute High Fantasy sucht, ist mit "Könige der Finsternis" gut bedient. Spannend, witzig und die besten Charaktere, die mir seit langem begegnet sind. Die Crew der alten Helden würde ich gerne einmal persönlich kennenlernen. Ein bisschen Angst hätte ich in ihrer Gegenwart aber wahrscheinlich schon. Einige sind echt in Ordnung, andere ziemlich finster. Zum Glück gibt es bald ein Wiedersehen, denn Nicholas Eames hat eine Dilogie geschrieben und Band 2 "Die schwarze Schar" erscheint im April. Für die "Könige der Finsternis" konnte Eames die Filmrechte verkaufen, ich weiß aber nicht, ob eine Serie oder ein Film geplant ist.


Ich habe mir für den März keinen Bücherstapel zurecht gelegt, weil ich mal wieder nach Lust und Laune lesen möchte (evtl. habe ich auch das ein oder andere Buch gemedimopst). In den neuen Monat werde ich mit einem Buddyread mit Damaris starten. Gemeinsam werden wir "Das neunte Haus" von Leigh Bardugo lesen und ich freue mich schon riesig auf den Roman, der nicht im Grishaverse spielt.



Neben 3, 4, 5 Rezensionen habe ich einen Beitrag darüber geschrieben, was wir bei schlechtem Wetter gerne machen und mit welcher Ausrüstung wir nach draußen gehen und wie wir mit unserer Ökokiste leben.



Zum Valentinstag gab es eine Blogparade zum wunderschönen (Erwachsenen)Bilderbuch "Liebe" von Hélène Delforge und Quentin Gréban.



Im Februar...


... viele Äpfel gegessen...

... den Geburtstag der Räubertochter gefeiert ...

... einen Schneemann gebaut, dessen Frisur der eines unsympathischen Staatsoberhauptes ähnelt ...

... das Wasser beim Kreise ziehen beobachtet ...

... Traubenhyazinthen über Nacht ins Wasser gestellt und am nächsten Tag mit Kerzenwachs versiegelt (haben etwa 2-3 Wochen gehalten) ...

... gemeinsam mit Anja und Corinna "Was man von hier aus sehen kann" gelesen ...

... eine neue Lieblingssuppe aus roten Linsen, Möhren und Porree entdeckt. 


Und du so? Wie war dein Februar?
Hättest du gerne noch ein paar Tage ordentlich Schnee und Kälte oder kannst du es auch kaum erwarten dem Frühling zu begegnen?


26.02.20

Zwei Herzen - eine Pferdeliebe 02. Maries Geschichte | Sabrina J. Kirschner





Marie hat alles, wovon andere nur träumen. Sogar ein eigenes Pferd! Bis sie bei einem Unfall ihr Gedächtnis verliert. Plötzlich ist nichts mehr wie vorher. Denn Marie wird verwechselt und landet auf einem heruntergekommenen Schüler-Reiterhof. Dort entdeckt sie Dark Shadow, ein junges, wildes Pferd, das nur sie bändigen kann. Gemeinsam mit Robbie, dem Sohn des Besitzers, kümmert sie sich um ihn. Dass die beiden ein dunkles Geheimnis verbindet, ahnt sie nicht …
(Text & Cover: © Carlsen; Foto: © N. Eppner)


Maries Geschichte ist die Ergänzung zu Pias Geschichte. Gemeinsam ergeben sie eine spannende Erzählung, die mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte.

Zunächst dachte ich, Maries Geschichte sei einfach nochmal die gleiche Story, nur aus einer anderen Perspektive erzählt. Weit gefehlt, denn es ist keine Nacherzählung, sondern eine Ergänzung. Und was für eine!

Bis auf eine Auflösung, die ich schon recht früh erahnte, habe ich mit keiner Wendung, keinem Geheimnis, gerechnet und bin von einer actionreichen Handlung in die nächste geschlittert. Ja, Maries Geschichte ist turbulenter, ist rasanter und temperamentvoller. So, wie Marie es eben auch ist.

Kein Wunder, dass sie sich in der Rolle der ruhigen und schüchternen Pia nicht wohl fühlt und merkt, dass irgendetwas an ihrer Situation nicht stimmt. Ich bin begeistert von der Figur Marie, die doch im ersten Teil den Eindruck erweckte, als sei sie lediglich ein verwöhntes Töchterchen. In ihrer eigenen Geschichte räumt sie mit den Vorurteilen auf und entpuppt sich als zielstrebige und patente junge Frau, deren Herz für Pferde schlägt. Und für Robbie.

Natürlich gibt es auch hier eine Liebesgeschichte - das wird im ersten Teil ja schon angedeutet. Aber sie nimmt nicht zu viel Raum ein, sondern lässt Geheimnissen, Abenteuern und mysteriösen Gestalten den Vortritt. 

"Zwei Herzen" ist in sich sehr rund und ausgewogen. Etwas Liebesgeschichte, ein guter Schuss Pferderoman, eine Abenteuergeschichte und ein bisschen auch ein modernes Märchen. Ein großes Lesevergnügen mit kleinen Schwächen über die ich gut hinwegsehen kann. Es hat mir viel Freude bereitet meine Zeit mit Pia, Marie, Robbie und Helge zu verbringen.



Buchinfo:

Carlsen (2019)
352 Seiten
ab 11 Jahre
Hardcover 12,00 €



Reiheninfo:

1. Zwei Herzen - eine Pferdeliebe: Pias Geschichte
2. Zwei Herzen - eine Pferdeliebe: Maries Geschichte


Rezensionen & Fotos: © 2020, Nanni Eppner

25.02.20

Zwei Herzen - eine Pferdeliebe 01. Pias Geschichte | Sabrina J. Kirschner




Pia liebt Pferde. Doch vom Reiten kann sie nur träumen. Bis sie nach einem Unfall in einem neuen Leben aufwacht. Denn sie wird mit Marie verwechselt, Tochter reicher Gestütsbesitzer. Plötzlich hat Pia nicht nur einen Bruder zum Verlieben, sondern auch ein wunderschönes Pferd: Goldglanz. Doch Goldglanz ist in Gefahr! Und nur Pia kann ihn retten – wenn sie für eine Weile Marie spielt …
(Text& Cover: © Carlsen ; Foto: © N. Eppner)


Pferdegeschichten gibt es viele. "Zwei Herzen - eine Pferdeliebe" sticht aber definitiv aus der Masse heraus. 

Klar geht es auch hier um ein Mädchen, das sehr in ein wunderschönes Pferd verliebt ist und natürlich stehen dieser Liebe etliche Hindernisse im Weg. Doch das ist nur der äußere Rahmen der Geschichte. Der Kern ist ein ganz anderer. Er ist spannend, fantasievoll und fesselnd. Und wird dadurch perfektioniert, dass er erst so richtig stimmig ist, wenn beide Bücher "Pias Geschichte" und "Maries Geschichte" gelesen werden. Tricky, aber eine richtig gute Idee.

Pia hat kein einfaches Leben durchlaufen und wünscht sich nichts sehnlicher, als reiten zu dürfen. Ein Traum, der sich durch eine Klassenfahrt endlich erfüllen wird. 

Der Gedanke daran, dass sie bald auf einem Pferd sitzen wird, hält Pia aufrecht. So erträgt sie, die Hänseleien, denen sie ausgesetzt ist, weil sie die Neue in der Klasse ist und weil sie einen sozial schwachen Background hat. All das ist sie schon gewöhnt und all das ist vergessen, wenn sie nur endlich auf einem Pferd sitzen darf.

Die Ankunft auf dem Reiterhof ist etwas holprig, doch Pia meistert jede Hürde so gut es eben gut und befindet sich schon bald auf dem Rücken eines Pferdes. Nicht für lange Zeit, denn schon beim ersten Ausritt kommt es zu einem Unfall. Involviert ist auch Marie, die Reiterin des goldenen Pferdes, das Pia aus ihren Träumen kennt. Im Krankenhaus werden Pia und Marie, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen, verwechselt. Pia möchte den Schwindel eigentlich aufklären, doch Robbie, der Reitlehrer des Reiterhofs, auf dem ihre Klasse Ferien macht, bittet sie darum mitzuspielen.

Schon bald findet sich Pia nicht nur in einer ungewohnten Welt wieder, in der es ihr erstmalig an nichts mangelt, sonder auch in Gegenwart ihres Traumpferdes Goldglanz. Doch irgendwas stimmt ganz und gar nicht mit dem schönen Tier, das einstmalig ein Star des Springsports war und nun, nach Angaben Maries, alles verweigert. Und irgendwie auch nicht mit Robbie, der so vehement darauf besteht, dass Pia weiterhin in Maries Leben schlüpft. Und schon gar nicht mit dem Mann im langen Mantel, der bei Pia ebenso Unbehagen auslöst, wie bei Goldglanz. Doch was steckt hinter all den Geheimnissen?

Das erfährst du nicht, wenn du nur Pias Geschichte liest, sondern erst, wenn du auch Maries Seite kennst. Bis dahin wirst du aber mit viel Spannung konfrontiert, die bei dir ganz sicher den Wunsch auslöst, mehr zu erfahren. 

Sabrina J. Kirschner hat ein geschicktes und spannendes Konzept zu Papier gebracht, das mich in nur wenigen Leseeinheiten begeistern konnte. Ich bin durch die Seiten geflogen, um mehr zu erfahren, um Geheimnisse zu lüften und vor allem, um mit Pia mitzufiebern. Eins habe ich aber schon erkannt: es ist egal, ob du arm oder reich geboren wurdest, ob du dir schicke Reitklamotten leisten kannst oder nicht, wichtig ist nur das, was in deinem Herzen vorgeht. Wichtig ist nur dass, was du lebst, was du an andere weitergibst und wie du dich ihnen gegenüber verhältst. Materielle Dinge sind austauschbar, ein gutes Herz nicht.

Buchinfo:

Carlsen (2019)
384 Seiten
ab 11 Jahre
Hardcover 12,00 €

Reiheninfo:

1. Zwei Herzen - eine Pferdeliebe: Pias Geschichte
2. Zwei Herzen - eine Pferdeliebe: Maries Geschichte




Rezensionen & Fotos: © 2020, Nanni Eppner




21.02.20

Der Gutshof im Alten Land | Micaela Jary




Frühling 1919: Edzard von Voss, der Patriarch eines herrschaftlichen Gutshofs im Alten Land, liegt im Sterben. Seine Söhne sind im Krieg vermisst und wahrscheinlich gefallen, der Erbe wäre nun sein raffgieriger Neffe Roland, den Edzards Tochter Finja aus Familienraison heiraten soll. Unerwartet steht jedoch ein Kamerad des jüngsten Sohnes Lennart vor der Tür, der diesem ähnlich sieht. Edzards Frau beschließt, den angenehmen Fremden als ihren Sohn auszugeben. Der Schwindel gelingt, Finja ist frei – sehr zum Ärger von Roland. Doch dann taucht plötzlich eine junge Frau auf, die behauptet, Lennart sei der Vater ihres kleinen Kindes ...
(Text & Cover: © Randomhouse; Foto: © N. Eppner)

Bücher von Micaela Jary sind für mich wie ein Nest, in das ich mich immer wieder betten kann, um mich geborgen und wohl zu fühlen. Ich weiß was auf mich zukommen wird. Ich werde unter Garantie einer guten Geschichte begegnen. Einer spannenden, ausgiebig recherchierten, authentisch wirkenden Geschichte mit starken Figuren. Das hat gar nichts mit Vorhersehbarkeit zu tun, sondern mit Micaelas handwerklichem Können.

Vorhersehbar ist der Roman "Der Gutshof im Alten Land", der im Jahr 1919 spielt, keineswegs. Die Handlung steckt voller Überraschungen und wie immer, wenn ich eins der Bücher von Micaela Jary lese, kann ich das gute Stück kaum aus der Hand legen und verschlinge es in zwei, drei Leseeinheiten.

Die Schreibe ist eingängig, erfahren im Beschreiben von historischen Begebenheiten unter Hinzunahme von fiktiven Personen und Handlungen. Meine Reise in die Vergangenheit bedurfte nur weniger Seiten, um anzukommen, um mittendrin zu sein im Geschehen und der Atmosphäre dieser Zeit, die geprägt ist von Verlusten, Ängsten und der Hoffnung auf ein besseres Leben. Eine politische Umbruchsstimmung, die wir in "Der Gutshof im Alten Land" zwar nur am Rande mitbekommen, die aber dennoch deutlich zu spüren ist.

Alle verhoffen sich etwas von dieser Zeit nach dem Krieg. Finja, die Tochter von Gutsbesitzer Edzard von Voss, möchte Tiermedizin studieren - zu dieser Zeit eine noch eher ungewöhnliche Tätigkeit für eine junge Frau, vor allem, wenn sie dem (Land)Adel entspringt. Ungewöhnlich, aber nicht mehr abwegig, denn faktisch steht ein Umbruch bevor, der den Adel mit ganz neuen Lebensumständen konfrontieren wird, und auch die Rechte der Frauen werden sich ändern. 1919 dürfen  sie erstmalig wählen.

Finja ist starrköpfig und weiß nicht nur, was sie möchte, sondern auch, was sie nicht möchte. Ihren Cousin Roland heiraten. Das wird sie aber müssen, wenn sie weiterhin für die Belange des Gutes verantwortlich sein möchte. Da ihre Brüder beide verschollen sind, ist Roland der nächstmögliche Erbe. Vater Edzard von Voss liegt bereits im Sterben und ein Nachfolger wird in Bälde eingesetzt werden müssen.

Doch dann: ein unerwarteter Lichtblick. In Form von Clemens Curtius, einem Kriegskameraden Lennarts, der dem jungen Gutsherren zur Verwechslung ähnlich sieht. Caroline von Voss bittet Clemens kurzfristig in die Rolle ihres Sohnes zu schlüpfen, um Edzard von Voss am Sterbebett einen Herzenswunsch zu erfüllen. Ob dieses Verwirrspiel sinnvoll ist oder ob damit erst recht eine Tragödie beginnt, das muss schon jeder selbst herausfinden.

Ich kann nur sagen, dass ich wieder einmal völlig gefesselt war, von Micaela Jarys Fähigkeiten Leserinnen und Leser abzuholen und in eine Geschichte hinzuversetzen. Kopfkino pur und wie immer eine große Leseempfehlung.


Buchinfo:

Goldmann (2018)
416 Seiten
Taschenbuch 10,00 €



Rezensionen: © 2020, Nanni Eppner

19.02.20

[Lustig ist das Räuberleben] Mittwoch ist Ökokistentag





Mittwoch ist Ökokistentag.

Woche für Woche kommt, meist regionales und saisonales, Obst und Gemüse in Bioqualität.

Ab Freitag kann ich mit der Bestellung beginnen. Meist geht dem eine Essensplanung für die kommende Woche voraus. So kaufe ich bewusster und ökonomischer ein. Kaum kommt etwas um. Das schont auch den Geldbeutel.

Neben Obst und Gemüse, beziehen wir auch Milchprodukte (außer Kuhmilch, weil die Molkerei eh bei uns ums Eck ist) und andere Biolebensmittel, sowie Waschmittel und Haarseife über die Ökokiste.

Besonders toll ist, dass man dort versucht möglichst wenig Müll zu produzieren und so kann ich mir z.B. Trockenwaren wie Linsen, Reis und Kerne in Gläsern bestellen. Diese werden aus Großgebinden abgefüllt und mit einem Zettelchen versehen, das mich über die Ware informiert. Diese, sowie die Joghurtgläser, gehören zu einem Pfandsystem. Werden nach dem Benutzen gereinigt und zurückgegeben. 




Im Angebot sind Produkte aus regionaler Herstellung und Bioprodukte, die etwas Entfernung zurücklegen müssen. Wir versuchen möglichst regional zu kaufen, um nicht nur CO² einzusparen, sondern auch die hiesigen Landwirte zu unterstützen. Hofgut Friedelhausen setzt nicht nur auf Plastikfrei und verkauft den selbsthergestellten Käse in Pfandgläsern (der Beste überhaupt!!), sondern bietet Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz. Ich bin selbst schon dort gewesen und finde es dort traumhaft.

Manchmal kaufen wir auch Produkte, die einen längeren Transportweg hinter sich haben. Wie z.B. Mangos oder Avocados, die ja leider hochwertige Lebensmittel, aber eine schlechte Ökobilanz haben. Trotzdem würde ich behaupten, dass wir bewusster kaufen. Im Winter essen wir keine Weintrauben, nur selten Paprika und wenn, dann in moderaten Mengen und nicht mehr: kannste kaufen, kannste essen wie du Lust hast, kann dir egal sein, ob die Welt untergeht.

Der Bosshammerschhof, von wo wir unsere Ökokiste beziehen, ist zwar etwa eine Stunde entfernt, aber dadurch, dass der Lieferwagen nicht nur zu uns fährt, sondern direkt für viele Haushalte gepackt ist, wir dadurch nur noch wenige Produkte zusätzlich einkaufen und daher auch nicht so häufig mit dem Auto losmüssen, sparen wir auch hier wieder CO² ein.





Die Kinder lieben es Obst und Gemüse aus der Ökokiste zu essen. Selbst die Kleine weiß, wo die Kiste steht und das dort Leckereien drin sind. Dank der Ökokiste haben wir einen neuen Zugang zu Obst und Gemüse. Ich koche viel saisonaler als früher und kenne neue Gemüsesorten, die eigentlich gar nicht neu, sondern schon recht historisch sind. Meine Kinder bekommen dadurch von klein auf einen anderen Zugang und ein Umfangreiches Wissen auf diesem Gebiet.

Ich muss gestehen, dass ich selbst ein mäkeliges Kind war, was Essen betrifft. Ich mochte Fleisch, Kartoffeln, Spinat, Erbsen und Karotten, letztere aber bitte nur roh. Seit wir die Ökokiste bekommen, probiere ich alles, was angeboten wird. Meine Kinder auch. Manches schmeckt ihnen nicht - okay, aber sie haben einen Zugang dazu und das ist ein Anfang.

Falls du trotz meines langen Textes noch Fragen dazu hast - immer her damit!


Oder hast du vielleicht selbst schon Ökokisten Erfahrung? Wenn ja, teile sie doch gerne mit uns.

17.02.20

Hurenmord. Die Rose von Whitechapel | Tabea König





Whitechapel, 1888: Die junge Witwe Christine Gillard macht eine schwierige Zeit durch. Einst eine ehrlose Hure aus Glasgow, leitet sie heute in Whitechapel ein Frauenhaus. Der Körper ihres verstorbenen Gatten ist kaum erkaltet, da beginnen in ihrer Einrichtung die grausamsten Morde der Londoner Geschichte. Zusammen mit Liam und Emily unterstützt Christine die Polizei bei den Ermittlungen. Dabei kommt sie nicht nur dem attraktiven Inspektor John Pike näher, sondern auch in das Visier von „Jack the Ripper“. (Text & Cover: © Piper; Foto: © N. Eppner)


"Hurenmord. Die Rose von Whitechapel" ist ein weiterer Band aus der Feder Tabea Königs, der im viktorianischen England spielt. Einem Setting, das an sich schon faszinierend und spannend ist, von König aber noch durch selbstbewusste Frauenfiguren und einer Handlung rund um Jack the Ripper aufgepeppt wird.

Im Mittelpunkt des Romans steht Christine Gillard, deren Bekanntschaft ich schon in "Hurentochter. Die Distel von Glasgow" machen durfte. Obwohl es einige Überschneidungen zwischen den beiden Büchern gibt, können sie auch unabhängig voneinander gelesen werden. Mehr Lesevergnügen entsteht, wenn zuerst die Distel und dann die Rose gelesen werden.

Christine Gillard habe ich als selbstbewusste, moderne und etwas aufmüpfige junge Frau kennengelernt. Nun lebt sie in London und ist bereits Witwe. Ihr Mann war gut betucht, hat ihr reichlich Vermögen hinterlassen und war etliche Jahre älter als Christine. Sein Sohn Adrian ist eher ihr Jahrgang, ist aber nie mit der ehemaligen Prostituierten warm geworden und wirft ihr vor den Vater nur des Geldes wegen geheiratet zu haben. Dies ist niemals Christines Hintergedanke gewesen. Der Tod ihres geliebten Mannes stürzt sie in tiefe Trauer.

Dadurch vernachlässigt sie auch ihr Herzensprojekt: ein Frauenhaus. Ein Heim für Frauen, die mittellos sind oder vor dem eigenen Mann oder der Familie fliehen müssen. Ein weiterer Dorn in Adrians Auge.

Als grausame Morde London erschüttern muss Christine aus ihrer Lethargie erwachen. Die verstümmelt und zerschnitten aufgefundenen Frauenleichen sind allesamt Bewohnerinnen des Frauenhauses. Wer hat es auf die armen Geschöpfe abgesehen? Wer ist so grausam so hart gegen sie vorzugehen? Oder ist die Brutalität gar gegen Christine gerichtet, die mit dem Frauenhaus gegen viele Konventionen verstößt?

Wieder einmal ist Tabea König ein ausgesprochen kurzweiliger Roman gelungen, der mich sogar  noch mehr fesseln konnte, als der Vorgänger. Zwischen fiktiven Figuren und Geschichten bettet sie den Mythos Jack the Ripper, der sicherlich nicht derselbe war, wie im Roman, aber in der Realität durch eben diese Grausamkeit beim Morden berühmt wurde. 

Ich hatte zu Anfang eine Ahnung, wer der Mörder sein könnte, doch niemals eine Idee für das Motiv. Tabea König hat mich von Seite zu Seite in die Irre geführt, so dass die Aufklärung der Mordfälle letztendlich eine große Überraschung waren. 

Aus einigen Berichten der Autorin weiß ich, dass sie sehr ausführlich recherchiert. Dadurch bekomme ich als Leserin einen sehr guten Einblick in die Verhältnisse und das Leben der viktorianischen Zeit. Im Vordergrund des Buches steht das Bild der Frau. Widrigkeiten mit denen sie zu kämpfen hatten, Missstände ihrer Rechte und Erwartungen, die sie erfüllen sollten. 

Weil mich Tabea König bereits zweimal so begeistern konnte, werde ich auf jeden Fall auch "Hurenglück. Die Lilien von London" lesen.


Buchinfo:

Piper (2019)
336 Seiten
eBook 6,99 €

Reiheninfo 

(die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden)
Hurenmord. Die Rose von Whitechapel
Hurenglück. Die Lilien von London


Rezensionen: © 2020, Nanni Eppner

14.02.20

Blogparade "Liebe": Eine Hommage an die Liebe (+ Gewinnspiel)



Als Steffi anfragte, ob ich Lust hätte an der Blogtour zu "Liebe" von Hélène Delforge und Quentin Gréban teilzunehmen, war ich sofort Feuer und Flamme. Ihr Buch "Mama" hat mich von Herzen berührt. Jedes weitere Buch des Autorinnen/Illustratoren-Duos würde es ebenfalls können.

Und genau so ist es. Schon nach wenigen Sätzen bin ich tief berührt. Delforge und Gréban wissen mit Emotionen umzugehen. Können diese in Worte kleiden. In Bildern lebendig werden lassen.



In "Liebe" geht es diesmal ausschließlich um die Liebe zwischen zwei erwachsenen Menschen. Liebe, die berührt, die Leben verändert, die Erinnerungen schafft, die für die Ewigkeit ist oder nur für einige Minuten.
"An diesem Morgen...
...lag so viel Liebe in der Luft, dass man sie greifen konnte.
Und nichts anderes hatte Bedeutung."
Delforge schreibt mir unter die Haut. Ihre Texte sind leicht und gleichzeitig poetisch. Mal als Prosa verfasst, mal als kleine Geschichte. Immer mit vielen Emotionen zwischen den Zeilen. Mit dem Wunsch Menschen zu berühren. 




Grébans Illustrationen sind herzlich, lebendig, zugänglich. Sind auch ohne Text zu verstehen, aber gemeinsam mit Delforges Worten sind sie perfekt. 

Ein Bilderbuch für Erwachsene. Ein Bilderbuch für diejenigen, die nicht so leseaffin sind wie ich und meine Bloggerkolleginnen der Blogtour. Ein Bilderbuch für Alle, die an die Liebe glauben.

Ein Thema zu finden, einen Text über Liebe zu schreiben, konnte ich mir gut vorstellen. Glücklicherweise ist Liebe ein fester Punkt in meinem Leben. Ich bin als Kind sehr geliebt worden, als ich meinen Mann zum ersten Mal sah, war es Liebe auf den ersten Blick, ich empfinde Liebe für meine Töchter, mehr als ich es jemals erahnte, und ich bin von klein auf mit der Liebe zu Pferden und Büchern infiziert.


Die Liebe in meinem Leben nimmt den Ursprung bei zwei Personen. Meinen Großeltern, die eins dieser besonderen Paare waren. Ihre Liebe ist für mich immer vorbildlich gewesen. Für mich war klar: der Mann, den ich heirate, muss wie mein Opa sein. 


2013

Meine Großeltern lernten sich 1951 kennen. Beide saßen im selben Zugabteil. Oma auf dem Weg zur Landwirtschaftsschule, wo sie hauswirtschaften lernen sollte, Opa auf dem Weg zur Arbeit. Seine Ausbildung als Postbote hatte er bereits absolviert. Sie 16, er 19. 

Es war Liebe auf den ersten Blick. Opa war ein großer, dunkelhaariger, sehr hübscher Mann. Oma eine kleine, zierliche, wunderschöne junge Frau mit diesem gewissen Glitzern in den Augen. Es hatte ihr schon so mancher Bursche den Hof gemacht, aber er musste nicht nur vor ihr, sondern auch vor der Familie bestehen.

Kurze Zeit später zog er auf den Hof meiner Ur-Großmutter. Mein Ur-Großvater war im Krieg gefallen. War trotz des landwirtschaftlichen Betriebs eingezogen worden, weil er von einem Nachbarn verpfiffen wurde. Mein Ur-Großvater war ein "Judenfreund". Meine Ur-Großmutter blieb zurück. Mit einem Hof, Land, das bewirtschaftet werden musste und drei Töchtern.

Wie wunderbar, dass die Älteste so einen patenten Mann kennengelernt hatte. Fritz brachte zwar kein eigenes Land mit, aber er war strebsam, fleißig und herzlich.





Die ersten Nächte ihrer Ehe verbrachten sie im Familienbett. Aus Mangel an ausreichenden Schlafplätzen, schliefen Oma, Opa und seine Schwiegermutter in einem Bett. Nichtsdestotrotz wurde meine Tante geboren, später mein Papa. Zu dem Zeitpunkt kam eine Schwester des verstorbenen Schwiegervaters aus der Stadt aufs Land. In der Stadt war so viel kaputt. Es gab so wenige Möglichkeiten. Opa überließ ihnen das Elternhaus meiner Oma. Es wurde neu gebaut.

Für die eigene Familie. Ein eigenes Haus für die eigene Familie. Es war Jeder jederzeit herzlich willkommen, aber es war endlich etwas eigenes. Für das Paar, das nun nicht mehr nur Paar, sondern auch Eltern war.

Die Zeit rannte so dahin. Aus Kindern wurden Leute. Der Alltag war geprägt von viel Arbeit, aber auch viel Freude. Man machte einen Ausflug ins Kino, traf sich mit Freunden, es wurde viel geschuftet, aber mindestens genauso viel gelacht. Mein Opa hatte immer ein offenes Ohr für die Wünsche seiner Mitmenschen, für kleine wie große Sorgen. Hatte immer ein Lächeln übrig und wenn es Streit gab, endete der mit den Worten "und jetzt nehmen wir uns wieder in den Arm".

Seine Liebe galt sein Leben lang seiner Anne (und ein bisschen Nana Mouskouri). Neben all seiner Herzlichkeit, legte er eine gesunde Strenge an den Tag, aber seiner Anne konnte er nichts ausschlagen. Sie wurde eh und je von ihm verwöhnt, Ausflüge unternahm man nur gemeinsam und sei es der wöchentliche Weg zum Einkaufen. Seine Mittagspause verbrachte mein Opa immer Zuhause. Seine Postroute verlief günstig und die Regelmäßigkeit seines Lebens - Oma kannte ja alle Marotten - trug sicher dazu bei, dass er einer der ausgeglichensten Menschen war, die ich jemals kennengelernt habe.


Hochzeit 2015

Ich glaube die Liebe meiner Großeltern war so tief, weil sie diese Liebe lebten. Kleine Gesten im Alltag, Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit, kleine Worte, kleine Berührungen. Liebe lag in der Luft. Nicht diese aufgeregte, sprunghafte Verliebtheit, sondern echte, tiefe, alles überdauernde Liebe.


"Dreiundvierzig Jahre lang 'Ja', gewöhnlich und doch magisch.The End.Gestern.Das Licht ist ausgegangen.Meine Tränen lasse ich fließen.Du bist nicht da,um mir in den Mantel zu helfen.Und der Regen ist eiskalt."

Auf dem Sterbebett war das schlimmste für meinen Opa, dass er nicht sehen würde, wie wir Kinder aufwachsen. Leider ist er viel zu früh verstorben. Meine Oma, da war er sich sicher, würde er an einem Ort, an den er fest glaubte, wieder in die Arme nehmen. Tag für Tag hat sie neben ihm gesessen, die Nächte an seinem Bett gewacht, bis er seinen letzten Atemzug nahm und für immer die Augen schloss.

Oma hat noch ein paar Jahre länger gelebt. Ist erkrankt, von uns gepflegt worden und als es an ihr war zu gehen, ging sie in einer wünschenswerten Gelassenheit, denn sie würde nun endlich ihren Fritz wiedersehen.




Denke ich an meine Großeltern zurück, dann sehe ich ein bestimmtes Bild vor mir. Opa legt eine Schallplatte auf (Freddy Quinn, Nana Mouskouri oder mal was wilderes wie Peter Kraus) und fordert Oma zum Tanz. Lachend schweben die beiden durch die Küche, halten sich, drücken sich, bevor wir alle aufgefordert werden und mittanzen. 




P.S.: Ja, ich habe einen Mann, der meinem Opa charakterlich recht ähnlich ist. Nur mit dem Tanzen, da hat er es nicht so ;) Er mag die Musik von Helene Fischer, ich nicht :D 


Hier findest du alle an der Blogparade teilnehmenden Blogs und deren Beiträge:

Nur Lesen ist schöner

Mint & Malve

Ronja Waldgänger

Kathrineverdeen

Kakaoschnuten

Buchkinderblog



Gewinnspiel:


Du hast Gefallen gefunden an den schönen Bildern und Texten über Liebe? Dann hast du die Möglichkeit ein Exemplar von "Liebe" zu gewinnen.

Beantworte im Kommentarfeld folgende Frage:Welches Paar aus deinem privaten Umfeld oder welches berühmte Paar ist für dich ein Vorbild zum Thema Liebe?

And the Winner is: 



Teilnahmebedingungen:

  • Du bist 18 Jahre alt oder hast die Teilnahmeerlaubnis deiner Erziehungs-/Sorgeberechtigten.
  • Du erklärst dich damit einverstanden, dass dein Name im Gewinnfall öffentlich auf unserem Blog genannt wird.
  • Gewinnspielende ist am 21.02.2020 um 23:59 Uhr 
  • Der Gewinner meines Exemplares wird am 22.02.2020 bekanntgegeben und meldet sich bitte innerhalb von 48 Stunden mit seiner Postadresse unter nannimax@gmx.net
  • Teilnehmen kann jeder mit einem Wohnsitz in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
  • Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich, eine Haftung für den Postversand wird nicht übernommen und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
  • Der Versand erfolgt durch den Verlag arsEdition. Zu diesem Zweck (und nur dazu) gebe ich die Adresse der Gewinnerin/ des Gewinners an den Verlag weiter.


Text & Fotos: © 2020, Nanni Eppner
Banner: © Stephanie Sack
Cover: © arsEdition

04.02.20

Nächstes Jahr in Havanna | Chanel Cleeton




Havanna 1958: Elisa, Tochter eines Plantagenbesitzers, verkehrt in den besseren Kreisen Havannas und weiß kaum etwas über die Lage des Landes. Bis sie einem Mann begegnet, der tief verstrickt ist in die politischen Umwälzungen, die ihre Zukunft für immer verändern werden.
Miami 2017: Marisol macht sich auf den Weg nach Kuba. Sie wird zum ersten Mal das Land kennenlernen, in das ihre Großmutter zeit ihres Lebens zurückkehren wollte und in dem sie nun beigesetzt werden soll …
(Text & Cover: © Randomhouse; Foto: © N. Eppner)


Havanna. Zigarren. Rum. Fidel Castro. Die einzigen vier Bezeichnungen aus Kuba, die ich zumindest dem Namen nach kannte. Deren Bedeutung mir aber zu größten Teilen fremd war. Zumindest über Havanna und Fidel Castro wusste ich nichts. Eine Lücke in meinem Wissen über andere Länder und deren Geschichte. Über Politik. Ich bin wirklich froh, dass ich "Nächstes Jahr in Havanna" lesen durfte. Der Roman hat meinen Blick auf Kuba verändert. Dazu beigetragen meinen Blick auf Demokratie und Diktatur, Grundrechte und Armut zu schärfen. 

Klingt zunächst etwas staubig, ist es aber nicht. Chanel Cleeton hat einen unterhaltsamen wie lehrreichen, spannenden wie aufreibenden Roman geschrieben, der mich von den ersten Seiten an fesseln konnte. 

Protagonistin Marisol hat ein sehr enges Verhältnis zu ihrer Großmutter Elisa, die als junge Frau mit ihrer Familie aus Kuba in die Vereinigten Staaten auswanderte. Als Elisa stirbt, ist Marisol diejenige, die Elisas Asche nach Kuba bringt, um dort einen geeigneten Platz für die letzte Ruhe der Großmutter zu finden. Ihr Job als Journalistin kommt ihr zugute. So kann sie die Reise als journalistische Recherche tarnen.

Was bei ihrem Arbeitgeber gut ankommt, ist in Havanna weniger gerne gesehen. Journalisten, die herumschnüffeln. Die politische wie soziale Missstände aufdecken wollen. Während Marisol erschütternde Geheimnisse über ihre Familie aufdeckt, gerät sie unverhofft in Gefahr.

Chanel Cleeton reist mit ihrem Roman in die Zeiten des Umbruchs. Der Revolution durch Fidel Castro. Ich las erschütternde Tatsachen, die ich mir so nicht vorgestellt hatte. Verpackt werden diese historischen Ereignisse, die Kuba bis heute prägen und gestalten, in eine fiktive Handlung voller Dramatik und großer Gefühle. Trotz dessen, dass Marisols persönliche Geschichte der rote Faden des Romans ist, gehen die Schwierigkeiten der politischen Lage Kubas, sowie die Gewalt und Beschneidung freier Meinung, die das Land sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart erfährt, nicht unter. 

Damit hat Cleeton einen lehrreichen, aufklärenden Roman geschaffen, der mich so sehr einnehmen konnte, dass ich sehr gerne auch den zweiten Teil der Kuba Saga "Wir träumten von Kuba" lesen möchte.


Buchinfo:

Heyne (2019)
464 Seiten
Klappenbroschur 10,99 €
ÜBERSETZUNG: Stefanie Fahrner

Reiheninfo:

1. Kuba Saga: Nächstes Jahr in Havanna
2. Kuba Saga: Wir träumten von Kuba


Rezensionen: © 2020, Nanni Eppner

02.02.20

[lustig ist das räuberleben] Draußenzeit bei Usselwetter





Usselwetter kennste nicht? Wenn Usselwetter ist, dann ist es trüb, feuchtkalt, neblig-grau. Kein Wetter zum vor die Tür gehen. Oder doch?

Na klar. Denn Usselwetter macht schlechte Laune und die vertreiben wir am besten mit frischer Luft.


1. Vorbereitung ist alles. Schnell muss es gehen.


Eine schnelle Sache, die meine Kinder immer glücklich macht, ist ein Picknick. Draußen essen, draußen trinken - besonders in der kalten Jahreszeit etwas besonderes.

Fix ein bisschen Obst und Gemüse einpacken und Butterbrote schmieren. In Bienenwachstücher verpackt sind die Lebensmittel im Rucksack nicht so schwer und bleiben schön frisch.




Um bei kalten Temperaturen nicht zu frieren, gehört eine ordentliche Thermoskanne Tee dazu. Meine Kinder lieben Janoschtee von Lebensbaum. Egal ob warm oder kalt, die Bio Kräuter-Früchteteemischung kommt hier immer gut an. 






Beim Wandern trinken wir alle aus Emailletassen. Die sind nicht schwer und sind aus ähnlichen Bestandteilen wie Glas, daher weniger gesundheitsschädlich als Plastik. Emaille hält nicht warm. Ist die Tasse angenehm anzufassen, ist auch der Tee auf eine trinkbare Temperatur abgekühlt. Ein Verbrennen wie bei Thermosbechern kann hier ausgeschlossen werden.

Die Tassen unserer Kinder sind von Ava & Yves, da Emaille gerade ein Trend ist, sind die Tassen derzeit vielerorts erhältlich. Z.B. bei Avocadostore, dem online Store für nachhaltige Produkte und umweltfreundliche Herstellung.




Wenn es zu nass ist, um einfach auf einem Baumstamm zu sitzen und dort zu picknicken, kannst du vor deinem Ausflug hier nachschauen, ob es in deiner Nähe eine Schutzhütte für Wanderer gibt. Eine gute Möglichkeit, um trocken und trotzdem draußen zu sein.






2. Es gibt kein schlechtes Wetter. Nur schlechte Kleidung.


Ja, ja, den Spruch kennen wir ja alle. Fakt ist: gute Kleidung ist die halbe Miete! Sind die Kinder warm und trocken angezogen, verringert das den Nörgelfaktor um ein vielfaches.





Wenn es nicht gerade in Strömen regnet, setzen wir auf Produkte aus Wollwalk. Ein Naturprodukt, das atmungsaktiv und warm ist. Dreckig werden darf die Kleidung aus Wollwalk auch. Waschen mag sie zwar nicht so gerne, aber ist der Dreck erst getrocknet, lässt er sich ganz einfach abbürsten.





Die Räubertochter trägt noch den Wollwalkanzug von HessNatur. Leider ist 98 die größte Größe, in der dieser produziert wird. Dann werden wir uns umschauen müssen (Tipps?) und obwohl ich ein großer Fan von Anzügen sind, weil keine nackte Haut rausschaut und kein Rücken kalt wird, sind sie für Kinder ohne Windel unpraktisch, wenn sie draußen mal Pipi machen müssen. Daher werden wir auch auf Walkhose plus Jacke umsteigen.

Das kleine Räubermädchen trägt den Wollwalkanzug von Petit Cochon. Dieser hat Baumwollbündchen und schließt deshalb noch etwas besser an Armen und Beinen. 

Beide Anzüge fallen sehr groß aus. Das kleine Räubermädchen trägt seit dem Alter von 6 Monaten Größe 0.




Wollwalk ist nicht gerade günstig, aber so robust, dass wir die Kleidung gerne gebraucht bei eBay Kleinanzeigen erstehen. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt.

An den Füßen tragen die Mädchen gefütterte Winterstiefel von Waldviertler. Mit der richtigen Pflege sind sie Wasserdicht und sehr warm.





Im Kinderwagen nutzen wir die Schaffellsäcke von Hofbrucker. Die halten so toll warm, dass die Kinder im Wagen gegen jedes Wetter gerüstet sind. 

Schaffell ist atmungsfähig, feuchtigkeitsregulierend und temperaturausgleichend, weshalb die Kinder auch bei wärmeren Temperaturen darauf schlafen können. Bei uns sind sie das ganze Jahr über im Kinderwagen. So schlafen die Kinder auch im Sommer kuschelig gemütlich, aber ohne zu schwitzen.




Traglinge schlafen warm in den nachhaltigen Tragejacken von Mamalila. Ich selbst besitze die Softshelljacke und bin begeistert. Wasserdicht bei anhaltendem Regen lässt sie auch nicht stärkste Brise Wind durch. 




Das Tragecover kann so eingeschnallt werden, dass du dein Kind vorn oder auf dem Rücken geschützt tragen kannst.






Auch ohne Tragling eine schicke und angenehm zu tragende Jacke, deren Qualität mich absolut überzeugt.






3. Unterwegs und Zuhause. Sammeln, erkunden, basteln.


Im Rucksack lassen wir immer ein bisschen Platz oder packen noch eine Jutetasche mit ein, um Waldschätze zu sammeln. Zapfen, Blätter, Federn - was auf dem Weg liegt und gefällt nehmen wir mit nach Hause. 





Zu Hause werden die Naturschätze entdweder verbastelt oder in den Naturwebrahmen gesteckt, der ganz einfach aus Holz und Wolle herzustellen ist. Im Idealfall bindest du das Außengerüst zusammen und lässt es erst etwas trocknen, bevor du die Schnüre spannst. Dann hängen sie später nicht so durch (wie bei uns).






Ein tolles Begleitbuch für den Spaziergang in der Natur ist "Der Grüffelo Naturführer. Winter". Spielerisch lernen Kinder die Natur kennen. Was gibt es draußen zu entdecken? Welche Tierspuren kennst du? Welche Vögel oder Spinnen hast du gesehen? Fotos und Sticker, sowie die Möglichkeit Notizen aufzuschreiben oder -zeichnen machen die kleinen zum Grüffelo Naturforscher. Eine Auszeichnung, die mit einem entsprechenden Klebeorden belohnt wird.






Wie schauen eure Usselwetter-Spazieränge aus? 

Danke, dass du uns auf unsere Schlechtwettertour begleitet hast.

Liebe Grüße aus der Räuberhöhle.



WERBUNG. 
Der Text beinhaltet Produktempfehlungen. Diese Empfehlungen werden mir nicht vergütet und die Produkte wurden alle von mir persönlich gekauft. Meine Empfehlungen spreche ich aus Überzeugung aus.